Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 3, 16. Januar 2025

Macht die Menschheit wieder wahrhaft menschlich!

Bericht vom 84. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 84. wöchentliche Internettreffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 10. Januar war wieder ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich maßgebliche Persönlichkeiten aus aller Welt zusammenschließen, um einer Welt am Rande eines globalen Krieges Frieden zu bringen. Helga Zepp-LaRouche eröffnete die Sitzung mit der Bemerkung, es liege „Spannung in der Luft“, während die Welt auf Donald Trumps Amtseinführung am 20. Januar wartet, ohne zu wissen, welchen Kurs seine Regierung einschlagen wird. Die scheidende Biden-Regierung verfolge weiter ihre Kriegspolitik. So verbreite Verteidigungsminister Gen. Lloyd Austin wieder die Lüge, die Russen (und andere „Autokraten“) würden mehr Länder überfallen, wenn die Ukraine den Krieg verliert. Das Grauen in Palästina halte an und weite sich auf das Westjordanland aus, was selbst die israelische Zeitung Haaretz als völkermörderisch und als Pogrom bezeichne.

Zepp-LaRouche erwähnte, daß Trumps Kandidat für den Posten des FBI-Chefs, Kash Patel, in seinem Buch Personen auflistet, gegen die ermittelt werden soll, um den „Tiefen Staat“ zu säubern, und sie nannte einige der Namen. Sie betonte, um die Kriege zu beenden, müßten wir die tiefere Ursache, nämlich den Zerfall des westlichen Finanzsystems, angehen und in Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten „dazu beizutragen, die Menschheit wieder menschlich zu machen“.

Der pensionierte Schweizer Oberstleutnant Ralph Bosshard sagte, Trump trete sein Amt in einem nicht von ihm verschuldeten schwierigen Umfeld an. Das Abkommen mit dem Iran von 2003 zur Einstellung des iranischen Atomwaffenprogramms – das es, wie jeder wußte, gar nicht gab – habe Teheran nur akzeptiert, weil sie wußten, daß sie sonst angegriffen würden. Heute begehe Israels Regierungschef Netanjahu einen Völkermord und drohe dem Iran mit Krieg, und das werde im US-Kongreß und von der Biden-Regierung bejubelt. Wenn man einen Weltkrieg mit Rußland verhindern wolle, müsse man Rücksicht auf russische Interessen nehmen. Europa breche heute zusammen, u.a. weil Präsident Biden die Schwäche von Bundeskanzler Olaf Scholz ausnutzte, um die Nord-Stream-Pipeline zu sprengen und damit die gesamte Energiesicherheit Europas zu untergraben. Präsident Trump müsse sich mit der weltweiten Entdollarisierung befassen und klären, welche Probleme Priorität haben – die Zeit werde knapp sein, denn bald könne er Biden nicht mehr für die Krisen verantwortlich machen. Seine ersten Monate im Amt seien entscheidend.

Dr. Glenn Diesen aus Norwegen sagte, er sei optimistisch, daß Trump handeln wird, um die Krise mit Rußland zu lösen, aber das Paradigma der „liberalen Demokratie“ sei insgesamt gescheitert. Die „internationale Aristokratie“ habe einen „Club der Demokratien“ gegründet, aber eine solche unipolare Politik erfordere eine Hegemonie, die nur mit Gewalt durchgesetzt werden kann. Die Folgen sehe man: Die sogenannten „Demokratien“ unterstützen den Völkermord in Palästina, sie haben das Assad-Regime gewaltsam gestürzt, sie unterstützen ISIS, und sie haben die demokratische Wahl in Rumänien für ungültig erklärt. Sie weigern sich, die Sicherheitsinteressen anderer anzuerkennen. Aber die Multipolarität stehe nicht zur Debatte, sie sei bereits Realität. Die unipolare Welt habe sich auf viele Kriege gegen schwache Länder gestützt, die für den Westen als Katastrophe endeten – man stelle sich vor, was erst in einem Krieg gegen eine Supermacht passieren würde. Die Volkswirtschaften und Menschen im Westen seien erschöpft und hätten die Diplomatie aufgegeben, Regierungen stürzen reihenweise. Trump habe zugegeben, daß die NATO-Osterweiterung ein Fehler war, das sei zumindest ein Schritt in Richtung Frieden.

Dr. Mimi Syed von der Organisation Ärzte gegen Völkermord (vgl. unseren Bericht in dieser Ausgabe) sprach als Ärztin und Mutter und beschrieb die Schrecken, die sie während ihrer Reisen nach Gaza gesehen hat – „Greuel, die niemand miterleben sollte.“ Dies stehe im völligen Widerspruch zu den Ideen, auf denen die USA gegründet wurden. Sie beschrieb mehrere solcher Horrorbilder, darunter ein achtjährige Junge dessen Gesicht in einer angeblich „sicheren Zone“ von einer Bombe weggesprengt wurde und der ein „Captain America“-T-Shirt trug – eine häßliche Ironie. Amerika finanziere diese Kriegsverbrechen, und wir müßten gemeinsam aufstehen, um einen Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für die Palästinenser zu fordern.

Dr. Joycelyn Elders, die ehemalige Leiterin der US-Gesundheitsdienste (Surgeon General), lobte den politischen Kampf des Schiller-Instituts und der IPC, allen voran Helga Zepp-LaRouche. Wir alle versagen bei der Vorbereitung der nächsten Generation, sagte sie, indem wir die Zerstörung von Kindern zulassen, die Gesundheit, Bildung und Hoffnung brauchen. Der Schrecken, den wir sehen, „macht uns alle krank“. Sie versprach, alles zu tun, um den Völkermord zu stoppen. „Jeder kann etwas tun“, erklärte sie.

Zepp-LaRouche erinnerte daran, daß Dr. Elders während der COVID-Pandemie mit ihr zusammenarbeitete und eine wesentliche Rolle dabei spielte, das „Komitee für die Coincidentia Oppositorum“1 zu gründen, ausgehend vom Konzept des Nikolaus von Kues aus dem 15. Jahrhundert, daß alle scheinbaren Gegensätze aufgelöst werden können, wenn das Wohl der Menschheit an oberster Stelle steht. Sie stimmte auch Oberst Bosshard zu, daß Trump nur wenig Zeit zum Handeln bleibt. Die USA hätten nun weltweit jegliche Glaubwürdigkeit verloren, sie seien eine „sterbende Zivilisation“, die kein Recht mehr hat, von Menschenrechten zu reden. Die USA könnten und müßten jetzt zu ihren eigenen besten Traditionen zurückkehren. „Unsere eigene Menschlichkeit steht auf dem Spiel“, wenn wir die laufenden Greueltaten nicht stoppen.

Dr. Rodolfo Ondarza, ein mexikanischer Neurochirurg und ehemaliger Abgeordneter im Stadtparlament von Mexiko-Stadt, las einen Auszug aus einem Offenen Brief vor, den er zur Unterstützung der Ärzte gegen den Völkermord verfaßt hat. Darin lobt er die Moral und den Mut von Dr. Hassan Abu Safiya und anderen palästinensischen Medizinern, die von Israel inhaftiert wurden. Er forderte ihre Freilassung und ein Ende des Völkermords.

Diskussion

Wichtige Themen der Diskussionsrunde der Teilnehmer waren das Versagen der Vereinten Nationen, Aktivitäten, um die IPC bekannter und einflußreicher zu machen, und der Mangel an angemessenen Gesundheitssystemen auf der ganzen Welt. Es wurde über die Lobbyarbeit der Ärzte gegen Völkermord im US-Kongreß mit Hilfe von Mitgliedern des Schiller-Instituts und pensionierten US-Militärs berichtet.

Joe Jennings vom Schiller-Institut beschrieb eine Kundgebung gegen den Genozid, die er und seine Mitstreiter am Texas Medical Center in Houston – dem größten medizinischen Zentrum der Welt mit 50.000 Beschäftigten – mit Flugblättern und Schildern abhielten.

Es gab auch eine Diskussion über den Westfälischen Frieden, der 1648 die Religionskriege in Europa auf der Grundlage der Achtung der „Interessen des anderen“ beendete, und wie im Gegensatz dazu der Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg, der die Interessen Deutschlands ignorierte, die Voraussetzungen für den Zweiten Weltkrieg schuf. Ähnlich habe die Politik nach dem Kalten Krieg, als man die Interessen der Sowjetunion zugunsten der NATO-Erweiterung ignorierte, zu der gegenwärtigen akuten Gefahr eines globalen Atomkriegs geführt.

Oberst Bosshard erklärte in seinen abschließenden Bemerkungen, es sei vor Beginn der Militäroperation in der Ukraine gewesen, und es sei klar gewesen, daß Rußland die russischsprachige Bevölkerung verteidigen würde. Es sei verrückt gewesen, daß die Regierung in Kiew den Gebrauch der russischen Sprache verbot. Der Glaube an die Überlegenheit des Westens habe die westlichen Regierungen nur ermutigt, „lauter zu bellen“. Der Westen müsse endlich lernen, andere Kulturen zu respektieren.

Helga Zepp-LaRouche sprach nochmals über die Problematik der Pandemien. Ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche habe schon 1971 eine Arbeitsgruppe zu den Auswirkungen der IWF-Konditionalitäten gegründet, die Länder zwangen, Schulden auf Kosten der Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu bezahlen. Er habe dabei aufgezeigt, daß eine solche Senkung des Lebensstandards die Ursache für alte und neue Pandemien und für einen damit verbundenen Bevölkerungsrückgang ist.

eir


Anmerkung

1. Siehe Das Komitee für die Coincidentia Oppositorum, Helga Zepp-LaRouche, Neue Solidarität Nr. 42/2020.

Weitere Beiträge der Internationalen Friedenskoalition (IPC)

Die Neue Solidarität braucht Ihre Unterstützung!

Wie andere Zeitungen auch leidet die Neue Solidarität unter steigenden Kosten und sin­kenden Abonnen­ten­zahlen. Angesichts dieser Entwicklung ist das Weiterbestehen unserer Zeitung – jedenfalls in der bisherigen Form – gefährdet. Damit ginge dem deutsch­sprachi­gen Raum eine wichtige Stimme der Vernunft verloren.

Ein Aufruf zur Unterstützung unserer Zeitung im vorigen Jahr half uns, das Defizit für das ver­gangene Jahr auszugleichen, wofür wir uns bei allen Unterstützern herzlich bedanken. Aber um dieses strukturelle Defizit wirklich zu überwinden, brauchen wir vor allem eines:

mehr Abonnenten für unsere Zeitung, was auch das beste Mittel ist, das geistige Defizit im politischen Diskurs der deutsch­sprachi­gen Welt zu bekämpfen.

Nutzen Sie unsere Zeitung als ein Instru­ment, dies zu erreichen! Helfen Sie uns, neue Leser zu finden, und empfehlen Sie unsere Zeitung weiter. Man kann Abon­ne­ments auch ver­schen­ken. Manche unserer Leser haben Mehrfach-Abon­ne­ments, damit Sie die Zeitung an Inte­res­sierte weitergeben können. Und natürlich kön-
nen Sie uns auch weiterhin mit Förder­beiträgen helfen.

Vielen Dank!
Alexander Hartmann, Chefredakteur

Bankverbindungen – Empfänger: E.I.R. GmbH, Wiesbaden

Nassauische Sparkasse Wiesbaden
IBAN: DE79 5105 0015 0114 0044 99 – BIC: NASSDE55

Postbank Frankfurt
IBAN: DE93 5001 0060 0330 0216 07 – BIC: PBNKDEFF

Stichwort: Weiter so, Neue Solidarität!