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Aus der Neuen Solidarität Nr. 44/2007 |
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- Kommentar -
Von Lyndon H. LaRouche, Jr.
Vom Beginn der systematischen europäischen Kolonisierung Nordamerikas im 17. Jahrhundert an organisierten die patriotischen Strömungen, die die amerikanische Unabhängigkeit hervorbrachten, das, was sich im Lauf der Zeit zur führenden nationalen Geheimdienstorganisation der Vereinigten Staaten entwickelte - die Gesellschaft der Cincinnati -, als private Organisation. Diese Tradition, so verwundet und gebrechlich sie auch erscheinen mag, besteht in den USA noch heute.
Es gibt vergleichbare Erfahrungen in anderen Nationen. Entgegen einigen weitverbreiteten Lehren beschränkt sich eine erfolgreiche Gestaltung der Geschichte nicht auf die Durchführung der aktuell verfolgten Politik; vielmehr hängt die Zukunft jeder Nation von der Erzeugung und Übernahme fundamentaler wissenschaftlicher und anderer notwendiger revolutionärer Entdeckungen ab, auf denen die weitere Vitalität jeder Kultur beruht. Der Fall der Gesellschaft der Cincinnati ist neben den rigorosen klassischen Kompositionen von J.S. Bach bis Beethoven und Schubert eine der besten Veranschaulichungen dieses Punktes. Wer im Ausland diese Fakten bezüglich der Grundlagen und der Entwicklung der Vereinigten Staaten noch nicht verstanden hat, der versteht auch nicht die Natur der existentiellen Herausforderung, vor der die Weltzivilisation in diesem Augenblick steht.
Die Rolle solcher privater Organisationen - egal, ob formell konstituiert oder informell in wirksamer Weise organisiert - wurde unverzichtbar, weil sogar einige amerikanische Präsidenten bzw. Vizepräsidenten faktisch Verräter waren - so etwa der Agent des britischen Außenamts Aaron Burr oder die Präsidenten Andrew Jackson, Martin van Buren, Polk, Buchanan, Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson, oder üble Vertreter ausländisch gesteuerter Kreise, wie etwa Präsident Richard Nixon. Kreise von Männern und Frauen mit geeigneten Fähigkeiten und einem gut entwickelten Gewissen widmen sich daher privat der Erhaltung des Zwecks unserer Republik.
Die Lage in den Vereinigten Staaten ist jetzt in dieser Hinsicht weit schlimmer als in den beiden Jahrzehnten unmittelbar nach dem Tod von Präsident Franklin Roosevelt, insbesondere seit die informierten Patrioten aus meiner Generation durch die gegenwärtig tonangebende Generation der zwischen 1945 und 1958 Geborenen abgelöst wurde. Wie das Angebot der russischen Regierung Präsident Putins zur Zusammenarbeit mit den USA zeigt, blieb nach dem Aussterben der Generation der relevanten Patrioten unter den Veteranen des Krieges von 1939-45 in den USA eine regierende Schicht zurück, die kulturell und intellektuell weit schlechter gerüstet ist, die derzeit wichtigsten Herausforderungen unseres Planeten zu meistern, als diese Veteranen.
Trotz dieser Schwierigkeiten für die Diplomatie liegt die einzige Hoffnung, einen baldigen und verheerenden Ausgang der gegenwärtig heraneilenden wirtschaftlichen Zusammenbruchskrise zu vermeiden, in einer informierten Zusammenarbeit zwischen Rußland und den USA, die von amerikanischer Seite nur von den tief verwurzelten Kräften einer Tradition kommen kann, die auf die Gesellschaft der Cincinnati zurückverfolgbar ist. Rußland und die USA könnten den Ausgang der gegenwärtigen Weltkrise nicht befehlen, aber wenn sie nicht angemessen zusammenarbeiten, gibt es keine Lösung für die Welt. Das Projekt eines Tunnels für den Verkehr über die Beringstraße veranschaulicht hervorragend, was dies praktisch bedeutet.
Ich halte es zum gegenwärtigen Zeitpunkt für äußerst nützlich, aufmerksamen Bürgern unseres prospektiven Partners Rußland einige relevante Gedanken mitzuteilen. Was für eine Art der Zusammenarbeit sollen wir, in Kooperation mit entsprechenden weiteren Nationen, eingehen, um die bedrohte Welt aus ihren tödlichen Schwierigkeiten zu retten?
Man betrachte als Beispiel hierfür die folgenden Aspekte der gegenwärtigen weltweiten Krisenlage.
Der pädagogisch beste Präzedenzfall für das, was derzeit in der Weltwirtschaft geschieht, ist das, was in der hyperinflationären Zusammenbruchskrise in der Weimarer Republik 1923 geschah. Die anglo-holländischen, liberalen Alliierten, die den großen Krieg von 1914-1918 vorbereitet und in Gang gesetzt hatten, zwangen der Reichsmark einen Trend auf, der sich zur Hyper-Geldinflation auswuchs. Diese Inflation lieferte den anglo-holländischen Liberalen, die zwischen 1895 und 1945 die beiden geopolitischen Weltkriege inszenierten, das gesamte produktive Potential Deutschlands aus. Die Übernahme des deutschen Finanzsystems im Zuge der Gründung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich in der Schweiz 1931 durch die anglo-holländischen, liberalen Unterstützer des Aufstiegs von Adolf Hitler zum Diktator hätte ganz Eurasien zerstört, wenn es nicht zum unvorhergesehenen Aufstieg Franklin Delano Roosevelts zum amerikanischen Präsidenten gekommen wäre.
Die gegenwärtige Krise des Weltwährungs- und Finanzsystems ist keine Krise des US-Dollars; es ist eine Zusammenbruchskrise des gegenwärtigen Währungs- und Finanzsystems, die im wesentlichen mit dem Zusammenbruch der Reichsmark 1923 vergleichbar ist - nur im Weltmaßstab. Der eigentliche Auslöser dieser gegenwärtigen Krise war die jüngste Serie verrückter Aktionen gegen China, sowohl in Bezug auf Chinas Währung als auch in Bezug auf Taiwan (trotz meiner wiederholten Warnungen an die Senatoren). Diese Provokationen gegen China waren der entscheidende Auslöser dafür, daß China und Japan in sehr bedeutendem Umfang Dollars abstoßen. Aber auch wenn es nicht auf diese Weise geschehen wäre, war die Lage längst überreif für ein irgendein anderes Ereignis mit ähnlichen Folgen. Das derzeitige Weltwährungs- und -finanzsystem ist hoffnungslos zum Untergang verurteilt. Es wird unter diesem gegenwärtigen Weltwährungssystem keine Erholung von der heraneilenden, globalen Zusammenbruchskrise geben. Nur die Gründung eines neuen Weltwährungs- und Kreditsystems kann die Zusammenbruchskrise aufhalten und die Entwicklung eines neuen Systems erlauben, das die sich gegenwärtig ausbreitende globale Panik eindämmen kann.
Der entscheidende Punkt, der hier hervorzuheben ist, ist also, daß der weltweite monetäre und finanzielle Kollaps, der jetzt in seine letzte Phase eintritt, auf Generationen hinaus eine hoffnungslose Lage für die Menschheit schaffen würde, wenn die USA ihre gegenwärtige Politik nicht aufgeben. Ohne die Aktivierung patriotischer Kräfte in den USA für gemeinsame Abhilfemaßnahmen mit einigen anderen führenden Nationen der Welt gibt es weltweit auf Generationen hinaus keine vernünftige Hoffnung für die Menschheit.
Für Rußland wie für andere Nationen ist daher die entscheidende Frage, welche Kräfte in den Vereinigten Staaten wahrscheinlich versuchen würden, den gegenwärtigen Trend der amerikanischen Politik in eine vernünftige Richtung zu wenden, vor allem weg von dem Trend der letzten sieben Jahre? Damit rückt die Erinnerung an die Gesellschaft der Cincinnati in den Vordergrund.
Diese Erinnerung wird auch ausgelöst durch den erschreckenden Zusammenbruch der Glaubwürdigkeit des US-Kongresses seit der Kongreßwahl im November 2006 unter der demokratischen Führung von Senator Harry Reid und der Abg. Nancy Pelosi. (Um die Glaubwürdigkeit der Republikaner, denen die Mühlsteine Bush und Cheney um den Hals hängen, ist es noch schlimmer bestellt.) Die Zustimmung zum Kongreß unter den Bürgern ist von einer mehr oder weniger klaren Mehrheit zur Zeit der Wahl auf inzwischen 10,7% abgestürzt. Die heranrauschende Welle der Zwangsvollstreckungen von Hypotheken dieser Bürger und der drohende Kollaps führender Banken macht einem Angst, wer 2007 am Weihnachtsbaum hängen könnte, sofern es überhaupt einen Weihnachtsbaum gibt. Die Lage in West- und Mitteleuropa ist politisch und wirtschaftlich nicht besser.
Die heutige Weltlage ist daher entweder hoffnungslos abstoßend oder buchstäblich empörend. Die Frage ist: Was für eine Revolte gegen den gegenwärtigen Zustand schlechtester Staatsführung ist überhaupt möglich?
Der erste Schritt, der sehr bald unternommen werden muß, ist die Annahme des Gesetzesentwurfs zum Einfrieren aller Zwangsvollstreckungen gegen Eigenheime und zum Schutz aller von der Bundesregierung oder den Bundesstaaten regulierten Banken, um deren wesentlichen Funktionen in den betroffenen Gemeinden zu erhalten. Nur ein sozial gefährlich inkompetenter Mensch in unserer Regierung wird Einwände gegen ein solches Gesetz vorbringen.
Aber solche Maßnahmen sind nicht mehr als absolut unverzichtbare Überbrückungshilfen, mit denen man sozusagen die Blutung stillt. Das Ziel muß es sein, den Weg frei zu machen: erstens für den Beginn eines Programms zum allgemeinen Wiederaufbau der Wirtschaft, das sich vor allem auf verfassungsmäßige Kredite der Bundesregierung stützt, die dazu dienen, den notwendigen Wiederaufbau der Grundinfrastruktur der Wirtschaft in Gang zu setzen, und zweitens für die Nutzung solcher Infrastrukturprogramme, um Märkte für die Erholung des privaten Sektors zu schaffen.
Diese Maßnahmen zum Wiederaufbau müssen mit einer Rückkehr zu einem weltweiten protektionistischen Währungssystem fester Wechselkurse verbunden sein, ohne die auf Generationen hinaus keine wirtschaftliche Erholung möglich wäre.
Um ein solches Weltsystem wirksam, schnell genug und in koordinierter Weise zu schaffen, ist eine Partnerschaft der USA in diesem Projekt mit großen Nationen wie Rußland, China und Indien unverzichtbar. Vier große Nationen können den Angelpunkt bilden, um den sich die kleinere Nationen der Welt zu einem neuen, gerechten System fester Wechselkurse scharen können. Ohne solche Maßnahmen gibt es derzeit und auf Generationen hinaus für die Menschheit keine Hoffnung...
So tritt Lady Macbeth in New York an den Rand der Bühne, ruft: “Fort, verdammter Fleck!” und wirft dann Frau Lynne Cheney in den Graben - unter dem Applaus eines enormen, und enorm dankbaren, Publikums!
Lesen Sie hierzu bitte auch: Putins Diplomatie entscheidet über Krieg und Frieden - Neue Solidarität Nr. 44/2007 Neue Perspektiven für die russisch-amerikanischen Verhandlungen - Neue Solidarität Nr. 44/2007 „Es ist Zeit, Pelosi zum Rückzug zu bewegen!“ - Neue Solidarität Nr. 44/2007 Dritter Weltkrieg oder neue Weltwirtschaftsordnung? - Neue Solidarität Nr. 43/2007 LaRouche: „Wir werden das britische Empire stillegen!“ - Neue Solidarität Nr. 42/2007 „Sie wollen sterben, damit ihre Not ein Ende hat!“ - Neue Solidarität Nr. 42/2007 Keine Rücksicht auf Spielschulden! - Neue Solidarität Nr. 42/2007 Anatomie eines Finanz-Tsunamis - Neue Solidarität Nr. 42/2007 Das „Große Spiel“ der Briten - Neue Solidarität Nr. 42/2007 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
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