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Aus der Neuen Solidarität Nr. 1/2008

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Beringstraßenverbindung: „Eine klare Sache!“

Die Republikanerin Jeannette James war Mitglied und Sprecherin des Repräsentantenhauses von Alaska, wo sie den Wahlkreis um die Stadt North Pole (Zentralalaska, unweit von Fairbanks) vertrat. Sie übermittelte der EIR-Konferenz in Ottawa am 11. Dezember telefonisch die folgende Grußbotschaft:

Es ist mir eine Freude, Sie heute morgen zu Ihrer Konferenz zu begrüßen. Der Titel Ihrer Konferenz weist auf etwas sehr Wichtiges. So wünsche ich der EIR-Konferenz in Ottawa über die „Weltlandbrücke für wirtschaftliche Wiederbelebung“ einen guten Morgen.

Die Idee einer Eisenbahn, die die Kontinente verbindet, ist nicht neu, aber sie ist längst überfällig. Die Meerenge der Beringstraße bietet dazu eine besondere Gelegenheit: 56 Meilen (90 km) breit, tiefster Punkt bei 173 Metern, mit zwei Inseln als Landungsbrücken in der Mitte - eine klare Sache! Wichtig ist auch, daß die Gegend, die in der Geschichte schon einmal eine Landbrücke war, aus Granit besteht und nicht in einer erdbebengefährdeten Zone liegt.

Ich bin in der Nähe einer Bahnstrecke aufgewachsen, und ich habe mich immer für Eisenbahnen begeistert. Eisenbahnen sind die umweltfreundlichste Methode, Menschen und Frachtgut über die Oberfläche der Erde zu bewegen. Sie sind auch wirtschaftlicher als andere Transportmethoden.

Meine aktive Beteiligung an dieser wirtschaftlichen Zukunftsvision begann mit meinem Eintritt in das Abgeordnetenhaus von Alaska im Jahr 1992. Während der 18. Legislaturperiode half ich bei der Verabschiedung zweier Gesetze, die damit zusammenhängen:

Erstens war bereits ein Eisenbahnkorridor von der kanadischen Grenze nach Fairbanks festgelegt, aber man mußte ihm ein bißchen Leben einhauchen. Mein Gesetzvorschlag war einfach: Das Verkehrsministerium sollte zu Planungszwecken den ungefähren Wert von Privatgrundstücken bestimmen, die innerhalb dieses Korridors lagen, und bewilligte zu diesem Zweck 10.000 Dollar. Das Ziel war, die Idee der Eisenbahnstrecke am Leben zu erhalten. Allerdings verstand der nächste Gouverneur die Botschaft genau umgekehrt. Gouverneur Tony Knowles wurde 1994 gewählt und blieb bis Dezember 2002 im Amt. Nachdem das Geld ausgegeben und der Wert der Grundstücke bestimmt war, kündigte er die seit Jahren vorhandenen Baugenehmigungen beim Bodenverwaltungsamt, weil er davon ausging, daß dieser Eisenbahnkorridor niemals gebaut würde.

Das zweite Gesetz bewilligte einen 150 Meter breiten Korridor für Transport und Versorgungsleitungen von Fairbanks zur Halbinsel Seward [an deren westlicher Spitze die Beringstraße liegt], der nicht den Erfordernissen des Gesetzestitels 38 unterworfen war. Gesetzestitel 38 über die Landnutzung schreibt besondere Verfahren vor, die sehr aufwendig und zeitraubend sind, was am Ende bedeuten kann, daß ein solches Projekt überhaupt nicht gebaut wird. Das Gesetz wurde in der Sitzungsperiode 1994 beschlossen und hat eine Gültigkeitsdauer von 50 Jahren, vom Zeitpunkt der Verabschiedung an gerechnet. 13 dieser 50 Jahre sind inzwischen vergangen.

Das erneuerte Interesse Alaskas an diesem Eisenbahnprojekt machte bald seinen Weg rund um die Welt. Die Russen hatten ihr Interesse vorher schon bekundet. Ich erhielt Zuschriften aus Großbritannien, China und Australien. Unsere Arktische Universität in Fairbanks steht mit anderen Ländern in Verbindung und war sehr hilfreich bei der Organisierung von Unterstützung. Seit dieser Zeit hat es eine Reihe von Konferenzen gegeben.

Während der Amtszeit von Gouverneur Frank Murkowski 2002-06 machten wir zusammen mit der Provinz British Columbia und dem Yukon-Territorium in Kanada eine Machbarkeitsstudie. Ich war zu dieser Zeit Gouverneur Murkowskis Eisenbahnberaterin. Eine Gruppe von uns mit Gouverneur Murkowski an der Spitze besuchte Ministerpräsident Paul Martin in Ottawa, wir suchten die Unterstützung der kanadischen Zentralregierung. Ich hatte den Ministerpräsidenten schon einmal während einer Wahlkampftour durch Yukon getroffen und ihm meine Vorstellungen deutlich gemacht. Als er mich in der Besuchergruppe in Ottawa wiedererkannte, lächelte er und machte eine Bemerkung über meine hartnäckige Haltung in der Eisenbahnfrage. Er schien zur Unterstützung bereit. Wir waren erfolgreich und bekamen eine verbindliche Zusage für Beihilfe der kanadischen Regierung für die Studie.

Diese Studie wurde durch ein Bundesgesetz beschlossen, das - der zwischenzeitlich zum US-Senator gewählte - Frank Murkowski eingebracht hatte; man nannte es „Die Eisenbahn zu den Rohstoffen“. Bundesgelder wurden angewiesen, Yukon und Alaska ihrerseits fügten Geld hinzu, und jetzt ist diese Studie fertig.

Der vielzitierte Spruch „Um ein Kind großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf“ ist auch für die Fertigstellung des hier vorliegenden Projektes sehr angemessen. Wir brauchen Enthusiasmus, Geld, Bildung und den Wunsch der Weltgemeinschaft, das Angefangene fertigzustellen. Während des Baues und nach der Fertigstellung wird die ganze Weltbevölkerung die Bedeutung der Weltlandbrücke und der wirtschaftlichen Wiederbelebung begreifen, erleben und anerkennen. Meiner Unterstützung können Sie sicher sein, und ich erwarte eine entsprechende Gesetzgebung, die unseren US-Kongreß passieren und diese Vision zur Wirklichkeit machen wird.

Noch einmal meine herzlichen Glückwünsche. Sie haben einen guten Anfang gemacht. Ich wünsche Ihnen vollen Erfolg, und ich wünschte, ich könnte heute bei Ihnen sein.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
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