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Neue Solidarität
Nr. 28, 11. Juli 2024

Entwicklungsbestrebungen der Globalen Mehrheit

Wir dokumentieren Beiträge des zweiten Abschnitts der Internetkonferenz des Schiller-Instituts
am 15. und 16. Juni 2024.

Der zweite Abschnitt der Internetkonferenz „Die Welt am Abgrund: Für einen neuen Westfälischen Frieden!“ des Schiller-Instituts am 15. Juni 2024 befaßte sich mit den „Entwicklungsbestrebungen der Globalen Mehrheit“, mit Rednern aus Südamerika, Europa und Palästina. Wir dokumentieren in dieser Ausgabe die folgenden Beiträge:

  • Donald Ramotar, ehemaliger Präsident von Guyana, gab einen Überblick über die jahrzehntelange wirtschaftliche Ausbeutung seiner und anderer Nationen. Ein Beispiel hierfür seien die Lebensmittel in der Karibik: Die Länder dort müßten jedes Jahr 4 Milliarden Dollar für Nahrungsmittelimporte ausgeben. Das alles müsse sich ändern, und dafür sei der Aufstieg der BRICS-Staaten entscheidend. („Die Dritte Welt braucht Frieden“)

  • Prof. Henry Baldelomar, Professor für internationale Angelegenheiten an der Universität Núr in Santa Cruz in Bolivien, sagte: „Wir stehen jetzt an einem Scheideweg der Entwicklung für eine neue Ordnung.“ Das alte ECLAC-Modell (UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika) sei zu begrenzt für die Herausforderungen einer echten Entwicklung. Baldelomar sprach von Projekten wie dem neuen Bi-Ozeanischen Eisenbahnkorridor, der den Pazifischen und den Atlantischen Ozean verbinden soll. („Man kann keinen Frieden haben, wenn es Indikatoren für strukturelle Gewalt gibt“)

  • Prof. Michele Geraci, italienischer Ökonom und ehemaliger Staatssekretär im italienischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, erläuterte, was „Win-Win-Beziehungen“ zwischen den Nationen für ihre gegenseitige wirtschaftliche Entwicklung bedeuten. Er sagte: „Ihr Wohlstand und mein Wohlstand sind untrennbar miteinander verbunden.“ (Win-Win-Spiel statt Nullsummenspiel)

  • Prof. Dr. László Ungvári, emeritierter Präsident der Technischen Hochschule Wildau, sprach von seiner Enttäuschung über das heutige Europa mit seinen sich selbst entwürdigenden Politikern an der Macht und einer verwirrten Jugend. Er beklagte, daß sich die Diplomatie vollkommen verändert habe, und betonte: „Diplomatie muß auch andere Meinungen berücksichtigen“.

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