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Aus der Neuen Solidarität Nr. 22/2008 |
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Die folgende Schrift erschien im englischen Original am 4. April 2008; wir veröffentlichen sie in zwei Abschnitten.
Von Lyndon LaRouche
- zweiter und letzter Teil -
Der wesentliche Unterschied zwischen Mensch und Tier liegt im Potential des menschlichen Geistes für wirkliche Kreativität, eine Eigenschaft, die es im Tierreich nicht gibt. Um etwas wirklich Bedeutendes aus der Geschichte der Kulturen zu verstehen, muß man sich deshalb vorrangig mit zwei Themenbereichen beschäftigen: erstens mit der Natur von Kreativität - die naturwissenschaftliche Bedeutung dieses Begriffs werde ich im Laufe dieses Kapitels definieren -; zweitens damit, wie dieses einmalige Potential der menschlichen Gattung in verschiedenen Bereichen von Kulturen und ihren Gesellschaften manchmal gefördert, behindert oder sogar scheinbar zerstört wird.
So wie ich habe den Begriff „Kreativität“ wiederholt in früheren Veröffentlichungen definiert habe,12 beschränkt sich eine angemessene Verwendung dieses Begriffs auf diejenigen geistigen Tätigkeiten des individuellen Menschen, die (im Gegensatz zu den Entartungen bei Clausius, Grassmann und ähnlichen Narren) einem universellen Prinzip der Antientropie in der praktischen Naturwissenschaft entsprechen - so wie dies z.B. in Albert Einsteins Vorstellung eines Riemannschen, endlichen, aber unbegrenzten physikalischen Universums definiert ist.
Der Begriff läßt sich Mitgliedern der heutigen modernen Gesellschaften leichter erklären, wenn man den Gegenstand menschlicher Kreativität auf das beschränkt, was wir gewöhnlich „Naturwissenschaft“ nennen. Das gleiche Prinzip gilt jedoch, wenn auch in etwas anderer Weise, für streng klassische Formen künstlerischer Komposition. Das Erbe Johann Sebastian Bachs und auch das seiner getreuen Nachfolger veranschaulicht dies für die Komposition und Aufführung von Musik.
Diese Auffassung von Kreativität deckt sich systemisch mit der Entdeckung spezifisch menschlicher individueller Kreativität bei Kardinal Nikolaus von Kues. Seiner Erkenntnis des Fehlers in Archimedes’ Quadratur des Kreises (oder implizit der Ellipse) verdankt die neuzeitliche europäische Wissenschaft so großartige ausdrückliche Cusanus-Nachfolger wie Leonardo da Vinci, Johannes Kepler und später deren Anhänger Fermat, Leibniz, Gauß, Riemann, den großen Naturforscher W.I. Wernadskij und Albert Einstein. Cusanus liefert ein Echo des gleichen Prinzips wissenschaftlicher und sozial-kultureller Kreativität in der antiken europäischen Wissenschaft, wie es besonders die Pythagoräer und Platon und dann später auch Eratosthenes und Archimedes13 verkörperten.
Wie ich weiter oben und auch in früheren Veröffentlichungen zusammenfassend dargestellt habe, kann der Begriff der „Naturwissenschaft“ im richtigen Sinne nur das Ergebnis einer vorangegangenen langen Entwicklung einer Himmelsnavigation für ferne Reisen in antiken Seefahrerkulturen sein. Die Idee einer universellen Wissenschaft an sich setzt voraus, daß Beweise für die experimentelle Vorstellung eines realen Universums vorliegen, welches sich durch irreversible, fortschreitende, qualitative Veränderungen auszeichnet - ein antientropisches Universum im Sinne von Cusanus’ Ablehnung der Kreisquadratur oder anders gesagt: ein Universum, das von einem Prinzip universeller Antientropie regiert wird.
Wenn dieser Punkt angesprochen wird, taucht beim Lernenden häufig das Problem auf, daß der heute immer noch gebräuchliche Wissenschaftsbegriff sehr weitgehend mit dem Sophismus Euklidischer oder vergleichbarer aprioristischer Annahmen verbunden ist - etwa der Vorstellung gewisser Definitionen, Axiome und Postulate - oder dem ähnlich gelagerten Fall des radikal reduktionistischen Schwindlers René Descartes. Da dies bedeutet, a priori von einer digital-mathematischen Ordnung des Universums auszugehen, wird bei der Darstellung einer Hypothese oder eines vermeintlichen Beweises die Realität eines antientropischen Universums von Anfang an fast fanatisch ausgeschlossen. Bei der Darstellung wissenschaftlicher Experimente wird das reale, antientropische Universum gewöhnlich zu unrecht völlig ausgeschlossen, noch bevor man anfängt, ernsthaft über sie zu diskutieren.
Die unverzichtbare Voraussetzung für einen Begriff wissenschaftlicher Universalität auf wirklich experimenteller Grundlage liegt deshalb in der Entdeckung, daß der Sternenhimmel nicht nur sich immer wiederholenden Veränderungen unterliegt, sondern offenbar unumkehrbare, tatsächlich antientropische Veränderungen von niedrigeren zu höheren Organisationszuständen des Universums als Ganzem durchläuft. Die Idee wirklicher Wissenschaft setzt die Entdeckung eines solchen antientropischen Prinzips hinter der höchsten Kraft voraus, die die antientropische Organisation unseres Universums bestimmt.
Entgegen den Euklidischen und vergleichbaren aprioristischen Sophismen kannte die beste antike Wissenschaft, wie die von Thales, Heraklit, der Pythagoräer und Platon, bereits die Belege für das gleiche Grundprinzip wie bei der späteren modernen Naturwissenschaft des Cusanus und seiner Nachfolger wie Leonardo, Kepler, Fermat, Leibniz, Gauß, Riemann, Wernadskij und Albert Einstein. Was Gauß’ Lehrer Abraham Kästner zutreffend als „antieuklidische“ Geometrie bezeichnete, die wir in den antidigitalen, analogen Methoden der Pythagoräer, Cusanus’, Keplers, Leibniz’, Riemanns u.a.14 wurzelnd entdecken müssen, beruht auf einem einzigen gemeinsamen Prinzip der Kreativität bei der experimentellen Methode. Dieses Prinzip ist das, was bei kompetenten experimentellen Ansätzen, wie bei Cusanus und Kepler, als Begriff des ontologisch Infinitesimalen in der Wissenschaftsmethode zum Ausdruck kommt.
Typisch für diese Wissenschaftsmethode ist auch das von mir erläuterte ontologische Infinitesimal bei Leibniz’ ursprünglicher Entdeckung des Kalkulus - eine Methode, die Leibniz anhand einer Aufgabe entwickelte, die Kepler „zukünftigen Mathematikern“ gestellt hatte. Dieses Prinzip ist das wesentliche Merkmal jeder kompetenten modernen Wissenschaftsmethode. Ich habe es wiederholt als das Prinzip des ontologisch Infinitesimalen beschrieben, das dem Konzept von Leibniz’ Kalkulus zugrunde liegt, das sich aber auch im antiken pythagoräischen Begriff der Dynamik widerspiegelt, wie ihn die Pythagoräer mit ihrem Quadrivium der Sphärik verbanden und wie er dem gesamten Werk Platons zugrunde liegt.
Ich habe die Sphärik als das Erbe antiker ozeanfahrender Kulturen bezeichnet, deren Ursprünge in der Himmelsnavigation notwendigerweise in der letzten großen Eiszeit auf der nördlichen Halbkugel liegen müssen.15 Aber wenn man die bekannte Geschichte der Menschheit betrachtet, allen voran in den Regionen vom westlichen Asien westlich über den Atlantik, wird in Werken wie Aischylos’ Prometheus-Trilogie eine offenbar sehr lange Welle der Verrohung der großen Mehrheit der Menschheit und ihrer vorherrschenden Kulturen beschrieben. Dies läßt sich bis auf den heutigen Tag weiterverfolgen, seit das antike Griechenland in den Sophismus verfiel. Von einigen relativ seltenen Ausnahmen abgesehen unterlag die Menschheit immer überwiegend dem Einfluß einer vorsätzlichen und systematischen Verdummung der breiten Masse der Bevölkerung - in allen Kulturen, wie wir sie gewöhnlich einstufen: antike, mittelalterliche und auch die meisten neuzeitlichen. Aischylos stellt diese wesentliche Grundtatsache der Geschichte genau dar: Über alle diese Jahrtausende bis heute gründeten die Herrscher ihre Macht über die Masse der Bevölkerung gewöhnlich auf die gezielte Verdummung der Allgemeinheit, wie heute die Malthusianer und der frühere US-Vizepräsident Al Gore. Deswegen hat der olympische Zeus aus Aischylos’ Prometheus-Trilogie verboten, Wissen über das Prinzip des „Feuers“ (heute die Kernkraft) an die Masse der dumm gehaltenen Untertanen weiterzugeben.
In der neuzeitlichen europäischen Zivilisation seit Ende des 16. Jahrhunderts hat diese vorsätzliche Verdummung der allgemeinen Untertanenbevölkerung eine relativ neuartige Form angenommen, nämlich unter der Fahne des „Empirismus“ - man spricht auch vom philosophischen Liberalismus Paolo Sarpis und seiner anglo-holländischen liberalen Nachfolger. Das umfaßt die heftigen Angriffe auf den verstorbenen Gottfried Leibniz aus dem Umfeld unmoralischer englischer Sklavenhändler, von Leuten wie John Locke und den Kreisen Voltaires im 18. Jahrhundert um den Betrüger Isaac Newton sowie de Moivre, D’Alembert, Leonhard Euler, Joseph Lagrange und ihren Anhängern wie den von London geförderten Laplace und Cauchy. Zu derselben Richtung gehörten später verkommene Positivisten wie Ernst Mach, Bertrand Russell u.a., die dafür sorgten, daß die schöpferischen Fähigkeiten selbst bei den meisten heutigen „Bildungsschichten“ und vielen anerkannten Mitgliedern der Wissenschaftsprofession völlig abgestumpft sind.
In solchen angeblich gebildeten Kreisen des modernen philosophischen Liberalismus existiert keine wirkliche Vorstellung von Kreativität, und man würde sie auch nicht dulden, wenn sie in Erscheinung treten sollte.
Unter den Bedingungen moralischen Verfalls, wie ihn die existentialistischen Elemente der „68er-Generation“ (oder vielleicht besser „Degeneration“) verkörpern, sollte man sich besonders mit dem geistigen Verfall bei den Generationen des zeitgenössischen Liberalismus nach Franklin Roosevelt befassen.
Jetzt möchte ich die Aufmerksamkeit wieder auf das Thema in meinem kürzlich erschienenen „Projekt Genesis“ zurücklenken.
Wie ich in „Projekt Genesis“ betont habe, läßt sich der grundsätzliche Unterschied zwischen Mensch und Tier daran festmachen, daß die Funktionsweise des tierischen Gehirns, wie sie heute allgemein angenommen wird, nichts darüber aussagt, wie wirklich schöpferisches Denken in der spezifisch menschlichen Ökologie sich erfolgreich entwickelnder Kulturen abläuft. Nirgends in dem, was heute akademisch als „gängige Meinung“ gilt, gibt es handfeste Belege, wie die Produkte wahrhaft schöpferischen Denkens von Angehörigen der menschlichen Gattung (d.h. Angehörigen der Noosphäre) die menschliche Ökologie als einzigartig kennzeichnen - anders gesagt, was den Menschen als Angehörigen der Noosphäre von den Tieren, die einen Bestandteil der Biosphäre bilden, unterscheidet. Ein paar besonders überzeugte philosophische Liberale mögen vorgeben, noch soviel über diese Fragen zu wissen, in Wirklichkeit sind sie Sophisten, die doch nur von angeblich „selbstevidenten Wahrheiten“ schwätzen.
Die Pythagoräer, Platon und andere in der Antike sowie die auf Nikolaus von Kues’ Entdeckungen zurückgehenden Strömungen der modernen europäischen Wissenschaft zeigen es eindeutig: Die Entdeckungen universeller physikalischer Prinzipien, auf denen allein die Steigerung der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte der menschlichen Gattung beruht, entspringen gerade jenem Bereich des menschlichen Denkens, dessen Existenz die Aristoteliker der Antike und der Liberalismus der Neuzeit leugnen.
Das Handeln, das die menschliche Gesellschaft auf diese Weise von allen Tieren unterscheidet, zeichnet sich als antientropisch aus und verkörpert daher ein wirksames universelles Naturprinzip, das außerhalb der Grenzen deduktiven (d.h. „digitalen“) Denkens liegt.
Wie ich in „Projekt Genesis“ hervorgehoben habe, ist menschliches Wissen kein Wissen, das mit den Sinnen wahrgenommen wird (d.h. kein „materialistisches“). Unser Sinnesapparat ist der angeborene Sinnesapparat des biologischen Individuums. Die geistigen Mittel zur Deutung dieser Sinneserfahrungen zu entwickeln, ist eine ganz andere Frage. Der Fortschritt der Naturwissenschaften hat uns gezwungen, künstliche Sinnesapparate zu schaffen: Um den subatomaren Bereich oder das astronomische Universum zu erforschen, müssen wir Laborgeräte oder vergleichbare Apparate erfinden, die der menschliche Geist so behandeln lernt, als seien sie eine Erweiterung des gewöhnlichen Gebrauchs unserer Sinneswahrnehmung. Daß der menschliche Geist mit Hilfe seines Sinnesapparats etwas begreift, was das Tier nicht begreifen kann, ist keine Frage der „Sinnesgewißheit“; es hat mit den Apriori-Annahmen des euklidischen Sophismus nichts zu tun. Es ist ein Einblick in das Universum des Mikroraums, des Sternenraums und Sinnesraums zugleich: das reale Universum, nicht der Bereich tierischen Aberglaubens namens Sinnesgewißheit.
Ebendiese Erfahrung eines Universums, das die mit den Sinnen erfahrbaren Bereiche einschließt, aber auch über sie hinausgeht, ist der Ort, wo die Funktionen des individuellen menschlichen Geistes (und der Gesellschaft) liegen, die mit dem Begriff universeller physikalischer Prinzipien - wie den von Kues und dessen erklärtem Anhänger Kepler entdeckten Prinzipien - verbunden sind.
Wie ich in „Projekt Genesis“ betont habe, ist das wirkliche Universum im wesentlichen antientropisch, und das läßt die üblichen Vorstellungen experimenteller Prinzipienbeweise mehr oder weniger inkompetent erscheinen - wenn nicht sogar, wie die positivistischen Annahmen Machs und Russells, bewußt verrückt oder böswillig betrügerisch.16 Wie ich an entsprechenden anderen Stellen betont habe, bedeutet dies, daß die wahren Prinzipien des Universums weder Sinnesobjekte noch eine Verschleierung von Sinnesobjekten sind. Die Erkenntnis tatsächlicher Prinzipien durch eine bloße Beschreibung als mathematische Formel zu ersetzen, ist ein typischer Ausdruck dieser gefährlichen Verwirrung unter den entsprechenden Mathematiker-Reduktionisten. Wie Einstein betonte, ist ein wirkliches Prinzip ein Prinzip des Universums, kein Objekt innerhalb des Universums. Die in Keplers Weltharmonik dargestellte Entdeckung der Gravitation, eine selbst unter Wissenschaftlern selten verstandene Entdeckung, verdeutlicht treffend meinen Punkt. Ein wahres universelles Prinzip ist ein dem Universum eigenes Prinzip, welches das Universum an sich und in sich einschließt, ohne daß eine äußere Begrenzung erforderlich oder erlaubt wäre.
Der experimentelle Ausdruck eines solchen identifizierbaren, wirklichen universellen Prinzips, wie dem von Kepler entdeckten Gravitationsprinzip, ist für die mit den Sinnen wahrnehmbare Welt nur der Fußabdruck des eigentlichen Prinzips. Den auf Sinneswahrnehmung eingestellten menschlichen Denkprozessen ist nur der experimentell demonstrierbare, ontologisch infinitesimale Ausdruck zugänglich - und so stellt auch Kepler seine Entdeckung der Gravitation in der Weltharmonik dar. Die Unterstellung, die Idee von Leibniz’ Infinitesimal sei so etwas wie „sehr klein“ im euklidischen oder kartesischen Sinn, nur eine Frage annähernder Entfernung oder ähnliches, ist ein Betrug von Leuten wie de Moivre, D’Alembert, Euler und Lagrange oder auch Cauchy. Das „Kleine“ beim Leibnizschen Infinitesimal ist der unbegrenzt infinitesimale Ausdruck, der Schatten des Wirkens eines „unendlichen“ (d.h. „unbegrenzten“) universellen physikalischen Prinzips, so wie Albert Einstein argumentiert hat. Deswegen: ontologisch infinitesimal.
So ist die Entdeckung der Seefahrer der Antike, daß das Sternenuniversum kein ewig gleichbleibender Kreislauf war, sondern einen sich selbst verändernden Prozeß (antientropischer) Selbstentwicklung darstellte, das Grundprinzip aller Vorstellungen von Universalität. Die Vorstellung der Arten von Prinzipien, die eine solche Universalität ausmachen, ist die Bedeutung der ontologisch aktualen Universalität wahrer physikalischer Prinzipien.
Die Idee „universeller Entropie“, etwa bei Clausius, Grassmann oder Kelvinentlarvt sich damit nicht nur als Sophismus, sondern auch noch als betrügerischer obendrein. Die Vorstellung „universeller Entropie“ war keine Frucht wirklicher Beweise, sondern war von vorneherein in ihre Formulierung des Diskussionsthemas eingebaut.17
Eine ganz einfache pädagogische Schlußfolgerung: Auf der gleichen willkürlichen, axiomatischen Annahme eines universellen Entropieprinzips ruht auch das malthusianische Lügengebäude - damals wie heute unter der Leitung des berüchtigten Charles, des Prinzen von Wales, und seines verlogenen Lakaien, des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore.
Das Antientropische, das in Form universeller Naturprinzipien abgeleitet werden muß, steht für die Kreativität, mit der Mann und Frau - im Abbild des Schöpfers geschaffen, wie es in der Schöpfungsgeschichte steht - diese Ebenbildlichkeit in entsprechenden schöpferischen Handlungen umsetzen. In der Hinsicht deckte schon der Freund des Apostels Petrus, Philo von Alexandria, zumindest indirekt den aristotelischen Betrug hinter der Behauptung auf, der Schöpfer habe sich durch die ewige Gesetzmäßigkeit seiner Schöpfung selbst zur Ohnmacht verurteilt. Diese verlogene, sophistische Auffassung von Gesetzmäßigkeit würde bedeuten, die Leitung des Universums anschließend dem Teufel zu überlassen (und somit dessen getreuen Erben wie dem Römischen Reich des Kaiser Tiberius auf Capri oder Lord Shelburnes Britischem Empire).
Es ist nichts „Natürliches“ daran, wenn in den meisten Kulturen die große Mehrheit der Bevölkerung bösartig auf den Status von Vieh herabgewürdigt wird, um nur noch der Bequemlichkeit und Unterhaltung einer herrschenden oligarchischen Tyrannei zu dienen - so wie dies heute der bösartige, imperialistische Lissaboner Vertrag vorsieht. In allen besser dokumentierten Gesellschaftsordnungen, in denen die Mehrheit zu einem viehähnlichen Dasein verurteilt wurde, war die von oben durchgesetzte Rechtsauffassung die gleiche wie bei dem bösartigen Monstrum, das Aischylos als den olympischen Zeus des (teuflischen) apollinisch-dionysischen Gaia-Python-Kults von Delphi darstellte und wie beim oligarchischen Recht in Lykurgs Sparta, das von den Priestern dieses satanistischen Kults geschrieben wurde.18
Der Apollo-Dionysos-Kult ist Ausdruck einer Politik, die man im antiken klassischen Europa „das oligarchische Prinzip“ nannte. Ein Beispiel dafür war sicherlich das verhaßte antike Tyros. Der Begriff, wie er in Darstellungen aus der Zeit der „alten Griechen“ auftaucht, beschrieb den versuchten Zusammenschluß der ländlichen oligarchischen Traditionen Westasiens mit den oligarchischen Seefahrerkulturen - entsprechend des mediterranen „Olympia-Mythos“ bei Diodorus Siculus und anderen19 -, in denen Platon und andere die wesentlichen ozeanischen Ursprünge der europäischen Zivilisation ausmachten.
Jedenfalls entstand die spezifisch europäische Zivilisation hauptsächlich durch Wechselwirkungen zwischen dem antiken Ägypten (d.h. Nil und antike Cyrenaica) und der Entwicklung der Mittelmeerküsten. Die Bestrebungen der imperialistisch ausgerichteten Kräfte, die seit dem antiken Tyros das Mittelmeer beherrschten, richteten sich auf diese Bereiche. Ägypten, die Ionier und die Etrusker mobilisierten dagegen Widerstand, und aus diesem kulturellen Phänomen entstand seither die spezifisch europäische Kultur.
Soviel sei in diesem Kapitel als Hintergrund gesagt. Wie gelang es nun den entstehenden imperialen Mächten der mediterranen Kultur seit Homers Zeit, dem Oligarchismus eine ungewisse, aber doch beständige Macht über die europäische Zivilisation zu sichern?
Was wir heute im Rückblick die „griechische“ Zivilisation nennen, wurde durch den Verfall durch den Sophismus, der im Peloponnesischen Krieg mündete, in die Selbstzerstörung getrieben, um den Weg zur Einrichtung einer spezifisch europäischen Form imperialer Herrschaft zu ebnen. Unter diesen Umständen öffnete der Tod Alexanders des Großen die Tür für imperialistische und verwandte Entwicklungen, in denen das sogenannte „oligarchische Modell“ zum Ausdruck kam. Seit das Römische Reich des Cäsar Augustus und Tiberius seinen Ausgang von der Insel Capri nahm, bis zum britischen Weltreich unserer Tage, ist dies der in Europa sitzende Feind der Menschheit auf dem gesamten Planeten.
Wesen und Mission dieses europäischen „oligarchischen Modells“ entsprechen im Prinzip genau dem, wie es Aischylos im Kern darstellt. Es dreht sich um das folgende Prinzip.
Das Hauptziel eines Imperiums ist, die große Masse der Untertanen in der eigenen und anderen Nationen „hirnlos“ zu machen. Dazu tut man genau das, was in den USA seit Beginn der Präsidentschaft Harry Trumans und bei zahlreichen früheren Versuchen ähnlicher Art geschehen ist. Ein Beispiel waren die britischen Machenschaften zur Durchsetzung der Sklaverei in den USA im 19. Jahrhundert, was hauptsächlich über die degenerierte spanische Monarchie, ein Anhängsel des britischen Empire, erreicht wurde. Ähnliche Anschläge gegen unsere Republik hatte es zuvor wiederholt gegeben. Weil die große Masse der Sklaven geistig unterdrückt und ein großer Teil der übrigen amerikanischen Bevölkerung durch den Einfluß des britischen Sklavereisystems ebenfalls verdummt wurde, schien unsere Zerstörung nach 1815 unaufhaltsam zu sein, bis es unter Präsident Abraham Lincolns Führung zum entscheidenden Sieg der USA über die Briten kam.
Wenn wir selbst einen großen Teil der Bevölkerung verdummen oder Außenstehenden wie den Briten erlauben, das zu tun, braucht uns niemand mehr zu unterjochen, weil wir uns schon selbst zerstören. Das ist systematisch geschehen, seit Präsident John F. Kennedy, der sich anschickte, Franklin Roosevelts Vermächtnis wiederzubeleben, ermordet (d.h. ausgeschaltet) wurde.
In diesem teils von außen gelenkten, teils verräterischen Vorstoß gegen unsere Republik seit dem leider zum ganz falschen Zeitpunkt verstorbenen großen Präsidenten Roosevelt sind wir Amerikaner (jedenfalls eine große Zahl von Dummköpfen aus den eigenen Reihen) dabei, uns immer weiter selbst zu ruinieren. Bei der Regierung Bush-Cheney und der Führung des Kongresses unter Nancy Pelosi als Handlangerin des rechten Korporativisten Felix Rohatyn zeigt sich das im Extrem. Unter solchen Umständen reicht es aus, unsere Bürger auf den Zustand von „dummen Häschen“ zu degradieren, ein Kunststück, das die Reformen an unserem Bildungswesen zusammen mit unseren Print- und anderen Massenmedien bestens erledigt haben.
Das Wesen des Problems ist ganz elementar. Und zwar auf folgende Weise.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem menschlichen Individuum und dem Tierischen des Menschenaffen liegt in der Entwicklung und Ausübung der geistigen Fähigkeiten, deren Modellfall die pythagoräische und platonische Kultur in der Antike und die Wiederbelebung dieses Erbes durch Cusanus auf dem großen ökumenischen Konzil von Florenz war. Weitere wichtige Bezugspunkte bilden in der neuzeitlichen Wissenschaft und Kunst neben der Pionierrolle des Nikolaus von Kues das Erbe von Dante Alighieri, Leonardo da Vinci, Raffael Sanzio, Shakespeare, Rembrandt, Kepler, Fermat, Leibniz, Moses Mendelssohn, Friedrich Schiller, die Gründer der französischen Ecole Polytechnique und vor allem die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika als Gegenpol zu den Übeln der oligarchischen Traditionen Europas.
Bei allen angeführten und verwandten Beispielen ist immer die höchstmögliche geistige Entwicklung der Naturwissenschaften in der Tradition der Pythagoräer und Platons entscheidend für die Pflege der höheren Fähigkeiten, die nur der menschlichen Gattung eigen sind.
Aber diese Überlegenheit einer zivilisierten, anti-oligarchischen Kultur ist nicht nur eine Frage davon, die in einer Gesellschaft lebenden Individuen zu entwickeln.
Man vergleiche die Steigerung der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte des Menschen in der Gesellschaft (wenn es denn zu dieser erfreulichen Steigerung kommt), gemessen pro Kopf und pro Quadratkilometer, mit der vergleichsweise konstanten potentiellen relativen Populationsdichte der niederen Lebensformen. In diesem Fall sollte eine bestimmte Tatsache bei längerem Nachdenken leicht erkennbar sein: Wir sind nicht bloß irgendeine Tierart, die zufällig die höchst ungewöhnliche Fähigkeit besitzt, die potentielle relative Bevölkerungsdichte ihrer Gattung vorsätzlich zu erhöhen. Wir verändern dabei nicht nur unsere individuellen Eigenschaften. Es kommt auch zu einer qualitativen Veränderung der systemischen Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft, was nicht nur bewirkt, daß wir als Gattung besser werden. Wir ändern uns auch hinsichtlich der Qualität der Beziehungen innerhalb der Gesellschaft.
Man sollte daher nicht versuchen, die Produktivität nur am sprichwörtlichen „Ort der Produktion“ zu sehen: Die Produktionsverhältnisse ändern sich qualitativ. Beispielsweise werden sich unsere Bedürfnisse als produktive Individuen in der Gesellschaft nicht nur quantitativ, sondern noch wichtiger qualitativ verändern.
In erster Annäherung illustriert nichts diese Tatsache einfacher und deutlicher als die Folgen des Übergangs von der Verbrennung von Holz zu Holzkohle, dann zu Kohle, zu Erdöl und schließlich zur Kernkraft. Dabei wird das Verhältnis des einzelnen zur Gesellschaft in praktisch allen Aspekten der Lebensweise als Individuum und Akteur in der Gesellschaft qualitativ verändert.
Bei den bemerkenswertesten solchen Änderungen in Verbindung mit dem Übergang zu einer Kraft- und Wärmequelle mit höherer Energieflußdichte pro Kopf und Quadratkilometer bedeutet dies eine qualitative Änderung von etwas, mit dem unsere wesentlichen Aktivitäten zusammenhängen. So ändern wir nicht nur die Bedingungen unserer Existenz, wir sind auch gezwungen, uns selbst in der Weise zu verändern, wie es die neuen Erfordernisse von uns und den Beziehungen in der Gesellschaft verlangen.
Da wir als Gattung nicht auf eine bestimmte potentielle relative Bevölkerungsdichte beschränkt sind, können und müssen wir unsere Umgebung selbst verändern - sowohl um die Erfordernisse zu erfüllen, die uns die Erschöpfung bestimmter Rohstoffquellen eines gewohnten Niveaus auferlegt, als auch uns darauf einzustellen, immer stärkere Energiequellen zu nutzen. Wir sind dazu verurteilt, die Biosphäre zu verändern, nicht nur, um die Wirkung des erreichten Erschöpfungsgrades zu überwinden, sondern auch, um die benötigte Umgebung neu zu definieren.
Diese erforderlichen und optionalen Änderungen wirken letztendlich immer als antientropische Aufwärtsentwicklung der Umgebung, die wir uns schaffen müssen, um die Umgebung, mit der wir zuvor verbunden waren, zu ersetzen.
Zu dieser Art der Veränderung gehört ein Typus von noch entscheidenderer Bedeutung. Zu dem Grad, wie unsere Fortschritte mit der Entwicklung neu entdeckter Naturprinzipien verbunden sind, haben sich unsere Beziehungen zum Universum in unserer Eigenschaft als Gattung grundlegend verändert. Statt uns nur an Änderungen anzupassen, deren Grenzen durch feststehende Umstände von Prinzipien vorgegeben sind, haben wir also das Universum verändert, indem wir unser Verhältnis zu ihm auf neuentdeckten oder neugeschaffenen universellen Naturprinzipien aufbauen. Wir verändern also das Universum nicht nur im Zusammenhang mit universellen Prinzipien, sondern wir befinden uns auf einem allgemeinen Kurs weitreichender Änderungen im physischen Universum, das unsere Gattung bewohnt.
Die wichtigste der Änderungen, die wir uns als Gattung aufzwingen müssen, besteht darin, das Universum hinsichtlich unseres Zugriffs und unserer Abhängigkeit von der Nutzung neuer universeller Naturprinzipien neu zu definieren. Das ist hinsichtlich des Prinzips der wesentliche funktionelle Unterschied zwischen der Noosphäre und der Biosphäre. Wir sind nicht Geschöpfe der Biosphäre, sondern Geschöpfe, die nicht nur die Biosphäre, sondern auch die Noosphäre verändern.
Für die Menschen, die die mit dem modernen Empirismus verbundene allgemeine Weltanschauung übernehmen - ein Art Glauben wie bei Empiristen wie D’Alembert, Euler und Lagrange, die sich Leibniz’ Entdeckung des ontologischen Infinitesimals des Kalkulus widersetzten - existiert das reale Universum, wie ich es beschrieben habe, nicht als praktische Möglichkeit. Das ist im Kern die Tragödie, die sie mit sich herumtragen, solange sie Empiristen oder vergleichbar geistig gestörte Menschen bleiben.
Die andere Seite der Medaille ist aber: Wenn wir das, was ich hier beschrieben habe, für unser praktisches Handeln akzeptieren, dann gibt es keine absoluten Grenzen für die Selbstentwicklung der Menschheit. Dem Schöpfer ist es nicht länger verboten, Seine Schöpfung durch Verbesserungen ihres Entwurfs zu verändern. Vielmehr liegt der Grund der Existenz des Menschen, wie er in Genesis 1 definiert ist, gerade in der Verpflichtung, für solche Verbesserungen zu sorgen. Der Himmel ist dann kein Ort des Ausruhens von der Arbeit, sondern eine aktive Berufung zu einer solchen Arbeit. Der Schöpfer des Universums, der nicht dazu neigt, sich von Meinungen irgendwelcher Narren aufhalten zu lassen, wollte es nicht anders.
Der tierische Körper, der uns zeitweilig als Instrument der Seele dient, die wir schon sind und sein werden, ist sterblich und in vielen wichtigen Aspekten seiner sterblichen Existenz ein Tier. Aber es gibt einen höheren Bereich, in dem die zeitlichen Beziehungen, wie sie die Menschen heute definieren, überschritten werden durch etwas, was man treffend als einen Bereich völlig nichtlinearer Wirkung in der physischen Raumzeit beschreiben kann. Hier, in diesem Wirkungsbereich - dem Bereich der Aufgabe, die uns implizit zugewiesen ist - finden wir unser wahres, unsterbliches Selbst und unsere Glückseligkeit in dem Sinne, wie Gottfried Leibniz das „Streben nach Glückseligkeit“ definierte, um den gefühllosen Geist des erbärmlichen Sklavenherren John Locke zu erhellen.
Der Begriff der Glückseligkeit, wie Leibniz ihn den Verfassern unserer Unabhängigkeitserklärung (und implizit des gesamten in der Verfassungspräambel beschriebenen Gesetzeskörpers) vermittelte, beschreibt den wahrhaft unsterblichen Zweck, der einer richtig gewählten Mission unserer sterblichen Existenz zugrunde liegt. Das große Übel, das heute für unsere Volksvertreter und auch für die meisten Bürger typisch ist, ist deshalb ihre erbärmliche Illusion, daß die Ziele und Erfahrungen der individuellen menschlichen Identität auf das geschränkt sind, was man innerhalb der Grenzen unserer sterblichen Existenz konsumieren kann.
Wenn wir also das Risiko bedenken, daß wir morgen sterben könnten - was könnte der Zweck unserer weiteren Existenz sein, wenn dieser Zweck auf die zeitlichen Grenzen unserer Sterblichkeit beschränkt wäre? Die größte Leistung, der sich jeder wahrhaft menschliche Mensch erfreuen kann, ist das Gute, zu dem wir beitragen, das aber erst lange nach dem Ende unserer sterblichen Existenz entsteht.
Ein für eine unsterbliche Mission geführtes Leben ist das richtig definierte Eigeninteresse jedes wirklich menschlichen Wesens.
Mögen unsere Bürger also aufhören, Narren zu sein. Die Strafe dafür, seine Identität nicht im wahren Unterschied zwischen einer lebendigen menschlichen Persönlichkeit und den Tieren zu finden, ist ein Leben, das es vielleicht nicht wert war, gelebt worden zu sein, weil es keine Rechtfertigung in der Zukunft hat. Es ist Zeit, daß die Bürger zu diesem Gefühl einer wahren Unsterblichkeit heranreifen.
Anmerkungen
11. Hinweis an einige Leser. Im Vergleich zu entsprechenden früheren Veröffentlichungen gibt es in diesem Kapitel eine erhebliche Redundanz; dies ist jedoch um jener willen notwendig, die diese anderen Aufsätze noch nicht gelesen haben.
12. Siehe „The Doomed and Brutish Empire“ und „Projekt Genesis“, a.a.O.
13. Der etwa 200 v.Chr. nach dem römischen Triumph im zweiten Punischen Krieg starb. Die Wissenschaft starb nicht mit Eratosthenes und Archimedes, aber sie wurde durch den degenerierten Sophismus des Betrügers Claudius Ptolemäus fast zerstört. Im Prinzip wurde sie durch das Werk von Nikolaus von Kues, dem Gründer der modernen universellen Wissenschaft, und die beispielhaften Beiträge Brunelleschis wiedergeboren.
14. Siehe Brief von Gauß an Farkas Bolyai, 6. März 1832, und Gauß an C. Gerling, 14. Februar 1832.
15. Jene vor der heute näherrückenden neuen Eiszeit, im Gegensatz zu dem, was die neumalthusianischen Schwindel vom Kult der „globalen Erwärmung“ predigen.
16. Es war typisch für Russell, daß er den Begriff „radikal empiristisch“ benutzte, wo die Positivisten des Kontinents „positivistisch“ sagten, worunter er aber, wie er zugab, ein und dasselbe verstand.
17. Wie Al Gores berühmt-berüchtigter Filmvortrag veranschaulicht, bestand das Kernargument, auf das Gore seine These stützt, in dem ungeheuer groben Betrug, den kausalen Zusammenhang zwischen Eis und vermehrtem Kohlendioxid einfach auf den Kopf zu stellen und das Gegenteil der Wirklichkeit zu behaupten. Womit Gore eigentlich nichts anderes bewies, als daß er ein Betrüger ist. Er unterstellte einfach eine Schlußfolgerung und behauptete dann, sie entdeckt zu haben. Aber genauso wie bei Malthus folgt Gore damit einem Auftrag, den ihm seine britisch-königlichen Dienstherren erteilt hatten. Er verbreitete die Lügen nur, weil er der Hund seines Herrchens war und auf Befehl mit Schwanz und Zunge wedelte.
18. Man denke an Homers Ilias, diese Annalen teuflischen Unheils! Und man lese vor diesem höchst informativen Hintergrund Friedrich Schillers Darstellung des Konflikts zwischen Solon und Lykurg.
19. Man darf nicht übersehen, daß der nördliche Teil des eurasischen Kontinents mehr als hunderttausend Jahre lang großenteils von einer wechselnden, aber beständigen Schicht Gletschereis bedeckt war - ein Zustand, auf den der Planet jetzt wieder zuläuft, wenn wir nichts wirksames unternehmen, um es unter Kontrolle zu bringen. In dieser Frühzeit der Vereisung unterstand die fortdauernde Entwicklung erfolgreicher menschlicher Kulturen notwendigerweise wissenschaftlich überlegenen Kulturen, die Astronomie für Ozean- und andere Fahrten über weite Entfernungen nutzten, nicht den schwächer entwickelten im Binnenland. Als Folge der Navigation mit Hilfe der sich wandelnden Konfigurationen von Sternen und Planeten bildeten sich in diesen Seefahrerkulturen die Wurzeln einer Wissenschaftskultur heraus. In Teilen dieser Kultur herrschte die Tendenz, in ein oligarchisches Gesellschaftsmodell zu verfallen, wie die Berichte von Diodorus und anderen angeben, und so entstanden tyrannische Ordnungen, wo die entwickelteren Seefahrerkulturen, auf die man in der Antike an der Mittelmeerküste stößt, die kulturell weniger entwickelten Inlandskulturen systematisch unterdrückten. Wir beziehen uns hier auf die europäische Seite und eine bekannte maritime Zivilisation, im Unterschied zu Einmischungen oligarchischer Gesellschaftsformen im Osten. Jedenfalls kam es im Zuge der verheerenden Folgen des Peloponnesischen Krieges zu dem Vorhaben, die beiden Modelle oligarchischer Tyrannei, das europäische und das asiatische, miteinander zu verschmelzen.
20. Thor Heyerdahls ursprüngliche Annahmen über die Technik der Ägypter halten einer genaueren Prüfung nicht stand. Die maßgeblichen Zivilisationen des Mittelmeerraums und darüber hinaus waren Seefahrerkulturen, die an entsprechend einladenden Küsten siedelten und sich dann häufig von den Mündungen großer Flüsse stromaufwärts weiterbewegten. Die große Pyramide von Giseh etwa wurde nicht von „Landratten“ geschaffen. Aus dem Niedergang der fortgeschrittensten, an Astronomie ausgerichteten Kulturen entstanden die kulturellen Strömungen, die weltweit vorherrschten, bis im Laufe des 19. Jahrhunderts die Institution der transkontinentalen Eisenbahnen geschaffen wurde. Die großen europäischen Reiche, wie das antike Tyros, von dem sich der Begriff der Tyrannei ableitet, Griechen und Römer in der Antike und Paolo Sarpis anglo-holländische liberale Anhänger später, stützten sich alle auf den Machtvorteil maritimer Kulturen gegenüber den Gesellschaften von Landratten. Der breite Ausbau von Binnenwasserwegen unter Karl dem Großen, damals die große Herausforderung an die Macht der byzantinischen Tyrannei, nahm voraus, was später mit der Vorreiterrolle der transkontinentalen Eisenbahn in den Vereinigten Staaten erreicht wurde. Die anglo-holländischen liberalen Imperialisten haßten diese Konkurrenz für ihre Seemacht durch die Eisenbahn dermaßen, daß das britische Empire zwei Weltkriege anzettelte. Die anglo-holländischen liberalen Imperialisten und ihre verräterischen Parteigänger in Amerika, die Lincoln und Franklin Roosevelt haßten, organisierten zwei Weltkriege, den „kalten Krieg“ und heute den Vorstoß für eine imperiale weltweite Tyrannei namens „Globalisierung“, mit einer systematischen Zerstörung der US-Binnenwirtschaft und der Vereinigten Staaten als solcher seit Roosevelts Tod.
Lesen Sie hierzu bitte auch: Das vor uns liegende Projekt - Teil 1 - Neue Solidarität Nr. 21/2008 Die Frage des Prinzips: Das Projekt „Genesis“ - 1. Teil - Neue Solidarität Nr. 17/2008 Die Frage des Prinzips: Das Projekt „Genesis“ - 2. Teil - Neue Solidarität Nr. 18/2008 Die Frage des Prinzips: Das Projekt „Genesis“ - 3. Teil - Neue Solidarität Nr. 19/2008 Meine frühe Begegnung mit Leibniz: Über die Monadologie - Erster Teil - Neue Solidarität Nr. 14/2008 Meine frühe Begegnung mit Leibniz: Über die Monadologie - Zweiter Teil - Neue Solidarität Nr. 15/2008 Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006 - Internetseite des Schiller-Instituts Was Lyndon LaRouche wirklich sagt - Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees - in englischer Sprache |
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