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Aus der Neuen Solidarität Nr. 17/2008

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Globalisierung ist Völkermord

Wenn wir tagtäglich Nachrichten über Hungeraufstände in vielen Ländern der Welt hören, dann haben wir es mit einer Auswirkung der Globalisierung zu tun, der systematischen Zerstörung der Nationalstaaten. In diesem Prozeß gibt es keinen Gewinner.

Globalisierung ist Völkermord. Wie sonst würden Sie eine Politik charakterisieren, bei der Billionen Dollars zur Rettung des Bankensystems und zur Finanzierung von Krieg ausgegeben werden, während gleichzeitig durch eine Kombination von Finanzpolitik und Machenschaften des Nahrungsmittelkartells Millionen Menschen absichtlich dem Hunger ausgeliefert werden? Es ist eine entschieden gegen den Menschen gerichtete Politik, darauf ausgerichtet, das wieder herzustellen, was die internationale Finanzoligarchie mit ihrem Zentrum London als die natürliche Ordnung der Dinge ansieht: sie selbst an der Spitze, alle anderen entbehrlich.

Globalisierung ist eine Politik, die ausdrücklich zur Zerstörung des Nationalstaats konzipiert wurde. Die Globalisierer behaupten, der Nationalstaat sei veraltet, er sei gescheitert und müsse durch die „modernere“ Form eines weltweiten „Managements“ ersetzt werden. Aber das ist eine Lüge. Der Nationalstaat und speziell die Form der Republik, wie sie durch die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und die US-Verfassung geschaffen wurde, ist die höchste jemals vom Menschen konzipierte Form der politischen Organisation, ausdrücklich geschaffen, um das Gemeinwohl aller Bürger zu fördern.

Die große Ironie dabei ist, daß die „Modernisierer“ in Wirklichkeit ein viel älteres, repressives System befürworten, das zum Schutz der Elite und zum Niederhalten der Bauern entwickelt wurde. Täten wir das, was diese Modernisierer heute vorschlagen, dann würden wir die Welt um mehr als 250 Jahre zurückwerfen - in die Zeit, als das Britische Empire herrschte und die Vereinigten Staaten nur eine Vision im Geiste Benjamin Franklins waren.

Der Nationalstaat

Wie schafft man einen Nationalstaat? Man baut Städte mit der notwendigen Infrastruktur: Energie, Wasser, Abwasseranlagen, Wohnungen, Beförderungssysteme, Schulen, Krankenhäuser, Büchereien, Kultureinrichtungen - alles, was benötigt wird, um die Bevölkerung produktiv zu machen. Man entwickelt Industrien für die Güterproduktion und zur Beschäftigung der Menschen. In der Region um die Städte herum gibt es Landwirtschaft zur Ernährung der Bevölkerung. Transportsysteme für die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung und den effizienten Gütertransport werden aufgebaut. Vor allem werden Erziehungseinrichtungen geschaffen, in denen Studenten mit den großen wissenschaftlichen und philosophischen Durchbrüchen der Vergangenheit nachvollziehen können. So erwerben sie die Fähigkeit, die neuen, für die Zukunft benötigten Durchbrüche zu machen.

Der größte Reichtum einer jeden Gesellschaft ist die entwickelte Vernunft ihrer Individuen, denn durch sie kommt es zu jenen wissenschaftlichen und technischen Entdeckungen, die die Produktivkraft der menschlichen Arbeit erhöhen. Menschliche Gesellschaften, die diesen Prozeß fördern, sind erfolgreich, jene, die das nicht tun, scheitern. Ein auf der Basis dieser Konzepte organisierter Nationalstaat ist die machtvollste und modernste Form politischer Organisation.

Betrachten wir die Globalisierung von diesem Standpunkt aus. Einer der grundlegendsten Lehrsätze der Globalisierung ist die Verlagerung der Produktion in Gebiete mit den geringsten Lohnkosten. Das wird als Wohltat dargestellt, während es in Wirklichkeit ein höchst zerstörerischer Wettbewerb auf dem Weg nach unten ist. Eine anständige Bezahlung der menschlichen Arbeitskraft ist wesentlicher Bestandteil einer stabilen Gesellschaft. Familien brauchen ein ausreichendes Einkommen für ihre grundlegenden Ausgaben (und ein bißchen mehr, um Rücklagen bilden zu können); und außerdem die Zeit und das Geld, um intellektuellen und kulturellen Interessen nachgehen zu können. Die Leute sollten nicht bis zur Erschöpfung arbeiten müssen, um überhaupt finanziell klarzukommen - das wäre nicht nur schlecht für die Volkswirtschaft, sondern auch schlechte Sozialpolitik.

Außerdem verringert die Verlagerung der Produktion aus Gebieten höheren technischen Niveaus in Gebiete mit geringerem technischen Niveau den wirtschaftlichen Vorteil dieser Produktion. Auf keinen Fall hat die Globalisierung die Welt produktiver gemacht. Im Gegenteil, sie wurde dadurch geschwächt.

Wenn das so ist, wer hat denn dann den Nutzen? Offensichtlich Unternehmen, denn sie haben einen höheren Gewinn; und Bankiers, die aus diesen Unternehmen mehr Geld herausziehen können. Dennoch sind diese Gewinne eine Illusion, ein kurzfristiges Hochpuschen mit der Folge der langfristigen Abwärtsentwicklung des Planeten, eine Form des ökonomischen Kannibalismus.

Dieser Kannibalismus ist eine absichtliche Politik mit dem Ziel der Verringerung des Bevölkerungspotentials. Der Grund dafür, entgegen den Bekundungen der malthusianischen Propaganda, ist, die Nationen Asiens, Afrikas und Ibero-Amerikas davon abzuhalten, ihr zivilisatorisches Potential zu entwickeln und ihren rechtmäßigen Platz in der Welt einzunehmen.

Jahrhundertelang hat sich die europäische Oligarchie in Gestalt der römischen, venezianischen, spanischen, britischen oder anderer Imperien manifestiert - und die Welt als ihre Spielwiese betrachtet. Und dabei soll es auch bleiben, wenn es nach ihr geht. Sie meinen, die natürlichen Ressourcen der Welt gehörten ihnen, egal an welchem Ende der Welt sie sich befinden. Nationen, die sich in ihre „Rechte“ einmischen, werden sie nicht tolerieren.

Die Geschichte der Welt ist voller Beispiele gestürzter Regierungen und neugezogener nationaler Grenzen, um diese imperialen Vorrechte zur hemmungslosen Ausplünderung zu schützen. Würden sich diese Nationen so wie die Industrienationen entwickeln, so würde das das Machtgleichgewicht auf dem Globus verändern und diese aufgeblasenen Wichtigtuer von ihren schneeweißen Thronen stoßen. London und seine Satelliten wären nicht mehr in der Lage, die globale Politik zu bestimmen.

Und nicht nur das; mit einem höheren Lebensstandard, inklusive besserer Ernährung und Ausbildung würden diese Länder der sogenannten Zweiten und Dritten Welt über Bevölkerungen verfügen, die in der Lage wären, eigene wissenschaftliche und technische Durchbrüche zu vollbringen, einschließlich auf dem Gebietes der Atomkraft. Die Technologien der nuklearen Ära würden dazu beitragen, die Kontrolle der Oligarchie über entscheidende Rohstoffe wie Erdöl und strategische Mineralien zu brechen.

Angesichts derartiger Aussichten begann die Oligarchie unter der beschönigenden Bezeichnung „Globalisierung“ mit einem breiten Angriff auf die USA und andere Nationalstaaten.

Globalisierung

Das Ziel der Globalisierung ist sicherzustellen, daß unser Planet weiterhin vom anglo-holländischen liberalen System dominiert wird. Erreicht werden soll das durch die Bankiers und die vier apokalyptischen Reiter. Sie benutzen Methoden, von denen der bösartige Lord Bertrand Russell sagte, sie seien vielleicht unschön, „aber was soll’s“. Oder, wie es Dick Cheney sagen würde: „Na und?“

Ziel ist also die dramatische Verringerung der globalen Bevölkerung durch eine Kombination von Hunger, Seuchen, Krieg und finanzieller Kriegsführung. Resultat wäre die Zerstörung des Entwicklungspotentials der betroffenen Nationen, so daß sie imperialen Plänen nichts mehr entgegen setzen könnten.

Beispiele dafür gibt es im Überfluß. Kriege sind eine sehr effektive Methode zur Vernichtung einer großen Anzahl von Menschen, wie man in verschiedenen afrikanischen Ländern sehen konnte, in Kambodscha unter den Roten Khmer, im ehemaligen Jugoslawien und in Westasien, um nur einige zu nennen.

Die Briten sind Meister bei der Inszenierung solcher Kriege. Um Kriege in Gang zu setzen, provozieren sie beide Seiten, verkaufen Waffen an beide Seiten und blockieren alle Versuche, die Kämpfe zu beenden. Eine weitere große Vernichtungsmethode sind Seuchen, wie die Verheerung Afrikas durch Aids, Malaria und andere Todesseuchen bezeugt. Hunger ist eine ähnliche Waffe. Afrika, besonders Schwarzafrika, lange Zeit europäische Kolonie, ist durch eine Kombination von Kriegen, Hunger und Seuchen so gut wie zerstört worden.

Finanzielle Kriegsführung dient einem ähnlichen Ziel. Die Manipulation von Rohstoffpreisen durch die von den Bankiers manipulierten „freien Märkte“ erlaubt dem Rohstoffkartell, den Fördernationen geringe Preise zu zahlen und hohe Preise von den Konsumenten zu verlangen, wodurch in ein und derselben Operation beide Seiten abgezockt werden.

Noch heimtückischer sind die wiederholten Angriffe westlicher Finanziers auf nationale Währungen, für die die „Asienkrise“ der späten 1990er Jahre und die anhaltenden iberoamerikanischen Schuldenkrisen bezeichnend sind. Sie machen eine Nation von Schulden abhängig (die natürlich in Dollar bezahlt werden müssen), zwingen diese Nation durch finanzielle Kriegsführung, ihre Währung abzuwerten und treiben sie dann in den Bankrott, indem sie diese Nation zwingen, einen immer größer werdenden Teil ihres Bruttosozialprodukts in den Schuldendienst zu stecken. Dadurch wird es für sie immer schwieriger, große Infrastrukturprojekte zu finanzieren, die für den Aufbau einer Nation notwendig sind.

Die sich über Jahrzehnte aufhäufenden Lasten dieser Politik zerstören die Substanz dieser Nationen. Es entwickeln sich lokale Oligarchien, die nicht ihren Nationen, sondern ihren kolonialen Aufsehern gegenüber loyal sind. Diese lokalen Oligarchien sabotieren die Versuche der Bürger, ihre Nationen wieder auf den rechten Weg zu bringen. Man kann das sehr wohl mit den Anglophilen im US-Establishment vergleichen. Sie tun alles in ihrer Macht stehende, um die Anstrengungen der LaRouche-Bewegung zu vereiteln, die Vereinigten Staaten wieder auf eine Politik nach den Prinzipien ihrer Gründerväter, Lincolns und Roosevelts einzuschwören.

Schauen Sie sich an, was mit den USA gemacht wurde: Einst die größte Industriemacht der Welt, ist sie auf ein Niveau herabgewirtschaftet worden, daß sie die meisten ihrer benötigten Industrieprodukte importieren muß. Das wurde ihnen nicht durch Japan oder China aufgezwungen. Wir taten uns das selbst an, indem nominell amerikanische Unternehmen ihre Produktion nach Übersee verlagerten, wo alte und neue Firmen Billiglohnbedingungen vorfanden.

Weil die USA es unterlassen haben, sich in Richtung einer Nuklearökonomie zu bewegen, sind sie heute abhängiger von dem aus London kontrollierten Ölverteilungskartell, als sie es je war. Nahrungsmittel importieren die USA heute aus Ländern, deren Bevölkerung selbst nicht genug zu essen hat. Weit davon entfernt, einen Nutzen aus der Globalisierung zu ziehen, sind die USA ihr größtes Opfer geworden, nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst; und  zunehmend abhängiger von einem Kartellsystem, das die notwendigen Güter des täglichen Lebens kontrolliert und das London als sein Zentrum hat. Dabei bricht die eigene Wirtschaft  zusammen.

Das ist absichtlicher Genozid, der gestoppt werden muß, wenn die Welt nicht den Kollaps in ein neues finsteres Zeitalter erleiden soll. Wir müssen die Unterdrückung durch das britische Empire und seine Kohorten beenden und die Macht des modernen Nationalstaats zum Wiederaufbau der Welt nutzen.

John Hoefle

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