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Aus der Neuen Solidarität Nr. 6/2007

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Dänemark diskutiert über Kernenergie

In Dänemark ist eine breite öffentliche Debatte über die Notwendigkeit eines Wiedereinstiegs in die Kernenergie und den Unsinn der „erneuerbaren Energiequellen“ ausgebrochen. Das zeigt die Wirksamkeit der Kampagnen der LaRouche-Bewegung in Dänemark.

Am 30. Januar ließ die zweitgrößte Zeitung Dänemarks Berlingske Tidende eine politische Bombe platzen: Sie brachte auf der Titelseite ein riesiges Atomkraftsymbol mit der fettgedruckten Überschrift: „A-Kraft, ja tak!“ - „Atomkraft, ja bitte!“ Damit tat sie, was in Dänemark bisher nur die LaRouche-Bewegung gewagt hat: Sie stellte den herrschenden Zeitgeist, der bisher verhindert hat, daß Dänemark Kernkraftwerke baut, in Frage.

Es gab einen einzigen Forschungsreaktor in Risø, doch der wurde kürzlich geschlossen. Statt auf billige, effiziente und verläßliche Kernenergie setzte Dänemark ganz auf „erneuerbare Energien“, die derzeit 15% des dänischen Energiebedarfs decken, und wurde Weltmarktführer bei Windmühlen, die überall im Land aufgestellt und in alle Welt exportiert werden.

Doch nun haben einige maßgebliche Kreise erkannt, daß es höchste Zeit ist, diese Axiome in Frage zu stellen. Am 31. Januar, einen Tag nach der sensationellen Schlagzeile, druckte Berlingske Tidende noch einen Kommentar mit der Überschrift „Kernkraft, ja bitte - zumindest zur Debatte“. Dort heißt es: „Die Zeit ist gekommen, die Vorurteile zu überwinden und über die Fakten zu diskutieren. Wir sind daran interessiert, uns zu beteiligen.“ (Lesen Sie dazu bitte auch die nebenstehende Pressestimme.)

Praktisch gleichzeitig, am 29. und noch einmal am 30. Januar, griff die größte Tageszeitung des Landes, Jyllands-Posten (berüchtigt durch die Mohammed-Karikaturen), auf der Titelseite die Energiepolitik der Regierung scharf an. Die hatte zwei Wochen zuvor ihren neuen „Energieplan für die Zukunft“ veröffentlicht, der vorsieht, bis 2025 fast ein Drittel des nationalen Energieverbrauchs aus „erneuerbaren Energiequellen“ zu decken - vor allem aus riesigen Windmühlen, deren Stromerzeugung bekanntlich teuer und unzuverlässig ist. Jyllands-Posten berichtete, daß die dänischen Verbraucher 2005 insgesamt 225 Mio. Euro für Windkraft gezahlt haben, und daß staatliche Experten in einem neuen Bericht errechneten, daß Dänemark von 2001-05 rund 3 Mrd. Euro für „grüne Energie“ aufgewendet hat. Das macht 1450 Euro pro Haushalt. Die garantierten Strompreise für die Windmühlenbetreiber kosteten die Verbraucher Milliarden, und es sei die absurde Lage entstanden, daß sie mehr bezahlen müssen, wenn der Strompreis fällt, nur um die Stromerzeugung der Windmühlen zu subventionieren.

Außerdem brachte das Blatt einen Kommentar mit dem Titel „Monster-Mühlen“ gegen den Plan, das ganze Land mit riesigen, teuren und unzuverlässigen Windmühlen zu verschandeln. Der Kommentar schließt: „Obwohl in anderen Teilen Europas wieder verstärkt darüber diskutiert wird, scheint die Kernkraft hierzulande immer noch ein Tabu zu sein. Da die Probleme mit der Endlagerung ständig weiter reduziert werden, darf man diese Option nicht ausschließen.“

Die Rolle der LaRouche-Bewegung

Wie kam es zu diesem plötzlichen Wandel? Hier kommt die LaRouche-Bewegung ins Spiel; sie hat dem plötzlichen Ausbruch von Vernunft kräftig nachgeholfen. Im Frühjahr 2006 fing das dänische Schiller-Institut an, nach dem Vorbild der amerikanischen LaRouche-Bewegung Publikationen in hoher Auflage an Institutionen und an die Bürger zu verteilen, um die Axiome des herrschenden Zeitgeistes von Grünen und 68ern herauszufordern und die Alternativen vorzustellen.

Im April gab ich als Vorsitzender des Schiller-Instituts eine Erklärung heraus, die in hoher Auflage verbreitet wurde. Sie trug die Überschrift „Die Blase platzt. Wer übernimmt die Führung? Neues finsteres Zeitalter oder neue Renaissance?“ Ich betonte darin, man müsse über Lösungen für die bevorstehende Krise des Weltfinanzsystems nachdenken und einen kulturellen Wandel herbeiführen, der wissenschaftlichem Denken und der Nutzung der Kernenergie zum Durchbruch verhilft.

Im Juli veröffentlichte das Schiller-Institut dann ein Pamphlet mit der Überschrift „New Deal“, von dem 50.000 Exemplare verteilt wurden (das entspricht 1% der Bevölkerung). Das zwölfseitige farbige Extrablatt, das man sich von www.schillerinstitut.dk herunterladen kann, behandelte ausführlich die Probleme des auf Derivatspekulation beruhenden Finanzsystems und die Lösung in Form von LaRouches Neuem Bretton Woods. Außerdem enthielt es den Vorschlag für ein nationales Magnetbahnnetz für Dänemark und eine Darstellung des in Deutschland entwickelten Hochtemperaturreaktors, der auch in Dänemark zum Einsatz kommen sollte.

Im Dezember veröffentlichte das Schiller-Institut eine weitere Broschüre in ähnlicher Auflage zur Außenpolitik. Der Titel lautete „Von Kreuzrittern zu Brückenbauern“. Die Titelseite zeigte den Entwurf einer Brücke über den Fehmarn-Belt von Puttgarden nach Dänemark. Dänemark wurde darin aufgefordert, aus Bushs und Cheneys „Koalition der Willigen“ auszuscheren und stattdessen auf ein Bündnis mit LaRouche und der amerikanischen Opposition zu setzen, bevor es zu einem Krieg gegen den Iran kommt. Das Heft enthielt eine Übersetzung von LaRouches Internetforum nach der Kongreßwahl sowie einen Artikel über die Vorteile des Übergangs zu einer auf Kernspaltung und Kernfusion beruhenden Isotopenwirtschaft.

Wenn sich der Wind in Dänemark dreht, ist das nur ein Ausdruck der allgemeinen Wende, die sich derzeit weltweit vollzieht. Die Kongreßwahl in den USA hat gezeigt, daß wir uns in einer neuen politischen Geometrie befinden. Auch kleine politische Kräfte können einen Paradigmenwandel auslösen und politisch sehr viel bewirken, wenn sie die notwendigen Fragen auf den Tisch bringen und die Debatte in die Bevölkerung und vor allem in die Jugend hineintragen, statt sie auf Spezialistenkreise zu beschränken. Die Entwicklung in Dänemark beweist es.

Tom Gillesberg

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