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Aus der Neuen Solidarität Nr. 6/2007

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- Pressestimme -

Kernkraft, ja bitte – zumindest zur Debatte darüber

Die Zeit ist gekommen, die Vorurteile aufzugeben und über Fakten zu diskutieren - wir wollen uns daran beteiligen

Berlingske Tidende, die zweitgrößte und älteste Zeitung Dänemarks, brachte am 31. Januar einen Kommentar, der sich nachdrücklich dafür einsetzt, eine sachliche Diskussion über den Wiedereinstieg in die friedliche Nutzung der Kernenergie zu führen.

Seit 20 Jahren hat es kein Politiker ernsthaft gewagt, die Möglichkeit der Kernkraft in Dänemark zu erwähnen; es sei denn, er wollte mit kamikazeähnlichem Defätismus seine Wiederwahl vermeiden. Aber die Zeit ist gekommen, diese Debatte zu erneuern - auf der Grundlage von Fakten, nicht von Vorurteilen. Angesichts der zunehmenden Sorge über CO2-Emissionen, Umweltprobleme, mögliche Klimaänderungen, die Abhängigkeit vom Öl zweifelhafter Regimes und dem Wunsch, unseren Lebensstil beizubehalten, kann die westliche Welt nicht umhin, die Kernkraft als Teil ihrer künftigen Energieversorgung zu betrachten.

Wenn wir es nicht tun, werden es andere für uns tun. In Asien expandiert die Kernkraft, und wenn die ärmsten Länder der Welt die Möglichkeit haben sollen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, brauchen sie dafür eine Menge Energie. Und vorzugsweise eine Energie, die nicht zur weiteren Zerstörung der Umwelt führt.

In diesem Zusammenhang hat die Kernkraft gute Karten. Sie ist eine effiziente und praktisch schadstofffreie Energiequelle, die mit geringen Investitionen große Gebiete versorgen kann. Der Preis, der dafür bezahlt werden muß, sind Probleme mit dem Abfall, die immer noch nicht ausreichend gelöst sind - ein Preis, den zu zahlen wir den kommenden Generationen überlassen. Dieses Problem muß durch weitere Forschungen in diesem Bereich gelöst werden, aber die Energie, die heute vor allem in Kohlekraftwerken erzeugt wird, hat auch ihre Konsequenzen für die Zukunft. Am Ende ist es eine Frage der Abwägung von Risiken und Kosten...

Es ist in jedem Fall unfruchtbar, diesen Gedanken von vornherein abzulehnen. Wir haben bereits Kernkraftwerke in unserer geographischen Nähe. Finnland baut seine Energieversorgung durch das bisher größte Kernkraftwerk der Welt aus, und auch in Schweden erwägt die Regierung einen Ausbau der Kernkraft. Seit über 30 Jahren war Barsebäck [ein schwedisches Kernkraftwerk am Sund gegenüber von Kopenhagen, das 2005 auf dänischem Druck stillgelegt wurde] wegen seiner Nähe zu Kopenhagen ein Schreckgespenst, aber das Kraftwerk hat in dieser Zeit auch den Dänen billige und saubere Energie geliefert.

Es sind viele Emotionen mit der Kernkraft verbunden, und sie sollten nicht unterschätzt werden. Das China-Syndrom und die schrecklichsten Szenarien wurden an die Wand gemalt. Aber Tschernobyl liegt schon 20 Jahre zurück. Der Unfall ereignete sich aufgrund einer Serie unverzeihlicher Fehler - aus denen die Welt gelernt hat. Die Kraftwerke, die heute geplant und gebaut werden, haben einen ganz anderen Grad von Sicherheit.

Die Kernkraft steht in Dänemark nicht unmittelbar auf der Tagesordnung. Aber die Debatte sollte es. Wenigstens haben wir ein wissenschaftliches Interesse, uns daran zu beteiligen, und wir haben eine Pflicht, Nachbarländern gegenüber offen zu sein, die ihre Energieversorgung sichern wollen.