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Aus der Neuen Solidarität Nr. 38/2007

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An einem schicksalhaften September-Wochenende:

Dieses neue Jahrtausend gehört uns!

Mit dem Anbruch dieses Septembers 2007 starb das letzte Jahrhundert und begann ein neues Jahrtausend. Welch ein wunderbarer 85. Geburtstag wurde mir damit ironischerweise bereitet.

Lyndon LaRouche zirkulierte am 11. September 2007 die folgende Erklärung zur Weltlage.

Seit den beiden Jahrzehnten zwischen der Entstehung des britischen Weltreichs durch den Friedensvertrag von Paris 1763 und der Anerkennung der Unabhängigkeit der USA durch dieses Weltreich 1783 hat der Konflikt zwischen diesen beiden englischsprachigen Systemen die entscheidenden strategischen Elemente der Geschichte dieses ganzen Planeten beherrscht.

Dieser Konflikt wütete während des gesamten Zeitraums von 1783 bis heute. Dabei standen sich stets das in London ansässige anglo-holländische System des Wuchers einerseits und das (mit dem Namen des ersten US-Finanzministers Alexander Hamilton verbundene) amerikanische nationale Kreditsystem der neuen verfassungsmäßigen Republik USA gegenüber.

Seit einigen Wochen nun befindet sich das anglo-holländische liberale Geldsystem im selbstverschuldeten Zerfallsprozeß seiner heutigen globalen Praxis zügelloser, ja rasender Wucherei. Als Folge schwenken wir gegenwärtig auf ein vorhergesehenes, neues Weltsystem ein. Die Frage ist: Wird es eine Bestätigung des „Amerikanischen Systems der Politischen Ökonomie“, oder wird es ein weltweites neues finsteres Zeitalter sein?

Bis zur Gründung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel im Jahre 1931 beherrschte das britische Weltreich mit seinem ausbeuterischen Goldstandard die Welt.

Vom Amtsantritt des mit dem britischen Agenten Aaron Burr verbündeten US-Präsidenten Andrew Jackson bis zur Wahl von Präsident Abraham Lincoln wurde die Präsidentschaft durch Gehilfen Londons wie Jackson, Martin van Buren, Polk, Pierce und Buchanan ruiniert. Dennoch entwickelten wir uns nach dem Sieg Lincolns über die britisch gesteuerten Südstaaten zu einer kontinentalen Macht innerhalb unserer Grenzen, einer Macht, die nicht durch militärische Stärke von außen eingenommen werden konnte.

Doch selbst dann, als der Ruhm des Erfolges unter der Führung Präsident Lincolns den Einfluß seines Sieges nach Japan und auf den eurasischen Kontinent verbreitete, schwächten Attentate auf gewählte Präsidenten und andere umstürzlerische Aktivitäten immer wieder unser politisches System. Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson, zwei gewählte Präsidenten, die die Instinkte der besiegten britischen Marionette, genannt Südstaaten, repräsentierten, hatten uns bis zur Wahl von Präsident Franklin Roosevelt zu Grunde gerichtet. Unmittelbar nach dem Tode Präsident Franklin Roosevelts ergriff die Partei der anglo-holländischen Liberalen immer stärker die Kontrolle über unsere Politik. Der scheidende Präsident Dwight Eisenhower versuchte uns noch vor diesen Kräften, die er als „militärisch-industriellen Komplex“ bezeichnete, zu warnen. Sie verwickelten die USA in zwei verheerende lange Kriege (1964-1972 und 2003-2007), die an den Peloponnesischen Krieg erinnern. Auch dieser wurde unter Vorwand von Lügen vom Zaun gebrochen, die aus höchsten Ämtern der athenischen Republik stammten.

Jetzt erleben wir die immer stärker werdenden Beben der Zusammenbruchskrise des gesamten Weltfinanzsystems. Die Welt ist in den Fängen einer weltweiten Systemkrise, die gewisse interne Ähnlichkeiten zu der Zusammenbruchskrise hat, die in der Weimarer Republik in der zweiten Hälfte des Jahres 1923 mit voller Wucht einschlug. Die heutige ist jedoch von globalem Umfang, und man kann nicht davon ausgehen, daß ihre Folgen wenigstens zeitweise auf eine Nation beschränkt sein werden.

Eine dem Zusammenbruch der Wall Street von 1929 ähnliche Dollarkrise trat bereits Anfang Oktober 1987 ein. Zum Unglück für die ganze Welt wurde damals aufgrund einer Entscheidung der USA und anderer die Abrechnung für die Dummheit, welche die Aktienmarktkrise vom Oktober 1987 erzeugt hatte, um etwa zwei Jahrzehnte aufgeschoben. Heute haben die Globalisierung, die Dienstleistungsgesellschaft und der antiwissenschaftliche, „neomalthusianische“ Wahn, wie der Kult um die „Globale Erwärmung“, eine John Law-artige Hyperinflation in den  Kreditmärkten geschaffen, wodurch die ausstehenden Finanzschulden die Mittel, mit denen ein geordnetes Bankrottverfahren durchgeführt werden könnte, um ein Vielfaches übertreffen.

Wir befinden uns bereits heute in einer Lage, die in ihrem Wesen an das „neue finstere Zeitalter“ erinnert, das die mittelalterliche europäische Zivilisation Mitte des 14. Jahrhunderts traf. In diesem Zusammenhang sollte sie auch betrachtet und verstanden werden.

Angesichts dieser heranstürmenden globalen Krise kann nur eine bestimmte, entschlossene Art von Reform erfolgreich sein.

Die unumgängliche Systemreform

Das jetzige Weltwährungssystem muß zusammen mit den Teilsystemen, aus denen es besteht, über einen Zeitraum von einigen Jahren für ein allgemeines Bankrottverfahren unter Schutzaufsicht gestellt werden. Somit müssen alle sogenannten unabhängigen Währungs- und andere Zentralbanksysteme unter Aufsicht gestellt werden, und ihre vormalige Autorität muß in vollem Umfang an aufeinander abgestimmte Vereinbarungen zwischen den Autoritäten völlig souveräner Nationalstaaten übertragen werden.

Wir müssen ein von souveränen Regierungen geschaffenes Netz souveräner Kreditsysteme mit Glaubwürdigkeit versehen, und so aufeinander bezogene Vertragsvereinbarungen zwischen souveränen Nationen zu Stande bringen, die ein weltweites System vertraglich vereinbarter Organisationen auf der Basis von festen Wechselkursen wiederherstellen. Die unmittelbaren Ziele solcher Vereinbarungen müssen sein:

a) das gegenwärtige Weltwährungssystem durch dirigistische Kreditsysteme zu ersetzen, so wie Finanzminister Alexander Hamilton eine Nationalbankpolitik definierte.

b) Eine massive, langfristige Ausweitung der wirtschaftlichen Infrastruktur zu ermöglichen, sowie produktive Beschäftigung zu schaffen. Hierbei sollte der Schwerpunkt gelegt werden auf kapitalintensive Formen von technologischem Fortschritt in der Produktion, unabhängiger Landwirtschaft, hochtechnologischem Massentransport (insbesondere Magnetschwebebahnen), weltweite Entwicklung von Trinkwasser-Beschaffung, hohe Flußdichten in der Erzeugung und Verteilung von Energie, die synthetische Herstellung von Wasserstoff-basierten Treibstoffen aus Kernkraft und Programme zur Weiterentwicklung von Wirtschaft, Gesundheitsvorsorge und Entsorgung, angetrieben durch wissenschaftliche Forschung und Entwicklung.

Der sichtbare wirtschaftliche Horizont für eine solche Reform umfaßt die beiden Generationen der aktiven Lebenszeit der heute jungen Erwachsenen. Da der große Teil der erforderlichen Baumaßnahmen für die Infrastruktur und ähnliche Aufgaben 25 bis 50 Jahren dauern werden, befinden wir uns jetzt an einem Punkt, an dem langfristige Verträge zwischen souveränen Regierungen anerkennen müssen, daß unser heutiges Handeln oder unsere Versäumnisse in diesem Bereich notwendigerweise unsere Bevölkerung für 50 Jahre oder länger betreffen werden.

Anstelle freier Wechselkurse sollten wir Kurse haben, die sich innerhalb eines festen Wechselkurssystems bewegen, das auf langfristigen Überlegungen beruht, insbesondere auf der Bedeutung des Schutzes von langfristig angelegtem physischen Kapital in Form produktiver Kapazitäten und fortschreitender Verbesserungen der Qualifikationen der Bevölkerung.

Wenn wir die Entschlossenheit aufbringen können, solche Notstandsvereinbarungen zwischen souveränen Nationen zu treffen, werden wir wahrscheinlich die hoffnungsvolle Zukunft der gesamten Menschheit für mindestens ein Jahrtausend definiert haben.

In der Zwischenzeit

Auf den Versuch, den Wert der fiktiven Finanzforderungen zu korrigieren, sollte keine Mühe verschwendet werden. In dieser Zeit und in den nächsten Jahren müssen wir das Wesentliche schützen, wie die Hauseigentümer und ihre Familien, das Funktionieren der lokalen Banken durch die lokalen oder regionalen Regierungen und ähnliche Dinge. Momentan haben wir nicht die Grundlage, auf der wir bestimmen könnten, wie die Besitzansprüche zu bewerten sind. Was das sein sollte, wird im Laufe einiger oder mehrerer Jahre mehr oder weniger klar werden.

In der Zwischenzeit muß das Leben weitergehen. Alle lebensnotwendigen Funktionen der physischen Wirtschaft und das Wohl der Haushalte müssen geschützt werden. Reales Wachstum bei der Beschäftigung im produktiven Bereich muß Vorrang haben vor finanzspekulativen und anderen fraglichen „Dienstleistungen“. Die Funktion von Regierungen und auch von deren Zusammenarbeit muß es sein, sicherzustellen, daß alles, was lebensnotwendig ist, aufrecht erhalten wird, während das physische Wachstum des nützlichen Produktionsausstoßes in der Erschaffung von physischem Kapital und in der Herstellung von Lebensnotwendigkeiten für die gesamte Bevölkerung gesteigert wird.

Dies kann zur Zeit in einem gewöhnlichen Insolvenzverfahren nicht erreicht werden. Der bloße Versuch, diesen Weg einzuschlagen, wäre ein Desaster für alle Betroffenen. Statt dessen müssen wir durch eine Regierungsreform geschaffene Notstands-„Brandmauern“ nutzen, um sicherzustellen, daß notwendige Maßnahmen zur Unterstützung des normalen Lebens und der Steigerung der physischen Produktivität der Arbeit getroffen werden, ohne die Bevölkerung zusätzlichen Belastungen auszusetzen, die eine stabile, verständliche und fortschrittliche Art, zu leben und Geschäfte zu machen, wiederzuerlangen sucht. Wir sollten kreative Initiativen fördern und demnach nützliche Privatinitiativen unterstützen, anstatt sie zu entmutigen.

Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Man kann nicht die Banken und dann noch die Hedgefonds retten“
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Schriften von Lyndon H. LaRouche 1981-2006
- Internetseite des Schiller-Instituts
Was Lyndon LaRouche wirklich sagt
- Internetseite der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo)
Internetseite des LaRouche-Aktionskomitees
- in englischer Sprache

 

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