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Aus der Neuen Solidarität Nr. 25/2007 |
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In Rußland und im Internet ist eine Dokumentation der Moskauer Konferenz über den Tunnel unter der Beringstraße in russischer und englischer Sprache erschienen.
Die Moskauer Zeitschrift Forum International veröffentlichte Anfang Juni eine Sondernummer über das Vorhaben, durch einen Tunnel unter der Beringstraße die eurasische und die amerikanische Infrastruktur miteinander zu verbinden. Den Schwerpunkt der Ausgabe bildet die Dokumentation der internationalen Konferenz „Megaprojekte im Osten Rußlands: eine interkontinentale eurasisch-amerikanische Transportverbindung über die Beringstraße“. Die Veranstaltung hatte am 24. April in Moskau stattgefunden. Die Reden und Artikel werden zweisprachig auf russisch und englisch abgedruckt.
Das Titelbild zeigt ein Foto der Beringstraße vom Weltraum aus gesehen, auf dem die geplante Bahnstrecke zwischen Alaska und der russischen Region Tschukotka eingezeichnet ist. Zwei der vielen anderen Landkarten in dem Heft sind historisch bemerkenswert: Eine aus dem Jahr 1806 zeigt Entdeckungen russischer Seefahrer im Nordpazifik, eine andere stammt aus einem Buch des Gouverneurs von Colorado, William Gilpin, aus dem Jahr 1890 mit Verbindungen zwischen allen Erdteilen.
Nicht zufällig erschien die Sonderausgabe am Vorabend des G-8-Gipfels in Heiligendamm, man wollte dafür werben, dort den Beringstraßentunnel anzusprechen. Gleich zu Beginn des Heftes erscheint ein Aufruf der Teilnehmer der Moskauer Konferenz an die Regierungen von Rußland, den USA, Kanada, China, Korea, Japan und den EU-Ländern, das Thema auf die Tagesordnung der G-8 zu setzen und Geldmittel für die Vorstudien bereitzustellen.
Wie die Konferenz vom April wird auch die Sondernummer von Forum International von der russischen staatlichen Forschungseinrichtung SOPS (Rat für das Studium von Produktivkräften) getragen. SOPS (das russische Kürzel) ist eine gemeinsame Einrichtung der Russischen Akademie der Wissenschaften und des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung und Handel, dessen Leiter Akademiemitglied Alexander Granberg ist.
Das Heft enthält auch Lyndon LaRouches Konferenzrede mit dem Titel „Die politische Weltkarte verändert sich: Mendelejew wäre einverstanden“. LaRouche bezeichnet darin das Beringstraßenprojekt als „Nabel der Geburt einer neuen Weltwirtschaft“ gegen den „Impuls zu neuen Weltkriegen“.
Die Zusammenarbeit bei Infrastruktur-Großprojekten zum gegenseitigen Nutzen als Mittel zur Kriegsverhinderung lautet das Thema, das sich wie ein roter Faden durch die ganze Sonderausgabe von Forum zieht. Auch die Rede von Helga Zepp-LaRouche bei Anhörungen in der russischen Staatsduma über „Maßnahmen zur Sicherung der Entwicklung der Wirtschaft unter Bedingungen globaler finanzieller Destabilisierung“ vom Juni 2001 ist enthalten. Zepp-LaRouche sprach darin über den Zusammenhang zwischen Wirtschaftsdepression und Krieg und erläuterte den russischen Zuhörern, daß man in Deutschland die Depression beendet und vielleicht die Machtergreifung der Nazis verhindert hätte, wenn man 1931 den „Lautenbach-Plan“ für produktive Beschäftigung umgesetzt hätte. Die Eurasische Landbrücke sei deshalb Grund zu der Hoffnung, daß das 21. Jahrhundert besser werden könne als das 20.
Die Rede des früheren Gouverneurs von Alaska, Walter Hickel, vom 24. April erscheint in Forum International unter der Überschrift „Megaprojekte wären eine Alternative zu Krieg“.
Prof. Granberg sagt in seinem Vortrag: „Multilaterale Infrastruktur-Megaprojekte sind die einzige reale Alternative zur Konfrontation, auch der militärischen Konfrontation, zwischen Nationen und Völkern.“ Das Beringstraßen-Projekt nennt er „ein Projekt, das die Welt verändern könnte, ein Projekt zur Vereinigung kreativer Energien, ein Terrain internationaler Zusammenarbeit, das Raketenabwehrsysteme ersetzt“. Granberg ist Rußlands führender Experte für die regionale Entwicklung in hohen nördlichen Breiten, etwa in Sibirien und dem russischen Fernen Osten.
Der Erste Vizepräsident des staatlichen russischen Bahnunternehmens Russian Railways, Boris Lapidus, befaßt sich in einem Artikel mit der Schaffung von Arbeitsplätzen durch das Tunnelprojekt; er schreibt: „Der gegenseitige Nutzen für Rußland, die EU und die asiatisch-pazifischen Länder ist die Grundlage für die Zusammenarbeit bei der Einrichtung von Transitkorridoren und macht es möglich, nationale Interessen zum gemeinsamen Wohle zu vereinigen.“
Weitere Beiträge und Interviews für die Sonderausgabe liefern Vorstandsmitglieder der „Interhemispheric Bering Strait Rail and Tunnel Group“, die sich seit 1991 für das Vorhaben einsetzt, russische Unternehmer aus dem Bereich der Wasserkraftnutzung, die neue Kapazitäten an den sibirischen Flüssen entwickeln wollen, sowie Vertreter mehrerer Regionalregierungen aus dem Osten Rußlands.
Die Sondernummer von Forum International wird mit Genehmigung der Herausgeber auch auf der Internetseite www.larouchepub.com zum Heruntergeladen zur Verfügung gestellt.
Rachel Douglas
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