Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 15, 11. April 2024

Erfolgreiche Ostermärsche:
Stoppt den Wahnsinn!

Friedensbewegung. Die drohende Beteiligung Deutschlands am Krieg gegen Rußland trieb an Ostern Tausende von Kriegsgegnern auf die Straßen.

Die selbstverständlichen Forderungen der diesjährigen Ostermärsche in Deutschland, Verhandlungen und Frieden in den Mittelpunkt zu stellen, und zwar sowohl für die Ukraine als auch für Gaza, sorgten schon im Vorfeld für Hysterie bei Politikern. Nur „keinen Frieden um jeden Preis“ lautet weiterhin das ideologische Mantra aus den Ampelparteien und auch vom Bundeskanzler, der es, wie seine „Anti-Taurus“-Entscheidung immerhin zeigt, besser wissen sollte.

Die böse Schimäre eines kriegerischen „Siegfriedens“ über den Gegner statt einem, als schändlich diffamierten „Verhandlungsfrieden“ wird so weiter hochgehalten. Man ist an die Debatte im Ersten Weltkrieg in Österreich erinnert, wo man, wie Stefan Zweig in seinem Buch Die Welt von gestern berichtet, darum stritt, ob man weiter einen völlig unrealistisch gewordenen „Siegfrieden“ im Schulterschluß mit Deutschland verfolgen wollte oder doch einen „Verhandlungsfrieden“ anstreben und sich von Deutschland in letzter Minute abwenden sollte. Das Ende ist bekannt: Die Kriegspartei setzte sich durch, und so blieb von der einstigen K.u.K. Monarchie nur ein wirtschaftlich, sozial und politisch zerstörter, kaum lebensfähiger Rest.

Die Regierung weiß, daß die Bevölkerung diesen gefährlichen Kurs nicht mehr mitträgt und auch vor allem von der damit einhergehenden Zerstörung unserer Realwirtschaft und des Sozialstaates wenig hält. Ebenso, daß das Entsetzen über die Unmenschlichkeit Israels in Gaza und die Scheinheiligkeit der westlichen Politik mit ihren Worthülsen „Menschenrechte“ und „westliche Werte“ immer mehr wächst.

Über 120 Ostermarschaktionen für den Frieden und viele weitere Akitivitäten setzten daher ein wichtiges Zeichen für diesen wachsenden Widerstand. Ein gemeinsamer Aufruf für die Ostermärsche wurde dieses Jahr von mehr als 2000 Aktivisten und 71 Organisationen unterzeichnet, mehr als in den Jahren davor, so die Veranstalter. Die Rolle des „Globalen Südens“ (der BRICS+, Chinas und Südafrikas) für die diplomatische Lösung der Konflikte und ihr Potential für eine gerechte weltweite Neuordnung rückt ins Blickfeld. So gab es in Hamburg am Sonntag beim Ostermarsch mit zweitausend Teilnehmern ein großes Banner „Frieden mit Rußland und China – Diplomaten statt Granaten“.

Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo) verteilte an verschiedenen Orten, u.a. in Berlin, Dresden, Frankfurt und München, das Flugblatt „Wir stehen kurz vor dem Dritten Weltkrieg – wir brauchen eine Politik des Friedens“.1 Beim Ostermarsch in Berlin mit 5-6000 Teilnehmern, zu dem die FRIKO Berlin neben anderen Organisationen aufgerufen hatte, sorgte das Banner der BüSo-Delegation „Oasenplan für Nahost – Frieden heißt Entwicklung“ mit der Karte für Wasserinfrastruktur und Meerwasserentsalzung in Israel/Palästina für produktive Diskussionen.

In der mecklenburgischen Kreisstadt Neubrandenburg lud das Friedensbündnis Neubrandenburg Klaus Fimmen, den 2. stellvertretenden Bundesvorsitzenden der BüSo, als Hauptredner am Ostermontag ein, wo er vor 400 Zuhörern auf die akute Gefahr eines thermonuklearen Krieges einging und die Chance für eine gerechte neue Weltwirtschaftsordnung in Verbindung mit der erstarkenden BRICS+-Dynamik darstellte. Wir alle müßten die Menschlichkeit gegen den Wahnsinn verteidigen, forderte er. Die Menschheit sei die einzige Gattung, die sich durch ihre Kreativität vom falschen Weg abwenden und neue Lösungen finden kann. (Den Redetext finden Sie in dieser Ausgabe.)

Die letzte Sprecherin der Kundgebung in Neubrandenburg unterstrich dies mit ausführlichen Zitaten von Jurij Gagarin, dem ersten sowjetischen Kosmonauten, der wie heutige Astronauten (Alexander Gerst und andere) bei ihren Flügen ins All genau diese Fähigkeit der Menschheit zur Vernunft und die Verantwortung zur Zusammenarbeit erkannt hatte.

Elke Fimmen


Anmerkung

1. Siehe https://www.bueso.de/stehen-kurz-dritten-weltkrieg-brauchen-politik-friedens-0