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Neue Solidarität
Nr. 9, 4. März 2021

Prinz William und der optimistische Ökowahn

Auch Monarchen sind sterblich, also bereiten Prinz Philip und Prinz Charles die dritte Generation der grünen Monarchen vor, insbesondere Prinz William, der bald der Prinz von Wales werden könnte, wenn die 95 Jahre alte Königin zu ihren Ahnen gerufen wird. Er wird nun darauf vorbereitet, ein König der Entvölkerung mit optimistischem Gesicht zu werden.

Dies begann im vergangenen Oktober mit der Veröffentlichung eines Netflix-Films mit dem Titel Prince William: A Planet For Us All (Prinz William: Ein Planet für uns alle), in dem er einen königlichen Fonds von 50 Millionen Pfund ankündigte, um nicht weniger als 50 Preise in Höhe von jeweils einer Million Pfund für Erfindungen zu finanzieren, die dem Umweltschutz dienen. Das Programm, das aus Williams eigener königlicher Stiftung Royal Foundation finanziert wird, trägt den Namen „Earth Shot“, in Anspielung auf John F. Kennedys „Moon Shot“, und es wird in den nächsten zehn Jahren jedes Jahr fünf Preise von je einer Million Pfund vergeben.

In dem Film sieht man William Seite an Seite mit Sir David Attenborough, Prinz Charles’ Lieblings-Öko-Guru, der seine „Sicht des Lebens verändert“ habe. Und er sagt: „Mein Großvater und mein Vater sind seit vielen Jahren in der Umweltarbeit tätig. Mein Großvater ist seiner Zeit weit voraus. Mein Vater ist seiner Zeit voraus. Und ich möchte ehrlich sicherstellen, daß sich George in 20 Jahren nicht umdreht und mich fragt: ,Bist du deiner Zeit voraus?’ Denn wenn er das tut, sind wir zu spät dran.“

Der Film wurde zwei Jahre lang vorbereitet, und William behauptet darin, er sei schon immer ein „leidenschaftlicher Naturschützer“ gewesen, während er mit Kate (der Prinzessin von Cambridge) zu sehen ist, wie er Nashörner in Tansania und Gletscher am Hindukusch in Pakistan beobachtet, und sagt, er müsse etwas unternehmen, damit auch seine Kinder diese Tiere zu sehen bekommen. Seine Botschaft lautet, man solle in Bezug auf die ökologische Wende „optimistisch“ sein.

In der Woche, in der der Film veröffentlicht wurde, war William in der BBC zu sehen und warb für den Film und sein Projekt. Er hielt auch einen Vortrag auf der bekannten Web-Plattform TED, in dem er seine Botschaft des „Optimismus“ im Kampf gegen den Klimawandel verkündete.

Seine Umweltaktivitäten haben seitdem nicht aufgehört. Erst am 7. Februar sprach er vor einer Gruppe von sieben Jugendlichen, die vom UN-Umweltprogramm (UNEP) zu „Young Champions of the Earth 2020“ ernannt worden waren. Unter Williams Zuhörern war ein Ingenieur, der Müll zu Pflastersteinen verarbeitet. Offensichtlich hofft man, daß William für die grüne Gehirnwäsche junger Menschen glaubwürdiger ist als sein Vater.

William gibt sich als leidenschaftlichen Natur- und Tierschützer, seine Stiftung hat eine Sektion namens „United for Wildlife“, die sich zum Ziel gesetzt hat, Wilderei und illegale Jagd zu stoppen. Sie haben ein Finanzkomitee mit 38 institutionellen Geldgebern, die meisten davon weltweit führende Banken, darunter ANZ Banking Group, Banco Santander Group, Bank of America Merrill Lynch, Barclays, BNP Paribas, Citigroup, die City of London und andere.

Der Vorsitzende der Royal Foundation ist Lord Hague, auch bekannt als William Hague, ehemaliger Außenminister und ehemaliger Vorsitzender der britischen konservativen Partei.

dea