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Neue Solidarität
Nr. 28, 13. Juli 2017

USA kehren zur Kernenergie zurück

Innerhalb weniger Wochen nach seiner Kündigung des Pariser Klimaabkommens will Donald Trump sein Wahlkampfversprechen erfüllen, die amerikanische Nuklearindustrie wiederzubeleben. In einer Rede bei einer Konferenz im US-Energieministerium am 29. Juni sagte der Präsident in seinem unnachahmlichen Stil: „Man hat den Amerikanern gesagt, unsere Nation könne diese Energiekrise nur lösen, indem sie drakonische Einschränkungen bei der Energieerzeugung durchsetzt. Aber wir alle wissen, daß das alles ein großes, schönes Märchen war. Es war fake ...“

Trump kündigte „sechs brandneue Initiativen“ an, „um diese neue Ära der amerikanischen Energiedominanz voranzutreiben. Erstens werden wir anfangen, unseren Nuklearsektor wiederzubeleben und auszuweiten – worüber ich sehr froh bin –, der saubere, erneuerbare und emissionsfreie Energie liefert. Eine vollständige Überprüfung der Nuklearenergiepolitik der USA wird uns helfen, neue Wege zur Revitalisierung dieser wesentlichen Energieressource zu finden. Und ich weiß, daß du da ganz begeistert darüber bist, Rick [Energieminister Perry].“

Perry ist ein entschiedener Befürworter der Kernkraft und hat angekündigt, daß die USA mit Indien im Rahmen seines Plans, Energietechnologien auf ausländische Märkte zu exportieren, zusammenarbeiten werden. Er hat auch die Entwicklung kleiner modularer Kernreaktoren u.a. für den Einsatz in Alaska nachdrücklich verteidigt.

Die Frage der Nuklearenergie ist, wie unsere Leser wissen, sehr kontrovers, auch aus politischen Gründen. Dies mag zum Teil auch die Hexenjagd erklären, die gegen General Michael Flynn in Gang gesetzt wurde, nachdem Trump ihn zum Nationalen Sicherheitsberater ernannt hatte.

Am 8. Juni enthüllte Newsweek, daß Gen. Flynn 2015 im Auftrag der X-Co Dynamics Inc./Iron Bridge Group den Nahen Osten bereist hat, um für einen Plan für ein gemeinsames amerikanisch-russisches (und von den Saudis finanziertes) Programm zum Bau von 40 Kernkraftwerken in der gesamten Region zu werben, insbesondere in Jordanien und Ägypten, zwei Ländern, die im Kraftwerksbau bereits mit Rußland zusammenarbeiten. Die damalige Regierung Obama war jedoch entschieden gegen diese Initiative.

Newsweek schreibt zwar, diese Idee sei „eine Phantasie“, aber den Leuten hinter der X-Co Dynamics/Iron Bridge Group ist es sehr ernst damit. Ihr Vorsitzender ist Konteradmiral Michael Hewitt, der bis zu seiner Pensionierung 2014 ein hochrangiges Mitglied der Vereinten Stabschefs war und auch Vorstandsvorsitzender von International Peace, Power and Prosperity (IP3) ist, einer internationalen Energie- und Sicherheitsfirma, deren Aufgabe darin besteht, sichere Kernkraft auf die wichtigsten Märkte der Welt zu bringen.

Hewitt sprach darüber, wie wichtig es sei, daß die USA eine starke Nuklearindustrie erhalten und sie als Element der US-Außenpolitik nutzen, und fügte hinzu, daß das Vakuum, das durch die Abwesenheit der Vereinigten Staaten auf dem Kernkraftmarkt des Nahen Ostens entstanden sei, „ein globales Sicherheitsrisiko und einen Verlust wirtschaftlicher Chancen für die US-Industrie darstellt.“ Es sei im besten Interesse der USA, sicherzustellen, daß die Kernkraft mit allen in den USA üblichen Sicherheitsstandards eingeführt werde.

Auch Dr. Thomas Cochran, ein früherer Direktor des Nuklearprogramms der US-Atomaufsichtsbehörde, ist Direktor von IP3.

eir