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Neue Solidarität
Nr. 20, 13. Mai 2015

Neues von der Seidenstraße

BRICS-Dynamik erfaßt das östliche Mittelmeer

Dank der Entwicklung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen China, Ägypten, Griechenland und Zypern gibt es im östlichen Mittelmeer vielversprechende Aussichten. Im Mittelpunkt dieser Dynamik steht Chinas Rolle beim Ausbau des Hafens von Piräus in Griechenland (der das Rotterdam des östlichen Mittelmeers werden soll) und beim Suezkanal, dessen größter Nutzer China ist.

Der griechische Vizepremier Yannis Dragasakis sagte dem Journalisten Yannis Palaiologos für die Publikation Politico, es könne „eine strategische Entwicklungspartnerschaft mit China“ geben, vor allem wegen der Infrastrukturprojekte, die im Interesse beider Seiten liegen. Allerdings hätten nur die Chinesen eine klare Strategie für die Nutzung von Piräus als Frachthafen, während die Griechen „nie eine eigene vollständige Strategie entwickelt haben“.

Dragasakis fuhr fort, ein „beträchtlicher Teil der Erholung Griechenlands in den kommenden Jahren“ müsse „aus gestiegenen Infrastrukturinvestitionen kommen“. Dazu brauche das Land klare Zielsetzungen in drei wesentlichen Bereichen: Bahntransport (besonders die Nord-Süd-Strecke), Logistik (das Thriasio-Frachtzentrum bei Athen) und Schiffsreparatur (eine ungenutzte Werft in der Region Perama bei Piräus, die der Hafenbehörde von Piräus gehört).

Unternehmen wie Hewlett Packard, GREE, ZTE, Sony, Huawei und Dell nutzen den Hafen von Piräus als Eingangstor nach Europa, und Großreedereien wie MSC und Maersk haben ihre Nutzung des Hafens ausgeweitet.

In dieser Hinsicht sind Griechenlands Beziehungen zu Ägypten entscheidend, wie auch bei einem Dreiergipfel am 29. April auf Zypern deutlich wurde, wo sich Zyperns Präsident Nicos Anstasiades, Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras und der ägyptische Präsident Abdel Fattah Al-Sisi trafen. In ihrer gemeinsamen „Erklärung von Nikosia“ fordern sie eine verstärkte Zusammenarbeit in der Wirtschaft und bei der regionalen Sicherheit und Bekämpfung von Terrorismus.

Al-Sisi sagte, die dreiseitige Kooperation ziele darauf ab, „das natürliche Eingangstor für die Ankurbelung der Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa“ zu schaffen. Zu den vorrangigen Zielen zählen die Ausweitung der Seeverbindungen zwischen den drei Ländern sowie die Erschließung der Öl- und Gasvorkommen in den Wirtschaftszonen vor ihren Küsten, die aneinander grenzen.

Vor dem Gipfel hatten der griechische Präsident Prokopis Pavlopoulos und Verteidigungsminister Panos Kammenos einen Staatsbesuch in Kairo abgestattet, wo sie sich mit Al-Sisi trafen. Pavlopoulos wies darauf hin, daß griechische Unternehmen 4 Mrd.$ jährlich in Ägypten investieren.

* * *

Nigeria setzt beim Ausbau der Infrastruktur auf Rußland und China

Nigeria hat mit dem russischen Konzern Rosatom ein Abkommen über den Bau von vier 1200-MW-Kernkraftwerken geschlossen, wie der Vorsitzende der nigerianischen Atomenergiekommission, Erepamo Osaisai, am 14. April ankündigte. Der erste Reaktor soll 2025 ans Netz gehen.

Rosatom übernimmt die Finanzierung, den Bau und zunächst auch den Betrieb der Kraftwerke, dann werden sie in Nigerias Besitz übergehen, sagte Osaisai. Nigerias Stromerzeugung erreicht heute maximal etwa 3800 MW, weitere 1500 MW sind wegen Gasmangels nicht verfügbar, berichtete die International Business Times.

Nigeria betreibt an der Ahmadu-Bello-Universität in Zaria im Bundesstaat Kaduna einen Forschungsreaktor (NIRR-1), der Ausbildungszwecken dient und mit angereichertem Uran läuft. NIRR-1 wurde von den Chinesen gebaut und 2004 eingeweiht.

Der darüber hinausgehende Strombedarf in Afrika ist enorm. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) leben in Afrika südlich der Sahara fast 620 Millionen Menschen ohne Stromanschluß, das sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung.

Unterdessen schloß Chinas größter Eisenbahn-Baukonzern CRCC (China Railway Construction Corporation) einen Vertrag über den Bau eines Bahnnetzes zur Verbindung von Großstädten in Nigeria für 11,9 Mrd.$. Das „Ogan State Intercity Mass Transit Project“ soll nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua 334 km lang sein und mit 120 km/h verkehren. Der CRCC-Vorstandsvorsitzende Meng Fengchao sagte, das Vorhaben festige die führende Rolle des Konzerns in der Bauindustrie des Landes und sei ein Meilenstein in der globalen Strategie der chinesischen Eisenbahnen.

Im vergangenen November hatte CRCC eine Vereinbarung mit dem nigerianischen Verkehrsministerium über den Bau einer 1400 km langen Bahnstrecke entlang der Küste angekündigt.