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Neue Solidarität
Nr. 20, 13. Mai 2015

Forschergeist statt Ausstiegspolitik

Eine Veranstaltung des Fusions-Energie-Forums in München befaßte sich mit der Vergangenheit und der Zukunft der Industriegesellschaft in Deutschland.

Am 29. April 2015 veranstaltete das Fusions-Energie-Forum (FEF) ein Seminar in München, das sich konträr zum rückwärtsgewandten grünen Zeitgeist explizit mit der Zukunft und der Kreativität des Menschen beschäftigte. Mitglieder, Aktivisten und Interessierte kamen zusammen, um über die Zukunft Deutschlands zu diskutieren.

Das Eingangsreferat erfolgte durch Werner Zuse vom Vorstand des Fusions-Energie-Forums. Er sprach über die kreativen Forschungsmethoden Keplers, der sich aus dem aristotelischen Denken eines geschlossenen, gleichbleibenden Universums löste und mit neuen Denkansätzen die heutige Raumfahrt erst möglich machte, und berichtete darüber, wie nun China die Tradition Keplers mit einer bemannten Mondmission fortsetzt, die das Ziel hat, die Energieversorgung der Erde durch Kernfusion mit Helium-3 vom Mond sicherzustellen und so den Menschen von einem bis dato fast ausschließlich erdgebundenen zu einem kosmischen Wesen zu machen.

Er ließ sich auch über den Klimawandel aus, der eng mit Vorgängen in der Sonne und mit der Stellung unseres Planeten in der Milchstraße verbunden ist, was beweist, daß das Klima nicht von Menschen gemacht wird, sondern durch kosmische Prozesse.

Zum Schluß warf Werner Zuse die Frage auf, ob Deutschland wieder die große Tradition der Wissenschaft und Technik des 20. Jahrhunderts aufgreifen oder mit der Energiewende in die wissenschaftliche Bedeutungslosigkeit absinken will? So kamen aus Deutschlands solche wissenschaftlichen und technischen Größen wie die Raumfahrtpioniere Eugen Sänger, Wernher von Braun und Dr. Krafft Ehricke, das erste Patent für eine Magnetschwebebahn durch Hermann Kemper (1934) oder auch das erste atomgetriebene Handelsschiff der Welt - die Otto Hahn - von Prof. Erich Bagge, sowie das inhärent sichere Kernkraftwerk, der Hochtemperaturreaktor, von Prof. Rudolf Schulten.

In all diesen Bereichen war Deutschland einmal Weltspitze, muß aber jetzt zusehen, wie diese Techniken in China gebaut und dann natürlich auch weltweit vermarktet werden. Deutschland ist mit der Energiewende aus einem riesigen Wachstumsmarkt für Millionen qualifizierter Arbeitsplätze ausgestiegen, und nun droht die weitere Deindustrialisierung.

Anschließend sprach Anton Failer, Betriebsratsvorsitzender des Kernkraftwerks Gundremmingen - dessen erster Block 2017 abgeschaltet werden soll, nachdem bereits diesen Monat das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld vom Netz geht -, über den Wahnsinn der Strombörse, der die Ankaufspreise für Strom aus den Grundlastkraftwerken, Kernenergie und Kohle, so in den Keller treibt, daß diese zunehmend unrentabel werden.

Das Ziel sei, so erklärte er, nicht nur der Ausstieg aus der Kernenergie, sondern auch der Ausstieg aus der Braunkohle, die mit einer zusätzlichen Abgabe belegt wird. Damit werden letzten Endes Zehntausende von gutbezahlten, qualifizierten Arbeitsplätzen vernichtet, nicht nur durch das Schließen unrentabel gewordener Braunkohlekraftwerke, sondern daraus folgend auch durch die Beendigung des Braunkohlentagebaus. Das Ziel der Bundesregierung sei letzten Endes die Zerstörung einer nationalen souveränen Energieversorgung. Dagegen ist entschlossener Widerstand dringend nötig.

Als dritter Referent beschäftigte sich Martin Kaiser mit der provokanten Frage, warum der Atomausstieg naturwidrig ist. Er legte anhand weniger Graphiken, die die Erd- und Lebensentwicklung unseres Planeten darstellten, dar, daß die belebte Natur zu immer höheren Energieflußdichten voranschreitet. Der Mensch als Krone der Schöpfung ist dazu aufgerufen, die Zukunft aktiv zu gestalten, indem er das willentlich macht, was die Natur bereits seit Jahrmilliarden vollzogen hat.

Für die Anwesenden war es schwer zu verstehen, weshalb Deutschland aus der sicheren Kernenergie aussteigt und sich unsere Politiker gegen das nationale Interesse und für die Energiewende entschieden haben.

Sabine Zuse