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Neue Solidarität
Nr. 40-41, 6. Oktober 2010

Mit Großprojekten raus aus der Krise

Die Nachrichtenagentur EIR stellte mit einem Seminar in Frankfurt LaRouches „Jahrhundertprogramm“ für den Wiederaufbau der Weltwirtschaft vor.

Am 29. September fand in Frankfurt a.M. unter lebhafter Anteilnahme des Publikums ein Seminar zu dem Thema „Ein Jahrhundertprogramm zum Wiederaufbau der Weltwirtschaft: NAWAPA - Beringstraße - Eurasische Landbrücke” statt. Zu den Gästen gehörten neben diplomatischen Vertretern mehrere führende Ingenieure, die mit dem Hochtemperaturreaktor (HTR) befaßt waren, sowie etliche besorgte Bürger. Der Verlauf der Veranstaltung zeugte von dem großen Interesse in führenden Kreisen Deutschlands, sich zusammenzutun und das technisch-wissenschaftliche Potential im Land gegen den jakobinischen Großangriff zu verteidigen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Helga Zepp-LaRouche, die Vorsitzende des Schiller-Instituts. Sie gab einen strategischen Überblick über die Weltlage, mit Schwerpunkten auf den Vereinigten Staaten und den Anstrengungen zur Wiedereinführung des Glass-Steagall-Bankengesetzes sowie weltweiten Großprojekten wie dem Tschadsee- und dem Aralsee-Projekt. Diese sind notwendig, um die Weltwirtschaft wieder aufzubauen und das Fundament für die Erkundung des Weltraums zu legen.

Frau Zepp-LaRouche befaßte sich mit der gegenwärtigen Konfrontation in Deutschland um Technologie und Infrastruktur und besonders der unheiligen Allianz britischer Heuschreckenfonds mit der European Climate Foundation bei der Mobilisierung aufgeputschter Mobs auf den Straßen Deutschlands. Sie rief zu einer Allianz für Fortschritt und Entwicklung auf: „Denn es ist bewiesen, daß das Universum nicht entropisch ist; wir sollten unser Handeln in Einklang mit den Gesetzen des Universums bringen.”

Dr. Urban Cleve, vor seiner Pensionierung leitender Nuklearingenieur und maßgeblich an der Entwicklung des Hochtemperaturreaktors durch Prof. Rudolf Schulten beteiligt, referierte über die technischen Aspekte und künftige Anwendungsmöglichkeiten dieser Technik. Es freue ihn, dies im Rahmen der vorher beschriebenen Großprojekte wie z.B. NAWAPA darzustellen, wobei er die Wichtigkeit und das Ausmaß dieser Projekte hervorhob. In diesem Zusammenhang geißelte er den zunehmenden Verfall der Kenntnisse auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet - er nannte als Beispiel den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel - und kritisierte den gegenwärtigen „Energie-Kompromiß”.

Schon als junger Ingenieur habe ihn damals die Aufgabe gereizt, am von Prof. Schulten erdachten Reaktorkonzept mitarbeiten zu können. „Diesen Reiz habe ich bis heute nicht verloren.” Prof. Schultens Überlegungen seien heute noch, also nach sechzig Jahren, uneingeschränkt gültig.

Mehrmals betonte er, das HTR-Projekt sei Ende der neunziger Jahre nur aus ideologisch-politischen Gründen abgewürgt worden, als Deutschland weltweit auf diesem Gebiet führend gewesen war. In den 22 Betriebsjahren des Reaktors sei kein einziges nicht lösbares Problem aufgetreten und keine nennenswerte technische Verbesserung erforderlich gewesen.

Dr. Cleves Ausführungen wurden mehrmals von anwesenden Kollegen durch fruchtbare Ergänzungen unterbrochen, die z.B. auf den Aspekt der politischen Sabotage hinwiesen oder die Bedeutung der Leichtwasserreaktor-Technik betonten. Die Zeit reichte nicht, um die lebhafte Debatte ausreichend fortzuführen, aber die Beteiligten wollen sie anderer Stelle fortsetzen.

Der Generalkonsul von Äthiopien, Mulugeta Zewdi Michael, führte mit seinem Vortrag über „Wasser- und Dammprojekte für Äthiopiens Zukunft” den nächsten Themenschwerpunkt ein. Er erläuterte das von der Regierung seines Landes verfolgte Wasserkraftprojekt GIBE 3. Es umfaßt den Bau eines Damms am Omo-Fluß zur Verdoppelung der erzeugten Menge Stroms im Land - genug um den nationalen Bedarf zu decken und sogar einen Überschuß nach Kenia exportieren zu können.

Die Möglichkeiten, durch Wasserkraft Strom zu erzeugen, liegen in Äthiopien bei 45 GW, momentan werden zwei GW realisiert, GIBE 3 wird weitere zwei GW beitragen. Als Folge dieser Projekte ergibt sich die Möglichkeit zur Regulierung und Bewässerung der umliegenden Gebiete. Trotz dieser nachgewiesenen Vorteile widersetzen sich internationale  „Umweltschutzorganisationen”, wie Rivers International und Survival International, mit einer weltweiten Störkampagne. „Wir wissen, wer diese Gruppen bezahlt”, sagte Herr Zewdi.

Als schlagendes Beispiel zeigte der Redner die Ausgabe der Frankfurter Rundschau vom 3. September, wo behauptet wird, GIBE 3 gefährde das Leben von hunderttausenden Menschen und bringe Hunger ins Land - genau das Gegenteil dessen, was eintreten werde.

Nach diesem bewegenden Vortrag gab Claudio Celani von EIR einen Überblick über das zentralafrikanische Wassergroßprojekt Transaqua. Es basiert darauf, Wasser aus dem Kongo-Fluß mittels gigantischer Infrastruktur nach Norden Richtung Tschadsee umzuleiten, diesen aufzufüllen und die Sahel zu begrünen. So können neue Tiefdruckgebiete entstehen und neue Niederschläge bringen. Celani überbrachte die Grüße des geistigen Vaters dieses Projektes, Dr. Marcello Vichi, aus Italien und faßte die von ihm übersandte Rede zusammen.

Das TRANSAQUA-Projekt stammt aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals verfolgte die italienische Regierung zusammen mit privaten Firmen wie Vichi's Bonifica die Entwicklungsstrategie von Enrico Mattei, dem Gründer der nationalen Ölfirma ENI. Nachdem Celani die Einzelheiten des Projekts erläutert hatte, ging er auch auf die Tatsache ein, daß das Projekt 1994 leider von zentralafrikanischen Ländern nach massiven, von London angezettelten Unruhen im Kongo verworfen wurde.

Verfolgen Sie die Reden und die Diskussion auf unserer Internetseite www.eirna.com.

Josef Stalleicher

Lesen Sie hierzu bitte auch:
„Bürger, wollt ihr die Kontrolle über euer Land zurück?“
- Neue Solidarität 24/2010
Videomitschnitt des Frankfurter EIR-Seminars vom 10. Juni
- Internetseite der E.I.R. GmbH