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Neue Solidarität
Nr. 38, 22. September 2010

Aus Wirtschaft und Technik

China baut erste „Atomstadt“

Im März hatte Chinas nationale Kernenergiegesellschaft angekündigt, daß sie Chinas erste „Atomstadt“ in Haiyan in der Küstenprovinz Zhejiang, 70 km südwestlich von Shanghai, im Mündungsgebiet des Qiantang errichten wird. In der Provinz sind bereits fünf Kernrektoren in Betrieb, zwei weitere befinden sich im Bau. Im Juli trafen sich örtliche und regionale Beamte, die das Projekt offiziell beschlossen und den endgültigen Standort, die Größe und die mit der Ausführung betrauten Firmen festlegten. Mit der detaillierten Planung und ersten Vorbereitungsarbeiten wird umgehend begonnen. 18 führende kerntechnische Zulieferbetriebe unterhalten bereits in Haiyan ihren Hauptsitz, und auch die großen Ingenieurbüros und Baugesellschaften aus dem Nuklearbereich sind hier mit Niederlassungen vertreten. Die Stadt wird vier Hauptarbeitsgebiete haben:

- Aufbau der Firmen, die Komponenten und Ausrüstung für Kernreaktoren herstellen,

- Ausbildung und Training des Personals,

- Ansiedlung kerntechnischer Betriebe für die Bereiche Medizin, Landwirtschaft und Strahlenschutz und

- allgemeine Öffentlichkeitsarbeit für die Atomindustrie.

In der benachbarten Anlage Fangjiashan befinden sich zwei weitere Reaktoren im Bau. Wenn 2014 alle neun Einheiten in Betrieb sind, werden sie zusammen 6300 MWe an Leistung bereitstellen. Bis 2030 will China seine nukleare Kapazität auf rund 100 Reaktoren mit 130 GWe erhöhen.

Kenia baut Infrastrukturverbindungen mit Äthiopien und Sudan aus

Die kenianische Regierung nimmt bis 15. Oktober Angebote internationaler Firmen an, um einen großen Hafen in Lamu im Nordosten des Landes zu bauen. Dazu soll ein Transportkorridor geschaffen werden, der Kenia mit dem südlichen Sudan und Äthiopien verbindet. China wird bei der Finanzierung dieses Großprojektes helfen, die geschätzten Kosten belaufen sich auf 22 Mrd. $. Mit den Projekten sollen die Autobahn Mombasa-Malaba und der Hafen von Mombasa entlastet und der Norden des Landes erschlossen werden. Kenia kann sich damit zu einer wichtigen Drehscheibe des Verkehrs in Afrika entwickeln.

Die geplante Eisenbahn soll von der Manda-Bucht in Lamu zur äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und von dort aus nach Jumba, der Hauptstadt der autonomen Region im Südsudan, verlaufen. Das Bahnnetz, das die verschiedenen Regionen mit dem Hafen verbinden wird, soll Standardspurweite haben und für Züge bis zu einer Geschwindigkeit bis zu 160 km/h ausgelegt sein. Das Projekt soll 2015 fertiggestellt sein. Der Hafen wird den Transport ins landumschlossene Äthiopien erleichtern, das bisher gänzlich auf den Hafen von Dschibuti angewiesen ist.

Derartige Projekte bringen eine neue Entwicklungsperspektive nach Ostafrika. Dazu gehören auch große Staudammprojekte in Äthiopien (einschließlich des Exports von Strom nach Kenia) und die Integration ganz Ostafrikas durch ein modernes Eisenbahnnetz. Inzwischen laufen auch Machbarkeitsstudien zum kontinentalen Eisenbahnprojekt Port Sudan-Dakar, an dem sich zwölf afrikanische Länder beteiligen und das von China und Rußland unterstützt wird.