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Duisburg. David Faku von der LaRouche-Jugendbewegung berichtet über die Mobilisierung der BüSo für eine kulturelle Renaissance, die sie am 7., 9. und 10. August, nach der Katastrophe der „Loveparade“, in die Duisburger Innenstadt führte.
Was ist eigentlich ein menschliches Lebewesen vom Standpunkt seiner höchsten Fähigkeiten? Ein Schöpfer, ein Architekt der Geschichte, Gegenwart und Zukunft - oder vielleicht ein egozentrischer Karrierist, der die Moralvorstellungen eines Adam Smith vertritt, jenes Zöglings von Lord Shelburne, der als Dozent an der Glasgower Universität die Humesche Philosophie lehrte und mit seiner berühmten Schrift von 1759 „Über die Theorie der moralischen Empfindungen“ der Schweinepriesterschaft geistige Nahrung verschaffte? So behauptet Adam Smith: „Hunger, Durst, die Leidenschaft, welche die beiden Geschlechter vereinigt, die Freude am Vergnügen und die Furcht vor Schmerz veranlassen uns, diese Mittel um ihrer selbst willen einzusetzen, ohne irgendwelche Rücksicht darauf, daß sie auf jene wohltätigen Ziele hinführen, welche der große Lenker der Natur durch sie herbeiführen wollte.“
In der vom Volksmund so benannten „Montanstadt“ Duisburg bleiben die Erinnerungen an die Katastrophe der „Loveparade“ bestehen, wobei allmählich die Wut den Trauer- und Schockzustand verdrängt. Was sich die Bevölkerung heute fragt, ist die Frage nach dem „Warum?“: Warum mußten 21 Jugendliche ihr Leben auf einem Festival lassen, bei dem in ehemaligen Produktionsstätten und Güterhallen die sogenannte „Ruhr 2010“ gefeiert wird? Warum findet eine Veranstaltung mit 1,4 Millionen Menschen statt, die für maximal 250.000 Besucher die Sicherheitsstandards erfüllte? Fragen über Fragen, aber die Verantwortung trägt natürlich, wie bei allen Katastrophen, jemand anderes.
Einer der Hauptbeschuldigten bei der Loveparade-Katastrophe ist der Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland, dem drei BüSo-Bundestagskandidaten (darunter der Verfasser) schon vor einem Jahr am 12.08. 2009 auf einer Veranstaltung der WAZ zum Thema „Sind unsere Städte noch zu retten?“ einige Fragen gestellt hatten. Die gesamte Veranstaltung drehte sich damals wie heute nur um neue Sparvorschläge für die überschuldeten Kommunen, wobei sich die drei eingeladenen Oberbürgermeister gegenseitig mit Absurditäten überboten. So prahlte der Oberbürgermeister von Langenfeld stolz, er habe städtische Reinigungskräfte entlassen, um die Bürger persönlich zu verpflichten, vor ihrer eigenen Haustüre zu kehren.
Wie das Schicksal es so wollte, stellten wir den drei Oberbürgermeistern Fragen zum Massenstreik in den Vereinigten Staaten und fragten sie, ob sie sich dieses Schicksaal des Volkszorns nicht ersparen wollten, indem sie sich für eine Reindustrialisierung und eine Bankenreorganisierung einsetzen. Wie alle Sophisten, welche die Rhetorik nutzen, um aus Lügen „Wahrheiten“ zu basteln, wandte sich auch Herr Sauerland elegant - mit einer ebenso dummen wie inhaltsleeren Antwort - aus der Affäre.
Zur Landtagswahl erschien dann als Broschüre und in DVD-Form ein Industrialisierungsprogramm der BüSo für Duisburg unter dem Titel „Von Duisburg zum Mars“, in dem der Verfasser Rainer Apel in der Einleitung schrieb: „Ach, wie haben Einsparfanatiker, Heuschreckenfonds und Radikalökologen und andere Technikfeinde doch Nordrhein-Westfalen, das einstige industrielle Herz Deutschlands, in den vergangenen Jahrzehnten heruntergewirtschaftet! In den früheren Industrieanlagen plärren heute Rockmusiker, in den Schachtanlagen werden die neuesten Plastikmodelle rekonstruierter Saurier zur Schau gestellt, und wo einmal der Schnelle Brüter in Betrieb gehen sollte, kann man Karussell fahren. Nur diejenigen, die nach 1945 den Morgenthauplan durchsetzen und Deutschland zum ärmlichen Agrarland machen wollten, können sich über diese Zustände die Hände reiben.“
Nein, wir suchen hier nicht den alleinigen Sündenbock, denn diese Katastrophe stellt eine gesellschaftliche Tragödie dar, bei der die Kulturerrungenschaften der Bevölkerung bewußt zerstört und durch billige „Massenkulturen“ ersetzt wurden.
Erfüllt von der Idee, der Bevölkerung ein Kulturgeschenk zu machen, gingen wir am 7., 9. und 10. August in die Innenstadt von Duisburg. Dabei bekamen wir einzigartige Reaktionen von jung und alt: Ob Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach, oder Robert Schumann, sie wären wohl alle begeistert, wenn sie wüßten, welche Wirkungen ihre Musik auch noch Jahrhunderte nach ihrem Tod auf die Bevölkerung hat. Ich möchte nur eine per E-Mail eingegangene Reaktion eines Passanten wiedergeben:
„Hallo, ich wollte mich bei euch bedanken. Als ich aus dem Ausland wiederkehrte, traf ich im Ruhrgebiet nur Jugendliche an, die sich am Abend den Trübsinn wegtrinken oder archaische Macho-Attitüden der Heimat ihrer Großeltern nachahmen, schlicht es war ein schrecklicher Eindruck.
Die Begeisterung von euch, das gemeinsame Singen von Schiller, des Deutschlandliedes und einigem anderen Liedgut hat mir Mut gemacht!
Danke, ihr habt mir Mut gegeben mit eurem Enthusiasmus...
Ich muß mir LaRouche und die BüSo mal näher anschauen. - Peter“
Was die Welt braucht, sind keine PR Medienberater - die sind wohl für Herrn Sauerland da, der sich zusätzlich anscheinend mehr Gedanken über seine Pensionsansprüche als um die Opfer macht -, sondern Politiker von Charakter, die sich am Allgemeinwohl orientieren.
Mit den besten Grüßen aus Essen
David Faku