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An LaRouches fast zweistündigen Vortrag schloß sich, wie immer, eine ausführliche Diskussion an. Wir bringen Auszüge.
Moderatorin: Eine Frage aus Rußland... Ich möchte vorausschicken: Diese Frage ist das Resultat eines Internetkommentars in Rußland zu LaRouches Warnung vor einem neuen finsteren Zeitalter und der Notwendigkeit einer Konkurssanierung des Weltfinanzsystems. Diese Onlinedebatte wurde am 30. Juni in Rußland als eine der zehn meistgelesenen Blog-Diskussionen aufgelistet; sie dominierte dort geradezu das Internet. Die Frage von Teilnehmern dieses Blogs lautet:
„Sehr verehrter Herr LaRouche, in Ihren Reden werfen Sie dem britischen Imperialismus zu recht vor, er sei der wichtigste Gegner der Umsetzung ihres Plans, ein neues Währungssystem einzuführen, beispielsweise durch Wiedereinführung fester Wechselkurse zwischen den Landeswährungen. Wir halten das für eine wunderbare Idee. Aber die Frage, die sich dabei aufdrängt, ist diese: Auf welcher Seite der Barrikade steht das offizielle Washington in dieser Frage? Glauben Sie nicht, es könnte ein Fehler sein, die USA hier als Verbündeten in dieser schwierigen Lösung zu betrachten? Wie kann ein mögliches Veto der USA bei der Lösung dieses Problems überwunden werden? Insbesondere, weil Sie der Ansicht sind, daß das Problem nicht ohne die Beteiligung der Vereinigten Staaten gelöst werden kann? Ist das nicht ein Teufelskreis?“
LaRouche: Nun, die Geschichte wird es uns lehren, denn wenn die Vereinigten Staaten nicht von der Politik des derzeitigen Präsidenten abkommen, dann wird es keine Zivilisation und auch keine Vereinigten Staaten mehr geben. Man muß das Ausmaß des Problems erkennen. Auch wenn die Produktivkraft der Vereinigten Staaten seit Mitte der sechziger Jahre und insbesondere seit Ende der siebziger Jahre gesunken ist - trotz dieses Rückgangs, der sich seit 1989 stark beschleunigt hat -, waren die USA direkt und indirekt immer die größte Quelle des Kredits für die Weltwirtschaft.
Man versteht das, wenn man sich vorstellt, welche Folgen es hätte, wenn man den US-Dollar über Bord werfen würde. Die meisten Länder haben Forderungen gegenüber dem Dollar. Wenn der Dollar wertlos würde, was wären dann diese Forderungen wert? Der Kredit der meisten Länder hängt von dieser Kreditmarge aus der Stabilität des US-Dollars ab. Das System ist so aufgebaut.
Kürzlich haben einige Nationen versucht, davon wegzukommen. Sie erklärten: „Wir brauchen den Dollar nicht mehr.“ Das ist verrückt. Nehmen Sie den Fall China. Wenn der Wert des Dollars zusammenbricht, was wird dann aus Chinas Wirtschaft? Wenn die Wirtschaft kollabiert, was geschieht dann in aller Welt? Wie viele Länder sind von China anhängig? Wie viele Länder in Europa sind auf den chinesischen Markt angewiesen?
Deshalb haben wir gar keine Wahl. Wir müssen es schaffen, das ist die einzige Chance.
Meine Sicht der Vereinigten Staaten ist die: Die gegenwärtige US-Regierung wird nicht lange überleben. Nicht unter Obama, nicht mit Obamas gegenwärtiger Politik. Wir sprechen von einem allgemeinen, kettenreaktionsartigen Kollaps des gesamten Währungs- und Finanzsystems bis ungefähr Oktober. Schon bis Ende August oder Anfang September kann es zu einer Auflösung kommen.
Natürlich wissen alle, daß das System im Oktober zusammenbrechen wird. Jeder, der in einer offiziellen Position sitzt und sagt, er wisse das nicht, der belügt Sie - oder er ist klinisch verrückt. Im einen Fall muß man solche Leute von öffentlichen Geschäften fernhalten, im anderen Fall muß man sie in eine Anstalt stecken, wo jemand sich um sie kümmert.
Wir reden hier aber nicht über Zukünftiges. Die Autorität der Regierung Obama bricht jetzt schon zusammen. Und das wird immer schneller gehen. Wenn die Menschen draußen vor Ort in den Bundesstaaten und Gemeinden ihren Abgeordneten aus Washington „zuhause“ empfangen, dann werden sie ihn lynchen, mindestens werden sie damit drohen.
Obamas Umfragewerte sinken immer schneller und verkehren sich ins Negative. Er kann zwar noch irgendwelche Deppen im Kongreß dazu bringen, daß sie bei einem Massenmord mitmachen. Da sitzt ein Hamlet in Washington, und die Politiker werden tatsächlich Gesetze, die einen Genozid gegen das amerikanische Volk genehmigen, befürworten und mit ihrem Daumenabdruck bestätigen. In den Ausschüssen tun sie das schon! Diese Mitglieder des Kongresses stimmen für einen Massenmord! Sie versuchen so zu tun, als wäre es nicht so. Aber es ist so.
Aber wenn sie nach hause kommen - wow! Sie werden sich vor ihren Wählern verstecken. Sie werden sich in einen anderen Bundesstaat flüchten, wo man sie nicht kennt, wo sie in der Menge untergehen. „Was sind Sie?“ „Äh, ich bin Klempner, im Ruhestand.“ [Heiterkeit]
Diese Politiker werden alles andere erleben, nur keine frohen und glücklichen Sommerferien!
Der entscheidende Punkt ist: Es geht jetzt alles sehr schnell.
Das Problem ist, daß die Menschen akademisch denken. Wir leben in einem Klima des Liberalismus. Das ist eine Krankheit, falls Sie das noch nicht wissen. Die Liberalen glauben nicht an die Wahrheit. Sie sagen: „Ja, aber, ja, aber...“ Wie zwei Ziegen, die sagen [gemeckert]: „Ja, aber.“
Das sind Narren. Aber die Politiker machen alle das Gerede mit - dieses „wir wissen“, „wir sind uns einig“, „wir sind anständige Leute“, „wir wissen, wie wir miteinander auskommen“. Das ist ekelhaft. Das sind gute Manieren unter den falschesten Umständen. Es ist, als würde ein Jude höflich mit Adolf Hitler umgehen. Das ist gar nicht appetitlich.
So ist das also. Wir haben nur sehr wenig Zeit.
Denken wir noch an etwas anderes, grundsätzlicheres. Die meisten Menschen haben kein Verständnis für wirkliche Politik oder wirkliche Geschichte. Und dieses mangelnde Verständnis in den beiden Bereichen hängt eng miteinander zusammen. Geschichte, wie Shelley sie für die Kultur im allgemeinen definierte und wie Gottfried Leibniz sie in den 1690er Jahren für die Naturwissenschaft definierte, beruht auf einem Prinzip, das Leibniz Dynamik nannte. Es ist ein Prinzip der Kultur.
Wenn man sich selbst genauer betrachtet - wenn Sie aus ihren verschiedenen Ländern sich beispielsweise in ihrem jeweiligen nationalen Umfeld betrachten -, dann werden Sie erkennen, daß Ihre Meinungen nicht auf eigenem, unabhängigem Denken beruhen - jedenfalls nur sehr selten. Nur sehr selten in der Geschichte einer Nation handelt das typische Mitglied der Gesellschaft auf der Grundlage eines wirklichen eigenen Urteils. Sie handeln immer so, daß sie sich den dynamischen Maßstäben der Kultur um sie herum anpassen: ... „Ja sicher, ich bin ganz Ihrer Meinung.“ „Ja, natürlich, ja.“
In anderen Worten: Die meisten Menschen denken nicht ehrlich. Sie denken daran, wie sie Karriere machen können, und schwimmen mit dem Strom. Das ist das offizielle Motto im amerikanischen Kongreß: „Mit dem Strom schwimmen.” Das ist ihre Moral. „Wir müssen mit unseren Kollegen in Washington mitziehen und dürfen sie nicht verärgern.
Aber wer nur ein bißchen Grips hat - und manche haben das -, der wird seine Wähler zuhause nicht wütend machen wollen. Intelligente Politiker wissen: Für das, was sie in Washington glauben, könnten sie zuhause in ihrem Wahlkreis umgebracht werden!
Die Menschen handeln nach der öffentlichen Meinung... Sie sind keine unabhängigen Denker. Sie nennen sich vielleicht „unabhängige Denker“, weil sie „unabhängig vom Denken“ sind.
Im Grunde denken alle an „unsere“ Kultur, deshalb sagen sie immer „wir denken“. Wenn Sie jemanden hören, der sagt, „wir denken“, dann wissen Sie, daß er selbst nicht denkt. Die machen bei etwas mit, mit dem sie sich identifiziert sehen wollen. „Ich bin Mitglied dieses Klubs. Ich bin in diesem Klub gut angesehen.”
„Ich gehe in diese Kirche.“ - „Was glauben Sie?“ - „Nun, ich gehe in diese Kirche.“ - „Wo ist diese Kirche?“ - „Das habe ich vergessen.“
Es ist ein großer Schwindel. In jeder bisherigen Gesellschaft existierte nur eine kleine Minderheit von wirklich unabhängigen Denkern. Sie sind äußerst selten.
Die Menschen sind in einem dynamischen System, in dem die Beziehungen die einzelnen Teile bestimmen, und nicht die Teile die Beziehungen. Es sind nicht die individuellen Meinungen, die die öffentliche Meinung prägen. Es ist die öffentliche Meinung, die die individuellen Meinungen bestimmt. Sogar die Vorlieben beim Sex...
Das ist es, worauf Shelley in dem bemerkenswerten Schluß, vor allem im letzten Absatz seiner Verteidigung der Poesie hinweist. Dort drückt er es sehr positiv aus. Er sagt, daß viele Menschen seiner Zeit zustimmen, daß der große kulturelle Aufschwung, zu dem insbesondere die Entwicklung der Vereinigten Staaten gehörte, gut war - aber nicht, weil sie selbst gut gewesen wären. Sie selbst waren nicht gut. Aber die Kultur bzw. der kulturelle Einfluß, der ihr Umfeld bestimmte, veranlaßte sie dazu, auf gute Dinge und Werte zustimmend zu reagieren.
Andererseits hat diese große Periode der Kultur in Europa, die mit der Amerikanischen Revolution einherging, sich plötzlich ins Gegenteil verkehrt, als die Zeiten sich durch die Folgen der Napoleonischen Kriege usw. änderten. Durch die Wirkung der Französischen Revolution, mit ihren Schrecken, sowie der Dinge, die dann folgten, wendeten sich alle die Nationen, die vorher die Amerikanische Revolution bewundert, unterstützt und ermöglicht hatten, plötzlich in die andere Richtung.
Man wird also feststellen, daß es im Verlauf der Geschichte Gezeiten gibt. Das Geheimnis aller klassischen Dramen ist, daß man die „unabhängigen Meinungen“ nicht zu sehr beachten darf. Menschen, die von unabhängigen Meinungen reden, ekeln mich gewöhnlich an, weil sie nicht ehrlich sind. Sie haben gar keine eigene Meinung, sondern sie sind Anhänger der Meinung von jemand anderem...
Wir sind in einer Zeit, in der die Mitglieder des Kongresses sich weitgehend wie Idioten verhalten - außer Republikanern, die es für opportun halten, sich nicht die Demokraten zu verhalten. Republikaner sind die, die nicht als Demokraten gelyncht werden wollen. So sieht es derzeit aus. Die Stimmungen wenden sich.
Die Menschen behaupten zwar, sie entschieden sich unabhängig. Aber sie sagen immer: „Wir denken“, „wir denken“, „wir denken“. Das Wir-Denken ist meistens Gruppendenken - manchmal sogar Gruppensexdenken. Das ist kein richtiges Denken.
Wir erleben es jetzt, daß die Bevölkerung da draußen, der diese Verräter an der Menschheit, die sich Kongreßabgeordnete nennen, verpflichtet sind, wütend ist über das, was sie in Washington ablaufen sieht. In Washington lassen sich die Abgeordneten vom sozialen Umfeld in Washington beherrschen. Sie werden vom Gruppendenken bestimmt. Wenn sie nach hause kommen, sind sie plötzlich in einer anderen Umgebung. Ihre Wähler wollen sie lynchen. Das ist die Realität.
So ist die Realität von Revolutionen, die Realität des Krieges, die Realität der großen Politik. Persönliche Meinungen werden als Kraft in der Geschichte völlig überbewertet, und ihre Dauerhaftigkeit wird ebenfalls stark überbewertet. Die Menschen verleugnen dreimal wie Petrus. So ist es nun einmal.
Wir sind in einer Zeit am Ende einer Weltordnung, die gestern noch als unaufhaltsam galt. Viele Menschen glauben immer noch, sie sei unabwendbar. „Wie passen wir uns diesem unaufhaltsamen Trend an?“ Er ist keineswegs unaufhaltsam, meine Lieben! Wenn man sieht, daß als Resultat der Wirtschaftspolitik und erst recht der Gesundheitspolitik dieses Präsidenten ein Drittel der Haushalte in Amerika vom Tod bedroht ist - wieviel länger, glauben Sie, wird er im Amt bleiben?
Wir bewegen uns in diesem Spätsommer und Herbst auf den Moment zu, wo es in der einen oder anderen Form zum größten Aufstand der Geschichte kommen wird. Entweder wir ändern die Politik und kommen aus diesem Chaos heraus, oder Sie werden das finsterste aller finsteren Zeitalter erleben, das jemals vermeldet wurde.
Man kann unter diesen Umständen davon ausgehen, daß einige Leute an dieser Herausforderung wachsen werden. Ich vermute, daß schon sehr bald die allgemeine Verachtung für den gegenwärtigen Präsidenten der Vereinigten Staaten viele in der Führung in Rußland, China, Indien und einigen kleineren Ländern veranlassen wird, noch einmal gründlich über alles neu nachzudenken.
Ich bin entschlossen, alles zu tun, was jetzt notwendig ist. Ich handle so, wie es jetzt notwendig ist. Denn wenn das, was ich tue, nicht funktioniert, dann fragen Sie mich bitte nicht, was dabei herauskommt.