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Neue Solidarität
Nr. 17, 22. April 2009

Kurzkommentar: Wirtschaftswissenschaft statt Systemanalyse

„Gott mit dir, du Land der Bayern, deutsche Erde, Vaterland...“, dies ist die Anfangsstrophe der Bayernhymne. Gott hat zwar Bayern nicht verlassen, aber die Vernunft, die Kompetenz und die Moral sind in den Institutionen offenbar abhanden gekommen. Anders ließe sich das Verhalten der Politiker gegenüber Münchens Sorgenkind, die Hypo Real Estate, nicht erklären.

Um eines vorweg zu nehmen: Ich schreibe diese Zeilen nicht, um populistische Anschuldigungen zu verbreiten, sondern um Schaden vom deutschen Volke abzuwenden, so wahr mir Gott helfe. Das größte Problem ist nicht etwa der Mangel an Kapital bzw. Liquiditätsprobleme der Banken, sondern der Mangel an politischen Führungspersönlichkeiten, die ihren Amtseid auch ernst nehmen. Doch genau jene Staatskünstler benötigt die Welt dringender denn je, um der Hölle auf Erden zu entgehen. Womit wir es hier zu tun haben, ist keine Rezession oder Depression, sondern ein systemischer Kollaps unseres Weltfinanzsystems. Eines hat sich jedenfalls bewahrheitet: daß die Wirtschaftsprognosen der Systemanalytiker, eines auf Statistik und Formeln aufgebauten Kultes, stets falsch lagen, während die Larouche-Riemann-Methode sich erneut bewahrheitet hat.

Einer jener Anhänger der Systemanalyse, Professor Sinn vom Münchner Ifo-Institut, ist nur ein Paradeexemplar dieser ansteckenden Inkompetenz. Das Resultat solcher Wirtschaftsberater ist der Produktionszusammenbruch, der die Welt bereits erfaßt hat und das Leben der gesamten Weltbevölkerung von 6,7 Mrd. Menschen akut gefährdet. Unternehmen wie MAN, BMW und Siemens befinden sich bereits in Kurzarbeit, und viele mittelständische Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe schließen ganz, aber die Wirtschaftsberater versichern weiterhin, „Wir haben lediglich ein Konsumproblem bzw. Vertrauensproblem“! Statt blind Geld ins System zu werfen, brauchen wir ein Bankensystem, das langfristig wieder in die Lage versetzt wird, ganze Industriekapazitäten neu aufzubauen. Nur eine Konkursreorganisation dieses monetären Systems bietet einen Ausweg aus dem Kollaps, und die gleichzeitige Schaffung eines Kreditsystems kann der Realwirtschaft wieder auf die Beine helfen.

Auf den Stundenplan von Studenten muß wieder wirkliche Wirtschaftswissenschaft treten, wie sie von Friedrich List, Alexander Hamilton, Henry Carry verstanden wurde, um eine fähigere Politikergeneration zu etablieren. Mit neuen Hochtechnologien sollte der produktive Ausstoß Münchens wieder gesteigert werden, und es müssen neue Industriearbeitsplätze entstehen. Denkbar wären z.B. neue Antriebssysteme, wie das unter dem Namen Nereus von dem niederländischen Romawa B.V. Konzern entwickelte Konzept eines transportablen Hochtemperaturreaktors, der als Schiffsantriebssystem dienen kann. Dies würde den Kraftfahrzeugherstellern, Ingenieuren und Zulieferbetrieben neue Herausforderungen geben. Die Liste der Wissenschaftsinnovationen und Infrastrukturprojekte, die sofort umgesetzt werden müssen, ist wohl unendlich, aber die Meßlatte für wirklichen Fortschritt setzt die Bürgerrechtsbewegung Solidarität.

David Faku, BüSo Bayern