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Aus der Neuen Solidarität Nr. 45/2007

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Freunde des Schiller-Instituts beginnen Wahlkampf in Dänemark

Vier Mitglieder des dänischen Schiller-Instituts treten als unabhängige Kandidaten zur dänischen Parlamentswahl an und stoßen auf großes Interesse bei Bürgern und Medien.

Der seit Monaten erwartete Wahlkampf in Dänemark begann am 23. Oktober, als Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen die Neuwahl für den 13. November ansetzte. Wie schon bei den vergangenen Wahlen werden sich die rechts-liberale Regierungskoalition und die linke Opposition eine Schlammschlacht liefern. Dabei wird als Neuerung diesmal auch die neokonservative Neue Allianz ins Rennen geschickt, die das Land als „Alternative“ zur rechtsextremen Dänischen Volkspartei auf einen strammen Sparkurs schicken will.

Alle diese Parteien wollen grüner als grün sein, und man könnte den Eindruck haben, daß das Wahlergebnis bereits beschlossene Sache ist - wären da nicht, von den großen Parteien unerwartet, die revolutionären, singenden, über Grüne und Liberale spottenden, friedlichen Freiheitskämpfer der LaRouche-Jugendbewegung, die die kleine Mannschaft des Kopenhagener Schiller-Instituts unterstützen.

Das Land ist in zehn große Wahlbezirke aufgeteilt, in denen es jeweils kleinere Wahlkreise gibt. In vier Bezirken kandidieren Mitglieder des Schiller-Instituts als unabhängige Bewerber: Tom Gillesberg, der Vorsitzende des dänischen Schiller-Instituts, tritt in der Stadt Kopenhagen an, Geride Istofu-Gillesberg im Kopenhagener Umland, Janus Kramer Möller in der Region Ostjütland mit der Stadt Århus und Hans Schultz im Norden Jütlands mit der Stadt Aalborg. Ausgerüstet mit vielen guten Liedern, Wahlpamphleten und Plakaten ziehen die Aktiven der LYM durch das Land, um die Herzen der Wähler zu erobern.

„Nach dem Finanzkrach: Magnetbahn über das Kattegat!“ lautet der Slogan, mit dem die Kandidaten antreten, und neben den Bildern der Kandidaten sind auf dem Plakat die Magnetbahn und das Modell der Brücke abgebildet, die Kopenhagen mit der Halbinsel Jütland verbinden soll. Auf den Plakaten der übrigen Parteien sieht man nur Namen und Gesichter, aber keine Ideen, und dieser Kontrast weckte schon beim Aufhängen der Plakate das Interesse vieler Passanten. Wer nicht gleich die Adresse geben wollte, um in Kontakt zu bleiben, wurde auf die Internetseite der Schillerfreunde (www.sive.dk) verwiesen, wo man Artikel, Bilder und sogar kurze Filmclips der Kandidaten findet.

Der ungewöhnliche Wahlkampfstil der Schillerfreunde, insbesondere der Gesang, weckt auch das Interesse der Massenmedien. Das Zweite Dänische Fernsehen meldete sich, um eine Demonstration in der Kopenhagener Innenstadt zu filmen und Interviews mit den Kandidaten zu führen. Die Journalistin war sehr aufmerksam, als Tom über den Fortgang des weltweiten Finanzkrachs und die Lösungsvorschläge des Schiller-Instituts berichtete, und fragte dann: „Aber wie erklären Sie den Menschen, daß wir uns in einem Finanzkrach befinden?“ Das sei doch wohl schwierig? Tom verwies in seiner Antwort auf die Immobilienblase in Dänemark, die ebenfalls vor dem Platzen steht - das sei für viele leicht nachzuvollziehen.

Auch die größte Zeitung des Landes, Jyllandsposten, brachte kurze Berichte und Interviews mit den Schiller-Kandidaten Tom Gillesberg und Janus Kramer Möller. Die Journalistin hatte unsere Wahlplakate gesehen und wollte mehr über unsere Kampagne und die Magnetbahn wissen. Der Bericht nannte dann als Schwerpunkte von Toms Wahlkampf 1. die Magnetbahn über das Kattegat als Kernstück eines europäischen Magnetbahnnetzes und 2. die Forderung, daß die dänische Regierung eine Konferenz für ein neues Weltwährungssystem (Neues Bretton Woods) nach Kopenhagen einberuft.

Ganz im Gegensatz zu dem sonst üblichen Zynismus der Medien waren beide Journalisten sehr interessiert und fanden das, was wir tun, ziemlich aufregend. Man trifft viele Dänen, die von der Idee einer Magnetbahnverbindung über das Kattegat begeistert sind. Wir begegneten einem älteren Mann, der schon in Schanghai mit der Magnetbahn gefahren war und uns sagte: „Wir brauchen wohl ein paar Chinesen, die hierherkommen und uns helfen, sie zu bauen.“ Er spendete spontan hundert Kronen, nachdem wir ihm den Kanon Dona Nobis Pacem vorgesungen hatten.

Andere fragen, wenn sie unser Plakat gelesen haben: „Wie kann man denn nach dem Finanzkrach noch die Magnetbahn bauen?“ Sie können es kaum fassen, daß es Kandidaten gibt, die wirklich ein Programm haben und offen und ehrlich darüber reden, was sie vorhaben. Fast alle jungen Leute, die wir treffen, sind froh darüber, daß es unabhängige Kandidaten gibt, die eine Alternative zu dem niedrigen Niveau der üblichen Themen bieten, mit denen die übrigen Parteien den Wahlkampf betreiben.

LYM Kopenhagen

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