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Aus der Neuen Solidarität Nr. 36/2007

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Forderungen nach New Deal und Neuem Bretton Woods

Am 13. August, während auf den Finanzmärkten gerade Panik um sich griff, erneuerte Helga Zepp-LaRouche ihren Aufruf für eine neue Bretton-Woods-Konferenz zur Gründung eines neuen Weltwährungssystems. Seither leugnen die meisten Finanziers, Ökonomen und Politiker - zumindest in der Öffentlichkeit - weiter, daß diese Krise die Endphase des ganzen Systems ist, aber es gibt bemerkenswerte Ausnahmen. Einige Stimmen der Vernunft unterbreiten ähnliche Vorschläge für ein neues Bretton Woods und einen New Deal wie LaRouche und EIR. Wir erwähnen drei Beispiele:

In Italien gab der Ökonom Antonino Galloni am 23. August gegenüber EIR eine Erklärung ab, worin es heißt: „Die gegenwärtigen finanziellen Turbulenzen sind nur ein Vorgeschmack auf das, was uns im Herbst erwartet.“ Im System herrsche „ein offensichtliches Übermaß an Liquidität in spekulativen Bereichen wie Derivaten und Hedgefonds, und ein Mangel an Kapital für Investitionen“. Galloni schreibt weiter, weltweit umfasse jetzt „die Masse der finanziellen Mittel, die in Form unbezahlbarer Kredite in Umlauf sind, das 60fache des Wertes der Jahresproduktion der Nationen der Welt“. Die Zentralbanken könnten mit einer globalen Krise nicht fertigwerden: „Diese potentielle Insolvenz, faule Schulden und ähnliches wird verwaltet, indem man jedesmal mehr und mehr Ramschpapiere schafft, die noch Käufer finden unter denjenigen, die sich von der Aussicht auf riesige, leichte Gewinne blenden und von ihren Anlageberatern und Brokern hereinlegen lassen.“

Galloni war früher Generaldirektor des Arbeitsministeriums, hat den Aufruf für ein Neues Bretton Woods unterzeichnet und an vielen EIR-Konferenzen teilgenommen. Er schließt: „Die einzige Chance, einen Zusammenbruch im Spätherbst zu verhindern, der die Realwirtschaft zum Erliegen bringen kann, ist meiner Ansicht nach... ein neues Bretton Woods zu schaffen, das erfolgreich Pseudo-Währungspapiere in langfristige Verpflichtungen umwandelt, um große planetare Infrastruktur und einen Wirtschaftsaufschwung zu finanzieren.“

Ebenfalls in Italien meldete sich der frühere Finanzminister Giulio Tremonti, heute stellv. Vorsitzender der Abgeordnetenkammer, zu Wort. In einem Interview mit der Tageszeitung Corriere della Sera vom 23. August rief er Europa auf, „von Trägheit zu wirtschaftlicher Initiative überzugehen, so wie bei Roosevelts New Deal“.  Über dieses Thema, die Alternative zwischen New Deal und freier Marktwirtschaft, hatte Tremonti am 6. Juni mit Lyndon LaRouche und Alfonso Gianni, Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, bei einer öffentlichen Konferenz in Rom diskutiert.

Tremonti erklärt, die Legende von der Finanzwelt als „universelle Wachstumsmaschine“ sei in sich zusammengebrochen. Ähnlich wie in einem früheren Interview verglich er die Lage mit 1929. Ein Glied der gegenwärtigen Finanzpyramide, die schwachen Hypotheken, sei bereits verschwunden, und das schwächste Glied seien weiterhin die Hedgefonds, „irreguläre Banken, die sich im letzten Jahrzehnt außerhalb jeder Aufsicht entwickelt haben“.

In Rußland befaßte sich der Ökonom Sergej Glasjew, Duma-Mitglied und Leiter des Nationalen Entwicklungsinstituts, am 23. August in einer Pressekonferenz mit der Weltfinanzkrise. Presseberichten zufolge nannte er als Kernprobleme die gleichen beiden Faktoren wie LaRouche: die Hypothekenkrise in Amerika und den Yen Carry Trade. „Man kann die Lage auf den Weltmärkten als permanente Wirtschaftskrise bezeichnen, daher sollten die fortschreitende Abwertung des Dollars oder das fehlende industrielle Wachstum in Japan niemanden überraschen“, sagte Glasjew. Es handele sich im wesentlichen um die Endphase eines seit 40 Jahren laufenden Vorgangs. „Seit 1971 pumpen das amerikanische Federal-Reserve-System und die Bank von  Japan ihre Währungen in die Weltwirtschaft“; damit sei eine gewaltige Finanzpyramide entstanden. Das Jahr 1971 bezieht sich auf das Ende des alten Bretton-Woods-Systems der festen Wechselkurse.

Im Juni 2001 hatte Glasjew in der Duma Anhörungen über den Schutz der Volkswirtschaft unter Bedingungen der Weltfinanzkrise mit LaRouche als Hauptredner veranstaltet.

Wir rufen unsere Leser auf, den Aufruf für ein Neues Bretton Woods zu unterzeichnen und weiter zu verbreiten (siehe www.schiller-institut.de oder www.bueso.de).

Lesen Sie hierzu bitte auch:
Aufruf des Ad-Hoc-Komitees für ein Neues Bretton Woods
- Neue Solidarität Nr. 34/2007
Kehren wir zu Hamiltons Ökonomie zurück!
- Neue Solidarität Nr. 25/2007
Rentenversicherung muß an produktive Wirtschaft gekoppelt werden
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LaRouches Ideendialog mit russischen Wissenschaftlern
- Neue Solidarität Nr. 52/2001
Finanzkrise: LaRouche rät Rußland zu Neuem Bretton Woods
- Neue Solidarität Nr. 28/2001

 

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