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Aus der Neuen Solidarität Nr. 29/2007

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Kattegat: Mehrheit für die Megabrücke

Eine neue, 46 km lange dänische Megabrücke, die sogenannte Kattegatt-Verbindung, die Seeland mit Jütland verbinden soll und vor einem Jahr nur vom Schiller-Institut zur Diskussion gestellt wurde, steht kurz davor, politische Realität zu werden. Die größte dänische Tageszeitung Jyllands-Posten berichtet am 9. Juli auf ihrer Titelseite über die wachsende politische Bewegung für eine solche Brücke. Eine Umfrage ergab, daß 53% aller Dänen für den Bau der Kattegat-Brücke sind. 50% sind für den Bau einer Straßen- und Schnellbahnverbindung, 34% für den Bau einer Brücke für den Straßenverkehr und normale Eisenbahnzüge.

Obwohl noch vor vier Monaten alle großen politischen Parteien in Dänemark gesagt hätten, es handele sich um nichts als eine verrückte Idee, unterstützten heute alle Parteien eine schnelle Untersuchung und Entscheidung der Sache. Die Sozialdemokratische Partei, die sich im Augenblick in der Opposition befindet, kündigte ihre Bereitschaft an, zusammen mit der Dänischen Volkspartei und der Konservativen Partei, die die Regierung stellen, 50 bis 100 Mio. Kronen (US$ 10–20 Mio.) für eine Studie des Projektes zu bewilligen. Der verkehrspolitische Sprecher der Liberalen Partei, die sich ebenfalls an der Regierung beteiligt, nannte den Vorschlag „das realistischste Projekt für die Zukunft“ und fügte hinzu, eine Entscheidung solle bis zum Jahre 2008 getroffen werden. Die Sozial-Liberale Partei will eine Studie machen, ob es möglich ist, die Brücke nur als Eisenbahnbrücke zu bauen. Bei einer Abstimmung am 9. Juli unterstützte fast das gesamte dänische Parlament die Machbarkeitsstudie für dieses Projekt.

Der ganzen Diskussion über das Projekt ging eine Verteilaktion des Schiller Institutes voraus, in der 50.000 Pamphlete verteilt wurden, die den Nutzen und die Notwendigkeit solch einer Kattegatt-Verbindung, die die Reisezeit zwischen den zwei größten dänischen Städten Kopenhagen und Aarhus auf 25 Minuten verringern würde, darstellten. In einem Bericht über die gegenwärtige Diskussion schreibt der Reporter der Jyllands-Posten Lars From die Geschichte, wie das Projekt den Weg von „unrealistisch“ zur ernsthaften Diskussion in nur 4 Monaten ging, (leider ohne die Rolle des Schiller-Instituts zu erwähnen). Er schreibt, die Dänische Eisenbahngesellschaft DSB wünsche einen Hochgeschwindigkeitszug über die Brücke, und Ramboll und Siemens hätten eine Studie angefertigt, die die mögliche Verwendung von Magnetschwebezügen mit Höchstgeschwindigkeiten von 500Km/h in Betracht zieht.

In einem begleitenden Kommentar mit dem Titel „Politik der langsamen Züge“ berichtet die Zeitung, trotz eines wachsenden Netzwerkes von Hochgeschwindigkeitszügen in Europa existiere in Dänemark kein einziger. Sie fordert „ein Hochgeschwindigkeits-Streckennetz, um die großen dänischen Städte mit Deutschland zu verbinden. Für eine solche Anstrengung ist die Kattegatt-Verbindung unverzichtbar, da sie es ermöglicht, von Kopenhagen nach Aarhus in weniger als einer Stunde zu reisen. Die schnellsten Züge in Europa erreichen Höchstgeschwindigkeiten von 320 Km/h, was eine Fahrtzeit von Aarhus nach Hamburg von einer Stunde und 15 Minuten bedeuten würde. Heute ist die schnellste Verbindung fünf Stunden und zehn Minuten. Sagt das nicht alles?“

Mit dem Vorschlag des Schiller-Instituts, eine Magnetschwebebahn über die Kattegatt-Verbindung zu bauen und damit den Grundstein für ein dänisches Magnetschwebebahnnetz zu legen, würden die Reisezeiten noch einmal auf die Hälfte der Reisezeit von Hochgeschwindigkeitszügen verringert. Aber es würde auch Deutschland inspirieren, sich einem eurasischen Magnetschwebebahnnetzwerk anzuschließen, indem es diese Technologie zum ersten Mal in Europa einsetzen würde.

Unterdessen sprach Ministerpräsident Harry Peter Carstensen (CDU) in einer Regierungserklärung vor dem schleswig-holsteinischen Landtag dem Fehmarnbrücken-Projekt, dem die deutsche Bundesregierung vor zwei Wochen endlich zugestimmt hatte, seine vollste Unterstützung aus. Er sagte, es sei von entscheidender Bedeutung, eine moderne Eisenbahn- und Straßenverbindung vom europäischen Kontinent nach Skandinavien zu bauen. Wenn man begleitende Infrastruktur baue, könne Schleswig-Holstein mit dieser Brücke bis zum Jahre 2020 an der Kreuzung zweier großartiger kontinentaler Transportstrecken durch den Norden Europas liegen, von Nord nach West und von West nach Ost. Carstensen rief auch deutsche Unternehmen dazu auf, sich über die in dem deutsch-dänischen Vertrag zugesicherte Straßen- und Eisenbahnverbindung zur Brücke hinaus in der Region zu engagieren, damit dieses Projekt nicht nur größeren Transit durch Schleswig-Holstein bedeute. Was gebraucht werde, seinen Investitionen in die Produktion entlang der Strecke, damit dadurch Arbeitsplätze geschaffen würden. Er bestätigte auch, daß er von EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso eine Zusicherung erhalten habe, daß die EU das Brückenprojekt zu 30% der Gesamtkosten mitfinanzieren werde.

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