|
|
11. Februar 2025 (EIRNS) – In einem Interview mit der Mitteldeutschen Zeitung forderte Christof Günther, Geschäftsführer des Chemieparks Leuna, am vergangenen Wochenende die Wiederaufnahme der russischen Gasimporte über die NordStream-2-Pipeline. Nach drei Jahren Krieg sei es „Zeit, die Strategie zu überdenken“, sagte er. Die seit der Sprengung anhaltend hohen Energiepreise in Deutschland seien nicht wettbewerbsfähig, das Angebot müsse ausgebaut werden, „damit die Preise sinken“.
Günther betont, die Lage der chemischen Industrie in Deutschland sei „ernst“. Die Zahl der Beschäftigten sinke seit dem vergangenen Jahr kontinuierlich, und die Produktionsanlagen seien nur zu 70 bis 80 Prozent ausgelastet. Diese Fehlentwicklung lasse sich nicht von heute auf morgen korrigieren, warnte er, fügte aber hinzu: „Wir brauchen jetzt Entlastung, um weitere irreparable Schäden zu verhindern.“ Der Chemiepark Leuna ist mit 1300 ha der flächenmäßig größte Chemiestandort in Deutschland. Er bietet rund 12.000 Arbeitsplätze im Süden von Sachsen-Anhalt.
Die deutsche Industrie baue derzeit jeden Monat mehr als 10.000 Jobs ab, sagte der Arbeitsmarktexperte Enzo Weber in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau. Er warnt vor einer drohenden Massenarbeitslosigkeit. „Der Tenor ist: Abstiegskampf, Abstiegsangst – wir verlieren das, was uns stark gemacht hat.“ Während große Firmen bisher einen umfangreichen Stellenabbau nur angekündigt hätten, sei dieser bei kleinen Unternehmen bereits in vollem Gange. Zudem würden kaum noch neue Unternehmen gegründet.
8. Februar 2025 (EIRNS) – In Deutschland hat der Umbau angeschlagener Teile der zivilen Industrie zu Rüstungsproduzenten begonnen. Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen dem deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS und dem französischen Bahntechnikkonzern Alstom wird eine historische Eisenbahnfabrik auf den Bau von Panzerteilen umgestellt.
KNDS wird die Übernahme der Waggonfabrik von Alstom im sächsischen Görlitz bis 2027 abschließen. Nach der Umstrukturierung der Maschinen ab 2027 wird das Werk Teile für den Kampfpanzer Leopard 2 von Rheinmetall, den Schützenpanzer Puma und den Radpanzer Boxer herstellen. KNDS hat zugesagt, die meisten der 700 Arbeitsplätze in Görlitz zu erhalten.
Zudem haben Rüstungsunternehmen damit begonnen, systematisch Arbeitskräfte aus der angeschlagenen Automobilindustrie anzuwerben: So will der Radar- und Sensorspezialist Hensoldt in Wetzlar bis zu 200 Mitarbeiter der unter Auftragseinbußen leidenden Autozulieferer Continental und Bosch übernehmen. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat gerade 100 Mitarbeitern des defizitären Conti-Bremsenwerks in Gifhorn angeboten, in eine Munitionsfabrik zu wechseln.
Wie andere Zeitungen auch leidet die Neue Solidarität unter steigenden Kosten und sinkenden Abonnentenzahlen. Angesichts dieser Entwicklung ist das Weiterbestehen unserer Zeitung – jedenfalls in der bisherigen Form – gefährdet. Damit ginge dem deutschsprachigen Raum eine wichtige Stimme der Vernunft verloren.
Ein Aufruf zur Unterstützung unserer Zeitung im vorigen Jahr half uns, das Defizit für das vergangene Jahr auszugleichen, wofür wir uns bei allen Unterstützern herzlich bedanken. Aber um dieses strukturelle Defizit wirklich zu überwinden, brauchen wir vor allem eines:
mehr Abonnenten für unsere Zeitung, was auch das beste Mittel ist, das geistige Defizit im politischen Diskurs der deutschsprachigen Welt zu bekämpfen.
Nutzen Sie unsere Zeitung als ein Instrument, dies zu erreichen! Helfen Sie
uns, neue Leser zu finden, und empfehlen Sie unsere Zeitung weiter. Man kann
Abonnements auch verschenken. Manche unserer Leser haben Mehrfach-Abonnements,
damit Sie die Zeitung an Interessierte weitergeben können. Und natürlich kön-
nen Sie uns auch weiterhin mit Förderbeiträgen helfen.
Vielen Dank!
Alexander Hartmann, Chefredakteur
Bankverbindungen – Empfänger: E.I.R. GmbH, Wiesbaden
Nassauische Sparkasse Wiesbaden
IBAN: DE79 5105 0015 0114 0044 99 – BIC: NASSDE55
Postbank Frankfurt
IBAN: DE93 5001 0060 0330 0216 07 – BIC: PBNKDEFF
Stichwort: Weiter so, Neue Solidarität!