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Die Wiederherstellung der Wasserversorgung für die Bevölkerung von Gaza ist von größter Dringlichkeit.
Ein Artikel mit der Überschrift „Die Menschen in Gaza brauchen keine Riviera, sie brauchen Wasser“1 in der US-Zeitschrift The Atlantic vom 6. Februar zeigt, daß sauberes Trinkwasser für die rund zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen von höchster Dringlichkeit ist. Das erfordert die sofortige Umsetzung einiger Aspekte des LaRouche-Oasenplans, um den Menschen dort nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft eine Existenz zu ermöglichen. Insbesondere besteht ein unmittelbarer Bedarf an Trinkwassergewinnung.
The Atlantic beschreibt die unermüdliche Arbeit von Marwan Bardawil, einem 61jährigen palästinensischen Wasseringenieur, der versucht, die Wasserversorgung im Gazastreifen aufrechtzuerhalten, und stellt einige der wesentlichen Parameter der Wasserkrise vor. „In normalen Zeiten konnte die Bevölkerung von Gaza pro Person und Tag etwa 80 Liter Wasser nutzen – das sind etwa 21 Gallonen, ein Drittel der Menge, die Israelis normalerweise zur Verfügung steht, und etwa ein Viertel der Menge, die einem durchschnittlichen Amerikaner zur Verfügung steht… Seit Inkrafttreten des Waffenstillstands [am 19. Januar] beträgt die Wassermenge pro Person in Gaza jedoch etwa sieben bis zehn Liter pro Tag...“
Das bedeutet, daß jeder Palästinenser in Gaza im Durchschnitt nur noch 11,9% dessen erhält, was er in normalen Zeiten vor dem Krieg erhalten hat, nur 4,2% dessen, was der durchschnittliche Israeli erhält, und nur 3,1% dessen, was der durchschnittliche Amerikaner erhält. Mit dieser Wassermenge können Palästinenser unmöglich überleben und eine dauerhafte wirtschaftliche Existenzgrundlage haben.
Bisher bezog die Bevölkerung des Gazastreifens ihr Wasser aus den folgenden drei Quellen: Es wurde Wasser von Israel gekauft, das einen Teil seines eigenen Bedarfs aus dem Coastal Aquifer Basin bezieht; dies lieferte 10% des Wassers im Gazastreifen. Der zweite Teil des Systems bestand aus drei großen Entsalzungsanlagen an der Mittelmeerküste. Diese drei Solar-Diesel-Hybridanlagen lieferten etwa 7% des Wassers für Gaza. Der Rest und damit der Großteil des Wassers – etwa 83% – war Grundwasser, das über Hunderte von Brunnen gewonnen wird, von denen einige über Pumpstationen verfügen.
Am 9. Oktober 2023 erklärte der damalige israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant die Strategie gegen Gaza: „Kein Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Treibstoff.“ An diesem Tag stellte das israelische Wasserunternehmen Mekorot die Versorgung des Gazastreifens ein. Erst unter dem Druck eines internationalen Aufschreis wurde die Wasserlieferung teilweise wiederhergestellt, jedoch nicht im früheren Umfang. Das Leitungsnetz, das das Wasser vor Ort lieferte, wurde immer wieder zerstört, repariert und erneut zerstört. Die Entsalzungsanlagen in Gaza fielen aus, nachdem Israel die Lieferung von Dieselkraftstoff und Solarkomponenten blockiert hatte. Auch die sechs Kläranlagen in Gaza fielen aus.
Als die Hälfte der Bevölkerung in den Süden des Streifens vertrieben wurde, verloren diese Menschen den Zugang zu den Brunnen im Norden, und es kam zu einer Überlastung der Ressourcen im Süden. Das Grundwasser war nun stark verschmutzt, was auf das Versagen der Kläranlagen, die schlechten sanitären Bedingungen in den Zeltstädten und die starken Regenfälle zurückzuführen war. Bis zum Sommer waren 70% des Abwassersystems entweder zerstört oder außer Betrieb. Infolge des verunreinigten Wassers gab es im August letzten Jahres im Gazastreifen fast 600.000 Fälle von akutem Durchfall, 40.000 Fälle von Hepatitis A sowie Fälle von Polio.
ref/mrg
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