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Von Frank Shi
Frank Shi aus Kanada ist Teilnehmer der regelmäßigen internationalen Online-Jugendkonferenzen des Schiller-Instituts. Im 3. Abschnitt der Pariser Konferenz sagte er folgendes. (Übersetzung aus dem Englischen.)
Sehr geehrte Gäste, mein Name ist Frank Shi, ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur aus Kanada. Ich arbeite mit dem Schiller-Institut und Timothy [Ninsiima] daran, die potentielle relative Bevölkerungsdichte Ugandas zu ermitteln, insbesondere im Bereich der Landwirtschaft. Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine Vorlage zu erstellen, mit der sich dieser Aspekt auch für andere Länder berechnen läßt.
Uganda hat viele ideale Eigenschaften für die Landwirtschaft. Es herrschen das ganze Jahr über warme Temperaturen, es gibt hohe Niederschlagsmengen und eine Fülle von Seen und Flüssen. In Teilen des Landes gibt es zudem reichhaltige Böden.
Doch wie viele Eltern wissen, kann man die Entwicklung des eigenen Kindes nur richtig einschätzen, wenn man es mit einem anderen vergleicht. Deshalb vergleichen wir Uganda mit dem brasilianischen Bundesstaat Paraná. Uganda weist viele geografische Ähnlichkeiten mit Paraná auf, u.a. in Bezug auf Klima, Bodenbeschaffenheit und Größe. Zudem ist Paraná einer der reichsten und landwirtschaftlich produktivsten Bundesstaaten Brasiliens. Auch wenn Paraná längst nicht perfekt ist, bietet es damit einen nützlichen Vergleichsmaßstab für das landwirtschaftliche Potential Ugandas.
Obwohl sich Uganda und Paraná geographisch ähneln, unterscheiden sich ihre landwirtschaftlichen Produktionsmethoden erheblich; das zeigt sich unter anderem beim Einsatz von Düngemitteln. Da beide Länder ähnliche Klimabedingungen und Böden haben, sind auch die landwirtschaftlichen Erzeugnisse ähnlich. Aber Paraná produziert viel mehr Nahrungsmittel als Uganda. Während Uganda gerade einmal seine eigene Bevölkerung ernähren kann, könnte Paraná seine eigene Bevölkerung 17 Mal oder die Bevölkerung Ugandas 3,5 Mal ernähren.
Was ist der Grund dafür? Wie Timothy gezeigt hat, arbeitet die Mehrheit der Menschen in Uganda in der informellen Wirtschaft. Der Großteil der Landwirtschaft ist dort Subsistenzwirtschaft: Familien bewirtschaften kleine Parzellen ohne Landmaschinen, ohne verbessertes Saatgut, Bewässerung, Düngemittel oder Marktzugang, deshalb erzeugen sie nur gerade genug Lebensmittel, um sich selbst zu ernähren.
Wie läßt sich dieses Problem lösen? Uganda ist ein Binnenstaat und verfügt nicht über die finanziellen Mittel, um Investitionsgüter zu importieren. Um diese Probleme zu überwinden, gibt es mehrere Lösungsvorschläge.
Einer davon ist das Kanalprojekt „Transaqua", bei dem u.a. der Edwardsee über eine Reihe von Kanälen mit dem Tschadsee verbunden werden soll. Dadurch würde Uganda auch über Wasserwege mit den Ländern Zentralafrikas verbunden.
Ein weiterer Vorschlag sieht vor, den Nil auf seiner gesamten Länge schiffbar zu machen. So wäre Uganda über eine Wasserstraße mit dem Mittelmeer verbunden und hätte Zugang zu den Weltmärkten.
Der dritte Vorschlag ist die Ostafrikanische Rohölpipeline, für die sich mein Freund Timothy einsetzt. Durch den Ölexport kann Uganda an die finanziellen Mittel für den Import von Investitionsgütern gelangen.
Wie wir jedoch bereits gezeigt haben, arbeiten die meisten Menschen bisher nur, um gerade so ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, und verfügen nicht über ein hohes Bildungsniveau. Woher sollen also die Arbeitskräfte kommen, um diese Projekte zu realisieren?
Dieses Problem ist nicht nur in Uganda, sondern in fast allen Ländern der Welt zu beobachten. Eine Inspiration können die Civilian Conservation Corps aus der Ära von Franklin Roosevelt sein: In den Vereinigten Staaten wurden Arbeitslose mobilisiert, um im ganzen Land Infrastruktur aufzubauen. In ähnlicher Weise könnte man Menschen in Uganda und anderen Ländern im Rahmen einer internationalen Initiative zum Aufbau neuer Infrastruktur mobilisieren und ausbilden.
Ein solcher Prozeß ist heute weltweit notwendig.
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