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Neue Solidarität
Nr. 52, 25. Dezember 2025

Wahre Emanzipation bedeutet wirtschaftliche Souveränität

Von Timothy Ninsiima

Timothy Ninsiima ist Teilnehmer der regelmäßigen internationalen Online-Jugendkonferenzen des Schiller-Instituts. Aus Kampala in Uganda übermittelte er die folgende Videobotschaft an die Pariser Konferenz. (Übersetzung aus dem Englischen.)

Es ist mir eine große Ehre, vor diesem Publikum in Paris und weltweit bei dieser großartigen Zusammenkunft von Köpfen, die das Schiller-Institut einberufen hat, zu einem Thema zu sprechen, das in den Köpfen der Afrikaner immer aktuell ist: die Emanzipation Afrikas.

Viel zu lange schon ist Afrika arm und unterentwickelt, und seine Stimmen werden nicht gehört. Unsere Bevölkerung wächst, aber unser Einfluß ist lächerlich gering.

Die Studien zur potentiellen Bevölkerungsdichte in Uganda, die ich mit Frank Shi und Asuka Burke durchführe, haben gezeigt, daß Bevölkerungswachstum kein Fluch ist. Mit den wunderbaren Ressourcen, mit denen Gott uns gesegnet hat, kann sich der Mensch anpassen und gedeihen. Es gibt keine Grenzen für Wachstum und keine Notwendigkeit, die Bevölkerung zu reduzieren: Wir sind keine Tiere! Mit Technologie, Energie im Überfluß und Ernährungssouveränität kann der Mensch überleben und gedeihen.

Uganda, mein wunderschönes Land, steht an einem Wendepunkt. Wir sind heute 46 Millionen Menschen, und bis 2050 könnten wir die 100-Millionen-Marke erreichen. Ist das eine Gefahr – oder ist es eine riesige Chance?

Ein Bevölkerungswachstum ohne entsprechendes Energiewachstum ist wie ein Körper ohne Herzschlag. In Uganda herrscht immer noch Energiemangel, und Energie ist das Lebenselixier der Entwicklung. Wir fällen Bäume als Brennstoff. Bei dem gegenwärtigen Tempo könnten wir in 25 Jahren unsere gesamte Waldfläche verlieren. Wir erzeugen nur 2000 Megawatt Strom, das entspricht der Leistung eines einzigen Kraftwerks im US-Staat Michigan. Wie soll man damit industrialisieren?

Und doch ist Uganda reich an Energiepotential. Der Nil und unsere vielen anderen Flüsse könnten Zigtausende Megawatt Wasserkraft erzeugen. Im westlichen Arm des Rift Valley liegen riesige geothermische Schätze, allein die Gebiete Sempaya, Kitagata und Kibiro könnten über 2000 Megawatt produzieren.

Zudem sind wir reichlich mit Sonnenlicht gesegnet, mit einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 5,1 Kilowattstunden pro Tag und Quadratmeter. Unsere Uranvorkommen könnten ein 34.000-Megawatt-Kraftwerk versorgen, und unsere fossilen sowie Seltenerd-Reserven können der Motor für unsere heutigen Energiesysteme wie auch für die Technologien der Zukunft sein.

Nichts spricht dagegen, daß Uganda und andere afrikanische Länder ins Atomzeitalter eintreten. Mit geeigneten Partnerschaften und Sicherheits-Rahmenbedingungen unter der Internationalen Atomenergie-Organisation könnten kleine modulare Reaktoren unsere Grundlastversorgung sichern und Industrie, Innovation und Wohlstand befeuern.

Um bis Mitte des Jahrhunderts eine Bevölkerung von 100 Millionen Ugandern zu versorgen, müssen wir eine installierte Leistung von 20 bis 30 Gigawatt anstreben, vielleicht sogar 100 Gigawatt. Unser Öl- und Gassektor, unsere Megaprojekte wie die Ostafrikanische Rohöl-Pipeline (East Africa Crude Oil Pipeline, EACOP), Kernenergie und saubere Energie müssen koexistieren, um unsere energiepolitischen Herausforderungen zu bewältigen.

Das ist keine Utopie, sondern eine Notwendigkeit. Eine junge und wachsende Bevölkerung muß in die Lage versetzt werden, zu arbeiten, innovativ zu sein und zu produzieren, anstatt zu migrieren. Wir sind es leid, daß unsere Brüder und Schwestern beim Überqueren der Meere sterben.

Aber dafür braucht man ein neues Paradigma: eine Partnerschaft zwischen Afrika und der Globalen Mehrheit auf Augenhöhe. Afrika darf kein bloßer Exporteur von Rohstoffen und Importeur von Fertigprodukten bleiben. Wir brauchen Zugang zu Technologie statt eines „grünen” Neokolonialismus, der uns diesen Zugang verwehrt. Wie Helga Zepp-LaRouche im zweiten ihrer zehn Prinzipien für eine neuen internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur betont, muß die absolute Priorität darin bestehen, die Armut in allen Ländern durch den Einsatz verfügbarer Technologien zu lindern.

Das, meine Damen und Herren, ist wahre Emanzipation: wirtschaftliche Souveränität, angetrieben durch Wissenschaft, Technologie und menschliche Kreativität.

Stabilität und Fortschritt auf der Welt sind nur mit einem starken, industrialisierten und selbstständigen Afrika möglich – einem Afrika, das energieautark und souverän ist.

Laßt uns also zusammenarbeiten – nicht aus Wohltätigkeit, sondern mit einem gemeinsamen Ziel – und aus Ugandas Energieressourcen eine Kraftquelle für die Globale Mehrheit machen. Vielen Dank.

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