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Von Carolina Dominguez
Carolina Dominguez ist führendes Mitglied der LaRouche-Jugendbewegung in Mexiko. Im 3. Abschnitt der Pariser Konferenz sagte sie folgendes. (Übersetzung aus dem Spanischen.)
Wie soll man den Mut und die Kraft finden, für sich zu kämpfen, wenn man die eigenen Helden gering schätzt?
Gehen wir ein wenig zurück in das Jahr 1982 in Mexiko unter der Führung des damaligen Präsidenten, José López Portillo. Ein Satz von Präsident Jimmy Carters Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski – „Wir werden kein Japan südlich der Vereinigten Staaten zulassen“ – faßte zusammen, was Mexiko damals erreicht hatte.
Um nur einige Beispiele zu nennen:
Im Jahr 1981 war Mexiko das Land, das seine Nahrungsmittelproduktion am stärksten steigerte, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 4,5%, im Vergleich zu 0,5% in den Vereinigten Staaten, 2,4% in Asien und 2,3% in Europa, um nur einige zu nennen. Es gelang uns, nahezu autark in der Nahrungsmittelversorgung zu werden, aber seitdem haben wir das nicht wieder geschafft. Im Jahr 1981 ermöglichten Kredite der Nationalen Landkreditbank die Urbarmachung von 6.961.000 Hektar Land, 73% mehr als 1976.
Man baute Staudämme, Autobahnen, Wasserkraftwerke, Schulen, Krankenhäuser, chemische, petrochemische und Stahlindustrie, Sektoren wie Transport, Landwirtschaft, Viehzucht, Lebensmittel und Bildung wurden weiterentwickelt, nicht zuletzt wurde die Kernenergie in Mexiko eingeführt. 1981 war La Cangrejera mit 20 Industrieanlagen der größte Ölkomplex der Welt. PEMEX (Petróleos Mexicanos) hatte ein Investitionsprogramm im Wert von 27 Milliarden Dollar, fast das Dreifache der Investition in das amerikanische Space Shuttle Columbia.
Ein Programm dieser Größenordnung und technischen Komplexität, das während der Amtszeit eines der besten Präsidenten unseres Landes von unserem souveränen Nationalstaat durchgeführt wurde, zeigt die enorme Stärke, über die wir verfügen, und sollte uns dazu veranlassen, über die enorme Entwicklungsfähigkeit unserer Republik nachzudenken, auf die zukünftige Generationen zu Recht stolz sein können.
Aber die Finanzoligarchie war nicht bereit, Mexiko sich entwickeln zu lassen, und startete eine politische Operation gegen uns. Es begannen die Angriffe aus der Giftküche des internationalen Finanzsystems.
Zitat José López Portillo:
„Eine Gleichgültigkeit gegenüber dem Inflationsdruck käme einer Schädigung der einkommensschwachen Bevölkerungsschichten gleich... Wenn wir durch die Bekämpfung der Symptome die Ursachen nicht beseitigen oder wenn wir durch kurzfristige Maßnahmen die mittel- und langfristigen Auswirkungen dieser Maßnahmen vernachlässigen, laufen wir Gefahr, die gesunde Entwicklung unserer Wirtschaft zu bremsen und noch schwerwiegendere Probleme zu schaffen... Wir lenken Kredite unmittelbar in die Produktion, man könnte das als einen strukturellen Effekt auf die Wirtschaft selbst bezeichnen. Dieser doppelte Effekt ist es, den die Bank von Mexiko mit ihren politischen Maßnahmen anstrebt.“ (Mexiko-Stadt, Dezember 1973)
Zitat Lyndon LaRouche:
„Wir müssen die monetäre Stimulierung vergessen. Wir brauchen eine staatliche Kontrolle der Kreditvergabe. Wir brauchen ein reguläres Bankensystem, das mit dem Staat zusammenarbeitet, um diese Kredite dort einzusetzen, wo sie benötigt werden: in neuen Unternehmen, in der Infrastruktur und so weiter. Man muß sich auf die Schlüsselbereiche der Wirtschaft konzentrieren, angefangen bei Hausbesitzern, Kommunen und Banken – echten Banken, nicht den unechten. Man stabilisiert sie unter dem Schutz des Insolvenzrechts des Bundes.“ (Washington, Januar 2008)
Präsident López Portillo traf sich am 23. Mai 1982 persönlich mit dem amerikanischen Ökonomen Lyndon LaRouche, und der verfaßte nach diesem Treffen auf Wunsch von Kreisen aus dem Umfeld des mexikanischen Präsidenten ein Dokument mit dem Titel Operation Juárez, das die Grundlage für eine Umstrukturierung darlegte, die verhindern sollte, daß Mexiko und ganz Lateinamerika von den in diesen Ländern fest verankerten internationalen Wucherfinanziers zerstört werden.
Der politische Kampf, den López Portillo und LaRouche gemeinsam führten, basierte auf ihrem gemeinsamen Ziel, für eine Zukunft zu kämpfen, in der die Nationen durch die Entwicklung der Kreativität ihrer Bürger ihre volle Souveränität erlangen und in der sie die notwendige finanzielle, politische, wirtschaftliche und soziale Unabhängigkeit schaffen, die notwendig ist, um Vereinbarungen für weltweiten Fortschritt und Frieden zu treffen.
Genau dies veranlaßte López Portillo, in jenem Jahr seine wichtigsten Maßnahmen als Staatsmann zu ergreifen: das Moratorium für Auslandsschulden (21. August), die Verstaatlichung des Bankensystems (1. September) sowie die Forderung nach einer neuen Weltwirtschaftsordnung vor der UN-Vollversammlung (1. Oktober 1982).
LaRouches Kommentar zu López Portillo:
„López Portillo hielt als Präsident Mexikos im Oktober [1982] eine Rede vor den Vereinten Nationen, und diese Rede sollte jeder hören, der ein Patriot ist.., als Beispiel für einen Patrioten, dessen Land gerade zerstört worden war... Präsident López Portillo ist ein Held Mexikos! ... Wenn man auf die Helden des eigenen Landes spuckt, spuckt man auf sich selbst und auf die Zukunft seiner Kinder. Deshalb verdient López Portillo Ehre für das, wofür er bis zum letzten Atemzug gekämpft hat.“
Aus López Portillos Rede vor der UNO:
„Ich möchte nachdrücklich betonen: Wir Länder des Südens haben nicht gegen die Weltwirtschaft gesündigt. Unsere Bemühungen für Wachstum, um Hunger, Krankheit, Unwissenheit und Abhängigkeit zu überwinden, haben die internationale Krise nicht verursacht... Nach umfangreichen Korrekturmaßnahmen in wirtschaftlichen Angelegenheiten hat meine Regierung beschlossen, das Übel an der Wurzel zu packen und es ein für allemal auszurotten. Es bestand offensichtlich ein Widerspruch zwischen der inländischen Entwicklungspolitik und einer unberechenbaren und restriktiven internationalen Finanzstruktur.
Eine vernünftige Wachstumspolitik war unvereinbar mit der Freiheit, mit Devisen zu spekulieren. Deshalb haben wir Devisenkontrollen eingeführt. Angesichts unserer 3000 Kilometer langen Grenze zu den Vereinigten Staaten können Devisenkontrollen nur über ein Bankensystem funktionieren, das der Politik seines Landes und seiner Regierung folgt und nicht seinen eigenen spekulativen Interessen und den Schwankungen des internationalen Finanzchaos. Deshalb haben wir die Banken verstaatlicht.
Wir dürfen nicht scheitern. Es gibt Grund zur Besorgnis. Nicht nur das Erbe der Zivilisation steht auf dem Spiel, sondern auch das Überleben unserer Kinder, der zukünftigen Generationen, der gesamten Menschheit.
Laßt uns das Vernünftige möglich machen. Erinnern wir uns an die tragischen Umstände, unter denen wir diese Organisation gegründet haben, und an die Hoffnungen, die in sie gesetzt wurden. Der Ort ist hier, und die Zeit ist jetzt.“
José López Portillo starb 2004 im Alter von 83 Jahren. Im Namen von Lyndon H. LaRouche sprach eine Gruppe junger Menschen der Familie und der gesamten Nation ihr Beileid zum Verlust dieses großen Patrioten aus. Wir überreichten einen Blumenkranz mit der Aufschrift: „Für seinen Patriotismus. Junge LaRouche-Anhänger“. Wir sangen [das Spiritual] Oh, Freedom auf Spanisch.
Krisen eröffnen immer auch Chancen. Die aktuellen Ereignisse bieten uns die Möglichkeit, eine grundlegende Veränderung herbeizuführen. Deshalb muß eine Jugendbewegung gegründet werden, die die Prinzipien verteidigt, für die diese beiden Staatsmänner, Lyndon LaRouche und José López Portillo, standen. Sie haben ihren Teil erfüllt; nun liegt es an uns, bei diesem Treffen in Paris gemeinsam ein Programm für Zusammenarbeit auszuarbeiten und mit der Hoffnung, Kraft und Klarheit, es umzusetzen, in unsere Länder zurückzukehren.
Folgen wir dem Auftrag, den der Dichter Friedrich Schiller einem jedem erteilt: „an das kommende Geschlecht die Schuld zu entrichten, die er dem vergangenen nicht mehr abtragen kann“. (aus der Antrittsvorlesung von 1789)
Damit bleibt nur noch zu sagen: „Der Ort ist hier, und die Zeit ist jetzt.“
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