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Neue Solidarität
Nr. 48-49, 27. November 2025

Es ist an der Zeit, Ihre Denkweise zu ändern

Von Jacques Cheminade

Jacques Cheminade, Vorsitzender der Solidarité et Progrès und mehrfacher Präsidentschaftskandidat in Frankreich, eröffnete die Pariser Konferenz am 8. November mit dem folgenden Vortrag. (Übersetzung aus dem Französischen, Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt.)

Wir alle sind sterblich und unsere Geschichte ist tragisch. Wenn wir so bleiben, wie wir sind, werden wir zu weniger als Tieren, infiziert von der Bequemlichkeit eines machtlosen Pessimismus, der stets zum Schlimmsten führt. Angesichts der Gefahr eines Krieges sowie der Folgen eines unvermeidlichen finanziellen Zusammenbruchs, durch den die gesamte Wirtschaft in den Abgrund gerissen würde, wenn nichts unternommen wird, um dies zu verhindern, müssen wir heute reagieren und uns mobilisieren. Um dies jedoch zu schaffen und es gut zu schaffen, müssen wir hier und in der ganzen Welt des Herbstes 2025 mental darauf vorbereitet sein. Das ist der Zweck unserer beiden Konferenztage.

Die Herausforderung liegt natürlich nicht nur in unserem Land, sondern mehr noch auf globaler Ebene. Denn im 21. Jahrhundert sitzen wir alle im selben Boot, so wie die Besatzung, die Rabelais in seinem Vierten Buch beschreibt, von Pantagruel gerettet wird, der das Ruder übernimmt, weil er weiß, daß es seine Verantwortung ist, „ein Helfer Gottes” zu werden – oder, für diejenigen, die dieses Wort unpassend finden, ein Helfer des gemeinsamen Schicksals der Menschheit.

Aus diesem Grund hat Solidarité & Progrès junge Menschen vom Schiller-Institut – Patrioten und Weltbürger aus fast allen Teilen der Welt – eingeladen, um gemeinsam unseren Anteil an der Unsterblichkeit zu bewahren. Dies ist eine Schuld, die wir gegenüber unseren Vorfahren eingegangen sind und die wir gegenüber zukünftigen Generationen begleichen müssen, indem wir uns für ein zukunftsorientiertes Frankreich und eine zukunftsorientierte Welt einsetzen.

Die Welt steht erneut am Rande eines Atomkrieges. „Krieg scheint die gesamte Menschheit zu definieren“, sagt uns die wahrgenommene Realität, und so steht es in der Zeitung Le Monde. Auf Netflix wird in dem Film A House of Dynamite ein Atomangriff auf Amerika dargestellt. Unser Freund Theodore Postol hat uns die Folgen einer nuklearen Eskalation aufgezeigt: die Vernichtung der Welt.

Donald Trump hat kürzlich die Wiederaufnahme amerikanischer Atomtests gefordert, weil er in Wladimir Putins Ankündigung des Starts der [atomgetriebenen] Burewestnik-Rakete und des Poseidon-Torpedos fälschlicherweise eine Wiederaufnahme dieser Tests durch die Russen sah.

In einer Welt, in der die Raketen der großen Atommächte in ständiger Alarmbereitschaft sind – sie werden beim geringsten Bedrohungsanzeichen abgefeuert – und in der alle während des Kalten Krieges unterzeichneten Verträge außer Kraft gesetzt wurden, mit Ausnahme des New-START-Vertrags von 2010, dessen Laufzeit am 5. Februar 2026 endet, hat Wladimir Putin gefordert, dessen Bestimmungen um ein weiteres Jahr zu verlängern. Trump hat noch nicht darauf reagiert. Es gibt weltweit etwa 12.000 Atomsprengköpfe, und ein menschlicher Fehler kann jederzeit fatale Folgen haben.

Sie werden festgestellt haben, daß ich nicht damit begonnen habe, über die [französische] Haushaltskrise, die Aussetzung der Rentenreform oder die schreckliche Krise im Bildungswesen und im sozialen Wohnungsbau zu sprechen. Das sind sehr wichtige Themen, aber ihre Lösungen hängen nicht von der Stimmung oder den Agenden derer ab, die sich damit befassen oder darüber abstimmen. Sie sind Teil des Kontexts, den ich beschreibe. Und wie Einstein sagte, können wir sie nicht auf der gleichen Ebene lösen, auf der sich das Problem stellt. Die Herausforderung besteht darin, einen Wandel in unserer Denk- und Handlungsweise einzuleiten.

Deshalb bin ich mit meinem Engagement optimistisch. Das ist das Geheimnis der Tätigkeit in meinem Alter. Ich glaube wie [der ermordete französische Sozialistenführer] Jean Jaurès, daß „in unserem Frankreich in lebenswichtigen Fragen eine Trägheit des Denkens, ein Schlummer des Geistes herrscht, der uns allen möglichen Überraschungen aussetzt, bis zu den Tagen, an denen dieses leuchtende Erwachen eintritt, das glücklicherweise, wenn auch in viel zu langen Abständen, unser Land rettet.“

Ich mag dieses Zitat, weil es uns sagt, daß wir uns an die Arbeit machen müssen.

Hoffnung entspringt aus der neuen Grundströmung, die die Welt erfaßt hat. Es ist die Forderung aller Völker, die mit Waffengewalt oder mit Geld unterdrückt wurden, ihr Recht auf Selbstbestimmung und Entwicklung auszuüben.

Diese Entwicklung ist der „neue Name für Frieden“, wie uns Papst Paul VI. in der Enzyklika Populorum progressio in Erinnerung gerufen hat oder wie es die 1955 in Bandung anwesenden Staats- und Regierungschefs bereits gefordert haben. Diese Grundströmung manifestiert sich innerhalb der BRICS, der Shanghai Cooperation Organisation, der Gruppe der 77 und in der Tat in der globalen Mehrheit.

Wladimir Putin fordert eine „polyphone“ Gesellschaft, in der die Stimme jedes Einzelnen gehört wird, um ein besseres Ganzes zu schaffen. Zusammen mit [Brasiliens Präsident] Lula und [Chinas Präsident] Xi Jinping arbeiten sie daran, neue Plattformen für Entwicklung und Handel in nationalen Währungen zu schaffen, die auf gemeinsamen Referenzinstrumenten basieren, ohne die exorbitanten Sonderrechte eines Dollars, der Finanzmarktspekulationen unterliegt.

Und Xi Jinping erklärte 2017: „Die Gemeinschaft der gemeinsamen Zukunft für die Menschheit bedeutet, wie der Name schon sagt, daß die Zukunft jeder Nation und jedes Landes eng mit der anderer Nationen und Länder verbunden ist. Wir müssen unsere Höhen und Tiefen teilen und in Harmonie in diesem großen gemeinsamen Zuhause, unserem Planeten, leben, um die Sehnsüchte der Völker der Welt nach einem besseren Leben zu verwirklichen.”

Wir müssen ihnen zuhören, um eine fatale Konfrontation zwischen den Blöcken zu vermeiden, und hoffen, ihnen unsere Stimme zu geben, die einzigartig für uns ist und auf die ich gleich noch eingehen werde.

Drei Beispiele des Prinzips der Menschlichkeit

Zunächst möchte ich Ihnen jedoch erläutern, was ein Mensch erreichen kann, wenn er ruhig seine Menschlichkeit einsetzt und sich über alle vorgegebenen Protokolle hinwegsetzt. Um das Risiko zu beschreiben, dem wir ausgesetzt sind, möchte ich drei Männer erwähnen, die die Welt gerettet haben, indem sie sich im Namen des höheren Prinzips der Menschlichkeit geweigert haben, militärische Vorschriften zu befolgen. Ich habe im Laufe meines Lebens oft an sie gedacht.

Da wären zunächst zwei Russen zu nennen, Wasilij Archipow und Stanislaw Petrow. Im November 1962, während der Kubakrise, befand sich Wasilij, ein sowjetischer Marineoffizier, in seinem U-Boot vor der amerikanischen Küste. Sein Kommandant befahl ihm, einen Torpedo mit Atomsprengkopf auf ein amerikanisches Ziel abzufeuern. Zusammen mit anderen Offizieren weigerte er sich, wodurch er einen Atomkrieg und die Vernichtung der Welt verhinderte.

Am 26. November 1983 verrichtete Stanislaw seinen Dienst in einer nuklearen Frühwarnstation, als dort fünf amerikanische ballistische Raketen angezeigt wurden, die auf die UdSSR zusteuerten. Auf dem Bildschirm erschien das blinkende rote „Start”-Signal, der Befehl zur Vergeltung. Er befolgte das Signal nicht – er hatte kein absolutes Vertrauen in die Technologie der Raketenabwehr, um eine Entscheidung über Leben und Tod zu treffen – und hielt es für notwendig, das Hauptquartier nicht zu informieren, das logischerweise einen nuklearen Vergeltungsbefehl erteilt hätte. Damit bewahrte er die Welt vor einem Atomkrieg und ihrer Vernichtung.

Die dritte Person, die sich für eine lebensrettende Untätigkeit entschied, war ein Amerikaner, Leonard Perroots, Offizier der Luftwaffe und des Militärgeheimdienstes. Es war November 1983 während der NATO-Atomwaffenübung Able Archer 83, einer Übung, bei der ein Angriff auf die UdSSR „mit Atomsprengköpfen gegen vorab festgelegte Ziele” simuliert wurde, wobei die betreffende russische Stadt angeblich Kiew war. Beunruhigt begannen die sowjetischen Streitkräfte zu glauben, es handle sich um einen echten Angriff; Marschall Ogarkow zog sich in seinen Bunker zurück und versetzte seine Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Leonard hätte seine Vorgesetzten warnen müssen, entschied sich jedoch dagegen, nachdem er die Folgen dieser törichten Pattsituation abgewogen hatte. Damit bewahrte er die Welt vor einem Atomkrieg und ihrer Vernichtung.

Ich erwähne das Verhalten dieser drei Männer nicht als Anekdote, sondern um Ihnen verständlich zu machen, was jeden von ihnen dazu veranlaßt haben könnte, im Namen eines höheren Ziels Befehle zu mißachten. Und um selbst noch einmal nachzuempfinden, was in ihnen vorgegangen sein muß.

Es war umso mutiger – Stanislaw am 26. September und Leonard am 11. November -, weil am 1. September desselben Jahres 1983 ein Zivilflugzeug der Korean Airlines, das – versehentlich oder weil es mit eingebauten Spionagekameras ausgestattet war – außerhalb seines Flugplans in den sowjetischen Luftraum in Asien eingedrungen war, von einer Suchoi abgeschossen wurde, wobei 226 Passagiere und 23 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, was zu einer fast unerträglichen Spannung führte.

Diese drei Beispiele veranschaulichen die Gefahr militärischer Atomwaffen, die leicht zum Opfer menschlichen Versagens oder zynischer Kalküle werden können.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit der Umsetzung des Vertrags über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) vom 7. Juli 2017, der inzwischen von 94 Staaten unterzeichnet wurde. Mehr als 80 Staaten haben ihn ratifiziert (darunter auch der Heilige Stuhl), während keiner der Atomwaffenstaaten oder ihrer Verbündeten ihn unterzeichnet hat. Am Vorabend des 11. November, dem 107. Jahrestag des Waffenstillstands, der den Ersten Weltkrieg beendete, ist es höchste Zeit, daß wir die Souveränität aller Völker, die Achtung des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen hochhalten, um Frieden zu schaffen.

Unsere Internationale Koalition für Frieden durch Entwicklung schließt sich daher dem Engagement des Heiligen Stuhls und hier in Frankreich der Republikanischen Vereinigung der Kämpfer für Freundschaft, Solidarität, Erinnerung, Antifaschismus und Frieden (ARAC) an.

Eine Dynamik für den Frieden schaffen

Allerdings reicht es nicht aus, einfach nur „Krieg dem Krieg zu erklären“, um Frieden zu schaffen. Frieden muß von einer positiven Dynamik angetrieben werden, nämlich der neuen Architektur der gegenseitigen Entwicklung und Sicherheit, für die sich Solidarité & Progrès und das Schiller-Institut gemeinsam einsetzen.

Heute Vormittag werden José Vega und Diane Sare über unseren Kampf in den Vereinigten Staaten sprechen, und heute Nachmittag werden unsere afrikanischen Freunde über ihren Wunsch nach Emanzipation und einem endgültigen Bruch mit allen Formen des Kolonialismus und Imperialismus sprechen, indem sie die wirtschaftlichen und kulturellen Grundlagen für wirklich souveräne Nationalstaaten schaffen. Sie werden als Sprecher dieser Bewegung auftreten.

Ich möchte Ihnen nun erläutern, warum die Bandung-Bewegung der Blockfreien Staaten von 1955 in der Vergangenheit gescheitert ist, ebenso wie die Entkolonialisierungsbewegung der 1960er und 70er Jahre. Frankreich ist ein Paradebeispiel dafür. Es wurde zwar formal entkolonialisiert, aber nicht im Prinzip oder in der Absicht. Wie das Vereinigte Königreich hat Frankreich nur eine oberflächliche Entkolonialisierung betrieben, indem wir die Kompradoreneliten der entkolonialisierten Länder unterstützt haben und im Allgemeinen dem Neokolonialismus und dem bestehenden Finanzsystem verpflichtet geblieben sind. So haben wir kriminelle Kriege geführt und aufrechterhalten, um die Kontrolle über die natürlichen Ressourcen und den ungleichen Austausch von Rohstoffen zu behalten.

Heute, da ganze Generationen junger Menschen in diesen Ländern aufbegehren, ist es an der Zeit – und deshalb sind wir hier –, gemeinsam das zu tun, was bisher versäumt wurde. Nicht aus eitler, düsterer Reue, sondern aus einem Anspruch auf Gerechtigkeit heraus. Mit einer nationalen Währung für diese Länder, die sie selbst und für sich selbst schaffen, die nicht mehr der CFA-Franc oder der Euro oder etwas Ähnliches ist.

Auch dies erfordert erneut ein Umdenken unsererseits. Lassen Sie es mich ganz offen sagen: Es sind die Verfehlungen unserer Institutionen – sei es die Kirche, die Kommunistische Partei oder die Republik –, die uns dorthin gebracht haben, wo wir heute stehen. Heute haben Fundamentalismus und Formalismus dieser Institutionen den Geist der Kreativität gelähmt.

Deshalb habe ich mein Buch Répondre au cri du people („Auf den Ruf des Volkes reagieren“) genannt, weil ich glaube, daß seit der Pariser Kommune von Jules Vallès niemand wirklich darauf geantwortet hat. Heute spricht in unserem Land jeder vom „Volk”, aber das derzeitige politische Regime fürchtet es, und seine Opposition spaltet es.

Man könnte auch De Gaulle anführen. Ich erinnere mich an eine meiner frühen Kampagnen, „Größer als De Gaulle Denken“, und möchte erklären, was ich damit gemeint habe, damals noch unvollkommen, aber heute besser verstanden.

Ich möchte keineswegs die immensen Verdienste von General De Gaulle schmälern, der mit einem korrupten System gebrochen und versucht hat, ein neues aufzubauen. Er war gegen den Nationalsozialismus, gegen Pétains Vichy-Regime und die AMGOT (Allied Military Government of Occupied Territories, Alliierte Militärregierung der besetzten Territorien). Mit Gleichgesinnten wie Romain Gary, Jean Moulin, Pierre Mendès-France und Marie-Madeleine Fourcade, ohne dabei die sehr harte Opposition zwischen Kommunisten und Gaullisten in der Innenpolitik zu vergessen, aber mit einem gemeinsamen Engagement für menschliche Arbeit, wirtschaftliche Entwicklung und die Wiedergeburt eines industriellen Frankreichs. Und vergessen wir nicht den Appell von Charles Tillon vom 17. Juni 1940. Aber einfach nur zu wiederholen, was unsere Vorgänger bereits getan haben, zu bloßen Nachahmern zu werden, bedeutet, ihren kreativen Geist zu verraten. Schauen Sie sich die Gegenwart an: Praktisch alle Politiker behaupten, De Gaulle zu bewundern, und verraten ihn doch, diese administrativen Erben manchmal sogar noch mehr als andere.

Es ist das Parteiensystem, in dem sich alle dem äußeren Einigungsdruck unterwerfen, während sie vorgeben, intern untereinander zu kämpfen. Wir haben gesehen, wie sich die NUPES [organisiert von Jean-Luc Mélanchon], der Rassemblement National [angeführt von Marine Le Pen] und die extreme Mitte darauf geeinigt haben, an diesem in Europa provozierten Krieg teilzunehmen, indem sie sich bereit erklärt haben, Waffen an die Ukraine zu liefern, diesem Krieg, der uns zu Vasallen der Welt des Geldes macht – der Welt der City of London und der Wall Street, die uns aufgrund ihrer Natur in den Krieg führt. Kein Wunder, daß junge Menschen das nicht mögen.

Wenn wir unseren Kurs nicht ändern, steuern wir unweigerlich auf einen Krieg zu. Unser Generalstabschef, Pierre Schill, erwägt den Einsatz unserer Soldaten in der Ukraine; der Chef des Verteidigungsstabs, Fabien Mandon, rechnet in drei bis vier Jahren mit einem von Rußland provozierten bewaffneten Konflikt, entsprechend der Logik eines hochintensiven Konflikts in Europa, der seit mehreren Jahren die Arbeitshypothese ist. Hubert Bonneau, Generaldirektor der Gendarmerie, ist bereit, interne Unruhen zu unterdrücken, die sich aus diesem Kriegszustand ergeben. Pierre Vandier, Oberbefehlshaber der NATO-Transformation, fördert die Integration europäischer Ressourcen und fordert uns auf, mit dem „NATO-Bashing” aufzuhören.

Während unsere europäischen Volkswirtschaften in der Krise stecken, setzen die Finanzmärkte ihren kometenhaften Aufstieg fort, angetrieben von Rüstungsunternehmen. Der Aktienindex „Stoxx Europe Targeted Defense“ legte in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 102 % zu! Französische Banken gründen spezialisierte Rüstungsinvestmentfonds, und die Generaldirektion für Rüstung hat sogar einen Club für Investoren gegründet, die unsere Rüstungsunternehmen unterstützen wollen. Das ist absolut obszön.

Die größte Schwäche: Aristotelismus

Hier zeigt sich unsere schlimmste Schwäche, die ich Ihnen vermitteln möchte: eine Denkweise, die dem Aristotelismus zum Opfer fällt und uns auf derselben Ebene hält – der Unvereinbarkeit der Widersprüche –, ohne die kognitiven Ressourcen zu sammeln, um den Zusammenfall der Gegensätze zu erreichen.

Das sind die Worte des großen Denkers der Renaissance, Nikolaus von Kues, der unsere Denkweise verändert hat. Es gab viele akademische Experten für sein Werk, aber Helga Zepp-LaRouche, die heute hier bei uns ist, war diejenige, die ihm die notwendige und entscheidende politische Relevanz verlieh, und sie wird Ihnen viel besser darüber berichten können als ich.

Ich möchte Ihnen lediglich zwei Dinge sagen. Das erste ist, daß der Aristotelismus Sie an eine Ebene bindet, auf der das Andere, das von Natur aus widersprüchlich ist – gerade weil es anders ist –, nicht mit meiner Ebene der Win-Win-Situation in Einklang gebracht werden kann. So wird es zu meinem „existentiellen Feind“, den ich bekämpfen muß, um zu existieren.

Das ist die Logik des „Anti”, die unweigerlich zu einer Freund-Feind-Geopolitik, dann zu einer Kriegswirtschaft und schließlich zum Krieg selbst führt, und diesmal hat jeder „nukleare Zähne”. Sie zu extrahieren ist ein notwendiger Kampf, aber er kann nur erreicht werden, indem man diese Zähne unbrauchbar macht, durch die Umsetzung gegenseitiger Entwicklung, die Konvergenz von Gegensätzen auf einer höheren Ebene der Hypothese.

Das war das Ziel unserer indikativen Planung, aber sie blieb linear, fixiert auf ein gegebenes Ziel und ohne zu einer wirklich höheren Dynamik aufzusteigen, was chinesische Denker als Selbstrevolution bezeichnen. Ihr Ziel war es, Unsicherheiten hinsichtlich der einvernehmlich akzeptierten Ziele zu verringern, aber nicht, diese Ziele ständig zu überdenken. Um die Fähigkeit einer Gesellschaft zu erhöhen, neue Ressourcen aufzunehmen, müssen die Ziele dieser Gesellschaft ständig steigen.

Gegensätze sind keine absoluten Widersprüche, entgegen allen Vorurteilen, die zwischen den Völkern geäußert werden, wie wir in unserer Nationalversammlung sehen und wie sie sich im Gesicht unseres Präsidenten widerspiegeln, einer Art Algorithmus, der bestenfalls in zwei Dimensionen funktioniert und ein wütender Gefangener dieser sich wiederholenden Verhaltensaxiome ist. Das Problem ist, daß er lediglich der Ausdruck einer langen Reihe ist, die ihm vorausging. Unsere von der es unsere Aufgabe ist es, uns von ihr zu befreien, indem wir die Einheit der Menschheit jenseits der Vielfalt mit dem gleichen Potenzial für jeden von uns konzipieren.

Die Herausforderung durch die „künstliche Intelligenz“

Die Natur der Herausforderung ist gleichzeitig größer, gefährlicher und klarer definiert geworden, seit der Bereich der künstlichen Intelligenz in unser Privatleben eingedrungen ist. Ich kann auf diesen mittlerweile entscheidenden Punkt nicht so ausführlich eingehen, wie ich es gerne würde.

Die Herausforderung läßt sich klarer definieren: Künstliche Intelligenz ist einfach die Vervielfachung der aristotelischen Denkweise mit nahezu Lichtgeschwindigkeit. Daher ihre Nützlichkeit bei der Lösung aller Fragen im Zusammenhang mit Deduktion und Induktion, aller Fragen im Zusammenhang mit dem logisch „bereits Existierenden” – aber auch ihre Unfähigkeit, etwas zu schaffen.

Sam Altman, Mitbegründer von OpenAI und Vater von ChatGPT, sagt selbst: „Oft sind wir versucht, die KI als Lebewesen zu betrachten, aber sie ist nur ein Werkzeug.“ In einem kürzlich durchgeführten Experiment trat ein KI-Computer gegen Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren an. Die Aufgabe bestand darin, mit den verfügbaren Hilfsmitteln – einem Lineal, einer Teekanne und drei irrelevanten Gegenständen – einen Kreis zu zeichnen. Der Computer sah in dem Lineal sofort ein Zeicheninstrument, ähnlich einem Zirkel, und schaffte es nicht, einen Kreis zu zeichnen.

Die Kinder hingegen dachten darüber nach und erkannten, daß die Teekanne kreisförmig war, und zeichneten tatsächlich einen perfekten Kreis mit ihrem Umriß. Die kreative Intuition der Kinder triumphierte somit über einen Datensammler. Fügen wir noch einen entscheidenden Punkt hinzu: Lachen ist einzigartig für den Menschen, doch KI ist so logisch, daß sie unfähig ist, Witze zu erzählen.

Die Herausforderung, die der durch KI verstärkte Aristotelismus darstellt, ist jedoch weitaus größer und gefährlicher geworden, nicht weil künstliche Intelligenz den Menschen übertreffen könnte, sondern weil ihr ungebremster Einsatz die Gefahr birgt, den Menschen auf ihr Niveau herunterzuziehen!

Sie ist überall: auf dem Armaturenbrett Ihres neuen Autos, auf der Rakete, die zum Mond fliegt, in Ihren Haushaltsgeräten und jetzt auch in Ihrem Handy, über KI-Anwendungen. Das verleiht ihr eine enorme Ansteckungskraft, wenn sie in die falschen Hände gerät. Sie ist zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden. In Kombination mit der Welt der Bildschirme und Bilder wird sie dazu genutzt, Abhängigkeiten zu schaffen.

Algorithmen führen in den Untergang

Auf den Finanzmärkten hat sie seit mehreren Jahren einen rasanten Anstieg befeuert, der völlig losgelöst von der physischen Realität der Werte ist. Sie drängt die Marktteilnehmer dazu, sich alle in die gleiche Richtung zu bewegen, sei es beim Wert von Kryptowährungen oder an den Aktienmärkten, und fördert die Gier der Stärksten und Reichsten, ohne Bezug zur realen, physischen Wirtschaft!

Daher ist es logisch, daß eines Tages die Anhäufung von Short-Verkäufen explodieren wird, da alle Algorithmen danach streben, Positionen auf die gleiche Weise zu erreichen. Dies wird unweigerlich zu einem freien Fall führen, bei dem die Mächtigsten als Erste die Titanic verlassen, zum Nachteil der großen Mehrheit!

Da sich die KI bereits an allen möglichen Algorithmen sattgegessen hat, muß sie außerdem weitere für ihren eigenen Gebrauch generieren, wie ein Hund, der seinen Schwanz jagt. Schlimmer noch, ihre eigene Finanzierung ist zu einem Kreislauf geworden, in dem Hunderte von Milliarden Dollar in einem geschlossenen Kreislauf zirkulieren: Ich leihe Ihnen Geld oder investiere in Ihr Unternehmen, damit Sie meine Produkte kaufen oder meine Dienstleistungen in Anspruch nehmen, und damit wir alle mit Kryptowährungen arbeiten können, die zusammen mit den neuen, durch das GENIUS-Gesetz eingeführten und durch den Dollar gedeckten Stablecoins ein Instrument sowohl für die Privatisierung als auch für die Korruption des Dollars darstellen.

Dies wird die Märkte weiter von der Realwirtschaft abkoppeln und zusammen mit allem anderen die Voraussetzungen für deren Zusammenbruch schaffen. Einige fragen sich bereits: Finden Sie es nicht seltsam, daß die Anbieter, obwohl die vorherrschende Erzählung lautet, die Nachfrage nach Rechenleistung sei unendlich und in der besten aller möglichen virtuellen Welten werde alles zum Besten stehen, weiterhin ihre Kunden subventionieren? Es ist wie bei einer Maschine, die umso mehr Treibstoff benötigt und umso mehr Verluste verursacht, je weiter sie fährt.

Im Militär stellt der Einsatz von KI in einer weitaus schlimmeren Form dieselbe Herausforderung dar wie 1962 und 1983, der unsere drei mutigen Freunde erfolgreich begegnet sind. Werden Verantwortliche das nächste Mal, als Erwachsene, die seit ihrer Kindheit und Jugend von KI „bearbeitet” wurden, dieselbe Gelassenheit bewahren? Werden sie bedenken, daß das Schicksal der Menschheit auf dem Spiel steht?

Heute ist KI für mehr als ein Drittel der jungen Amerikaner zur üblichen emotionalen Stütze geworden und macht sie süchtig. 72% nutzen sie. Die Verbindung von KI mit süchtig machenden Videospielen, Finanzglücksspielen und Pornografie schafft einen „entwürdigten Menschen”, der sich für verbessert hält und dank Chatbots, die an die Sprache Verstorbener angepaßt sind, sogar den Eindruck erwecken kann, mit ihnen zu sprechen. Dieser Handel mit dem Tod ist obszön.

Ich weiß nicht, ob Sie all dies vollständig verstanden haben – die Möglichkeit, an der Zerstörung der Welt teilzunehmen, indem man das große militärisch-finanzielle Spiel spielt. In dieser Welt, in der sich KI/GPT-Systeme bereits „in die Prozesse des Atomkrieges eingeschleust haben”. Wir wissen seit den Zeiten unserer fernen Vorfahren, daß militärische Technologien, sobald sie einmal erfunden waren, immer auch eingesetzt wurden.

Die Dinge anders angehen

Um unser Abenteuer auf der Erde oder anderswo fortzusetzen, ist es diesmal an der Zeit, die Dinge anders anzugehen und den weisen Worten von Nikolaus von Kues, Lyndon LaRouche und der Kraft des Lebens und des Denkens Beachtung zu schenken.

Aus diesem Grund ist angesichts des drohenden Zusammenbruchs die Intervention von Papst Leo XIV., der sich vor der Menge auf dem Petersplatz in Rom auf Nikolaus von Kues bezog, von grundlegender Bedeutung: Sie legt den Grundstein für einen Wandel im Denken, der es uns ermöglichen wird, dem tödlichen Great Game zu entkommen, das derzeit stattfindet.

Für alle, die uns kennen, ist es offensichtlich, daß es eine Übereinstimmung (die diesmal keine Gegensätze darstellt) zwischen den Aussagen des Papstes zum Heiligen Jahr und den Schriften von Helga Zepp-LaRouche aus den letzten vierzig Jahren gibt.

Das Schiller-Institut hat ein Dokument vorbereitet, das die grundlegende Bedeutung dieses Ereignisses hervorhebt, vorausgesetzt, wir verbreiten seine Botschaft. In einer bewegenden Rede, die er auf der letzten Sitzung der Internationalen Friedenskoalition hielt, betonte Pater Harry Bury, ein langjähriger Verfechter des Friedens und der Gewaltlosigkeit und enger Vertrauter von Mutter Teresa, daß jeder von uns die Macht hat, die Dinge auf einer höheren Ebene zum Besseren zu verändern.

Er erklärte, Nikolaus von Kues verdiene es, von einer Kirche, die ihn bisher abgelehnt oder ignoriert hat, heiliggesprochen zu werden, und daß Lyndon LaRouche in den Vereinigten Staaten ebenfalls rehabilitiert werden sollte. Es ist unerläßlich, daß eine solche Stimme erhoben wird, um die Idee zu verkörpern, daß die Menschheit von Natur aus gut ist und daß Gut und Böse nicht wie zwei geopolitische Feinde sind, die in der Welt aufeinanderprallen, sondern daß das Böse nur in Abwesenheit des Guten entstehen kann.

Irrweg der Selbstgefälligkeit

In diesem Zusammenhang verurteile ich in unserem Land die Selbstgefälligkeit derer, die sich für die Vereinigung aller rechten Fraktionen in diesem destruktiven Großen Spiel einsetzen. Sie sind sich vielleicht nicht bewußt, was sie tun, aber sie tun es. Es handelt sich um die [französischen Milliardäre] Pierre-Edouard Stérin und Vincent Bolloré, die ihren Katholizismus mit einem Kult von Kryptowährungen umgaben, wie im Juni letzten Jahres auf dem Freiheitsgipfel zu sehen war, wo Pierre Noizat einen Stand betrieb. Das sind Marine Le Pen und Jordan Bardella in Flamanville, die sich für die Nutzung der Kernkraft zur Unterstützung von Bitcoins einsetzen, oder Eric Ciotti, der einen Gesetzentwurf vorlegt, um Kryptowährungen in die Wirtschaft einzubringen und eine nationale Bitcoin-Reserve zu schaffen, nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten.

Und hier ist Donald Trump, der zweifellos aufrichtig ein Mann des Friedens sein möchte, diesen aber auf dem Treibsand der Kryptowährungen und seiner persönlichen Bereicherung aufbaut und hier willige Anhänger findet.

Ich sollte sagen, daß sich die [französische] Rechte vor den eigentlichen Akteuren verbeugt, vor den verdorbenen Milliardären, die Trump umgeben und auf alles spekulieren. Dieselben, die ihn dazu drängen, die Völkermordpolitik von Netanjahu und seinen messianischen Schlägern zu unterstützen. All dies ist das Gegenteil von wahrer Souveränität.

Frankreich und die Vereinigten Staaten haben gemeinsam, daß sie keinen Haushalt haben, daß hier das Parlament blockiert ist, dort der Senat stillsteht, daß die Parteien unfähig sind, das nationale Interesse und das ihres Volkes über ihre eigenen Interessen zu stellen, und daß sie, in unserem Fall, mehr von den Präsidentschaftswahlen besessen sind als von der Gefahr eines Krieges und dem Zusammenbruch unseres Landes.

Sie alle wollen wie Ikarus mit vorhandenen Technologien – gestern mit Flügeln aus Federn und Wachs, heute mit KI und Kryptowährungen – der Sonne der Macht entgegenfliegen. So verhält sich die Linke, als könne sie mit den Flügeln des „Anti“ ihre sozialen Versprechen ohne echte Politik der Schöpfung erfüllen, indem sie diejenigen haßt, die sie zu ihren Feinden erklärt, und sogar das Volk, wenn es falsch wählt. Um einen Menschen zu verändern, muß man jedem Menschen mit offenen Augen begegnen.

Lyndon LaRouches „Dreifachkurve“ zeigt deutlich, wohin die westliche Wirtschaft steuert: Crash und Krieg, um ihren Besitz an Ressourcen zu retten, die sie durch ihre Politik der monetären und militärischen Flucht nach vorne nicht mehr generieren kann.

Wie schön wäre die Welt dagegen mit großartigen Projekten wie dem Friedens-Tunnel unter der Beringstraße und seinen Entwicklungskorridoren, den Wasser- und Energiepotentialen des Tschadsees und des Inga-Staudamms in Afrika, dem Kra-Kanal in Asien, der Messina-Brücke zwischen dem italienischen Festland und Sizilien, unserem Oasenplan für ganz Südwestasien, der nicht auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner oder gar dem höchsten Vielfachen basiert, sondern auf der Konvergenz der Gegensätze dort, die etwas wirklich Neues hervorbringen. Etwas, das noch nicht existiert, aber das wir mit Hoffnung und Ausdauer ins Leben rufen müssen.

Schauen wir uns schließlich mit Interesse an, was chinesische Wissenschaftler, Ingenieure und Baumeister in dreißig Jahren für ihr Land und ihr Volk erreicht haben.

Wie schön wäre unser Frankreich, wenn wir zu der Dynamik seiner Schöpfer und Erfinder zurückkehren würden, wie [dem französischen Ingenieur] Jean Bertin mit seinem Luftkissen-Hochgeschwindigkeitszug Aerotrain und seinen fast wöchentlichen Patenten, [dem französischen Wissenschaftler] Jean Robieux mit seinen Lasern für die Medizin und Kernenergie, Laboulaye, der zusammen mit [dem französischen Bildhauer] Bartholdi am Bau der Freiheitsstatue beteiligt war, die auf denselben Prinzipien der Materialfestigkeit basiert wie der Garabit-Viadukt und der Eiffelturm, [dem französischen Bauingenieur] Eugène Freyssinet, dem Erfinder des Spannbetons, und vor allem an den Beiträgen der Akademie der Wissenschaften von Colbert und der Ecole Polytechnique von Gaspard Monge und Lazare Carnot.

Es gibt keinen Weg zurück in die Vergangenheit, aber wir müssen nach dem Vorbild derer, die sie geschaffen haben, Neues schaffen.

Denken Sie an das Sozialversicherungssystem von Pierre Laroque und Ambroise Croizat, dem Gaullisten und dem Kommunisten, beide Mitglieder der Résistance – ein weiteres Beispiel für die Konvergenz von Gegensätzen. Heute haben wir mehr denn je die Mittel, alle Menschen zur Würde der Menschheit zu erheben, wie es Laroque und Croizat sich vorgestellt haben, während ihre Arbeit allmählich den Finanzhaien zum Opfer fällt, die unseren Entwicklungsimpuls durchkreuzen. Es ist eine Frage des Willens und des politischen Engagements.

Wollen wir zulassen, daß all diese Beiträge zunichte gemacht werden? Wollen wir in die selbstsüchtige Ablehnung des Anderen versinken, unter dem Vorwand, es handle sich um Migranten, anstatt zur Entwicklung ihres Landes beizutragen, damit sie nicht gezwungen sind, es zu verlassen, und wir nicht gezwungen sind, sie hier aufzunehmen und unseren Anteil am Elend der Welt zu tragen?

Wir, die Franzosen und alle Menschen, können den anhaltenden Völkermord in Gaza und den Ertrinkungstod im Mittelmeer und im Ärmelkanal nicht länger tolerieren. Grenzen sind notwendig, aber sie dürfen keine Mauer oder kein Sieb sein.

Werden wir beispielsweise zulassen, daß [das französische] Neukaledonien abdriftet, weil wir unfähig sind, es zu entkolonisieren? Das eigentliche Problem mit Schulen, Krankenhäusern und Wohnraum besteht darin, daß wir uns andere Prioritäten diktieren lassen haben und uns an den globalen Markt und an ein Europa angepaßt haben, das seit der Schaffung der Voraussetzungen für den Verlust unserer Souveränität durch die Einheitliche Europäische Akte von 1986 destruktiv geworden ist.

Wir haben dagegen gekämpft, während viele der heutigen Souveränisten entweder noch nicht geboren waren oder sich bequem in den Institutionen eingerichtet hatten. Die absolute Priorität ist die Wiederherstellung unserer Souveränität, aber um dies zu erreichen, müssen wir gemeinsam mit denen kämpfen, die ihre Souveränität verteidigen, in der Überzeugung, daß es unser eigenes Streben nach Exzellenz ist, das uns zum Erfolg führen wird.

Ich habe mit einem Zitat von Jaurès begonnen und möchte mit einem Zitat von Lamartine schließen: „Die Aufgabe der Poesie ist es, die Menschheit ständig voranzutreiben, indem sie auf Utopien, imaginäre Republiken und Städte Gottes hinweist“ und die Gesellschaft mit dem Mut inspiriert, diese zu erreichen.

Rüsten wir unseren Geist dafür, das Unbekannte zu erforschen und zu mobilisieren. Es gibt auch mein Programm von 2017, La France avec les yeux du futur („Frankreich mit den Augen der Zukunft“), das für diejenigen, die seine verschiedenen Aspekte erkunden möchten, nach wie vor von großer Relevanz ist, denn was während Macrons Präsidentschaft getan wurde und vor allem, was nicht getan wurde, hat es leider nicht überflüssig gemacht.

Rüsten wir uns, um uns mit ganzem Herzen zu engagieren, denn wenn wir uns nicht mehr denn je mobilisieren, ist die Alternative ein finanzieller Zusammenbruch, der die westliche Wirtschaft und uns mit ihr in den Abgrund reißt, und ein Krieg, der zu unserer Vernichtung führt.

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