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Neue Solidarität
Nr. 44-45, 30. Oktober 2025

Russischer Widerstand in Deutschland gegen den Nationalsozialismus

Eine Ausstellung im Russischen Haus in Berlin beleuchtet einen wenig bekannten Aspekt der Geschichte des Widerstands im Dritten Reich.

Am 16. Oktober wurde im Russischen Haus in Berlin die Ausstellung „Wenig bekannte Seiten des Widerstands: Russen im Dritten Reich gegen den Nationalsozialismus – Einige Geschichten unter vielen“ eröffnet. Sie wird bis zum 31. Juli 2026 im Tschechow-Saal des Russischen Hauses in der Friedrichstraße zu sehen und ab November auch vollständig auf der Internetseite www.russisches-haus.de/ verfügbar sein.

Der russische Widerstand in Deutschland ist bislang kaum erforscht, viele Quellen seien der historischen Forschung noch nicht zugänglich, so der wissenschaftliche Kurator der Ausstellung, Dr. Christian Hufen, bei der Eröffnungsveranstaltung. Es sei sehr zu wünschen, daß auch offizielle Stellen Deutschlands, wie die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, sich an weiteren Forschungen beteiligten.

Die ausgewählten Persönlichkeiten stehen, wie es in der Ausstellungsbroschüre heißt, „stellvertretend für eine größere, bisher weitgehend unbekannte Zahl mutiger Handlungen, Entscheidungen und Haltungen, die für die Beteiligten schwerwiegende, oft lebensverändernde Folgen hatten“. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, lebten diese Menschen in Deutschland, oft seit langer Zeit. „Die NS-Diktatur, ihr aggressiver Nationalismus, die Verfolgung politisch Andersdenkender und die rassistische Ideologie bedrohten auch ihre ohnehin fragile Existenz als Ausländer im Deutschen Reich. Die Kriegspolitik des Dritten Reiches, insbesondere der Überfall auf die Sowjetunion wurde für manche zum Auslöser des Widerstands...“

Das Leben und Schicksal von Sergej Tschachotin, der Familie Timofejew-Resowski, Liana Berkowitz, Dmitri Obolenski und Alexander Neroslow wird in der Ausstellung berührend und eindringlich mit Fotos, Exponaten, ausführlichen Texten und Videos dargestellt. Man gewinnt auch tiefere Einblicke in die Folgen der Russischen Revolution und das Leben in der Emigration. Sergej Tschachotin ebenso wie Nikolai und Jelena Timofejew-Rsowski, waren für ihre Forschungen in der Biologie bzw. Mikrobiologie, für die sie u.a. an verschiedenen Kaiser-Wilhelm-Instituten in Deutschland arbeiteten, international bekannt.1

Ergänzend sei darauf hingewiesen, daß seit September 2025 auf der Internetseite des Russischen Hauses eine sehr sehenswerte Ausstellung zu Alexander Schmorell, einem der bekannten Mitglieder der Weißen Rose, veröffentlicht ist.2 Was wohl den meisten Deutschen nicht bekannt sein dürfte: Schmorell, der russischer Herkunft ist, wurde 2012 von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Er wird als Neumärtyrer wegen der engen Verbindung seines Lebenszeugnisses mit dem orthodoxen Glauben und den russischen geistlichen Traditionen verehrt.

Dem Russischen Haus gebührt großer Dank für diese Ausstellungen, die uns, 80 Jahre nach Kriegsende, an unsere Menschlichkeit und unsere Verantwortung erinnern.

Elke Fimmen


Anmerkungen

1. Mehr zu den Biographien finden Sie hier: https://www.russisches-haus.de/ausstellungen/wenig-bekannte-seiten-des-widerstands

2. https://www.russisches-haus.de/alexander-schmorell

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