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Neue Solidarität
Nr. 44-45, 30. Oktober 2025

Indonesiens Aufruf zur Hoffnung

Von Präsident Prabowo Subianto

Ausführliche Auszüge aus der Rede des indonesischen Staatspräsidenten Prabowo Subianto vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 23. September 2025; Übersetzung aus dem Englischen.

(…) Wir unterscheiden uns in Bezug auf Rasse, Religion und Nationalität, doch wir versammeln uns hier als eine Menschheitsfamilie. Wir sind hier in erster Linie als Mitmenschen – jeder von uns ist „gleich geschaffen“ und mit „unveräußerlichen Rechten auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“ ausgestattet. Diese Worte der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten haben demokratische Bewegungen auf allen Kontinenten inspiriert – darunter die Französische Revolution, die Russische Revolution, die Chinesische Revolution sowie Indonesiens Weg in die Freiheit. Sie führten auch zur Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen im Jahr 1948. „Alle Menschen sind gleich geschaffen“ war das Credo, das den Weg zu beispiellosem globalem Wohlstand und Würde ebnete.

Und doch stehen wir auch in unserer Ära wissenschaftlicher und technologischer Triumphe – einer Ära, in der Hunger, Armut und Umweltzerstörung beendet werden könnten – immer noch vor großen Herausforderungen und Unsicherheiten. Menschliche Torheit, angeheizt durch Angst, Rassismus, Haß, Unterdrückung und Apartheid, bedroht unsere gemeinsame Zukunft.

Mein Land kennt diesen Schmerz. Jahrhundertelang lebten die Indonesier unter kolonialer Herrschaft und Unterdrückung. Wir wurden in unserem eigenen Heimatland schlechter als Hunde behandelt. Wir Indonesier wissen, was es bedeutet, wenn einem Gerechtigkeit verweigert wird, und was es bedeutet, in Apartheid zu leben, in Armut zu leben und keine Chancengleichheit zu haben.

Wir wissen auch, was Solidarität bewirken kann. In unserem Kampf um Unabhängigkeit und unserem Kampf gegen Krankheit, Hunger und Armut stand die UNO an der Seite Indonesiens und leistete uns wichtige Hilfe. Die hier – vom Sicherheitsrat und von dieser Versammlung – getroffenen Entscheidungen, die auf menschlicher Solidarität basierten, verschafften Indonesien internationale Legitimität, öffneten Türen und unterstützten unsere frühe Entwicklung durch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und viele andere UN-Institutionen. Und deshalb steht Indonesien heute an der Schwelle zu gemeinsamem Wohlstand und größerer Gleichheit…

Heute ist Indonesien näher denn je daran, die nachhaltigen Entwicklungsziele zur Beendigung von extremer Armut und Hunger zu erreichen – weil diese Kammer vor 78 Jahren beschlossen hat, auf soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit zu hören und sie zu wahren. Wir werden das nie vergessen…

Und wir werden niemals schweigen, solange den Palästinensern genau in diesem Saal dieselbe Gerechtigkeit und Legitimität verweigert wird. Thukydides warnte: „Die Starken tun, was sie können, die Schwachen leiden, was sie müssen.“ Wir müssen diese Doktrin ablehnen. Die UNO existiert, um diese Doktrin abzulehnen…

Ich möchte dieser Versammlung eine Botschaft der Hoffnung und des Optimismus übermitteln – gegründet auf Taten und Umsetzung. Die Weltbevölkerung wächst. Unser Planet steht unter Druck. Viele Nationen leiden unter Unsicherheit in Bezug auf Nahrungsmittel, Energie und Wasser. Wir haben uns entschieden, diese Herausforderungen direkt bei uns zu Hause anzugehen und im Ausland zu helfen, wann immer wir können. In diesem Jahr verzeichnen wir die höchste Reiserzeugung und die höchsten Getreidereserven unserer Geschichte. Wir sind nun autark in Bezug auf Reis und haben Reis in andere bedürftige Länder exportiert, unter anderem auch nach Palästina. Wir bauen widerstandsfähige Lebensmittel-Versorgungsketten auf, stärken die Produktivität der Landwirte und investieren in klimafreundliche Landwirtschaft, um die Ernährungssicherheit für unsere Kinder und unsere Nachbarn zu gewährleisten… Unser Ziel ist klar: Wir wollen alle unsere Bürger aus der Armut befreien und Indonesien zu einem Zentrum für Lösungen in den Bereichen Ernährung, Energie und Wasserversorgung machen…

Wir müssen für eine multilaterale Ordnung eintreten, in der Frieden, Wohlstand und Fortschritt nicht das Privileg einiger weniger sind, sondern das Recht aller. Mit einer starken UNO können wir eine Welt schaffen, in der die Schwachen nicht „leiden, was sie müssen“, sondern die Gerechtigkeit erfahren, die sie verdienen. Laßt uns die große Reise der Ideale der Menschheit fortsetzen - die selbstlosen Bestrebungen, die die UNO geschaffen haben. Laßt uns die Wissenschaft nutzen, um zu verbessern, nicht um zu zerstören. Laßt aufstrebende Nationen andere mit aufsteigen, während sie selbst aufsteigen.

Ich bin überzeugt, daß die Führer der großen Weltzivilisationen – der westlichen Zivilisation, der östlichen Zivilisation, der amerikanischen Zivilisation, der europäischen Zivilisation, der indischen Zivilisation, der persischen Zivilisation, der chinesischen Zivilisation und der islamischen Zivilisation – sich ihrer von der Geschichte geforderten Rolle stellen werden. Wir alle hoffen, daß die Führer der Welt bei ihrer Führung der Welt große Staatskunst, große Weisheit, Zurückhaltung und Bescheidenheit zeigen werden.

Wir sind sehr ermutigt durch die Ereignisse der letzten Tage, in denen bedeutende führende Länder der Welt sich entschieden haben, sich auf die Seite der Geschichte zu stellen – auf den Weg der moralischen Überlegenheit, den Weg der Rechtschaffenheit, den Weg der Gerechtigkeit, der Menschlichkeit und der Ablehnung von Haß und damit auch von Gewalt.

Abschließend möchte ich noch einmal die uneingeschränkte Unterstützung Indonesiens für die Zwei-Staaten-Lösung bekräftigen. Sowohl Palästina als auch Israel müssen frei und unabhängig sein, sicher und geschützt vor Bedrohungen und Terrorismus. Ich wiederhole: Die einzige Lösung sind zwei Nationen, zwei Nachkommen Abrahams, die in Versöhnung, Frieden und Harmonie leben. Araber, Juden, Muslime und Christen, die zusammenleben.

Indonesien ist entschlossen, daran mitzuwirken, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Laßt uns auf dieses edle Ziel hinarbeiten. Laßt uns die Reise der Menschheit voller Hoffnung fortsetzen – eine Reise, die unsere Vorfahren begonnen haben. Eine Reise, die wir vollenden müssen.

Vielen Dank. Der Friede sei mit uns allen.

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