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Neue Solidarität
Nr. 4, 23. Januar 2025

Die Klimaideologie ist tot

Von Michael Limburg

Michael Limburg ist Diplom-Ingenieur und Vizepräsident des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE). Im Rahmen der zweiten Sitzung der Konferenz „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!“ zum 40jährigen Bestehen des Schiller-Instituts hielt er am 7. Dezember 2024 den folgenden Vortrag.

Ich wurde für dieses Gespräch gebeten, meinen Eindruck darzulegen, wie heute – also im Jahre 26 nach Gründung des IPCC – die Welt auf diese Klimareligion schaut, und ja, es ist eine Klimareligion, die „die Wissenschaft“ als Hohen Priester nutzt.

Um es kurz zu machen, diese Klimareligion, man kann im weiteren Sinn auch von einer Ideologie sprechen, eine Klimaideologie, diese Klimaideologie, diese Klimareligion ist tot.

Noch nicht ganz mausetot, aber doch schon sehr dicht dran. Leider, und dieses leider muß ich einfügen, haben weder die EU noch Deutschland das begriffen. Und die Vereinten Nationen, die sich davon einen deutlichen Machtzuwachs versprechen, leider auch nicht.

Woran mache ich das eine fest und auch das andere?

Nun, bevor ich darauf eingehe, möchte ich etwas zu meiner Person sagen. Ich bin ausgebildeter Ingenieur, mit den Themen Elektrotechnik im ganzen und Nachrichtentechnik im besonderen, und dazu versehen mit einem Zusatzstudium in Meß- und Regelungstechnik. Zur Ausbildung gehörte auch ein naturwissenschaftliches Studium von Physik und gewisse Teile der Chemie.

Ich fühlte mich also gut gerüstet, die Idee von der schlimmen Klimawirksamkeit des Kohlendioxids in der Atmosphäre zu verstehen, aber auch die damit verbundenen Prozesse richtig einzuordnen. Und das betreibe ich seit nunmehr 24 Jahren.

Vom Klima hatte ich anfangs keine Ahnung. Ich nahm es wie es kommt, nämlich als eine statistische Zusammenfassung von lokalen Wetterdaten über mindestens 30 Jahre, wie es ja auch die World Meteorological Organization definiert, und war eigentlich ganz froh, in einer Ecke zu wohnen, die sich durch mildes Kontinentalklima auszeichnet.

Zu Anfang hatte ich keine Probleme damit anzunehmen, daß CO2 diese schlimme Wirkung hat, obwohl ich mich schon von Anfang an an die Chemie erinnerte, die mir einbläute, daß CO2 in der Atmosphäre zu den Spurengasen gehört, die insgesamt – also alle miteinander – weniger als 1 Vol.% ausmachen.

Und CO2 – überdies unsichtbar, de facto ungiftig, bis ca. 8000 ppm oder 0,8% als Grenzwert – war um das Jahr 1990 herum ca. mit 380 ppm oder nur 0,038% in der Luft enthalten. Oder anders ausgedrückt: Von 10.000 Molekülen Luft sind nur 4 Moleküle CO2, und nur 1 davon – nämlich die Erhöhung von 3 auf 4, sei in den letzten 150 Jahren dazugekommen. So das IPCC. 1 von 10.000, dazu ungiftig, es verbindet sich schlecht mit anderen Stoffen – also nicht wie Gift –, und dazu unsichtbar.

Das war also die Ausgangslage, und sehr schnell sah ich ein, daß das mit dem CO2 nicht stimmte. Und da ich genügend Zeit hatte, versuchte ich, der Sache tiefer auf den Grund zu gehen, denn vielleicht hatte ich ja irgend etwas übersehen.

Nun, je tiefer ich bohrte, desto mehr wurde mir klar: Da war nichts. Wirklich nichts!

Grafik: Willi Soon
Darstellung der Energieprozesse, die die energetische Energiebilanz der Atmosphäre der Erde bestimmen.

Um das zu darzustellen, habe ich hier ein Bild von Willi Soon, einem Astrophysiker und in Harvard lange beschäftigt, und ein „Klimarealist“ der ersten Stunde, das darstellt, welche groben Energieprozesse die energetische Energiebilanz der Atmosphäre der Erde bestimmen. Um Ihnen das Zählen zu ersparen: Es sind 18 Prozesse. Und von diesen 18 Prozessen sind 17 mit dem Wasserdampf verbunden und nur einer, ein einziger – nämlich die Atmospheric composition, die Zusammensetzung der Atmosphäre hat – auf eine entfernte Weise – irgend etwas mit dem CO2 zu tun. Einer von 18 und dazu auch noch sehr entfernt.

Und trotzdem begann langsam – begin­nend mit Callendar in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, der sich auf den schon lange widerlegten Svante Arrhenius beruft, diese Idee – insbesondere in der westlichen Welt – Fuß zu fassen. Und sicher hat bei dieser Entwicklung der Club of Rome mitgewirkt, von dem die Aussage von Alexander King in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts überliefert ist:

Und wenn ich schon beim Zitieren bin, darf ich noch Sir John Houghton zitieren, den ersten Vorsitzenden des IPCC, der seinen Mitstreitern einbläute: „Wenn wir keine Desaster ankündigen, wird uns auch keiner zuhören.”

Und so war es.

Doch wenn Sie gestatten, zitiere ich jetzt zu Svante Arrhenius den Bernd Fleischmann – ebenso Ingenieur und bekennender Klimarealist wie ich:

Und im Jahre 1995 fand in Berlin die erste der IPCC-Konferenzen statt. Und von wem finanziert und ausgerichtet? Nun, Sie wissen es: Es war Frau Merkel. Schon damals mehr mit der Rettung der Welt beschäftigt, als mit dem Voranbringen ihrer Heimat: Deutschland.

Und dann nahm es richtig Fahrt auf. Der industrialisierte Westen mußte – getrieben von den Grün-Linken aller Art und dankbar aufgenommen von den Entwicklungsländern – Buße tun. In noch nie dagewesener Art und Weise.

Billionen von Dollar oder Euro wechselten den Besitzer. Während die Menschen im Westen in den ersten Jahren diesem treibetn noch wohlwollend zustimmten, schließlich war Umweltschutz angesagt – „niemand, der klar im Kopfe ist, würde in den Teich pinkeln, aus dem er sein Trinkwasser holt“, um ein bekanntes Bonmot des ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten zu wiederholen. Und die Klimaideologen verbanden auf raffinierte Weise den „Klimaschutz“ mit dem Umweltschutz, so ging es nach Paris mit seiner „Übereinkunft“ erst so richtig los. Allein Deutschland wird der „Klimaschutz“ für die Klimaneutralität, so beziffert es McKinsey, 6 Billionen Euro kosten,1 andere wie Prof. Thess, kommen allein und nur für die sog. Energiewende auf 10 Billionen Euro.2

10 Billionen sind so viel, daß man – weil das Jahr 31.140.000 Sekunden hat –, wenn man pro Sekunde 1.000 Euro sparte oder verdiente, dann müßte man dies 321 Jahre lang tun. Dann hat man 10 Billionen Euro!

Und in den anderen Ländern des Westens ist es nicht anders. Die Menschen merken, mit diesen grün-linken Ideologen geht es ihnen ans „Eingemachte“. Erst werden sie ihr Geld los, dann ihren Job, dann Ihre Rente, und zum Schluß sind sie verarmt.

Doch leider ist es nicht die Wissenschaft, die den Sieg davonträgt, sondern die Erkenntnis, daß Klimaschutz im wahrsten Sinne des Wortes arm macht. Oder um es mit Bertolt Brecht zu formulieren: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral.“

Und es ist schlimm, sehr schlimm, daß es erst soweit kommen mußte.

Schauen wir uns die Klimakonferenz in Dubai an. Dorthin kamen fast 100.000 Besucher, und alle hatten nur ein Ziel – von diesem Riesenkuchen, der dort vielleicht verteilt wurde, möglichst viel abzukriegen. Doch sie wurden enttäuscht, der Ölstaat Dubai zelebrierte zwar einige Messen für „Erneuerbare Energien“ und versprach den Anwesenden:

„Langfristig wollen alle Vertragsstaaten auf Kohle, Öl und Gas verzichten. Auch wenn die Umsetzung dieses Ziels noch aussteht, ist es ein Fortschritt – und eine der wichtigsten Entscheidungen der Klimakonferenz… Aber langjährige Fragen zur Finanzierung bleiben offen, einschließlich einer fehlenden Definition von Klimafinanzierung und der Anpassung von globalen Finanzströmen an das Pariser Klimaziel (Artikel 2.1c)“, wie German Watch traurig einen Mißerfolg in einen Erfolg umzuwandeln versuchte. Und dann, noch mißmutiger, in Baku ein Jahr später – und da kamen nur noch 40.000 Besucher –, wie es der ZDF-Umweltreporter Andreas Stamm darstellt:

Und das auch deswegen, weil der aserbaidschanische Staatschef Öl und Gas als „Geschenk Gottes“ bezeichnet, und der Spiegel wußte zu berichten:

Ja, so ist es. Und nur der hartgesottene Kommunist, UN-Generalsekretär António Guterres, meinte: „Zusagen müssen schnell zu Bargeld werden.“

Nun, da kann er lange warten, denn den Sozialisten geht so langsam das Geld anderer Leute aus, wie Maggie Thatcher es so treffend formuliert hatte. Das Scheitern der COP29 sollte nicht überraschend sein? So sagte es James Hansen:3

Und nicht nur beim BRICS-Gipfel in Kasan, aber dort auch, wurde formuliert:

Alle diese weltweiten Konferenzen zeigen daher den Niedergang dieser Religion. Ob die USA sich aus der Pariser Übereinkunft zurückziehen und wieder der eigenen Energieversorgung insbesondere mittels fossiler Energie den Vorrang geben, „drill baby, drill“, und sich neue 200 Kernkraftwerke bis 2050 bauen wollen,3 oder ob Argentinien seine Delegierten aus Baku zurückzieht. Der Niedergang ist unaufhaltsam.

Nur leider in einer Region nicht, der EU mit ihrem Vorzeigeland Deutschland. „Deutsch sein heißt, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun“, wußte schon Richard Wagner. Denn obwohl die aktuelle Regierung hierzulande deswegen und letztendlich auseinanderflog, weil das Bundesverfassungsgericht die Zweckentfremdung des Klimafonds in Höhe von 60 Mrd. Euro – alles geliehenes Geld, versteht sich – untersagte, und deswegen ohne Aufgeben der Schuldenbremse der Haushalt 2025 nicht zu stemmen ist, ist letztendlich die Klimareligion, die Klimaideologie, dafür verantwortlich. Sie macht Energie schweineteuer, und mit ihren Krakenarmen umfaßt sie die gesamte Volkswirtschaft und legt sie lahm.

Und wenn selbst der klimaüberzeugte Hans-Werner Sinn feststellte:

Auch wenn er schon lange vor „dieser“ Klimapolitik gewarnt hat, doch „internationale“ Klimapolitik findet er nachgerade sehr toll, so spricht das Bände.

Aber vielleicht gewinnt die Wissenschaft jetzt?

Weil die Kosten für die, die sie tragen müssen, zu groß werden.

Weil insbesondere der Westen und darin die EU und Deutschland immer noch weiter diesen Unsinn vorantreibetn, allerdings mit nachlassender Intensität, wie USA, Argentinien und einige andere Staaten zeigen.

Die EU mit ihrem Green Deal inklusive Verbrennerverbot und v.a.m. werden zuletzt umkippen, und auch erst dann, wenn Deutschland nicht mehr zahlt, nicht mehr zahlen kann.

Wer Klimaschutz sagt, will betrügen!


Anmerkungen

1. McKinsey-Studie: 6 Billionen Euro kostet Deutschlands Klimaneutralität,
Internetseite des Verbands der Immobilienverwalter, 16.09.2021.

2. Bspw. auf dem Kongreß am 15.6.24 in Halle.

3. James Hansen, father of climate change awareness, calls Paris talks 'a fraud', The Guardian, 12.12.2015.

4. Coalition of business leaders challenges 2C climate change target, The Guardian, 6.12.2015.

5. Amerika ruft ein neues Kernenergie-Zeitalter aus – Deutschland steht allein da, Welt, 20.11.2024.

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