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Nach den jüngsten Enthüllungen der US-Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard über die Russiagate-Lügenkampagne der Obama-Administration gegen den damals gerade zum US-Präsidenten gewählten Donald Trump hat die LaRouche-Organisation (TLO) in den Vereinigten Staaten ein Weißbuch zusammengestellt, das zwei wesentliche Fragen beantwortet: Woher kam Russiagate? Und was war das Ziel?
Viele dieser Lügen wurden von britischen Geheimdienstleuten erfunden und dann durch korrupte US-Agenten wie Brennan, Clapper und FBI-Direktor Comey in Umlauf gebracht, um zu verhindern, daß Präsident Trump die Beziehungen zu Rußland normalisiert – ganz auf der Linie der britischen Politik, die Vereinigten Staaten gegen Rußland auszuspielen, die schon vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom britischen Premierminister Winston Churchill verfolgt wurde.
Wir dokumentieren in diesem Dossier die Beiträge des TLO-Weißbuchs.
Am 18. Juli veröffentlichte die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste der USA (DNI), Tulsi Gabbard, eine Reihe von Dokumenten1 mit Bezug auf das falsche Narrativ, Rußland habe sich zugunsten von Donald Trump in die Präsidentschaftswahlen 2016 eingemischt und damit zur Niederlage der Kandidatin der Demokratischen Partei, Hillary Clinton, beigetragen. Gabbard erklärte dazu: „Die Informationen, die wir heute veröffentlichen, belegen eindeutig, daß es 2016 eine verräterische Verschwörung gab, an der hochrangige Beamte unserer Regierung beteiligt waren. Ihr Ziel war es, den Willen des amerikanischen Volkes zu untergraben und einen jahrelangen Staatsstreich zu inszenieren, um den Präsidenten daran zu hindern, das ihm vom amerikanischen Volk übertragene Mandat zu erfüllen.“2
Die Wahrheit ist sogar noch viel schlimmer, und sie hängt mit einer ausländischen Regierung zusammen – aber nicht mit den angeblichen Feinden Amerikas, wie Rußland, China, Iran, Nordkorea, Venezuela oder Kuba. Diese ausländische Regierung wollte die erste und zweite Amtszeit von Präsident Donald Trump untergraben, um die Vereinigten Staaten in einen Atomkrieg mit Rußland zu treiben, der das Ende der Menschheit bedeuten könnte. Diese Regierung ist das Vereinigte Königreich, Großbritannien, angeblich Amerikas „besonderer Partner“. Und diese Operation läuft bis heute weiter.
Die LaRouche-Organisation verfügt in dieser Angelegenheit über eine einzigartige Autorität, weil die Mitarbeiter des verstorbenen Lyndon LaRouche sehr gut wissen, wie er als US-Präsidentschaftskandidat über Jahrzehnte hinweg verleumdet und diffamiert wurde, weil er das Britische Empire, einschließlich der britischen Monarchie und der Londoner City, für die Inszenierung zahlreicher Kriege, Staatsstreiche und Attentate – auch auf amerikanische Präsidenten in den 250 Jahren seit dem Ende des erfolgreichen amerikanischen Unabhängigkeitskrieges - verantwortlich machte.
Tatsächlich wurde der britische Plan, die Vereinigten Staaten gegen Rußland auszuspielen, schon vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom britischen Premierminister Winston Churchill ausgeheckt. Am 22. Mai 1945, nur zwei Wochen nach dem Sieg in Europa, als der Krieg im Pazifik noch tobte, veröffentlichte Sir Winston Churchill einen Bericht mit dem Titel Operation Unthinkable („Operation Undenkbar“), dessen Zweck klar formuliert war: „Das übergeordnete oder politische Ziel besteht darin, Rußland den Willen der Vereinigten Staaten und des Britischen Empire aufzuzwingen.” Churchill schlug damit vor, schon am 1. Juli 1945 eine Invasion Rußlands zu beginnen!
Die Entscheidung vor genau 80 Jahren, Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abzuwerfen und Hunderttausende Menschen zu töten, obwohl bereits über den Vatikan und andere Kanäle über Japans Kapitulation verhandelt wurde, ist vor diesem Hintergrund von Churchills Agenda zu verstehen. Die Atombomben trugen nichts zu dem sich schon abzeichnenden Ende des Krieges bei, sondern sie läuteten die erste Phase des von Churchill angestrebten präventiven Atomkriegs gegen Rußland ein. Churchills berühmte Rede in Fulton (Missouri) im Jahr 1946 über den „Eisernen Vorhang“ sollte Amerika in seinen Plan einbinden, und sie läutete einen Kalten Krieg ein, der sich bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 hinzog.
Lange nach der Auflösung der Sowjetunion veröffentlichte der Londoner Economist im März 2007 einen Leitartikel mit dem Titel „Die Europäische Union mit 100 Jahren”,3 in dem ein „Präsident Obama” – mehr als ein Jahr vor seiner Wahl! – aufgefordert wurde, Präsident Putin mit Atomwaffen zu drohen, um ihn von einer Invasion der Ukraine abzuhalten. Das „imaginäre“, bemerkenswert vorausschauende Zukunftsszenario des Artikels liest sich rückblickend wie ein Drehbuch für die Ereignisse ab Ende 2013, als die Obama-Regierung in Absprache mit dem britischen Geheimdienst die gewählte Regierung der Ukraine stürzte und ein pro-nazistisches Regime mit Hakenkreuz-Tattoos und Fackelmärschen zu Ehren des berüchtigten Massenmörders Stepan Bandera an die Macht brachte.
Der Grund für die von Großbritannien inszenierte Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland war, daß Großbritannien sein auf Bevölkerungsreduktion und Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeitskräften gestütztes globales Finanzimperium festigen wollte. Chinas Neue Seidenstraße (Belt and Road Initiative, BRI) und die Neue Entwicklungsbank der BRICS, die 2013 bzw. 2014 ins Leben gerufen wurden, waren eine große Bedrohung für das, was König Charles das „Globale Britannien“ genannt hat. Die Briten machten sich daran, diese Entwicklungen um jeden Preis zu sabotieren. Sie und ihre amerikanischen Verbündeten befürchteten, daß Präsident Trumps erklärter Wunsch nach „guten Beziehungen“ zu Rußland und China ihr Ziel einer Finanzdiktatur stören würde. Deshalb mußten die amerikanisch-russischen Beziehungen sabotiert werden. Und das Russiagate-Narrativ war für diesen Zweck hervorragend geeignet.
Was DNI Gabbard bisher veröffentlicht hat, zeigt, daß die US-Geheimdienste im August, September und Anfang Dezember 2016 zu dem Schluß gekommen waren, daß Rußland weder dazu fähig noch daran interessiert war, die Wahlinfrastruktur in den USA zu hacken, um den Ausgang der Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. Trotzdem berief Präsident Obama am 9. Dezember 2016 eine Sitzung im Weißen Haus ein, an der CIA-Direktor Brennan, FBI-Direktor Comey, DNI Clapper, Justizministerin Loretta Lynch, Außenminister John Kerry, Victoria Nuland, Susan Rice und andere teilnahmen. Darin wurde angeordnet, ein falsches Narrativ über russische Einmischung in die Wahlen zu erfinden – obwohl allen Beteiligten bekannt war, daß die Fakten diese Behauptungen nicht stützten. Der Bericht des Ständigen Geheimdienstausschusses des Repräsentantenhauses (HPSCI) vom 18. September 2020, den Gabbard am 23. Juli veröffentlichte,4 läßt keinen daran Zweifel.
Was Gabbard bisher noch nicht erwähnt hat – abgesehen von einem kurzen Hinweis auf das „Steele-Dossier“ –, ist die Rolle des britischen Geheimdienstes bei der Erfindung des Russiagate-Narrativs und die Rolle wichtiger Personen wie GCHQ-Direktor Robert Hannigan, MI6-Direktor Richard Dearlove, Ex-Premierminister Tony Blair und anderer dabei.
Diejenigen, die an der Aufklärung dieser Operation arbeiten, müssen verstehen, daß der Verrat beim „Russiagate“ nicht nur darin bestand, daß man einen neuen Präsidenten untergraben wollte. Vielmehr arbeiteten die beteiligten Amerikaner – von Präsident Obama und CIA-Direktor John Brennan bis hin zu niedrigeren Beamten wie Lisa Page und Peter Strzok – wissentlich oder unwissentlich im Auftrag einer fremden Macht, nämlich des Britischen Empire, daran, Amerika in einen Krieg mit Rußland zu treiben, der das Leben aller Menschen auf der Welt bedroht. Das ist ein Verbrechen, das schlimmer ist als Verrat.
Anmerkungen
2. https://www.dni.gov/index.php/newsroom/press-releases/press-releases-2025/4086-pr-15-25
3. https://www.economist.com/special-report/2007/03/17/the-european-union-at-100
Die bisher von DNI Tulsi Gabbard freigegebenen Dokumente liefern belastbare Beweise für eine gemeinsame Anstrengung – man könnte auch von einer „Verschwörung” sprechen – von Spitzen der US-Geheimdienste, ein falsches Narrativ zu konstruieren, das über den Ausgang der Wahl 2016 entscheiden sollte. Als Donald Trump trotz ihrer Behauptungen über eine angebliche russische Einmischung die Wahl gewann, erfanden sie eine immer verrücktere Lügengeschichte über ein Komplott russischer Agenten mit Trump, um Hillary Clinton zu besiegen.
Das passierte nicht nur aus allgemeiner Feindseligkeit gegen Trump, sondern auch, um zu verhindern, daß er die Politik der Nachkriegszeit revidiert, die Rußland als Feind betrachtete, den man isolieren und mit feindlichen, in die NATO eingebundenen Nachbarstaaten einkreisen muß. Der Maidan-Putsch in der Ukraine im Februar 2014, den die Obama-Regierung in Zusammenarbeit mit Neokonservativen beider Parteien organisierte, war Teil dieser Strategie.
Wie die New York Times dokumentiert hat („The Secret History of the War in Ukraine”, 29. März 2025), folgte auf den Putsch sofort eine militärische Aufrüstung der Ukraine, die gemeinsam vom US-Militär und der CIA durchgeführt wurde. In dem Artikel der NYT wird beschrieben, wie die Planung des Krieges gegen Rußland von US-Beamten in Wiesbaden in Deutschland koordiniert wurde.
Auch die Briten führten eine Militäroperation durch, die Operation Orbital, um die Streitkräfte der Ukraine auszubilden und zu unterstützen, sie begann 2015. Vom Maidan-Putsch über Boris Johnsons Befehl an Präsident Selenskyj im April 2022, den mit Rußland ausgehandelten Vertragsentwurf über Bord zu werfen, bis hin zu den gegenwärtigen Vorbereitungen für einen Krieg gegen Rußland, stets haben die Briten eine führende Rolle gespielt.
Angesichts der Geschichte des Britischen Empire mit seiner Fixierung darauf, Rußlands Einfluß entgegenzuwirken, sollte es nicht überraschen, daß Großbritannien auch bei den Operationen seit dem Maidan seine Finger im Spiel hat. Zu dieser Geschichte gehören die britischen Operationen gegen Rußland im Rahmen des sogenannten Great Game, des „Großen Spiels“, das Mitte des 19. Jahrhunderts begann und damals zum Krimkrieg und zu Militäraktionen in Afghanistan führte.
Halford Mackinders geopolitische Doktrin vom Beginn des 20. Jahrhunderts gegen Rußlands Stellung in Eurasien wirkt bis in unser Jahrhundert fort, sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in die strategische Doktrin der USA einbezogen und unter Kissinger und Brzezinski, die beide die US-Politik mit dem britischen Geheimdienst koordinierten und eng mit Chatham House zusammenarbeiteten, weiter gefestigt. Brzezinski machte sie sogar zu einem zentralen Thema mit seinen antisowjetischen Provokationen in Afghanistan sowie der Identifizierung der Ukraine als Dreh- und Angelpunkt für eine Intervention gegen Rußland am Ende des Kalten Krieges.
Die britische Rolle bei der Unterminierung von Präsident Trumps Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zu Moskau wurde jedoch weitgehend übersehen. Wir erläutern im folgenden zwei miteinander verflochtene, vorrangige Stränge für die Untersuchung dieser britischen Rolle bei dem Angriff auf die USA und Rußland vor und nach Trumps Wahlsieg 2016.
1. Der erste Strang betrifft Warnungen vor angeblicher russischer Einmischung, die von Robert Hannigan, dem Leiter des britischen Cyber-Geheimdienstes GCHQ, verbreitet wurden. Hannigan, ein Cybersicherheitsexperte, der als Nationaler Sicherheitsberater Tony Blairs in den Staatsdienst trat, wurde 2014 Direktor des GCHQ. Im Juni 2015 meldete Hannigan „verdächtige Kontakte” zwischen „Personen, die wir für russische Geheimdienstagenten halten” und Mitarbeitern Trumps. Laut dem Guardian behaupteten die Briten, sie hätten festgestellt, daß ihre US-Kollegen in der Hinsicht bei der Arbeit „geschlafen haben“.
Ein Jahr später reiste Hannigan in die USA und traf sich mit CIA-Direktor John Brennan. Das entsprach nicht dem üblichen Protokoll, denn eigentlich hätte er seinen Amtskollegen, den NSA-Leiter Admiral Mike Rogers, informieren müssen. Traf Hannigan sich ganz bewußt mit Brennan, weil Rogers die Vorwürfe russischer Cyber-Einmischung skeptisch sah? Die von Gabbard veröffentlichten Dokumente zeigen, daß die NSA sich der Einschätzung des FBI anschloß, wonach die Einschätzungen der CIA und von Clappers Office of National Intelligence zu angeblichen russischen Cyberoperationen gegen die US-Wahl „wenig Vertrauen” verdienten.
Im Mittelpunkt des Russiagate stand ein angeblicher Cyberkrieg, es wurde behauptet, Russen hätten sich in die Computer von Clintons Wahlkomitees gehackt und Dokumente an Wikileaks und Rußland weitergegeben. Die von Gabbard freigegebenen Dokumente zeigen, daß es dafür keine Beweise gab. Dennoch ist bis heute immer wieder davon die Rede!
Die Behauptung vom russischen Hackerangriff ist eine Kombination von zwei britischen Operationen: zum einen Hannigans Rolle, zum anderen der Einsatz eines Netzwerks von Agenten verschiedener britischer und US-Behörden, das wahrscheinlich vom ehemaligen MI6-Chef Sir Richard Dearlove koordiniert wurde.
2. Diese Rolle von Sir Richard Dearlove verdient eine genauere Betrachtung. Er agierte über ein Netzwerk von Agenten mit Verbindungen zum FBI und zur CIA, die mit dem britischen Geheimdienst und privaten Unternehmen in Verbindung standen. Dazu gehörten Christopher Steele, ein ehemaliger Untergebener Dearloves beim MI6, Stefan Halper, ein langjähriger US-Geheimagent, der in britischen akademischen Kreisen tätig war, der zwielichtige Josef Mifsud sowie Alexander Downer, ehemaliger Hochkommissar Australiens in London. Diese vier waren an der Erfindung der Märchen über angebliche russische Hackerangriffe und Cyberoperationen beteiligt und spielten eine wichtige Rolle bei den Ermittlungen des FBI im Rahmen der Operation „Crossfire Hurricane“.
Dearlove persönlich hat eine lange Geschichte der Beteiligung an hybriden Kriegsoperationen im Dienste anglo-amerikanischer Provokationen gegen Rußland. 2003 stand Dearlove zusammen mit Premier Tony Blair im Zentrum der Desinformationskampagne, der zufolge der Irak „Massenvernichtungswaffen“ besaß – eine Lüge, die maßgeblich dazu beitrug, Unterstützung für den katastrophalen Krieg der USA im Irak zu gewinnen.
Eine weitere britische Verbindung zum US-Geheimdienst war die ehemalige CIA-Direktorin Gina Haspel, die von 2008-11 und nochmals von 2014-17 CIA-Stationschefin in London war.
Die Untersuchung der Rolle Großbritanniens sollte auch die Aktivitäten der Medien und Denkfabriken einschließen, die maßgeblich an der Gestaltung der antirussischen Narrative beteiligt waren. The Economist, The Guardian und die Financial Times gehörten zu den Medien, die täglich die erfundenen Narrative verbreiteten. Ein extremes Beispiel für die Feindschaft der britischen Presse gegen Trump war die Titelgeschichte des Spectator vom 31. Dezember 2017: „Wird Donald Trump ermordet, durch einen Putsch gestürzt oder einfach nur angeklagt werden?“
Besonders hervorzuheben ist der Bericht des britischen Oberhauses vom Dezember 2018 mit dem Titel UK Foreign Policy in a Shifting World Order (Die Außenpolitik Großbritanniens in einer sich wandelnden Weltordnung),2 in dem gewarnt wird, eine Wiederwahl Trumps könnte die „Sonderbeziehung” zerstören, über die Großbritannien die US-Politik manipuliert.
Diese Beispiele sind nur die Spitze des Eisbergs.
Anmerkungen
1. https://en.wikipedia.org/wiki/Armed_Forces_of_Ukraine
2. https://publications.parliament.uk/pa/ld201719/ldselect/ldintrel/250/250.pdf
Von Carl Osgood
Innerhalb einer Woche im Juli 2025 schloß die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer ein Verteidigungsabkommen mit Frankreich und anschließend ein Verteidigungsabkommen mit Deutschland. Zusammen mit anderen Schritten der Starmer-Regierung seit Anfang Juni sind diese Verträge ein unmißverständlicher Hinweis darauf, daß das Vereinigte Königreich sich zusammen mit Deutschland und Frankreich auf einen großen Krieg gegen Rußland vorbereitet, wahrscheinlich mit einem Einsatz von Atomwaffen.
Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, bezog sich in einem Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 18. Juli darauf, daß der britisch-deutsche Vertrag auch als „Kensington-Vertrag“ bezeichnet wird. „Kensington ist ein Verweis auf einen Palast und die Rolle von Königin Viktoria“, sagte sie. Bundeskanzler Merz „hat sie sogar namentlich genannt, was zeigt, daß dieser Kanzler keinen Verstand hat. Viktorias Herrschaft war die Zeit, in der die Briten aktiv den Ersten Weltkrieg planten, vor allem gegen Deutschland. Diese Anspielung zeigt eindeutig, daß Kanzler Merz eine Vorliebe für das Britische Empire hat, dem er sich jetzt nur zu gern unterwirft. Aber es ist auch eine äußerst besorgniserregende Entwicklung.“
Das Hauptangriffsziel der Briten sei Rußland, aber ähnlich wie bei der Tripelallianz vor dem Ersten Weltkrieg könne es auch für diejenigen sehr schlecht ausgehen, die sich den Briten in diesem Marsch in den Wahnsinn anschließen. „Ich glaube, daß es so kommen wird, denn wenn der Westen den Einsatz weiter erhöht, wie mit der Ernennung von Malcolm Chalmers zum strategischen Berater des britischen Verteidigungsministers, dann sollte das alle alarmieren. Denn diese Leute sind in einer Art Kubakrise auf Steroiden – sie brechen einfach die Regeln und geraten völlig außer Kontrolle. Das wird der Moment sein, in dem tatsächlich die Existenz unserer Zivilisation auf dem Spiel steht.“
Malcolm Chalmers schrieb im Mai 2022 in der Financial Times und auf der RUSI-Website wörtlich,1 eine „Kubakrise auf Steroiden“ mit Rußland, während die Ukraine versucht, die Krim zu erobern, könne die beste Option sein, um Rußland zur Kapitulation zu zwingen. Chalmers räumt ein, daß dies „ein Moment extremer Gefahr wäre“, behauptet aber, „eine solche nukleare Krise könnte es den Regierungen leichter machen, schwierige Kompromisse zu schließen“.
Am 24. März dieses Jahres erklärte Chalmers gegenüber Shashank Joshi,2 dem Verteidigungsredakteur des imperialistischen Magazin The Economist, er sehe kein Problem darin, wenn Großbritannien von einem seiner U-Boote aus einen Atomschlag gegen Rußland durchführen würde. Er verwarf den Einwand der Royal Navy, ein britischer Atomschlag gegen Rußland würde die Positionen der britischen strategischen U-Boote offenlegen, so daß Rußland im Gegenzug die gesamte (bislang nur auf U-Booten vorhandene) nukleare Abschreckungsfähigkeit Großbritanniens neutralisieren könnte. Das Argument sei „fadenscheinig“. Man müsse nicht alle Raketen gleichzeitig abfeuern, vielleicht reiche sogar eine einzige. Außerdem müsse der Angriff nicht auf eine Großstadt zielen, mit einem „Demonstrationsschuß“ auf eine russische Militärbasis ließe sich die mit einem Atomschlag auf eine Großstadt verbunden größere Opferzahl vermeiden. Er stimmte Joshis Aussage zu, daß die britischen Streitkräfte keine Megatonnen-Atombomben einsetzen müßten, eine Bombe von der Größe der Bomben auf Hiroshima oder Nagasaki würde ausreichen!
Das Royal United Services Institute (RUSI), das führende militärpolitische Institut der britischen Monarchie, in dem Chalmers 17 Jahre lang Vizedirektor war, gab am 3. Juli bekannt, daß er ins Verteidigungsministerium wechselt und dort neue Positionen als strategischer Berater von Verteidigungsminister John Healey und Leiter der Überprüfungsabteilung („Review and Challenge”) des Ministeriums antritt. Diese Ankündigung war ein Signal mehr, daß sich das Vereinigte Königreich aktiv und methodisch auf einen Atomkrieg mit der größten Atommacht der Welt vorbereitet, ausgehend von der wahnsinnigen und kriminellen Vorstellung, einen solchen Krieg führen und gewinnen zu können.
Der Ausgangspunkt dieser jüngste Abfolge von Dokumenten und Verträgen war die Veröffentlichung der Strategischen Verteidigungsüberprüfung des britischen Verteidigungsministerium am 1. Juni, verfaßt von einem Gremium unter dem gemeinsamen Vorsitz des ehemaligen NATO-Generalsekretärs Lord George Robertson, General Sir Richard Barrons und der britisch-amerikanischen „Rußlandexpertin“ Fiona Hill, die Präsident Trump während seiner ersten Amtszeit beraten hatte. Hill erklärte am 6. Juni gegenüber dem Guardian: „Rußland befindet sich im Krieg mit Großbritannien, die USA sind kein verläßlicher Verbündeter mehr, und Großbritannien muß darauf reagieren, indem es geschlossener und widerstandsfähiger wird.“
Rußland habe „sich in einer Weise als Gegner verhärtet, die wir wahrscheinlich so nicht erwartet hatten“, meinte Hill. Präsident Putin sehe in dem Krieg in der Ukraine den Ausgangspunkt für Moskau, „eine dominante Militärmacht in ganz Europa“ zu werden. Im Rahmen dieser langfristigen Bemühungen habe Rußland bereits „das Vereinigte Königreich auf verschiedene Weise bedroht, mit Giftanschlägen, Attentaten, Sabotageakten, Cyberangriffen und Einflußoperationen aller Art. Auch die Sensoren, die sie unserer Beobachtung zufolge um kritische Pipelines herum installieren, und Versuche, Unterseekabel zu zerstören“ (alles unbewiesene Behauptungen, die aus den gleichen Quellen stammen wie die „Russiagate“-Lügen). Die Schlußfolgerung sei, daß „Rußland sich im Krieg mit uns befindet“, so Hill.
Moskau betrachtet all das argwöhnisch, aber russische Regierungsvertreter betonen, alle diese Entwicklungen würden in ihrer politischen und militärischen Planung berücksichtigt. Außenminister Sergej Lawrow lenkte in einer Pressekonferenz in Kuala Lumpur am 11. Juli die Aufmerksamkeit allgemeiner auf die Aufrüstungspolitik von Bundeskanzler Merz und auf die jüngsten Manifestationen des Nationalsozialismus in Europa. „Wenn Europa wieder diesen Weg einschlägt, ist das bedauerlich. Wir werden das in allen Bereichen unserer Planung umfassend berücksichtigen“, sagte Lawrow.
Anmerkungen
2. https://www.youtube.com/shorts/atr5oRNvftk
(Die vollständige Fassung dieses Berichts erschien am 8. August 2025 im Magazin Executive Intelligence Review.)
Eine Chronologie der Erfindung und Verbreitung der – weitgehend britisch gesteuerten – Falschdarstellung über „russische Einmischung“ in die US-Präsidentschaftswahl 2016. Man beachte besonders das Treffen von CIA-Chef Brennan mit GCHQ-Direktor Robert Hannigan im Juni 2016 sowie die Rolle von Christopher Steele, dem ehemaligen Leiter des Rußland-Referats des MI6 in London und Autor des skandalösen „Steele-Dossier“, das von Anfang an als unzuverlässig bekannt war. Die Zeitleiste berücksichtigt auch die kürzlich vom DNI-Büro freigebenen Dokumente. ** kennzeichnet Informationen, die durch solche Veröffentlichungen von DNI Gabbard dokumentiert sind.
Mitte Juni – GCHQ-Direktor Hannigan kommt nach Washington, um CIA-Chef John Brennan persönlich zu informieren.
Der geniale amerikanische Geheimdienstoffizier Edgar Poe (1809-1849) löste 1842 den Mord an einer New Yorker Frau namens Mary Rogers; er präsentierte seine Schlußfolgerungen in der Kurzgeschichte Das Geheimnis der Marie Rogêt. Poe berichtet: „Das Geheimnis der Marie Rogêt wurde in einiger Entfernung vom Tatort verfaßt, und mir standen keine anderen Ermittlungsmittel zur Verfügung als die Zeitungen... Es ist aber vielleicht nicht unangebracht zu erwähnen, daß die Geständnisse zweier Personen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten lange nach der Veröffentlichung gemacht wurden, nicht nur die allgemeine Schlußfolgerung, sondern auch alle wichtigen hypothetischen Details, die zu dieser Schlußfolgerung geführt hatten, vollständig bestätigten.“
Hätte Poe in der heutigen Zeit gelebt, er würde die „Informationsflut“ des Internet-Zeitalters ignorieren und die Ermittlungsmethoden – wenn man es überhaupt so nennen kann –, die in der „Russiagate-Affäre“ ebenso wie im „Fall Epstein“ die Wahrheit nur verschleiern sollen, lächerlich machen. In unserer Welt und Zeit, die von einer riesigen elektronischen Müllhalde von Informationen überschwemmt ist, ignoriert man Poes „Reflexions-Geschichten“, die die wahre Methode offenbaren, mit der Verbrechen wie Russiagate und „das Geheimnis des Jeffrey Epstein“ leicht gelöst werden könnten – genauso wie die große intellektuelle und politische Errungenschaft der Amerikanischen Revolution, die einen Edgar Poe hervorgebracht hat, absichtlich mißverstanden wird.
Die wichtigen Enthüllungen von DNI Tulsi Gabbard über den Russiagate-Schwindel sind viel mehr als eine Abkehr vom Washingtoner „Business as usual“. Gabbard muß dabei unterstützt werden – nicht nur, damit die verräterischen Akteure aus der Obama- (und Bush-) Regierung endlich zur Rechenschaft gezogen werden, sondern auch, um den wahren Feind Amerikas und der Menschheit zu entlarven: das Britische Empire. Es war dieses Empire, das noch im Mai 1945 in der Denkschrift Operation Unthinkable Pläne für einen sofortigen Präventivkrieg gegen die Sowjetunion vorlegte, der schon im Juli 1945 beginnen sollte – nur zwei Monate nach dem Kriegsende in Europa und einen Monat vor dem Atombombenabwurf auf Japan! In diesem Memorandum hieß es:
„Das übergeordnete oder politische Ziel besteht darin, Rußland den Willen der Vereinigten Staaten und des Britischen Empire aufzuzwingen.“ Dazu sollten Atomwaffen noch 1945 oder so bald wie möglich danach gegen die Sowjetunion eingesetzt werden. Wie wir an anderer Stelle in diesem Weißbuch berichten, ist das gleiche auch heute, im Jahr 2025, die Absicht der britischen Finanz- und Geheimdienstmächte – die ein und dasselbe sind – gegenüber Rußland und China, um in dem Großen Spiel, wie es die Briten seit Jahrhunderten nennen, den „Endsieg“ zu erringen.
Im Oktober 2008 geriet die US-Botschafterin in Kirgisistan, Tatiana Gfoeller, in Bischkek in eine hitzige Auseinandersetzung mit Prinz Andrew, der heute wegen des „Jeffrey-Epstein-Geheimnisses“ berüchtigt und ausgegrenzt ist. Als Botschafterin Gfoeller gegen die Vorstellung protestierte, das britische „Große Spiel“ könne als Vorlage für die heutige Politik in Zentralasien dienen, „erklärte Prinz Andrew unverblümt: ,Das Vereinigte Königreich, Westeuropa (und damit auch ihr Amerikaner) stecken nun wieder mitten im Großen Spiel.' Aufgeregter als je zuvor erklärte er großspurig: ,Und dieses Mal wollen wir gewinnen!'“ Es ist bekannt, daß Andrew, bis er in Ungnade fiel, ein wichtiger Mann im internationalen Waffenhandel des Empire war.
Einer der ersten Förderer von Jeffrey Epstein war Mitte der 1980er Jahre der seither verstorbene britische „Rüstungsunternehmer“ Douglas Leese, ein wichtiger Architekt von Al-Yamamah, einem der größten Waffengeschäfte der Geschichte. Berichten zufolge stellte Leese Epstein Robert Maxwell vor und beschrieb ihn dem verurteilten Betrüger Steven Hoffenberg, dem zeitweisen Eigentümer der New York Post, wie folgt: „Der Typ ist ein Genie, er ist großartig im Verkauf von Wertpapieren. Und er hat keine moralischen Grundsätze.“
Das ist das Wesen der Anführer und Lakaien der Kriegspartei. Das „Epstein-Geheimnis“ ebenso wie das „Russiagate-Geheimnis“, so wie sie bisher berichtet werden, sind beides Ablenkungsmanöver von der Wahrheit. Diese Wahrheit ist, daß die alte kolonial-imperiale Ordnung tot ist und nie wiederkehren wird.
Das will die Kriegspartei nicht akzeptieren, und sie möchte der Menschheit ihren Willen aufzwingen, entweder durch Unterwerfung oder durch die Vernichtung in einem Atomkrieg. „Epstein“ und „Russiagate“ sind zwei Seiten derselben Medaille. Sogar mehrere Akteure sind in beiden Fällen dieselben. Dieses „der Menschheit unseren Willen aufzwingen“, sei es durch die begeisterte Zerstörung ganzer Nationen oder die gnadenlose Vernichtung unschuldiger Kinder, entspringt demselben Nietzsche-artigen Menschenbild. Wenn dann noch beides kombiniert werden kann, wie in Gaza, wo die Opfer des Holocaust dazu gebracht werden, selbst das gleiche ultimative Verbrechen an den Palästinensern zu begehen, dann ist das die „schönste Unmoral“. Poe hat es am besten ausgedrückt: „Sie sind weder Mann noch Frau, sie sind weder Tier noch Mensch; sie sind verweste Kadaver, abgetrennt von ihren Seelen.“
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