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E.I.R. Nachrichten, 13.5. 2025 – Die Organisation Integrated Food Security Phase Classification (IPC), die von AP als führende internationale Autorität für die Bewertung von Hungerkrisen bezeichnet wird, veröffentlichte am 12. Mai einen Bericht, in dem sie warnt, in Gaza bestehe „ein hohes Risiko“ einer ausgemachten Hungersnot, wenn sich die Umstände nicht ändern. „19 Monate nach Beginn des Konflikts ist der Gazastreifen immer noch von einer akuten Hungersnot bedroht“, heißt es zu Beginn des IPC-Berichts. „Seit über 60 Tagen werden alle humanitären Hilfsgüter und kommerziellen Lieferungen in das Gebiet blockiert. Güter, die für das Überleben der Menschen unverzichtbar sind, sind entweder aufgebraucht oder werden in den kommenden Wochen voraussichtlich ausgehen. Die gesamte Bevölkerung ist von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht, eine halbe Million Menschen (jeder Fünfte) sind von Hunger bedroht.“
„Vom 11. Mai bis Ende September 2025 wird das gesamte Gebiet als Notstandsgebiet (IPC Phase 4) eingestuft, und die gesamte Bevölkerung wird voraussichtlich mit einer Krisensituation oder einer noch schlimmeren akuten Ernährungsunsicherheit (IPC Phase 3 oder höher) konfrontiert sein“, heißt es weiter. 22 Prozent der Bevölkerung befänden sich bereits in der katastrophalen Phase 5, was noch deutlich schlimmer sei als die vorherige IPC-Analyse vom Oktober 2024 und als die vom 1. April bis zum 10. Mai 2025 festgestellten katastrophalen Bedingungen.
Wenn noch keine Hungersnot ausgerufen wurde, bedeute das nicht, daß die Menschen nicht bereits hungern, und eine solche Erklärung sollte nicht die Voraussetzung für die Beendigung des Leidens sein, sagte Chris Newton von der International Crisis Group, der sich mit Hunger als Kriegswaffe befaßt. Er sagte gegenüber AP: „Die israelische Regierung hungert Gaza aus, um die Hamas zu zerstören und den Gazastreifen zu transformieren.“
Die israelische Regierung hat Presseberichten zufolge Pläne ausgearbeitet, wie die Nahrungsmittelverteilung in Zukunft organisiert werden soll. Demnach soll die Zahl der Lebensmittel-Verteilzentren von derzeit 400 auf nur noch vier reduziert werden, alle im Süden des Landes. Das israelische Militär soll die neuen Verteilzentren überwachen. Um die neuen Zentren zu erreichen, müßten viele Palästinenser ihre Häuser im Norden verlassen und in den Süden von Gaza ziehen, wahrscheinlich für immer – genau das, was radikale Israelis, christliche Zionisten und die Londoner Hintermänner erreichen wollen. Nur 57 Prozent der 2,1 Millionen Einwohner Gazas sollen mit Lebensmitteln versorgt werden – später soll laut dem Plan „irgendwann“ die Lebensmittelproduktion gesteigert werden, um die gesamte Bevölkerung zu ernähren. Warum nicht von Anfang an Lebensmittel für alle bereitgestellt werden, wird nicht erklärt.
E.I.R. Nachrichten, 12.5. 2025 – „Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, ist von grundlegender Bedeutung: Wir müssen ‚Nein‘ sagen zum Krieg der Worte und Bilder, wir müssen das Paradigma des Krieges ablehnen“, erklärte Papst Leo XIV. am 12. Mai in einer Ansprache an Journalisten. Er forderte sie eindringlich auf, die Kommunikation als Instrument für den Frieden zu nutzen.
Unter Bezugnahme auf die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltkommunikationstag im Januar sagte Leo: „Entwaffnen wir die Kommunikation aller Vorurteile und Ressentiments, des Fanatismus und sogar Hasses; befreien wir sie von Aggression. Wir brauchen keine laute, gewaltsame Kommunikation, sondern eine Kommunikation, die zuhören kann und die Stimmen der Schwachen, die keine Stimme haben, sammelt.“ Er forderte die Journalisten auf, sich der Wahrheit und einem „entwaffneten und entwaffnenden Frieden“ zu verpflichten, wie er es schon bei seiner Wahl formuliert hatte.
Am Tag zuvor hatte der Papst zu einem Waffenstillstand und Zugang zu humanitärer Hilfe in Gaza sowie einem Ende des Krieges in der Ukraine aufgerufen.
„Wir leben in Zeiten, die schwer zu bewältigen wie auch schwer zu beschreiben sind. Sie stellen uns alle vor eine Herausforderung, vor der wir uns jedoch nicht wegducken dürfen. Im Gegenteil, sie verlangen von jedem von uns, in unseren unterschiedlichen Rollen und Diensten, niemals der Mittelmäßigkeit nachzugeben.“
Er schloß mit den Worten: „Ich bitte Sie, bewußt und mutig den Weg der Kommunikation für den Frieden zu wählen.“
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