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Neue Solidarität
Nr. 49, 5. Dezember 2024

NATO-Kampagne zielt gegen russisch-orthodoxe Kirchen in Europa

E.I.R. Nachrichten, 29.11. 2024 – Das Zentrum für Desinformationsbekämpfung (CCD) der ukrainischen Präsidentschaft hat im August eine Kampagne gestartet, alle russisch-orthodoxen Kirchen außerhalb Rußlands zu schließen, angefangen in Europa. Wie wir berichteten,1 wird diese ukrainische Einrichtung, die vom US-Außenministerium finanziert wird und nun vollständig in die psychologische Kriegsführung der NATO integriert ist, als Rammbock gegen die Religionsfreiheit und die Meinungsfreiheit auch außerhalb der Ukraine eingesetzt.

Schon wenige Tage nach unserer Warnung lief die Kampagne auf Hochtouren an, den Anfang machte Schweden. Das CCD berichtete am 11. November, der schwedische Sicherheitsdienst habe eine russisch-orthodoxe Kirche (ROC) in der Stadt Västerås als „Stützpunkt des russischen Geheimdienstes“ identifiziert, von dem aus auch Sabotageakte durchgeführt werden könnten, da sie sich in der Nähe kritischer Infrastruktur befinde. Das CCD zitierte einen Artikel von Politico.eu vom selben Tag (Politico gehört, ebenso wie die berüchtigte Bild-Zeitung, dem Axel-Springer-Verlag). Nur wenige Tage zuvor hatte der schwedische Zivilschutzminister Carl-Oscar Bolin am 6. November in Kiew ein ausführliches Gespräch mit CCD-Chef Andriy Kowalenko geführt, um den „kognitiven Krieg“ gegen Rußland zu koordinieren.

Das CCD erklärte daraufhin, der Kreml benutze „religiöse Strukturen als Waffen … und stellt damit eine direkte Bedrohung für die Sicherheit anderer Länder dar“, und zitierte ein CCD-Dossier vom August 2024 gegen die Russisch-Orthodoxe Kirche als „militärische Operation“.

Die mit Großbritannien verbundene private Geheimdienstagentur Molfar, ein offizieller Partner des CCD,2 veröffentlichte am 21. November den ersten Teil eines Dossiers mit dem Titel „Spioniert die Russisch-Orthodoxe Kirche in Europa?“ Teil 1 befaßt sich mit den Gemeinden der Russisch-Orthodoxen Kirche in fünf europäischen Ländern: Schweden, Norwegen, Finnland, Niederlande und Tschechien. Aber Molfar kündigte am 21. November an, man habe die Adressen und weitere Informationen über Kirchen der Russisch-Orthodoxen Kirche in elf Ländern ermittelt und werde sie veröffentlichen. „Die Situation erfordert eine ernsthafte Reaktion“, so Molfar, eine internationale Koordination und Überwachung dieser Kirchen.

Niemand sollte sich der Illusion hingeben, daß sich die Kampagne auf die Russisch-Orthodoxe Kirche beschränken wird. Bei einem Europäischen Workshop über Desinformation, den das Gemeinsame Forschungszentrum (GFZ) der EU am 25.-26. September im norditalienischen Ispra veranstaltete, bestand das CCD darauf, daß sogenannte „religiöse Propaganda“ jeder Art im Namen der „internationalen Sicherheit“ überwacht werden müsse.


Anmerkungen

1. NATO verstärkt Zusammenarbeit mit ukrainischem Desinformationsapparat, Neue Solidarität, Nr. 47/2024.

2. „Desinformations-Bekämpfung” durch Mordanschläge: Die Lehren des Fico-Anschlags, Neue Solidarität, Nr. 24/2024.