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Neue Solidarität
Nr. 45, 7. November 2024

„Ob wir eine Republik bleiben, liegt an uns selbst“

Diane Sare ist unabhängige Kandidatin für den US-Senat im Bundesstaat New York.

Zunächst möchte ich dir, José, zu deiner hervorragenden Arbeit mit deiner Kampagne gratulieren. [Applaus] Was für eine ungewöhnliche Kampagne!

Jetzt sind wir hier. Und der Grund dafür ist, daß wir nicht im Gefängnis sind, obwohl ein Chormitglied am Dienstag dorthin gebracht wird und obwohl unser Land seit dem Tod von Franklin D. Roosevelt, nach der Ermordung Kennedys, der Inhaftierung von Lyndon LaRouche und den Folgen des 11. September – und wahrscheinlich auch schon davor – immer faschistischer wird. Trotz der zunehmenden Eskalation der Zensur unter der Kriegsregierung Biden-Harris haben wir immer noch genug Freiheit, um den Kurs unseres Landes zu ändern, wenn wir diese Freiheit nutzen! Deshalb haben wir diese Veranstaltung organisiert.

Vor ein paar Jahren habe ich José erzählt, daß es mein Traum ist, daß niemand hierher in die Stadt New York kommen und in der Öffentlichkeit Lügen erzählen kann. Mit einigen Leuten ist das so passiert, aber wir brauchen mehr: Es sollte eine Stadt sein, von der die Menschen wissen: Wenn sie hierherkommen, können sie die Bevölkerung nicht belügen, weil immer jemand aufstehen und es wie José Vega machen wird. [Applaus]

Bisher ist das noch nicht genug. Denn was tut unsere Regierung im Moment? Ich weiß, daß viele meine Frustration teilen, wir wissen es, denn wir sind auf der Straße und organisieren: Die Mehrheit der Amerikaner ist nicht für Krieg! Die Mehrheit der Amerikaner ist nicht für Völkermord!

Warum passiert das trotzdem?! Es passiert, weil wir unsere Regierung nicht davon abgehalten haben!

Gemäß unserer Unabhängigkeitserklärung sind wir verpflichtet, die Regierung zu stoppen, wenn die Regierung ihre Macht mißbraucht. Es steht darin, daß wir, jeder Mensch, gleich geschaffen und mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet ist: Leben, Freiheit und das Streben nach Glück. Wenn unsere Regierung diese Ziele verletzt, ist es unser Recht und unsere Pflicht, „sie zu ändern oder abzuschaffen“. Das ist es, was wir als amerikanische Bürger tun sollten.

Wie machen wir das? Nicht durch Gewalt. Das wird nicht funktionieren! Denn in den Vereinigten Staaten ist die Kultur wichtig! Man könnte eine Regierung durch Gewalt stürzen. Man könnte sie auch abwählen. Wir könnten die Harris-Biden-Regierung abwählen. Aber was garantiert, daß das, was danach kommt, besser wird, wenn die Bevölkerung nicht sich selbst ändert?

Das heißt: Wir müssen aufgeklärt genug sein, gut genug und die Menschheit genug lieben, um so weise zu sein, nicht nur gute Führungspersönlichkeiten zu wählen, sondern auch selbst gute Führungspersönlichkeiten zu sein! Deshalb sind wir hier, und deshalb spielt die Musik eine so große Rolle in diesem Programm. Es hilft uns nicht, Dick Cheney abzusetzen, wenn wir nicht gut genug sind, um unsere Regierung dazu zu bringen, die Grundsätze der Gerechtigkeit und Menschenwürde zu wahren.

Wie Helga [Zepp-LaRouche] erwähnt hat, trafen sich vor vier Tagen die Vertreter von 57% der Weltbevölkerung in Kasan. Das ist nicht gerade eine Kleinigkeit. Aber es steht nicht auf der Titelseite der New York Times, es ist nicht in den Nachrichten! Aber wer sind wir? Wir [die USA] machen 4% der Weltbevölkerung aus. Und die Länder, die sich jetzt als Partner den BRICS angeschlossen haben – ich werde sie Ihnen vorlesen, damit Sie sich überlegen können, was das bedeutet: Die neuen Partner sind Indonesien, Nigeria, Vietnam, die Türkei, Thailand, Uganda, Algerien, Usbekistan, Malaysia, Kasachstan, Bolivien, Kuba, Weißrußland: das sind mehr als eine Milliarde Menschen, die gerade mit den BRICS verbunden werden! [Applaus]

Jemand sagte, der türkische Staatschef Erdoğan sei wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Welt, der herausfinden konnte, wie man gleichzeitig in der BRICS und der NATO ist. [Lachen]

Die Musikauswahl, die jetzt folgt, wird uns auf eine Reise um die Welt mitnehmen. Sie ist wirklich so konzipiert, daß sie das „Chorprinzip“ widerspiegelt. Zur Zeit von COVID mußten wir jedem Sänger einzeln zuhören, und ich sage Ihnen, jeder ist sehr individuell. Es soll keine Beleidigung für den Chor oder mich selbst sein, aber ich bin ganz Ihrer Meinung, daß nicht jede Stimme in unserem nicht-professionellen Laienchor ein Opern-Superstar ist! Dennoch entsteht irgendwie etwas Größeres als die Summe seiner Teile, wenn wir diesen Chor zusammenbringen und jeder von ihnen sein eigenes, einzigartiges Talent in seinen eigenen, separaten Part einbringt! Das Ganze ist größer als die Teile!

Was wir in den folgenden musikalischen Darbietungen hören werden, ist Musik aus aller Welt, und Sie können darüber nachdenken, wieviel wir durch die Zusammenarbeit gewinnen und davon profitieren können, und warum die Welt viel mehr wie ein Chor sein sollte und nicht wie eine Kakophonie oder ein Atomkrieg.

Wir werden einige Kompositionen von Dvořák hören, der in die Vereinigten Staaten kam, um dort eine große und edle Schule der klassischen Musik zu gründen. Er sagte, die Musik der Ureinwohner Amerikas und der Afroamerikaner sei der Kristallisationskern für alles, was wir brauchen, um unsere eigene klassische Kultur in den Vereinigten Staaten zu haben. Und das begann, und es schlug Wurzeln. Aber es gab eine sehr häßliche Veränderung mit Jim Crow.1 Dvořák ging wieder, und wir konnten die Entwicklung des Amerikanischen Konservatoriums und der Tradition der klassischen Musik nicht abschließen. Aber Sie werden noch Überreste davon finden.

Wir nähern uns nun dem 250. Jahrestag der Gründung unserer Republik, und ich denke, es ist eine Frage, ob wir als Republik weitermachen werden. Und das liegt an uns. Ich möchte Ihnen einige Worte unseres ersten Präsidenten, George Washington, aus seiner Abschiedsrede vorlesen, und Sie können deren Relevanz in der heutigen Situation selbst beurteilen. Er sagte: „Eine Nation, die einer anderen gegenüber einen gewohnheitsmäßigen Haß oder eine gewohnheitsmäßige Zuneigung hegt, ist in gewissem Maße ein Sklave. Sie ist ein Sklave ihrer Feindseligkeit oder ihrer Zuneigung, und beides reicht aus, um sie von ihrer Pflicht und ihrem Interesse abzubringen.“

Also laßt uns aufhören, Sklaven zu sein. [Applaus]


Anmerkung

1. Der Komiker Thomas D. Rice erfand im 19. Jahrhundert die Figur des Jim Crow, eines stereotypen tanzenden, singenden Schwarzen. Später war „Jim Crow“ die Bezeichnung für rassistische Gesetze in den Südstaaten, mit denen um 1900 den Schwarzen die Rechte, die Lincolns Emanzipations-Edikt gewährt hatte, wieder genommen wurden.