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Neue Solidarität
Nr. 42, 17. Oktober 2024

Indonesische Staatsmänner warnen damals wie heute vor der Atomkriegsgefahr

E.I.R. Strategic Alert, 10.10. 2024 – In seiner Eröffnungsrede zur historischen Bandung-Konferenz 1955 warnte der indonesische Präsident Sukarno, ein Atomkrieg „würde nicht nur eine Bedrohung für unsere Unabhängigkeit darstellen, er könnte auch das Ende der Zivilisation und sogar des menschlichen Lebens bedeuten. Es gibt eine Kraft in der Welt, deren Potential für das Böse niemand wirklich kennt. Selbst in der Übung und Vorbereitung auf den Krieg könnten sich die Auswirkungen zu unvorstellbaren Schrecken entwickeln.“

Indonesiens Verteidigungsminister und designierter Präsident Prabowo Subianto wiederholte diese fast sieben Jahrzehnte alte Warnung am 25. September bei einem Treffen im indonesischen Repräsentantenhaus: „Die Welt ist heute in keinem guten Zustand. Wir sind Zeugen zunehmender Spannungen, und Verteidigungs- und Strategieexperten meinen, daß wir am Rande eines Dritten Weltkriegs stehen. Wenn ein Atomkrieg ausbricht, werden die Folgen schwerwiegend sein, auch wenn wir nicht direkt beteiligt sind. Die Geschichte hat gezeigt, daß Kriege unerwartet ausbrechen, wenn Mächte ihren Willen durchzusetzen versuchen, wie beim Ersten und Zweiten Weltkrieg. Wir sehen auch wachsende Spannungen in Palästina, die zu einem größeren Konflikt führen könnten… Wir wissen, daß ein Dritter Weltkrieg wahrscheinlich zu einem Atomkrieg führen würde. Glücklicherweise hat Indonesien eine starke Tradition der Blockfreiheit, und wir werden diese Position auch weiterhin aufrechterhalten.“ (https://jakartaglobe.id/news/prabowo-warns-of-world-war-iii-risk-reaffirms-indonesias-nonaligned-stance)

Indonesien, das Land mit der viertgrößten Bevölkerung der Welt, unterhält gute Beziehungen zu China und Rußland und arbeitet mit beiden wirtschaftlich gut zusammen, u.a. bei der Kernenergie. Erst kürzlich hat es den Atomwaffensperrvertrag (NVV) ratifiziert, da seine Bedeutung auf der Weltbühne zunehmen wird.

Am 26. September warnte Außenministerin Retno Marsudi vor der UN-Vollversammlung, die Zukunft, die sich die Welt wünsche, „steht weiter im Schatten der nuklearen Zerstörung“. Sie fragte: „Sollte die Angst vor Atomwaffen unsere Garantie für den Frieden sein? Indonesiens Antwort wird für immer Nein lauten...“ Sie forderte Maßnahmen zur ernsthaften Wiederaufnahme von Abrüstungsverhandlungen, für „starke Vorschriften und Kontrollen, um die zunehmende Gefahr nuklearer Konflikte zu verhindern“ und die Förderung eines „Erbes des Friedens“, das Spaltungen, Mißtrauen und veraltete Paradigmen begräbt.