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Neue Solidarität
Nr. 39, 26. September 2024

Wie sich ein taktischer Atomangriff auf Deutschland auswirken würde

Von Prof. Theodore Postol

In der 67. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition berichtete der Kernwaffenexperte Dr. Theodore Postol über die Auswirkungen des Einsatzes taktischer Kernwaffen. Wir dokumentieren seine Ausführungen.

Allein die Tatsache, daß [US-Außenminister] Blinken irgend etwas sagen würde, das darauf hindeutet, daß er den Einsatz taktischer Atomwaffen in Europa oder anderswo irgendwie für akzeptabel hält, ist für mich einfach schwer zu verstehen – falls er überhaupt eine Ahnung hat, wovon er spricht!

Ehrlich gesagt glaube ich, er hat keine Ahnung, wovon er redet. Diese lässige Haltung gegenüber etwas, von dem sachkundige Menschen, die sich damit befaßt haben, Ihnen sagen würden, daß es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zur Zerstörung der modernen Zivilisation, wie wir sie kennen, führen würde, nur um der Biden-Regierung bei einem politischen Problem aus der Patsche zu helfen – das ist für mich unbegreiflich. Das ist für mich unfaßbar, daß jemand so ignorant und gleichzeitig so leichtsinnig sein kann.

Ich weiß nicht, wie ich das sonst ausdrücken soll. Mir ist klar, daß das sehr starke Worte sind, aber es ist einfach schwer zu verstehen, daß jemand so leichtsinnig sein kann – erst recht jemand in einer Position, in der die Entscheidungen, die er trifft, ernste Folgen für die Sicherheit praktisch der ganzen modernen Welt haben. So schlimm steht es.

Die Russen reagieren darauf meiner Meinung nach sehr angemessen. Übrigens habe ich gerade ein Zoom-Gespräch mit einem russischen Fernsehprogramm beendet, das am Sonntag ausgestrahlt wird. In diesem Interview spreche ich über die Gefahr einer Eskalation und über einige der Aktivitäten, an denen die Vereinigten Staaten beteiligt sind und die eindeutig darauf abzielen, einen Atomkrieg zu führen und zu gewinnen.

Auf den obersten Ebenen der US-Regierung herrscht eine Diskrepanz zwischen der Realität und ihrer Fehleinschätzung der Lage. Das Ganze ist völlig außer Kontrolle geraten, und Blinkens jüngste Äußerungen bestätigen nur meine größten Befürchtungen, daß die Leute im Weißen Haus und seinem Umfeld tatsächlich keine Ahnung haben, was sie tun.

Der Westen hat den Krieg in der Ukraine verloren

Die Fakten sind simpel. Der Westen – und im Grunde die Vereinigten Staaten, die die NATO anführen – hat den Krieg in der Ukraine verloren. Die Vorstöße des russischen Militärs sind jetzt überhaupt nicht mehr aufzuhalten. Wenn die Russen nicht gerade aus einer Laune heraus beschließen, ihre Waffen niederzulegen und wegzulaufen, ist der Krieg komplett verloren.

Im Grunde ist er schon länger verloren. Der von der ukrainischen Regierung organisierte Einfall in Kursk hat die katastrophale militärische Niederlage der Ukraine beschleunigt. Die Ukrainer haben ihre fähigsten und erfahrensten Streitkräfte von der Ostfront abgezogen und für diesen Einfall nach Kursk geschickt. Jetzt ist der Einfall gescheitert. Wir wissen, daß das Ziel aller Wahrscheinlichkeit nach darin bestand, das Kernkraftwerk in Kurtschatow westlich der Stadt Kursk einzunehmen und diese Reaktoranlage zu übernehmen – eine Operation, die eine Art nukleare Erpressung wäre, ähnlich wie es hätte geschehen können, wenn die ukrainische Regierung es geschafft hätte, die Kernreaktoren in Saporischschja zurückzuerobern. Das ist ziemlich eindeutig.

Die russische Regierung hat nach eigenen Angaben Dokumente erbeutet – und ich denke, daß das mit ziemlicher Sicherheit wahr ist –, die darauf hindeuten, daß das der ursprüngliche Plan für die Invasion in Kursk war. Diese Militäroperation mußte innerhalb weniger Tage nach ihrem Beginn erfolgreich sein. Mit anderen Worten, sie konnte nur erfolgreich sein, wenn sie die Russen völlig überraschte und diese Überraschung ausnutzte und in der Lage war, diese Nuklearanlage fast unmittelbar einzunehmen.

Die Russen reagierten sehr schnell und stoppten den Einfall. An dem ersten Einfall waren vielleicht 10.000 bis 12.000 der fähigsten ukrainischen Streitkräfte beteiligt. Diese Streitkräfte waren mit der besten Ausrüstung ausgestattet, die für diesen Einfall in Kursk von der Verteidigung an der Ostfront abgezogen wurde.

So wurden beispielsweise zusammen mit den Streitkräften Luftverteidigungssysteme der ersten Linie herangeführt, vermutlich um zu verhindern, daß die russische Luftwaffe ungehindert die Bodentruppen vernichten konnte. Die russische Luftwaffe zerstörte sehr schnell mindestens zwei Patriot-Einheiten – das sind Luftverteidigungseinheiten der ersten Linie – und mehrere BUK-Luftverteidigungseinheiten der ersten Linie, womit die ukrainischen Streitkräfte sofort den Angriffen der russischen Luftwaffe ausgesetzt waren. Sie hatten keinen Schutz gegen die russische Luftwaffe. Die Russen haben ihnen bis jetzt etwa 10.000 Mann Verluste beigefügt. Diese Truppe hatte ursprünglich 11-12.000 Mann. Möglicherweise wurde sie verstärkt, ich habe keine Zahlen zu Verstärkungen. Aber die Verstärkungen sind nicht groß, weil die Russen ihre Luftwaffe einsetzen, um Verstärkung für die ukrainischen Streitkräfte in Kursk zu unterbinden. Der Einmarsch bricht also zusammen, und wir sprechen hier über eine sehr große Katastrophe für die ukrainischen Streitkräfte.

Die Verteidigung im Osten hat ihre fähigsten und erfahrensten Kampftruppen verloren. Die Truppen, die dort verblieben sind, bestehen größtenteils aus Wehrpflichtigen, die gegen ihren Willen eingezogen und in die Armee gesteckt wurden und nur eine minimale Ausbildung haben. Sie wollen nicht dort sein. Häufig werfen sie ihre Waffen weg und laufen davon. Häufig ergeben sie sich. Häufig werden sie auch von den Russen in großer Zahl getötet. Wir stehen kurz vor dem vollständigen Zusammenbruch der ukrainischen Verteidigungskräfte im Donbaß. Das alles wurde durch den Kursk-Einfall beschleunigt.

Die Ukrainer argumentieren gegenüber dem Westen, die Tatsache, daß die Russen auf den Kursk-Vorfall nicht mit einem großen Gegenschlag reagierten, lasse darauf schließen, daß die russische Regierung nicht gewillt sei, als Reaktion auf diese Eskalation seitens der ukrainischen Streitkräfte zu eskalieren. Dieses Argument ist falsch und sehr gefährlich. Mit diesem Argument wollen sie ausnutzen, daß die westliche politische Führung, allen voran Herr Blinken, nicht versteht, daß die Ukraine eine Eskalation will, die die NATO in einen direkten Konflikt mit Rußland hineinzieht.

Nun sollte jeder wissen, der über einen Funken Intelligenz verfügt, daß eine solche Eskalation verheerend wäre und leicht zum Einsatz von Atomwaffen führen könnte, und das brächte uns dann über die Schwelle zu einer schnellen, unkontrollierten Eskalation bis hin zum allgemeinen Einsatz von Atomwaffen.

Das ist die inkompetenteste und gefährlichste politische Entscheidung, die Herr Blinken je getroffen hat. Er sollte sagen: „Nein, nein, nein, dieser Krieg darf niemals eskalieren und zur Zerstörung der westlichen und nördlichen Zivilisation und möglicherweise auch der südlichen Zivilisation führen!“ Es ist ungeheuerlich.

Das Versagen der deutschen Regierung

Auf Ersuchen von Helga [Zepp-LaRouche] habe ich einige Folien vorbereitet, um ein wenig zu erklären, was diese Entscheidung, 2026 mobile taktische Atomwaffen in Deutschland zu stationieren, bedeuten könnte – vorausgesetzt, wir schaffen es bis dahin und es kommt nicht vorher zu einem nuklearen Schlagabtausch. Ich möchte jedoch sagen, daß die Gefahr sehr groß ist, da stimme ich Helga zu. Aber ich denke, glücklicherweise ist Putin einer der Erwachsenen im Raum. Ich weiß nicht, was er tun wird. Ich denke, er wird reagieren, und das wird eine sehr kostspielige Reaktion für den Westen sein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob er bis zum Einsatz von Atomwaffen gehen wird, obwohl es sicherlich einen großen politischen Druck auf ihn gibt, das zu tun – genauso wie es unter den amerikanischen Politikern eine Menge politischer Gerüchte über den Einsatz von Atomwaffen gibt. Das ist verrückt, das zeigt, daß die Leute keine Ahnung haben, wovon sie reden.

Auf jeden Fall kann ich ein paar Aussagen treffen, die für die deutsche Öffentlichkeit von Interesse sein könnten, wie die Situation im Jahr 2026 aussehen könnte. Und ich kann auch ganz kurz darauf eingehen, wie es jetzt für Deutschland aussehen könnte.

Aber lassen Sie mich erst auf diese außergewöhnliche und gefährliche, unüberlegte Entscheidung zurückkommen, 2026 taktische Atomwaffen in Deutschland zu stationieren. Die Deutschen müssen das verstehen, denn die deutsche Regierungsspitze hat den Deutschen einen gewaltigen Bärendienst erwiesen. Nicht nur einen Bärendienst in Bezug auf die Gefährdung Deutschlands und das Potential eines Atomkrieges, sondern auch für die deutsche Wirtschaft. Denn die Zerstörung der Nord-Stream-Pipeline ist der Hauptgrund für den anhaltenden, fortgesetzten Zusammenbruch der deutschen Industriekapazitäten im letzten Jahr. Dieser plötzliche Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, die Probleme von Volkswagen, die kurz davor stehen, die Produktion aus Deutschland zu verlagern – all dies sind Dinge, die von der deutschen Regierung gebilligt wurden und Entscheidungen, die in Washington getroffen wurden.

Ich möchte nur darauf hinweisen: Deutschland wird von seiner politischen Führung nicht gut regiert. Diese politische Führung akzeptiert Entscheidungen in Washington, die der industriellen und wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands und der wirtschaftlichen Zukunft ganz Westeuropas schweren Schaden zugefügt haben und weiterhin zufügen werden. Es ist ein Versagen der Führung auf der grundlegendsten Ebene, das eigene Land nicht vor sehr schlechten Entscheidungen zu schützen, die außerhalb des Landes getroffen werden – in diesem Fall in Washington.

Das sind Entscheidungen derselben Art, die schon zur Zerstörung der Ukraine geführt haben. Denn die Ukraine folgte den Amerikanern und tat, was die ihr sagten. Jetzt hat sie den Krieg verloren und wird durch ihre Versuche, diesen Krieg zu verlängern, weiter zerstört werden. Das ist ein außerordentlich schwerwiegender Fall, und Historiker – falls es noch Historiker gibt, die diese Geschichte schreiben werden – werden eine Geschichte schreiben, die für die Menschen der Zukunft schwer zu glauben sein wird. Daß diese Führung im Westen so umfassend scheitern konnte – angeführt von den Vereinigten Staaten, aber natürlich bestätigt und mitgemacht von der Führung in Europa, die den Beinahe-Zusammenbruch Europas und eine erhöhte Gefahr für die europäischen Länder verursacht.

Die Folgen des Einsatzes taktischer Kernwaffen

Sprechen wir nun über die Situation in Deutschland, wenn amerikanische Atomwaffen, wie geplant und von Blinken und anderen erklärt und von Scholz gebilligt, in Deutschland stationiert werden. Um es klar zu sagen: Ohne die Zustimmung von Scholz kann das nicht geschehen.

Abbildung 1 zeigt die Staubwolke, die von einem 100-Kilotonnen-Atomsprengkopf erzeugt wird. Dargestellt ist der Anteil der Radioaktivität – und ich werde erklären, was das bedeutet –, der in verschiedenen Teilen der Staubwolke vorhanden ist. Die Staubwolke wird durch einen Feuerball erzeugt, der Schockwellen und nukleare Rückstände aus den zerfallenen Kern­materialien erzeugt und dabei eine enorme Menge an Energie freisetzt. Es entsteht ein Feuerball, der dann aufsteigt und eine große Menge des radioaktiven Materials zusammen mit Staub in die Krone dieser Pilzwolke bringt, dort befinden sich 90% des radioaktiven Materials.

© alle Abbildungen Theodore Postol

Abb. 1: Räumliche Verteilung des durch die Atomexplosion in die Höhe gerissenen Materials: 90% des radioaktiven Materials gelangt in den oberen Teil der Pilzwolke.
Abb. 2: Die Explosions­wolke einer 100-Kilo­ton­nen-Kernwaffe steigt in eine Höhe von 10-12 km und damit weit höher als die typischen Regenwolken [unten].
Abb. 3: Das in die Höhe gerissene radioaktive Material wird von den Höhen­winden davongetragen und fällt dann nach und nach wieder zum Boden herab.
Abb. 4: Abhängig von der gerade herrschenden Windrichtung (im angenom­me­nen Fall: Westwind) würde sich der radioaktive Niederschlag vom Ort des Ein­satzes ausbreiten. Wenn nicht sofort evakuiert werde, würden die Bewohner in den roten Zonen innerhalb von 24 Stunden tödlichen Strahlungsdosen aus­ge­setzt, in den blauen Zonen 50% der Bevölkerung Strahlungskrankheit erleiden.

Wenn Sie sich nun diese nukleare Staub­wolke (Abbildung 2) im Vergleich zu Waffen mit anderer Sprengkraft ansehen, werden Sie feststellen, daß diese Wolke für den 100-Kilotonnen-Sprengkopf enorm groß ist. Ich zeige auch einen 1-Mega­ton­nen-Sprengkopf; das ist die Art von Wolke, die entstehen kann, wenn auch deutsche Städte von russischen Streit­kräften angegriffen werden, was meiner Meinung nach ein wahrscheinliches Resultat ist, sobald Atomwaffen zum Einsatz kommen. Was Sie vielleicht nicht sehen, sind einige Regenwolken neben dem 100-Kilotonnen-Atomsprengkopf. Wenn man an einem regnerischen Tag in den Himmel schaut, sind die meisten Regenwolken in der Nähe der unteren Wolken. Man kann sehen, wie die Pilz­wolke in enorme Höhen aufsteigt, in diesem Fall beträgt die Höhe hier etwa 8 bis 9 Meilen, also etwa 10 bis 12 km. Wenn man sich die kleinen Markierungen über den Zahlen ansieht, die die Ent­fer­nungen am Boden anzeigen, entspricht eine davon vielleicht der Größe eines der großen Mikrowellentürme in Berlin oder des Washington Monument in Washing­ton. Diese Wolken sind also enorm groß.

Wenn nun eine solche Wolke entsteht (Abbildung 3), wird sie von den natür­lichen Umgebungswinden mit dem Wind davongetragen, in diesem speziellen Diagramm in einer Höhe von etwa 10 km. Und die Staubpartikel unterschiedlicher Größe würden aus dieser Wolke auf den Boden fallen. Diese Staubwolken wären mit radioaktiven Materialien aus der nuklearen Detonation behaftet, und dieses Material würde also zu Boden sinken, während die Wolke weiterzieht mit dem Wind, der sie bewegt.

Abbildung 4 ist ein Diagramm das sehr schnell erstellt wurde. Es ist ein fiktives Diagramm, das sollte man wissen. Es ist eine minimalistische Vorhersage oder Schätzung, wie ein wirklich minimaler nuklearer Angriff mit russischen taktischen Atomwaffen gegen deutsch-amerika­nische nukleare taktische Waffen aus­se­hen könnte, was die Folgen für die Menschen in Deutschland betrifft.

Schauen wir uns einen der roten ovalen Bereiche an. Das ist der Bereich, in dem jeder, der das Gebiet nicht sofort verläßt, eine tödliche Strahlendosis erhält, wenn eine russische taktische Atomwaffe mit einer Sprengkraft von 75 Kilotonnen an einem Ort detoniert, an dem die Russen deutsch-amerikanische taktische Atomwaffen vermuten, die abgefeuert werden könnten. Am linken Ende dieses Ovals ist eine nukleare Detonation. Es entsteht eine Wolke und dann gibt es einen Bereich in Windrichtung, in dem im Grunde jeder, der ihn nicht verläßt, innerhalb von 24 Stunden eine tödliche Dosis Strahlung abbekommt. Die Menschen sterben nach Tagen oder Wochen; wenn sie näher dran sind, können sie schon nach Stunden sterben. Die Höhe der Strahlenbelastung würde also stark variieren.

Es ist auch wichtig zu bedenken, daß ich hier für ganz Deutschland von einer konstanten Windgeschwindigkeit ausgegangen bin. Im Falle eines Angriffs würden die Lage dieser ovalen Gebiete und ihre Ausdehnung entlang dieser Lage stark variieren. Einige dieser Gebiete könnten in Nord-Süd-Richtung verlaufen, andere in Ost-West-Richtung und wieder andere in West-Ost-Richtung. Die Bevölkerung würde unmittelbar nach dem Angriff nicht unbedingt wissen, woher der Wind weht, weil die Kommunikation unterbrochen oder gar nicht erst vorhanden wäre. Wenn man sich also in einem bestimmten Gebiet aufhält, weiß man nicht, ob man sich auf dem Weg einer Fallout-Wolke befindet.

Die blaue Region auf der Karte ist das Gebiet, in dem 50% der Menschen durch die Strahlenbelastung krank würden, wenn sie sich auf dem Weg des Fallouts befänden. Man bedenke, daß das, wovon ich in diesem konkreten Fall ausgehe, nur eine Schätzung ist – daß etwa zehn taktische Atomwaffen mit einer Sprengkraft von etwa 75 Kilotonnen eingesetzt werden könnten. Ich habe 75 Kilotonnen verwendet, weil Putin mehrfach erklärt hat, daß die russischen taktischen Atomwaffen, die sie einsetzen würden, eine Sprengkraft von 75 Kilotonnen hätten. Daher gelten diese Angaben für 75 Kilotonnen, ich habe Putin da beim Wort genommen.

Wenn Deutschland zuläßt, daß diese taktischen Atomwaffen in ganz Deutschland stationiert werden, dann wäre das wahr­schein­liche Szenario Hunderte von Atomwaffen. Ich habe hier zehn angegeben, weil es besser nachvollziehbar ist. Aber die Wahr­schein­lichkeit wäre in der Tat Hunderte von Atomwaffen.

Der Grund dafür ist, daß diese deutsch-amerikanischen taktischen Atomwaffen auf Lastwagen transportiert würden. Und diese Lastwagen wären nicht von kommerziellen Lastwagen zu unterscheiden, die beispielsweise Obst und Gemüse oder Baumaterial transportieren. Die Lastwagen sind so getarnt, daß sie ganz ähnlich wie Nutzfahrzeuge aussehen, so können sie auf öffentlichen Straßen fahren und dann in Gebieten aufgestellt werden, von wo aus sie die Atomwaffen abfeuern könnten. Die Russen werden sicherlich einige Geheimdienstinformationen darüber erhalten, wo sich potentielle Abschußbasen befinden könnten. Aber sie werden auch raten müssen, wo sich viele der Abschußbasen befinden, und wenn sie befürchten, daß ihr Land angegriffen wird, wird es keine Frage sein, welche Entscheidung sie treffen werden. Ein nur mutmaßlicher Standort wird dann ebenfalls angegriffen.

Es könnten also Hunderte von Atomwaffen eingesetzt werden, die zu diesen Fallout-Werten führen. Es wäre eine existentielle Katastrophe, weit schlimmer als die größte Katastrophe bei der Invasion der alliierten Truppen in Deutschland am Ende des Zweiten Weltkriegs – eine viel schlimmere Katastrophe in Bezug auf den Verlust von Menschenleben und das Ausmaß der Zerstörung. Deutschland würde wieder zu einem Land werden, das sich in einem weitaus schlechteren Zustand befindet als am Ende des Zweiten Weltkriegs.

Ich möchte betonen: Verantwortlich dafür wäre die deutsche Staatsführung. Denn die Deutschen müssen diese amerikanischen Atomwaffen auf ihrem Boden nicht akzeptieren. Es ist also eine deutsche Entscheidung. Die deutschen Bürger haben das Recht zu bestimmen, ob das in Deutschland passiert oder nicht.

Ich habe all das sehr kurzfristig zusammengestellt, in Zukunft kann ich detailliertere Analysen durchführen, die Menschen können also weitere Informationen von mir erhalten. Ich helfe den Menschen gerne, sich der möglichen Folgen bewußt zu werden.

Ich möchte betonen, daß ich den Menschen hier nicht vorschreibe, was sie tun sollen. Es ist die Entscheidung der Europäer und insbesondere der Deutschen, ob sie diese amerikanische Entscheidung akzeptieren oder nicht. Die Menschen in Deutschland müssen sicherstellen, daß die deutsche Staatsführung ihren Willen erfährt. Denn Scholz sollte nicht in einer Führungsposition sein, wenn das deutsche Volk nicht bereit ist, dieses Risiko einzugehen, weil die Amerikaner es wollen und Scholz bereit ist, es zu akzeptieren. Dann ist es Ihre Entscheidung. Ich sage Ihnen nicht, was Sie tun sollen. Aber das Beschriebene ist eine mögliche Konsequenz, wenn man zuläßt, daß diese Waffen auf deutschem Boden stationiert werden.

An dieser Stelle möchte ich enden, ich danke Ihnen.