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Neue Solidarität
Nr. 37, 12. September 2024

Die innere Kraft entwickeln, für den Frieden zu kämpfen

Bei der Kundgebung des Aktionsbündnisses „DRESDEN – Stadt des Friedens“ am Weltfriedenstag, dem 1. September 2024, hielt Michael Gründler den folgenden Vortrag.

Liebe Mitbürger und Friedensfreunde!

Viele Menschen wollen es nicht wissen, sie wollen es nicht wahrhaben, aber die Welt ist nahe an einem atomaren Weltkrieg angelangt, der die gesamte Menschheit vernichten könnte.

Nicht einmal 1962, während der Kuba-Krise, war die Atomkriegsgefahr so groß wie jetzt. Denn damals handelten beide Seiten schließlich doch rational, sowohl Präsident Kennedy, als auch Regierungschef Chruschtschow. Denn beide hatten zu Recht Angst vor den Verheerungen eines Atomkriegs.

Heute ist allerdings die politische Lage in der transatlantischen Welt eine ganz andere – und das macht es so gefährlich. Die oberste Priorität der Herrschenden in Washington und London ist jetzt nämlich, ihre unipolare Weltordnung aufrechtzuerhalten. Sprich: sie wollen allein die unumschränkte Macht auf der Welt haben; und wollen deshalb erst Rußland und dann auch China in die Knie zwingen, mit welchen Mitteln auch immer!

Und das sehen wir deutlich an der aktuellen Kriegspolitik:

Einmal, daß der NATO-Krieg über die Ukraine gegen Rußland ausgeweitet wird – der aktuelle Vorstoß in die russische Kursk-Region zeigt das deutlich.

Und wir sehen auch, daß im Israel-Palästina-Krieg keine Verhandlungslösung in Sicht ist. Statt dessen will Netanjahu die Vereinigten Staaten in einen direkten Krieg mit dem Iran hineinziehen. Im Nahen Osten droht ein militärischer Flächenbrand.

Diese Untergangsdynamik gilt es aufzuhalten. Und da stellt sich für uns die Frage: Gibt es denn Verbündete, mit denen wir die Friedenspolitik wieder nach vorne bringen können?

Die Antwort heißt: Ja, es gibt diese Verbündeten!

Letztes Jahr, 2023, haben sich die Länder des Globalen Südens entschieden, die Ära des Kolonialismus und des Neokolonialismus endgültig zu beenden. Gemeinsam arbeiten sie mit Rußland, China und Indien daran, eine neue, gerechte Wirtschafts- und Sicherheitsordnung zu errichten. Organisationen wie die Neue Seidenstraßen-Initiative, die Schanghai-Organisation für Zusammenarbeit und die BRICS-Staatengruppe diskutieren intensiv darüber, wie eine bessere Welt aussehen kann – und erste Schritte zur konkreten Zusammenarbeit sind schon gemacht.

Die BRICS-Staatengruppe entwickelt sich dabei schnell zum Hauptsprecher der Belange des Südens, oder, umfassender ausgedrückt, der Belange der Globalen Mehrheit.

Das Wort BRICS besteht aus den Anfangsbuchstaben der Gründungsländer Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika. Ende letzten Jahres sind fünf weitere wichtige Länder Mitglied geworden – und dutzende Länder haben Anträge auf Mitgliedschaft gestellt. Das nächste Jahrestreffen der BRICS-Plus-Staaten wird Mitte Oktober im russischen Kasan stattfinden. Und die Hoffnungen sind groß!

Wir, als Friedensbewegung in den westlichen Ländern, sollten unbedingt eine enge Zusammenarbeit mit diesen Nationen, und besonders mit der BRICS-Plus-Gruppe, suchen. Denn sie sind unsere natürlichen Verbündeten, weil ihre wirtschaftliche Entwicklung ganz und gar vom Frieden auf der Welt abhängig ist.

Und wir Bürger in der transatlantischen Welt sollten uns sowieso enger zusammenschließen, und mehr und mehr die Regierungsverantwortung in unseren Ländern selber übernehmen. Das bedeutet für jeden von uns: mehr Mut, mehr Ideen, mehr Aktivitäten entwickeln.

Der größte Teil der Menschen ist ja eigentlich für Frieden. Auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die durchaus Einfluß auf die Politik haben können, sollten wir für unsere Friedenspolitik gewinnen.

Wir brauchen so etwas wie einen Rat der Vernunft, der müßte gegründet werden, bestehend aus Bürgern und Persönlichkeiten, auch über Ländergrenzen hinweg. Und dieser Rat der Vernunft entwickelt die Ideen und Strategien, die wir brauchen, um das Abrutschen in den Weltkrieg doch noch aufzuhalten.

Wir hier im Aktionsbündnis „DRESDEN – Stadt des Friedens“ haben also eine Riesenaufgabe vor uns, wenn wir es ernst damit meinen, den Frieden zurückzuerlangen. Jeder von uns muß die innere Kraft entwickeln, muß selber mutiger werden, an andere Menschen herantreten und sie aktivieren, so daß unsere Demonstrationen und Kundgebungen für den Frieden größer und größer werden.

Es gibt ja Vorbilder dafür, wie man selber die innere Kraft und den Mut findet, gegen das Böse, gegen den Kriegswahnsinn mit all seiner Propaganda, anzukämpfen.

Ich meine zum Beispiel Mahatma Gandhi; er führte das indische Volk mit seinem gewaltfreien Widerstand aus der Unterjochung durch das Britische Empire.

Oder Martin Luther King, der die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten inspirierte und mithalf, die Bürgerrechte der schwarzen Bevölkerung dort durchzusetzen.

Diese beiden Freiheitskämpfer, wie viele andere auch, führten den entscheidenden Kampf mit sich selber. Nämlich: die eigene Angst und Feigheit zu überwinden, die so gerne als Bequemlichkeit getarnt daherkommt. Und dann den Mut und die Kraft zu entwickeln, um der Menschheit eine bessere und friedliche Zukunft zu ermöglichen.

Vielen Dank

(Den Videomitschnitt der Rede finden Sie hier.)