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Am Hiroshima-Tag am 6. August fand in Stockholm eine erfolgreiche Demonstration von Humanity for Peace statt. Es war eine sehr dynamische Veranstaltung mit elf Rednern, moderiert von Ulf Sandmark vom Schiller-Institut in Schweden. In der Einleitung verwies er auf die bahnbrechende Demonstration „Rage Against The War Machine“ (Wut gegen die Kriegsmaschinerie) am 19. Februar 2023 in Washington, bei der Kräfte aus dem gesamten politischen Spektrum zusammenkamen, und auf die Gründung der internationalen Friedenskoalitionen „Humanity for Peace“ und „International Peace Coalition (IPC)“ als Weiterentwicklung davon. Seither haben sich viele Demo-Veranstalter, Blogger und Autoren sozialer Medien gegenseitig eingeladen, um die Versuche des Establishments zu durchbrechen, nach dem Prinzip „Teile und herrsche“ die Friedensbewegung zu spalten.
Letztes Jahr hatte in Stockholm am Hiroshima-Tag zum ersten Mal in Schweden eine historische Demonstration stattgefunden, welche die Kluft zwischen „links“ und „rechts“ überbrückte. Dort standen diese Kräfte zusammen, wenn auch noch in geringer Zahl, um sich dem schwedischen NATO-Beitritt und dem bilateralen Abkommen mit den USA, das US-Truppen in 17 schwedischen Militärbasen zuläßt, zu widersetzen.
Dieses Jahr nahmen am 6. August in Stockholm 200 Menschen an der Kundgebung teil, und die Reden waren sehr gut. Zu den Teilnehmern vor Ort kommen zahlreiche weitere hinzu, die den Livestream verfolgten oder die jetzt die Videos auf Blogs und sozialen Medien ansehen.
Die Veranstaltung stieß auf sehr positive Resonanz, die sich in den sozialen Medien massiv fortsetzt. Neben Sandmark sprach auch Elias Dottemar vom Vorstand des Schiller-Instituts in Schweden, und am Büchertisch des Instituts konnten viele qualifizierte Kontakte geknüpft werden. Großes Interesse gab es an der Teilnahme an den freitäglichen Zoom-Treffen von Humanity for Peace (IPC) und an den Mittwochstreffen des schwedischen Schiller-Instituts. Hieran wird u.a. die Friedensaktivistin und Rednerin auf der Kundgebung, Agneta Norberg, teilnehmen.
Mehr als 10.000 Demonstranten zogen am 3. August durch die Straßen Berlins, um gegen den Stellvertreterkrieg in der Ukraine, gegen die Zensur in Deutschland und gegen die drohende Abriegelung bei einer neuen Epidemie zu protestieren. Es gab einige Schilder der „Querdenker“-Bewegung, die als Protest gegen die Politik während der COVID-Pandemie entstanden war - und die Medienberichterstattung über die Veranstaltung konzentrierte sich darauf -, tatsächlich betonten die Redner aber viel stärker die Gefahr eines Dritten Weltkriegs und die Unterwürfigkeit der Ampelregierung gegenüber der Kriegspolitik der USA und der NATO. Das beherrschende Thema war, daß Deutschland sich an keinem Krieg gegen Rußland beteiligen darf, und die meisten mitgeführten Schilder richteten sich gegen die NATO, viele warben auch für die deutsch-russische Freundschaft.
Die meisten Demonstranten wurden von der Alternative für Deutschland (AfD) mobilisiert, aber es gab auch viele „linke“ Teilnehmer. Eine Berliner Zeitung wunderte sich über die seltsame Allianz zwischen der AfD und Menschen, die von John Lennons Liedern bewegt scheinen.
Während sich der große Zug durch die Straßen Berlins bewegte, hielten Redner auf Lautsprecherwagen „Mini-Kundgebungen“ ab. Harley Schlanger war Redner auf einem der Wagen, zusammen mit dem AfD-Abgeordneten Rainer Rothfuß, der Schlanger vorstellte und für ihn übersetzte. Rothfuß, ein Professor für Geopolitik, hielt eine polemische Rede gegen die NATO und den Krieg in der Ukraine.
Schlanger eröffnete seine Rede mit Grüßen aus den USA und der von Helga Zepp-LaRouche organisierten Internationalen Friedenskoalition. Er sagte, bei dem Krieg in der Ukraine gehe es nicht um die „Verteidigung von Freiheit und Demokratie“, sondern um die Verteidigung der zusammenbrechenden unipolaren Ordnung der Kartelle des militärisch-industriellen-finanziellen Komplexes. Das Ende einer 500-jährigen Ära des Kolonialismus zeige sich im Wachstum der BRICS-Staaten, der Führungsrolle Rußlands und Chinas sowie dem Aufstieg des Globalen Südens.
Seine Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen, insbesondere als er die Deutschen aufforderte, gegen die Stationierung atomwaffenfähiger US-Langstreckenraketen zu mobilisieren, und als er davon sprach, wie sehr die Londoner City ein russisch-deutsches Bündnis fürchtet, was die natürliche Folge der Schaffung einer neuen Sicherheits- und Wirtschaftsarchitektur wäre. Schlanger wurde von zwei russischen Medien und mehreren Bloggern interviewt.
Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten auf 9.000, die Organisatoren gaben an, daß es eher 20.000 waren. Viele Schaulustige auf der Straße und in den Wohnungen entlang der Route schlossen sich der Demo an.