Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 30, 25. Juli 2024

„Kreatives Denken findet nur in der klassischen Kultur statt“

Von Lyndon LaRouche

Zu Beginn des vierten Abschnitts der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 16. Juni 2024 wurde der folgende Ausschnitt aus einer Rede von Lyndon LaRouche über die Bedeutung der klassischen Kultur für die Entwicklung der geistigen Kräfte der Menschen gezeigt.

Die Zerstörung der klassischen Kultur war ein wesentlicher Teil der Zerstörung der geistigen Fähigkeiten der Bevölkerung. Die klassische Kultur hat eine ganz besondere Bedeutung. Wenn sie nur noch der Unterhaltung dient, ohne jede Kriterien, dann verlieren die Menschen den Halt.

Es geht bei der Menschheit immer um das, was wir „Kreativität“ nennen. Wahre Kreativität ist nicht nur Variation oder Innovation. Kreativität respektiert bestimmte Prinzipien des Geistes, die nur wirklich klassische Kulturen vermitteln können. Aber die Menschen haben ihre Verbindung zur klassischen Kultur verloren, oder sie nie gehabt. Deshalb gehen sie ins Leben hinaus und sind dabei durch den fehlenden Zugang zur klassischen Kultur verkrüppelt.

Mit anderen Worten, kreatives Denken findet nur in der klassischen Kultur statt.

Es gibt authentische klassische Kulturen. Man kann sie bis zum klassischen Griechenland zurückverfolgen, das recht gut bekannt ist. Es gibt noch andere Beispiele für diese klassische Kultur. Es gibt sie sozusagen in verschiedenen Größen und Geschmacksrichtungen. Aber sie alle haben bestimmte Merkmale gemeinsam. Was die klassische Kultur ist, das ist ein Thema für sich. Es ist eines meiner Spezialgebiete, aber ich glaube nicht, daß jeder mit diesem Spezialgebiet vertraut ist.

Diese klassische Kultur hat eine ganz spezifische, einzigartige Rolle bei der Entwicklung der menschlichen Geisteskräfte. Eine mangelnde Entwicklung des menschlichen Geistes in dieser Richtung ist tatsächlich ein Hindernis für den Fortschritt. Das bedeutet nicht, daß man ein schlechter Mensch ist; es bedeutet, daß man diese, nennen wir es „Waffe des geistigen Fortschritts“, nicht erworben hat. Den meisten Menschen in der Gesellschaft wird es vorenthalten, sich mit diesem Konzept vertraut zu machen, und deshalb sind sie von etwas abgeschnitten, auf das sie ein Recht haben sollten, das sie kennen und erfahren sollten.

Wenn jemand musikalisch begabt ist und eine echte systematische Ausbildung in musikalischer Komposition bekäme, dann würde es ihm nicht schwer fallen, zu verstehen, worum es geht. Er wäre in der Lage zu verstehen, was an der Alternative falsch ist. Denn wenn man entdeckt, daß man über eigene Geisteskräfte verfügt, die man bisher nicht genutzt hat, und damit beginnt, sich diese bisher ungenutzten Geisteskräfte anzueignen, dann stellt man fest, daß man als Mensch viel wichtiger ist, als man gedacht hatte. Das ist die Rolle der klassischen Kultur oder sagen wir, der Ausgangspunkt der klassischen Kultur: Wenn die Menschen erkennen, daß es etwas gibt, das sie auf keine andere Weise bekommen können und das ihnen etwas bedeutet. Sie verstehen sich selbst besser als zuvor. Sie finden dann darin eine Quelle der Kraft.

Mir geht es als erstes immer um das innere Gespür für die Quelle der Kraft im Inneren der Person. Klassische Kultur, ähnlich wie zum Beispiel wissenschaftliche Bildung und so weiter – diese Dinge stärken die Person im Inneren, weil sie Zugang zu mehr Macht über die Gesellschaft und den Zustand der Gesellschaft hat, als sie es sonst hätte. Sie sagen sich gewissermaßen: „Ich bin jemand! Ich bin etwas! Ich meine etwas; ich bin nicht nur irgendein Ding. Ich habe etwas in mir, das ihr kennen müßt. Ich habe etwas in mir, das ich euch geben muß.“

Wenn du das deinem Publikum sagen kannst, fühlst du dich stark, du fühlst dich glücklich, die Welt gehört dir mehr. Du mußt dich nicht dafür entschuldigen, was du bist; du mußt dich nicht für das entschuldigen, wie du bist. „Ich habe gestern etwas Neues gelernt, Leute, und das ist gut.“

Das ist es, was ich den Leuten, die sich solche Frage stellen, vermitteln möchte – genau das.

Wir haben Zugang zur klassischen Kunst und zur Wissenschaft. Wir haben die Mittel, die es den Menschen ermöglichen, selbst auf einer recht begrenzten Ausgangsbasis Durchbrüche zu erzielen, bei denen sie erkennen können, was ihr Geist ist, was er darstellt. Wenn man sich sicher ist, daß der eigene Geist etwas bedeutet, dann ist man innerlich gestärkt und läßt sich nicht so leicht unterkriegen. Man muß sich nicht mehr für sich selbst entschuldigen.