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Neue Solidarität
Nr. 24, 13. Juni 2024

Ukraine-Krieg:
John Helmer warnt vor westlichem „Überlegenheitswahn“

(E.I.R. Daily Alert, 3.6. 2024) – John Helmer, seit 1989 im Einsatz und damit „dienstältester“ Auslandskorrespondent in Rußland, begann am 29. Mai einen Beitrag in seinem Blog: „Im Krieg ist Übertreibung tödlich. In den Medien ist Übertreibung ein Verkaufsschlager. Im gegenwärtigen Krieg mangelt es an militärischen und politischen Analysten, die um der Wahrheit willen oder für Geld den Unterschied erkennen.“ Die herrschende Mentalität im Westen sei eine Kombination aus rassistischem Überlegenheitswahn und falscher Fixierung auf vermeintlich clevere Spezialoperationen.

Helmer zitiert dazu Quellen beider Seiten. Er schreibt: „Die in New York ansässige Propaganda-Agentur Reuters behauptet, sie habe vier Russen aus ‚hohen Kreisen in Politik und Wirtschaft‘ gefunden, die erzählen, was sie über die Pläne des Kremls für ein Kriegsende zu wissen behaupten.“ Diese Leute meinten, ein einziger erfolgreicher Vorstoß der ukrainischen Seite genüge, damit Putin den Krieg aufgibt. „Dieser Vorstoß… sind die Drohnenangriffe auf russische Frühwarnsysteme gegen Atomraketenangriffe in Armawir in Krasnodar und Orsk in Orenburg.“

Helmer bezieht sich auf westliche Medienberichte über eine britisch-amerikanisch-ukrainische Strategie, mit den Angriffen auf die Radare die rote Linie zur taktischen Atomkriegsführung zu überschreiten. Das Kalkül sei, daß Putin lieber über ein Kriegsende verhandeln würde, als einen Atomkrieg zu beginnen.

Eine anonyme Moskauer Militärquelle sagte Helmer, die Ukrainer hätten einige Durchbrüche gegen Schiffe, Flugplätze, Raffinerien und nun diese Radaranlagen erzielt. Zielauswahl, Identifizierung, Steuerung und Hardware dafür seien aber amerikanischen oder europäischen Ursprungs, und es könne gut sein, daß die Kommandozentrale gar nicht in der Ukraine liegt. „Aber die russische Antwort wird nicht nuklear sein. Das ist unmöglich. Es gibt tausend Möglichkeiten zwischen Nichtstun und Atomwaffeneinsatz, und wir können sicher sein, daß der Generalstab an allen diesen Möglichkeiten arbeitet.“ Putin solle nun, statt nur Drohungen auszusprechen, die eigentliche Quelle dieser Operationen angreifen.

Ein anonymer US-Militärexperte äußert Zweifel an der Rationalität der westlichen Offiziere hinter den ukrainischen Operationen. Die Briten und auch die CIA seien dem Aberglauben verfallen, Spezialoperationen könnten das Blatt wenden und sie seien clever genug, sich solche Operationen auszudenken. „Beiden ist absolut zuzutrauen, mit dem atomaren Risiko zu spielen. Die meisten Menschen würden sagen, daß jemand, der das tut, verrückt ist. Aber sie halten eine Spezialoperation, die mit den Russen nukleare Spielchen treibt, für etwas Cleveres und möglicherweise Effektives.“

Helmer weiter: „Und deshalb glaube ich, daß es einen Atomkrieg geben wird. Die Leute, die im Westen das Sagen haben, haben sich entschieden: Wenn sie nicht herrschen können, dann gibt es nichts mehr zu herrschen. Ich denke, wir müssen jetzt herausfinden, ob der britische und ukrainische Wahnsinn über die Feigheit der USA siegen wird.“