Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
[an error occurred while processing this directive]
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 49, 7. Dezember 2023

Gaza: bald mehr Opfer durch Krankheiten als durch Bomben?

(E.I.R. Daily Alert, 30.11.2023) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete am 28. November: „In Gaza besteht ein hohes Risiko eines explosionsartigen Ausbruchs von Infektionskrankheiten. Aufgrund der Bevölkerungsdichte und des Zusammenbruchs der Gesundheits-, Wasser- und Abwassersysteme zeichnen sich bereits beunruhigende Trends ab. Vertriebene, die in überfüllten Unterkünften leben, sind besonders gefährdet.“ Fast 9% der 1,3 Millionen Menschen, die in Notunterkünften leben, leiden bereits an akuten Atemwegsinfektionen. Weitere 6% leiden an Durchfallerkrankungen – und die Hälfte davon sind Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren, deren Körper besonders anfällig für diese Infektion ist.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus veröffentlichte auf X einige Details: „1,3 Millionen Menschen leben derzeit in Notunterkünften in Gaza. Die Überbelegung und der Mangel an Nahrung, Wasser, sanitären Einrichtungen und grundlegender Hygiene, Abfallentsorgung und Zugang zu Medikamenten führen zu hohen Fallzahlen, bei akuten Atemwegsinfektionen: 111.000; Krätze: 12.000; Läuse: 11.000; Durchfall bei Kindern unter 5 Jahren: 36.000; Durchfall bei Kindern über 5 Jahren: 39.000; Hautausschlag: 24.000; Impetigo: 2.500; Windpocken: 2.500; Gelbsucht: 1.100.“

Da seine Liste nur die bekannten und gemeldeten Fälle enthält, liegen die Zahlen zweifellos viel höher. Hinzu kommt, daß unter den unmenschlichen Bedingungen neue Krankheiten entstehen, die noch gar keinen Namen haben. Wenn die Bombardierungen der ersten sieben Wochen fortgesetzt werden, sind weitaus mehr Leben gefährdet als die bisherigen 14.000 Bombenopfer.

Dr. Tedros schloß mit den Worten: „Hinzu kommt ein erhöhtes Risiko für den Ausbruch von Krankheiten. Angesichts der Lebensbedingungen und des Mangels an medizinischer Versorgung könnten mehr Menschen an Krankheiten sterben als durch Bombenangriffe. Wir brauchen eine dauerhafte Waffenruhe. Jetzt. Für die Zivilbevölkerung geht es um Leben und Tod.“

Sein Tweet enthielt einen Link zu einem kurzen Video der WHO, das wie folgt endet: „Die WHO fordert: 1. einen Waffenstillstand, 2. einen dauerhaften Zugang für Hilfslieferungen nach Gaza, 3. den Schutz der Zivilbevölkerung und der medizinischen Versorgung, 4. die Respektierung des humanitären Völkerrechts.“