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Neue Solidarität
Nr. 19, 11. Mai 2023

Die LaRouche-Bewegung im Kampf gegen die Re-Militarisierung der Philippinen

Von Herman (Mentong) Tiu Laurel

Herman „Ka Mentong” Tiu Laurel ist ein philippinischer Radio- und Fernsehkommentator.

Ich grüße unsere Freunde, Genossen und Kollegen in der LaRouche-Bewegung in Amerika und alle Anhänger, Unterstützer und Mitglieder der LaRouche-Bewegung auf der ganzen Welt. Vielen Dank an Mike Billington für die Einladung, eine kurze Botschaft für die Konferenz des Schiller-Instituts am 15. und 16. April zu überbringen.

Ich habe fast 30 Jahre lang mit der LaRouche-Bewegung zu tun gehabt. Ich wurde schon in den 90er Jahren inspiriert, als ich noch ein recht junger Mensch war. Ich bin jetzt 71 Jahre alt, aber seit der Begegnung und dem Engagement mit der LaRouche-Bewegung in den 90er Jahren bin ich ihrer Vision stets auf der Spur geblieben. Ich erinnere mich an meinen Besuch bei der verstorbenen Gail Billington und an die Teilnahme an der LaRouche-Konferenz in Leesburg/Virginia – im Jahr 1997, wenn ich mich nicht irre. Ich erinnere mich sehr deutlich daran, daß es das Jahr war, in dem Prinzessin Diana bei dem Unfall starb, der vielleicht gar kein Unfall war, und zwar genau an dem Tag, als ich von Gail Billington empfangen wurde und neben ihr in ihrem Auto fuhr und im Radio die Nachricht von Prinzessin Dianas Tod hörte. Das ist nun schon so lange her.

Die Welt hat sich natürlich nicht völlig verändert, aber sie verändert sich heute sehr dramatisch, gegenüber der sehr, sehr unipolaren Welt von damals in den 90er Jahren, nur etwa fünf oder sechs Jahre nach dem Fall der Sowjetunion und nur ein oder zwei Jahre, nachdem PNAC, das Project for a New American Century, von den Neocons und den Straussianern in den USA formuliert wurde.

All das habe ich von der LaRouche-Bewegung gelernt. Spulen wir nun vor zu heute und dem Marsch der Geschichte in Richtung einer multipolaren Welt, in Richtung der Seidenstraßen-Vision von Lyndon LaRouche und Helga LaRouche, die mit Chinas Gürtel- und Straßeninitiative und der Zusammenarbeit von Rußland, China und den BRICS-Ländern für diese schöne neue multipolare Welt Wirklichkeit wird. Wir sehen alle die unumkehrbaren Trends, mit dem Wachstum der BRICS+, mit dem Frieden zwischen dem Iran und Saudi-Arabien und dem möglichen Wunder des Friedens zwischen Rußland und der Ukraine, wenn die Ukraine es schafft, in einem glücklichen Moment in den kommenden Wochen und Monaten ihre Unabhängigkeit zu behaupten.

Die Kontroverse auf den Philippinen

Wir stehen also vor einer besseren Welt. Aber wir stehen auch vor einer sehr gefährlichen Zeit für die Welt und für die Menschheit. Leider leiden wir hier auf den Philippinen darunter.

Der Marsch der Geschichte hin zu einer multipolaren Welt, einer Welt des ewigen Friedens, die wir alle anstreben, erlitt eine Kehrtwende mit dem Verrat des gegenwärtigen Präsidenten der Republik der Philippinen, dessen Namen ich nicht nennen möchte, weil ich damit ein Schimpfwort sagen würde. Denn es war ein klarer Verrat am Erbe seines Vaters, Präsident Marcos senior, oder genauer Präsident Edralin Marcos senior, der die Zeit der US-Militärbasen im Lande erfolgreich verkürzte, indem er die Laufzeit der Abkommen von 99 Jahren auf 25 Jahre verkürzte und sie, wenn ich mich nicht irre, bereits 1992 ausliefen.

Das war das Jahr, in dem Subic Bay von den US-amerikanischen Streitkräften geräumt wurde, die Clark Air Base wurde von den amerikanischen Streitkräften geräumt. Und die amerikanischen Streitkräfte waren froh darüber, denn es war nur ein Jahr, nachdem der Vulkan Pinatubo explodiert war und alle amerikanischen Stützpunkte mit Asche bedeckt hatte. Das war ein Problem, dem man aus dem Weg gehen wollte. Daher waren sie sehr froh, abzureisen.

Doch jetzt, da sich der globale Wettbewerb der Großmächte wieder verschärft hat und die USA versuchen, ihre Hegemonie wiederherzustellen, sind diese Stützpunkte bei diesen Kräften sehr begehrt. Wir dachten, es wäre endgültig, weil es bereits 1992 abgelehnt wurde. Allerdings begann die Wiederaufnahme der Bemühungen, mit diesen Militärbasen auf die Philippinen zurückzukommen, 2011 mit Obamas „Schwenk nach Asien“, als er versprach, 60% der amerikanischen Streitkräfte nach Asien zu verlegen. Das löste natürlich hier in Asien intensive Aktivitäten aus, um die US-Basen und die US-Streitkräfte fernzuhalten, und auch Chinas Beschleunigung seiner eigenen Verteidigungsprogramme.

Eines der Ergebnisse war die Kontroverse um die eigentlich unbedeutende Frage der Gebietsansprüche verschiedener Länder im Südchinesischen Meer, die dann zu ständigen Spannungen und Konflikten in der Region führte, welche von China und den ASEAN-Ländern durch Dialog und Verhandlungen erfolgreich gelöst wurden. Sie formulierten eine Erklärung über das Verhalten der Vertragsparteien (DOC) und bereiteten sich darauf vor, einen Verhaltenskodex, den COC, auszuarbeiten – eine Verhaltenserklärung bis hin zu den gegenwärtigen und abschließenden Gesprächen über den Verhaltenskodex in der Frage des Südchinesischen Meeres.

Alles war glücklich gelöst, bis diese neue Regierung [auf den Philippinen] antrat, die mit dem Versprechen gewann, externe Kräfte aus den regionalen Fragen herauszuhalten, dieses Versprechen aber nicht einlöste. Es war nur einen Monat nach einem sehr erfolgreichen und herzlichen Besuch in China bei Präsident Xi Jinping Anfang Januar dieses Jahres, dem ersten Auslandsbesuch dieses Präsidenten, dem China die Ehre erwies, ihn zu empfangen.

Doch nun stehen wir vor einem Kampf auf den Philippinen, und diese neue Regierung sieht sich mit einer ernsten politischen Krise konfrontiert, die sie selbst verschuldet hat. Die amerikanischen Kriegsfanatiker drängen auf eine Ausweitung der US-Militärstützpunkte und der Präsenz im Land und haben damit Erfolg. Es sind vier zusätzliche Stützpunkte, von denen zwei oder drei direkt auf die Insel Taiwan der Volksrepublik China orientiert sind, wo bewußt Spannungen geschürt werden.

Deshalb gibt es sehr viel, was wir jetzt tun. Ich muß in die Provinz Cagayan fliegen, den nördlichsten Zipfel des Landes, wo einer der großen Stützpunkte mit beziehungsweise von den Amerikanern gebaut wird. Wir organisieren dort Aktionen für die Bevölkerung. Natürlich gibt es da verschiedene politische Richtungen, die sich organisieren – wir führen Verhandlungen über die Einheit und den Zusammenhalt all dieser Kräfte. Es gibt für uns also sehr viel zu tun, um den nächsten Ukraine-Krieg in Asien zu verhindern.

Ich denke, wir haben große Unterstützung. Es gibt zwei Gouverneure dieser Provinzen im Norden, die sich offen und sehr lautstark gegen diese Stützpunkte aussprechen, und wir hoffen, daß wir das erreichen können, was Okinawa erreicht hat, nämlich die Bemühungen um die Militarisierung dieser Provinzen einzudämmen.

Es gibt hier sehr viel zu tun. Ich glaube, ich habe die fünf Minuten, die den Rednern für diese Konferenz des Schiller-Instituts zugestanden wurden, schon ausgeschöpft. Ich arbeite hier auf den Philippinen mit der LaRouche-Bewegung zusammen, mit den jungen und nicht mehr ganz so jungen Mitgliedern der LaRouche-Bewegung hier. Wir sind dankbar für ihre Hilfe und ihre Unterstützung.

Ich muß noch erwähnen, daß die LaRouche-Bewegung auf den Philippinen gerade einen ihrer führenden Köpfe verloren hat, Butch Valdes, den ich heute würdigen will, und ich möchte alle daran erinnern, daß wir Butch Valdes und seiner Familie eine Menge dafür zu danken haben, daß er die LaRouche-Bewegung auf den Philippinen fast 40 Jahre lang geführt hat.

Vielleicht habe ich etwas Zeit, Leesburg/Virginia wieder zu besuchen, nachdem die COVID 19-Warnungen aufgehoben sind, und meine persönlichen Beziehungen zu unseren Freunden und Genossen in der LaRouche-Bewegung in den Vereinigten Staaten zu erneuern und Ihre so aktiven Leute wie Harley Schlanger und andere zu treffen. Ich danke Ihnen sehr für diese Gelegenheit und werde die Konferenz so gut wie möglich verfolgen. Ich danke Ihnen und wünsche Ihnen eine gute Konferenz.