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Endstation jeder entwicklungsfeindlichen Ideologie ist eine despotisch verwaltete Mangelwirtschaft, die zwangsläufig in der Katastrophe enden muß. Das Fatale daran ist, daß, falls man den Überblick verliert, vorübergehende Perioden autarken Managements kurzfristig durchaus als Erfolg verbucht werden können, obwohl sie ein fortgeschrittenes Stadium dieses Zerfallsprozesses darstellen.
Unter der Überschrift „Wirtschaft im Nationalsozialismus“ steht bei Wikipedia über die Rolle der Mineralölindustrie folgendes: „ Am 10. Januar 1934 rief das Reichswirtschaftsministerium Vertreter der deutschen Erdölindustrie in Berlin zusammen. Dabei wurde das Reichsbohrprogramm initiiert, dessen Ziel das Auffinden und die Erschließung aller in Deutschland befindlichen Reserven war, insbesondere in Salzstöcken oder in Schieferlagen. Das Reichsbohrprogramm erwies sich als Erfolg: von 214.000 Tonnen im Jahr 1932 stieg die Förderleistung auf das Spitzenvolumen von 1,06 Millionen Tonnen im Jahr 1940. Das meiste davon wurde zu Schmieröl verarbeitet.“
Zumindest bei den kritischeren Denkern ist allgemein bekannt, daß nicht der Krieg in der Ukraine, sondern die jahrzehntelang verfolgte Politik für eine sogenannte Energiewende uns jetzt in eine Situation gebracht hat, die den Fortbestand unserer Industrie in Frage stellt.
Nur zur Erinnerung für die weniger informierten Bürger sei zitiert, was Prof. Schellnhuber bereits am 15.3. 2017 unabhängig von irgendeinem Kriegszustand der deutschen Bevölkerung in einem Interview mit der Deutschen Welle angekündigt hat:
„...es ist ziemlich umwerfend – zum Beispiel bis 2030 müssen wir den Verbrennungsmotor auslaufen lassen. Und wir müssen den Einsatz von Kohle zur Stromversorgung komplett ausschalten. Bis 2040 müssen wir wahrscheinlich Beton und Stahl für den Bau durch Holz, Ton und Stein ersetzen... Und tun wir das nicht..., es wäre das Ende der Welt, wie wir sie kennen, und ich habe alle Beweise.“
Statt aber nun die Energiewende für ein gescheitertes Vorhaben zu erklären und sofort eine Kehrtwende zu verlangen, um die Wirtschaft aus der dramatischen Lage zu befreien, beschäftigen sich selbst engagierte Gegner der grünen Politik lang und breit mit der „Notlösung“ möglicher heimischer Gasgewinnung durch die als „Fracking“ bekannte Technik. Das Thema ist derart in den Mittelpunkt gerückt und wird mit einer Dringlichkeit behandelt, daß sich unweigerlich ein paar Fragen aufdrängen:
Treibt die Politik des Davos-Forums Deutschland unter dem Einfluß des Krieges in der Ukraine (wobei die Sprengung der Gaspipelines keine nebensächliche Rolle spielt) in eine neue Phase malthusianischer Politik? Wird Autarkie zu einem richtungsweisenden Thema? Oder halten uns Übergangslösungen nur davon ab, einzugestehen, daß Sanktionen ziemlich dumm und wenig wirksam sind? Sind wir gerade dabei, unseren Weitblick und unsere Souveränität freiwillig und für alle Zeiten aufzugeben?
Ein Ausweg kann das alles nicht sein. Der Ausweg muß auf die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten Jahrzehnte abzielen und die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Teilen der Welt berücksichtigen:
Und noch ein leidenschaftlicher Appell: Die industrielle Kapazität der deutschen Industrie kann nur erhalten bleiben, wenn sie sich in Konkurrenz zu den aufstrebenden Wirtschaften Asiens bewähren kann und wenn sie jene Fähigkeit der internationalen Kooperation bewahrt, die sie groß gemacht hat.
In einer Welt von acht Milliarden Menschen mit verflochtenen Produktions- und Lieferketten sind schon Sanktionen ein Desaster. Autarkiebestrebungen sind der sichere Weg in den Untergang.