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Neue Solidarität
Nr. 45, 10. November 2022

Tom Gillesberg spricht die Atomkriegsgefahr an

Bei der diesjährigen Parlamentswahl stellte Tom Gillesberg die drohende Atomkriegsgefahr in den Mittelpunkt.

Tom Gillesberg, der Vorsitzende des dänischen Schiller-Instituts, kandidierte bei den dänischen Parlamentswahlen am 1. November in Kopenhagen als unabhängiger Kandidat in Verbindung mit der Wahlplattform „Freunde des Schiller-Instituts“, um die Kampagne der internationalen LaRouche-Bewegung zur Verhinderung eines Atomkriegs auf die öffentliche Tagesordnung zu setzen. Dänemark war und ist ein treuer Teilnehmer an den Kriegen der NATO im Irak, in Afghanistan und in Libyen. Mindestens seit 2015 bilden dänische Soldaten ukrainische Soldaten aus, und das Land gehört zu denjenigen, die Waffen in die Ukraine schicken.

Gillesberg hat seit 2005 mit einer Ausnahme an allen Parlaments- und Kommunalwahlen teilgenommen und ist vor allem für seine herausragenden Plakate bekannt. Diesmal wurden 500 Plakate mit dem Slogan „Stoppt die NATO-Kriege: Zusammenarbeit – Frieden durch Entwicklung“ aufgehängt. Darauf ist ein Bild eines Belt and Road-Projekts in Kenia abgebildet. Neben dem Bild von Gillesberg sind eine Reihe von Flaggen zu sehen: Dänemark, Ukraine, Rußland, China, Indien, USA und ein Pluszeichen für weitere Länder (siehe Abbildung).

Die Gillesberg-Kampagne verteilte Tausende Exemplare seiner Erklärung „Trauen Sie sich, kritische Fragen zu stellen, oder schweigen Sie und verlieren Sie Ihren Wohlstand und riskieren Sie einen Atomkrieg?“ Er stellt die Behauptungen über die aktuelle Weltkrise in Frage: Ist es Rußlands Schuld, daß es eine Energie- und Inflationskrise gibt, und ist der Krieg in der Ukraine allein die Schuld Rußlands? Er bietet Lösungen an, darunter die Notwendigkeit von Friedensverhandlungen zur Beendigung des Krieges.

Skandalöserweise wurden mindestens 140 seiner Plakate von unbekannten politischen Vandalen entfernt, und die Polizei ermittelt. Als Reaktion auf den Posterskandal wurde Gillesberg am 2. November zehn Minuten lang im nationalen Radiosender The Independent interviewt. Das ist bisher der einzige Sender, der ihn zu Wort kommen ließ. Der Moderator trug Gillesbergs drei Hauptthemen vor: Stoppt die Kriege der NATO – Zusammenarbeit mit China, Rußland und dem Rest der Welt – Stoppt die Finanzspekulation und rettet die Weltwirtschaft mit LaRouches Vier Gesetzen.

Auf die Frage, wer die Plakate abgehängt und gestohlen haben könnte, antwortete Gillesberg, nicht er sei das Opfer, sondern die dänische Demokratie. Cui bono? „Wer profitiert davon?“ Er stelle das mediale und politische Narrativ über den Krieg in der Ukraine und die Energie- und Inflationskrise in Frage, und es gebe viele, die das verhindern wollen. Gillesberg sagte: „Warum stellt niemand Fragen zur dänischen Entscheidung, den Verteidigungshaushalt für den Krieg gegen Rußland erheblich aufzustocken, oder woher das Geld dafür kommen soll, oder zu der Sabotage von Nord Stream nahe der dänischen Insel Bornholm?“ Dänemark befinde sich zwar nicht offiziell, aber in der Realität schon im Krieg mit Rußland. Alle normalen Regeln seien außer Kraft gesetzt. „Warum mache ich mir die Mühe, zu kandidieren? Weil dieser Prozeß, wenn wir ihn nicht stoppen, in einem Atomkrieg enden kann.“

Gillesbergs Wahlkampfflugblatt wurde von einem „singenden Wahlkämpfer“ an viele der 400 Studenten der Kopenhagener Universität verteilt, die zu einer Wahlveranstaltung mit Kandidaten von acht Parteien gekommen waren. Eine der wenigen Fragen stellte eine EIR-Journalistin, die sagte, man dürfe nicht die Frage ignorieren, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann. Der unabhängige Kandidat Tom Gillesberg bezeichne es als die wichtigste Frage, wie man verhindern könne, daß sich der Krieg in der Ukraine zu einem Atomkrieg ausweitet, und man müsse anstelle von Waffenlieferungen an die Ukraine auf Friedensverhandlungen und die Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur drängen.

Ein weiterer Höhepunkt der Kampagne war das Gespräch mit 20 Kandidaten der 14 politischen Parteien während der jährlichen Kopenhagener Kulturnacht.

Tom Gillesberg und seine Plakate sind eine besondere Institution in der dänischen Politik seit seiner ersten Kampagne im Jahr 2005 „Wenn die Blase platzt ... ein Neues Bretton Woods“, die vor Derivaten, Immobilienpreisen und Inflation warnte. Weitere Plakate waren 2007, vor dem Ausbruch der Finanzkrise, „Nach dem Finanzkrach: Magnetschwebebahn über das Kattegat“. 2011 „Glass-Steagall oder Chaos!“ (eine Metapher für ein berühmtes Plakat von 1935). 2015 schlug er vor: „Win-Win mit BRICS – nicht Zusammenbruch und Krieg“. 2017: „Vor neuem Finanzcrash: Kopenhagen muß sich der Neuen Seidenstraße anschließen“ und 2019 „Helium-3 vom Mond für unbegrenzte Fusionsenergie auf der Erde, Kooperation – nicht Krieg – mit Rußland, China und den USA.“ In der gegenwärtigen Krise ist Gillesberg erneut eine wichtige Stimme.

mr