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Neue Solidarität
Nr. 43, 27. Oktober 2022

Haben die USA/NATO die Nord-Stream-Pipelines gesprengt?

Von Oberst a.D. Richard Black

Oberst a.D. Richard Black veröffentlichte am 5. Oktober die folgende Stellungnahme zu den Hintergründen der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipeline.

Ich denke, die meisten von Ihnen sind inzwischen mit mir vertraut; ich bin Senator Dick Black aus Virginia, und ich bin pensionierter Oberst. Ich kämpfte in Vietnam in sehr, sehr blutigen Kämpfen. Ich wurde in Vietnam verwundet. Später war ich JAG-Offizier (Armeejurist) und diente schließlich im Pentagon, wo ich den Streitkräfteausschuß des Senats beriet. Ich habe vor dem Kongreß ausgesagt, und meine Abteilung hat die Durchführungsverordnungen vorbereitet, die an den Präsidenten der Vereinigten Staaten gingen. Ich habe also einen professionellen Hintergrund. Ich bin Patriot. Ich habe mein Leben hunderte Male für unser Land riskiert.

Aber ich bin sehr besorgt über den Kurs der amerikanischen Außenpolitik.

Ich möchte heute morgen mit Ihnen über etwas sehr Dramatisches sprechen, das sich erst kürzlich ereignet hat, nämlich die Sprengstoffexplosionen, durch die Nord Stream 1 und 2 zerstört wurden. Es gibt nur wenige Länder, die über die Mittel verfügen, einen Militärschlag dieser technischen Komplexität auszuführen.

Nun, ich war von Beruf Staatsanwalt, und so habe ich mir die Angelegenheit aus der Sicht eines Staatsanwalts betrachtet. Man schaut auf Motiv, Mittel und Gelegenheit. Man fragt sich also: „Wer hatte die Mittel, um die Pipeline zu zerstören?“ Nun, die Ukraine hat nicht die Mittel, um es selbst zu tun – es sei denn, jemand hat sie dabei angeleitet. Ich denke also, die Ukraine kann man ausklammern.

Wer hatte nun ein Motiv? Man muß jemanden finden, der ein Motiv hat. Sicherlich gab es mehrere Länder, die ein Motiv hatten, Polen zum Beispiel, aber keines hatte ein klareres Motiv, die Pipelines zu zerstören, als die Vereinigten Staaten. Nur die Vereinigten Staaten hatten die Mittel, das Motiv und die Gelegenheit, diese lebenswichtige Infrastruktur zu zerstören. Präsident Biden erklärte bereits am 7. Februar öffentlich seine Absicht, Nord Stream 2 zu zerstören. Er sprach auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Und Biden sagte, ich zitiere: „Wenn Rußland wieder einmarschiert, wird es Nord Stream 2 nicht mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.“ Die Reporterin war ein wenig erschrocken über diese Enthüllung, und sie fragte ungläubig nach: Aber wie genau wollen Sie das machen, wo doch das ganze Projekt deutscher Kontrolle untersteht? Und Biden antwortete: „Ich verspreche Ihnen, daß wir in der Lage sein werden, es zu tun.“

Das war eine ziemlich schockierende Aussage, auch wenn es sich um eine deutsche Pipeline handelt. Deutschland ist wahrscheinlich unser engster militärischer Verbündeter auf der Welt. Und jetzt sagt Biden, daß wir die Nord-Stream-2-Pipeline zerstören werden. Und daneben steht der Kanzler, das Oberhaupt des Landes, das viele Jahre und ein Vermögen in den Bau dieser Pipeline investiert hat, die enorm positiven Effekt für Deutschland haben wird. Trotzdem steht er schweigend daneben, während Präsident Biden sagt, wenn Rußland die Grenze überschreitet, werde er die Nord-Stream-2-Pipeline zerstören.

Rechtlich gesehen ist eine Bemerkung wie diese von Präsident Biden eine „belastende Äußerung eines Beteiligten“ (party admission). Das ist als Beweismittel in einem Prozeß zulässig.

Wir haben also ein Geständnis des Präsidenten. Wir haben die Gelegenheit, wir haben die Mittel. Wir haben ein unglaublich starkes Motiv.

Nun gibt es andere Länder, die ein Motiv hatten, ich erwähnte bereits Polen. Aber so, wie die NATO funktioniert, gibt es kein Land in der NATO, das einen Angriff mit solch tiefgreifenden Auswirkungen auf Europa ohne vorherige Zustimmung der Vereinigten Staaten durchführen würde. Denken Sie daran, daß die NATO im wesentlichen eine Schöpfung der Vereinigten Staaten ist. Die Organisation ist gespickt mit amerikanischen Spitzenbeamten, und selbst der Oberbefehlshaber der Alliierten in Europa ist immer ein Amerikaner. Ich glaube daher nicht, daß irgendein Land einen derartigen Angriff ohne die vorherige Genehmigung der Vereinigten Staaten durchführen würde.

Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß wir außer den Äußerungen des Präsidenten keine expliziten Beweise und Eingeständnisse haben. Aber ich betrachte einfach die Wahrscheinlichkeit. Ich hatte mit Tausenden Strafsachen zu tun, und normalerweise schaltet man die Kriminalpolizei, das FBI oder die britischen Bobbies ein und prüft die Beweislage. Und oft habe ich mich dazu geäußert, wenn ich diese Leute um mich herum hatte, und sagte: „Okay, wenn ich mir das ansehe, dann habe ich einen Verdacht. Ich glaube, daß wir hier suchen müssen.“ Und in den meisten Fällen lag ich richtig. In diesem Fall habe ich den Verdacht, daß es die Vereinigten Staaten waren. Das Motiv ist ziemlich klar.

Und was jetzt gerade in Europa passiert, ist dies: Die europäische Bevölkerung wurde nie wirklich zu der Idee von Sanktionen gegen russische Produkte befragt. Wenn man nun russische Produkte sanktioniert, schneidet man natürlich den Markt für Rußland ab, aber im Zuge dessen schneidet man auch alle lebenswichtigen natürlichen Ressourcen ab, die nach Europa kommen, und man zerstört die europäische Wirtschaft.

Was heute passiert, ist, daß die Menschen in Europa sehr unruhig werden, je näher der Winter rückt und je größer der Bedarf an russischem Erdgas wird. Es bilden sich populistische Bewegungen in Schweden, in Italien, der Tschechoslowakei, Ungarn und Deutschland. Und ich denke, daß eines der Ziele der USA daher kommt, daß diese Protestbewegungen die europäischen Länder immer stärker unter Druck setzen, von den Sanktionen abzulassen. So könnte es logischerweise ein Ziel der USA gewesen sein, zu sagen: „Laßt uns einfach die Pipelines zerstören. Dann können die Europäer schimpfen und toben, solange sie wollen, aber wenn sie sagen, dreht die Pipeline auf und liefert das Gas wieder, dann ist das nicht möglich. Das nimmt den Protestbewegungen etwas Wind aus den Segeln.“

Wer nun glaubt, die CIA würde so etwas nicht tun, der versteht die CIA einfach nicht. Sie arbeiten nicht im besten Interesse des amerikanischen Volkes. Ihr Ziel ist es, den „Davos-Leuten“, wie ich sie nenne, zu dienen – Gruppen wie das Weltwirtschaftsforum und all die anderen globalistischen Organisationen, die miteinander verbunden sind und für die es bei diesen Kriegen um enorme Gewinne geht. Indem sie die Ukraine zerschlagen, indem sie die Kriegssituation herbeiführen und durch den Krieg die ukrainische Wirtschaft lahmlegen, gehen sie nun daran, staatliches Eigentum der Ukraine für einen Apfel und ein Ei aufzukaufen. Die Ukrainer sind verarmt. Außenstehende Globalisten und Oligarchen haben das Geld, sie kaufen alles im Ausverkauf. Das Gleiche wollen sie mit Rußland machen.

Und deshalb bin ich höchst beunruhigt, daß die Central Intelligence Agency, das US-Verteidigungsministerium und das US-Außenministerium wahrscheinlich koordiniert gehandelt haben, um diese Pipelines zu zerstören. Wie ich schon sagte, das ist Spekulation, aber ich denke, es ist ziemlich gut geraten.

Jetzt, wo der Winter naht, wachen die Menschen in Europa langsam auf, und ich hoffe, daß sie erkennen, daß sie sich auf ein gefährliches Abenteuer eingelassen haben, das nicht nur für die Ukrainer und für die Russen mörderisch ist, sondern das auch selbstmörderisch ist, mindestens für die europäische Wirtschaft. Und ich hoffe, daß auch die Amerikaner langsam erkennen, daß dies, wie so viele dieser militärischen Abenteuer, von Anfang an eine Falle war. Ja, die Russen haben angegriffen, aber der Krieg war seit Jahren geplant, und er war schon sieben Jahre im Gang, bevor die Russen überhaupt die Grenze überschritten.

So denke ich, daß es im Laufe des Winters viele Neuigkeiten aus Europa geben wird. Und ich hoffe, daß die Europäer vielleicht aufwachen und sagen: „Wir haben genug von dem Ganzen. Wir brauchen keinen Krieg. Wir riskieren einen Atomkrieg, und es ist an der Zeit, daß in Europa wieder Vernunft einkehrt.“

Ich danke Ihnen vielmals.


Anmerkung

1. Seit der Veröffentlichung des Videos wurde es allein auf dem Kanal des Schiller-Instituts bereits mehr als 650.000 Mal angesehen. Blacks Stellungnahme mit deutscher Simultanübersetzung finden Sie im Internet unter https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/10/05/video-us-oberst-a-d-richard-black-fragt-haben-die-usa-nato-die-nord-stream-pipelines-gesprengt/