Nr. 36, 8. September 2022
LaRouches einzigartige Wirtschaftsprognosen
Lyndon LaRouche zeichnete sich als Ökonom immer wieder durch
zutreffende Prognosen wirtschaftlicher Krisen aus.
Wir veröffentlichen hier die berühmte „Neunte Vorhersage” von LaRouche aus
seinem ausführlicheren Artikel Die kommende Desintegration der
Finanzmärkte vom Juni 1994 (https://www.bueso.de/unvermeidliche-untergang-weltfinanzsystems/):
Sollten die Regierungen nicht unverzügliche Reorganisierungsmaßnahmen
gegenüber den Währungs- und Finanzinstitutionen ergreifen, sagte er damals,
sei dieses System unweigerlich am Ende.
Seit dem finanziellen Kollaps der amerikanischen Investmentbank Bear
Stearns und der illegalen Rettungsaktion der Federal Reserve, die große
Investmentfirma faktisch aufzukaufen, läßt es sich nicht mehr leugnen: Seine
„neunte Vorhersage” hat sich bewahrheitet. Es wird höchste Zeit, daß Politiker
und Bevölkerung jetzt schleunigst auf LaRouche hören!
* * *
Meine Prognosen
Was meine eigene Befähigung angeht, so habe ich während meiner über
vierzigjährigen Arbeit als Ökonom nur relativ wenige Vorhersagen kritischer
Ereignisse veröffentlicht (meine Wiederholung dieser Warnungen nicht
eingerechnet). Bis heute wurde jede dieser Vorhersagen, die auf der Basis der
LaRouche-Riemann-Methode erarbeitet wurden, durch die Wirklichkeit bestätigt.
Um meine Kompetenz für die Ausarbeitung des oben angeführten Tests
wirtschaftlicher Zurechnungsfähigkeit darzulegen, gehe ich auf meine
Vorhersagen im folgenden etwas genauer ein.
- Im Spätherbst 1956 sagte ich im Rahmen einer Marketingstudie eine
drohende schwere Wirtschaftsrezession in den USA voraus, die durch Überdrehen
der Kreditschraube nach 1954 vor allem bei der Finanzierung von Autos,
Eigenheimen und vergleichbaren Konsumgütern hervorgerufen werde. Diese
Rezession tauchte in den amtlichen Statistiken erstmalig im Februar 1957 auf
und wurde einige Monate später, wenn auch widerwillig, offiziell bestätigt.
Die Rezessionsspirale hielt bis Mitte des Jahres 1958 an. Die sich
anschließende Stagnationsphase wurde erst durch den Aufschwung unter der
Kennedy-Administration beendet.
- Zwischen 1959 und 1960 veröffentlichte ich meine erste langfristige
Prognose, nach der sich etwa ab Mitte der 60er Jahre verschiedene
schwerwiegende Währungsturbulenzen ereignen würden, die zu einem Zusammenbruch
des Bretton-Woods-Systems führten. Als Folge dieses Kollapses käme es zu einer
zunehmenden Ausplünderung der Entwicklungsländer, während in der
amerikanischen Binnenwirtschaft und in den internationalen
Wirtschaftsbeziehungen drastische Sparmaßnahmen nach dem Vorbild
faschistischer Regime eingeführt würden.
Alle meine späteren Wirtschaftsprognosen und damit zusammenhängenden
Aktivitäten der 60er Jahre bis zum Frühjahr 1971 gründeten sich auf diese
Einschätzung. Die ersten Währungsturbulenzen ereigneten sich mit der Krise des
britischen Pfundes im November 1967. Ihm folgte im Januar 1968 der US-Dollar,
dessen Schwierigkeiten bis zum März anhielten. Das Scheitern der
Vereinbarungen von Bretton Woods zeichnete sich am 15. August 1971 ab (an
diesem Tag wurde der US-Dollar vom Goldstandard abgekoppelt), und trat bei der
Azoren-Konferenz 1972 offen zutage. Die amerikanische Regierung reagierte
darauf mit radikalen Sparmaßnahmen, die als Phase I und Phase II bekannt
sind.
- Im Rahmen meines Präsidentschaftswahlkampfs erklärte ich im November
1979, die Politik der Regierung Carter und der amerikanischen Zentralbank
Federal Reserve, die im wesentlichen vom damaligen Zentralbankchef Paul A.
Volcker geprägt war, werde eine neuerliche Rezession heraufbeschwören, die
Anfang 1980 einsetzen werde. Die von EIR bis 1983 in
Vierteljahresabständen veröffentlichten Projektionen erwiesen sich bei weitem
als die zutreffendsten, während andere ,,renommierte” Institute wie Chase,
Wharton, Evans und Data Resources Trendanalysen lieferten, die ans Absurde
grenzten.
- Im Februar 1983 erklärte ich im Zusammenhang mit vertraulichen
Sondierungsgesprächen mit der sowjetischen Regierung, die ich im Einvernehmen
mit der Reagan-Administration führte, sollte Moskau die Vorschläge, die nach
dem 23. März 1983 als Strategische Verteidigungsinitiative bekannt wurden,
ablehnen, würde der dadurch entstehende wirtschaftliche Druck auf das
Comecon-System nach etwa fünf Jahren zu dessen Zusammenbruch führen. Diese
Einschätzung wurde in einem EIR-Sonderbericht mit dem Titel Global
Showdown, der im Juli 1985 erschien, aufgegriffen. Der Zusammenbruch trat
dann in der zweiten Jahreshälfte 1989 ein.
- Im Frühjahr 1984 warnte ich im Zusammenhang mit meiner erneuten
Bewerbung als demokratischer Präsidentschaftskandidat u.a. in einer
halbstündigen, landesweit ausgestrahlten Fernsehsendung vor einem
Zusammenbruch großer Teile des amerikanischen Bankensystems, der vor allem die
Sparkassen und vergleichbare Institute betreffen werde.
- Im Mai 1987 sagte ich (nachzulesen z.B. in dem Magazin EIR)
einen heftigen Kurssturz an den Börsen voraus, der wahrscheinlich um den 10.
Oktober 1987 einsetzen werde. Dies war meine erste und einzige
Börsenprognose.
- Als ich mich 1988 erneut um die Präsidentschaftskandidatur der
Demokraten bewarb, benutzte ich in einer weiteren Fernsehwahlsendung einen
,,springenden Ball”, dessen Sprunghöhe immer weiter nachläßt, um den trotz
scheinbarer kurzfristiger Fluktuationen unaufhaltsamen Zusammenbruch der
amerikanischen Wirtschaft zu verdeutlichen. Dieser Trend hält bis heute
an.
- Im Rahmen meines Präsidentschaftswahlkampfes 1992 erklärte ich, wir
seien bereits von der globalen Finanzlawine erfaßt worden.
Kein anderer lebender Ökonom, nicht einmal der überaus scharfsinnige
französische Wirtschaftsnobelpreisträger Maurice Allais, kann auf derartige
dokumentierbar zutreffende Prognosen in den letzten vierzig Jahren
verweisen.
Mit dieser Kompetenz erkläre ich nun, wie ich es bereits gegenüber
führenden wissenschaftlichen Institutionen Rußlands in der letzten Aprilwoche
dieses Jahres getan habe:
Das derzeitige Finanz- und Währungssystem wird in der nächsten Zeit
untergehen. Der Zusammenbruch kann in diesem Sommer erfolgen, oder erst im
Herbst, möglicherweise sogar erst im kommenden Jahr, mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit wird es noch in der ersten Amtsperiode Präsident
Clintons dazu kommen. Aber es wird bald geschehen. Dieser Zusammenbruch ist
unvermeidlich, weil er durch nichts anderes aufgehalten werden kann als durch
die politisch unwahrscheinliche Entscheidung der führenden Regierungen,
gegenüber den Finanz- und Währungsinstitutionen ein Konkursverfahren
einzuleiten. Das ist meine Vorhersage Nummer 9.
(LaRouche sagte später auch das Platzen der New Economy-Blase nach der
Jahrtausendwende, den Zusammenbruch der US-Automobilindustrie ab 2005 und das
Platzen der Hypothekenblase 2007 korrekt voraus.)