Produktive Kreditschöpfung 
  Neues Bretton Woods
  Glass-Steagall
  Physische Wirtschaft
  Kernenergie
  Eurasische Landbrücke
  Transrapid
  Inflation
  Terror - Cui bono?
  Südwestasienkrise
  11. September und danach
  Letzte Woche
  Aktuelle Ausgabe
  Ausgabe Nr. ...
  Heureka!
  Das Beste von Eulenspiegel
  Erziehungs-Reihe
  PC-Spiele & Gewalt 
  Diskussionsforum
  Wirtschaftsgrafiken
  Animierte Grafiken
» » » Internetforum mit Helga Zepp-LaRouche « « «
Folgen Sie uns auf
acebook
Neue Solidarität
Nr. 28, 14. Juli 2022

Der Zusammenbruch des Westens und die dringende Notwendigkeit,
sich der Belt-and-Road-Initiative anzuschließen

Von Diane Sare (USA)

Diane Sare ist unabhängige LaRouche-Kandidatin für den US-Senat in New York. In der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 18. Juni 2022 hielt sie den folgenden Vortrag. (Übersetzung aus dem Englischen, die Zwischenüberschriften wurden von der Redaktion hinzugefügt.)

Können die Vereinigten Staaten dazu gebracht werden, ihren derzeitigen Kurs der Selbst- und Weltvernichtung im Namen der bankrotten anglo-holländischen imperialen Ordnung zu ändern und sich statt dessen dem Neuen Paradigma der Zusammenarbeit und Entwicklung anzuschließen, das derzeit von Rußland und China angeführt wird? Dies ist die brennende Frage, die der prophetische Lyndon LaRouche in den 90er Jahren gestellt hat und die Helga Zepp-LaRouche auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 26. Mai „Der Wahnsinn der Politiker droht mit einem Atomkrieg“ erneut stellte.

Die Antwort auf diese Frage muß „Ja“ lauten, sonst ist es sehr schwer, sich vorzustellen, wie wir überleben sollen, selbst kurzfristig, geschweige denn für die kommenden Generationen.

Zuallererst müssen wir uns daran erinnern: „Was sind die Vereinigten Staaten?“ Wir stehen an der Schwelle zum 250. Jahrestag unserer Gründung, aber wenn George Washington und Alexander Hamilton uns heute besuchen würden, würden sie sich fragen, wie wir es zulassen konnten, daß wir so gründlich vom britischen Empire übernommen wurden.

In seinem Aufsatz „Die kommende eurasische Welt, auf dem Weg zu einem zweiten Westfälischen Frieden“ vom November 2004 schrieb LaRouche:

Wie erreicht eine Nation tatsächliche Unabhängigkeit – und nicht nur eine erklärte Befreiung wie vom britischen Empire?

Wenn Ihr Volk hungert und kränklich ist und vor dem 40. Lebensjahr stirbt, sind Sie dann frei? Wenn 100.000 Ihrer Bürger in einem Jahr an einer Überdosis Drogen sterben, während 1 Million weitere innerhalb von zwei Jahren an einem pandemischen Virus sterben, ist das dann Freiheit? Gehören Selbstmord und/oder Völkermord zu den „unveräußerlichen Rechten“, auf die sich unsere Gründerväter bezogen? Wurde eine kostspielige Revolution gegen die führende imperiale Macht der Welt, das britische Empire, geführt, damit wir und andere auf der ganzen Welt ein kurzes, elendes Leben führen können?

Offensichtlich nicht.

Um die in der Gründung dieser Republik zum Ausdruck gebrachten Grundsätze aufrechtzuerhalten, mußte ein System der physischen und politischen Ökonomie entwickelt werden, das den Menschen ein längeres, gesünderes und glücklicheres Leben ermöglichen würde. Dank der Genialität Alexander Hamiltons und seiner Mitarbeiter sowie einer Handvoll großer Präsidenten gelang es unserer Nation, trotz einiger fauler Eier, dieses Ziel bis zur Ermordung von Präsident Kennedy in Ansätzen zu erreichen.

Von diesem Zeitpunkt an hat unsere Nation, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Politik und den Ausblick, die zu unserem Erfolg geführt haben, aufgegeben und sich statt dessen die Agenda eines dekadenten, sterbenden britischen Empire zu eigen gemacht.

Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Wirtschaft und einer freien Nation liegt in der Verpflichtung, die Macht des Menschen über die Natur zu stärken. Die Schaffung einer eigenen Umwelt mit modernen Wohnungen, sanitären Einrichtungen, Verkehrsmitteln, Heizung im Winter, Sanitäranlagen in Innenräumen, zuverlässiger Nahrungsmittelproduktion, die durch Wassermanagement und Düngung gesteigert wird, und Kühlung zur längeren Lagerung, die allesamt reichlich Energiequellen erfordern, ist der Schlüssel dazu, daß jeder von uns produktiver wird.

Vier Beispiele aus der amerikanischen Geschichte

© New York State
Abbildung 1: Der Erie-Kanal.
© Wikimedia Commons, cc-by sa 3.0
Abbildung 2: Die Transkontinentale Eisenbahn.

Es gibt zwar viele komplexe, miteinander verknüpfte Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, nicht zuletzt das Konzept des öffentlichen Kredits. Aber ich werde mich in dieser begrenzten Zeit auf vier große Initiativen konzentrieren, die den Lebensstandard verändert und damit die Freiheit des amerikanischen Volkes erhöht haben, damit Sie sehen können, warum der Beitritt zu Chinas Gürtel- und Straßeninitiative die natürlichste und amerikanischste Antwort auf die Krise wäre, mit der wir derzeit konfrontiert sind.

Das Engagement, die Natur zum Wohle der Menschheit umzugestalten, hat sich auf andere Nationen verlagert, und nun geht China mit seiner Belt and Road Initiative voran.

Bevor ich dazu komme, möchte ich noch einen kurzen Abstecher zum Drei-Schluchten-Damm machen. Dieses erstaunliche Projekt, das so viel Wasser zurückhält, daß die Bewegung im Stausee buchstäblich die Erdrotation verlangsamen kann, war das Ergebnis eines kontinuierlichen Dialogs zwischen amerikanischen und chinesischen Visionären. Die zerstörerische Kraft des ungezügelten Jangtse-Flusses war seit Jahrhunderten bekannt, und bereits 1919 schlug Sun Yat Sen vor, an dieser Stelle einen Damm zu bauen. Nach der Veröffentlichung von Lilienthals Buch im Jahr 1944 wurde es in viele Sprachen, darunter auch ins Chinesische, übersetzt. Bis 1945 zirkulierten 50.000 Exemplare des Buches in China, aber die Idee war schon seit 1939 ein ständiges Gesprächsthema zwischen Lilienthal und dem chinesischen Botschafter in den Vereinigten Staaten. Der Staudamm produziert seit 2003 Strom.

Seit wann ist es amerikanische Politik, andere Nationen zu vernichten, anstatt den Fortschritt der Menschen überall auf der Welt zu feiern?

© BRI
Abbildung 5: Die Korridore der chinesischen Belt & Road Initiative.

Die Weltlandbrücke

1996 reiste Helga Zepp-LaRouche nach Peking, um einen Vorschlag für eine „Neue Seidenstraße“ zu unterbreiten, und es wurde ein Bericht veröffentlicht, der diese Abbildung enthielt. Im Jahr 2013 kündigte Präsident Xi Jinping die „Belt and Road Initiative“ an (Abbildung 5), in deren Rahmen inzwischen so viele riesige Projekte in so vielen Ländern gebaut werden, daß es unmöglich ist, hier auch nur an der Oberfläche zu kratzen. Der Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel ist eine langfristige Vision für die infrastrukturelle Entwicklung, Konnektivität und wirtschaftliche Zusammenarbeit in Eurasien und erstreckt sich über sechs Entwicklungskorridore, nämlich:

Er umfaßt auch eine maritime Seidenstraße und eine polare Seidenstraße, die Sie hier ebenfalls sehen können.

Ich werde nur einige aus der Liste der 35 Projekte von 2018 nennen:

Betrachten Sie die Welt, wie sie wahrscheinlich den Menschen in China, Rußland und anderswo erscheint: Die USA sind ein riesiges Schwarzes Loch. Ein großes Loch, das den Reichtum der Welt in sich aufsaugt – im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir haben das Geld der afghanischen Zentralbank gestohlen und versuchen nun herauszufinden, wie wir 300 Milliarden Dollar von Rußland stehlen können, ohne daß alle anderen aus dem Dollar aussteigen müssen.

Und profitieren wir davon, alle anderen zu zerstören – oder zu versuchen, sie zu zerstören?

Nein. Wir hatten 1 Million COVID-Tote, 100.000 Tote durch eine Überdosis Drogen, Massentötungen durch Amokläufe, Stromausfälle, Überschwemmungen und Brände.

Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, in dem es um das Problem der Dummheit geht, und in dem Dummheit von Banditentum unterschieden wird, indem sie als etwas definiert wird, womit man sich selbst schadet und gleichzeitig andere verletzt. Banditen schaden anderen und profitieren davon. Dumme Menschen (oder Nationen) schaden anderen und zerstören sich selbst. Also laßt uns aufhören, dumm zu sein!

Die Energieflußdichte steigern!

© EIR
Abbildung 6. Das NAWAPA-Projekt soll Wasser aus dem wasserreichen Nordosten Nordamerikas in die trockenen Regionen im Südwesten des Kontinents bringen.
© Hal Cooper
Abbildung 7: Der vorgeschlagene Beringstraßen-Tunnel würde den amerikanischen Kontinent an das eurasische Eisenbahnnetz anschließen.

Zum Schluß möchte ich Ihnen noch ein paar Gedanken mit auf den Weg geben – und zwar schnell. Die wichtigste Frage für wirtschaftliches Wachstum ist die Erhöhung der Energieflußdichte. Das heißt, mehr Energie pro Fläche, aber auch pro Brennstoffmenge zu produzieren und zu verbrauchen. Deshalb ist das vierte von LaRouches vier Gesetzen ein Crash-Programm zur Entwicklung einer Fusionsenergieplattform – die man nicht erreichen kann, ohne die Wall Street und die Londoner City zu zerschlagen, mit Glass-Steagall und einer nationalen Banken- und Kreditpolitik. Außerdem müssen wir uns den Großmächten, namentlich Rußland, China und Indien, anschließen und zu festen Wechselkursen zurückkehren. Kein Glücksspiel mehr mit Währungen!

Hier ist meine Idee: Das chinesische Projekt „Belt and Road“ basiert auf dem, was sie „Konnektivität“ nennen – Transportkorridore zu Land und zu Wasser. Denken Sie an den heruntergekommenen Zustand der amerikanischen Städte. Wo sind diese Städte? Sind nicht alle von ihnen Häfen? Entweder an Flüssen, an Küsten oder an von Menschenhand geschaffenen Verkehrskorridoren wie Eisenbahnlinien? Denken Sie an Buffalo, Baltimore, Houston, San Diego, Chicago, Pittsburgh, Boston, Trenton, Detroit, Newark.

Was würde es für die Vereinigten Staaten bedeuten, sich Belt and Road anzuschließen? Alle diese Städte müßten modernisiert werden. Die Häfen müßten modernisiert werden (einige wurden bereits von den Chinesen in aller Stille modernisiert), wir brauchen Hochgeschwindigkeitszüge. Wir brauchen Autobahnen ohne Schlaglöcher. Wir brauchen riesige Mengen an Energie, um dies zu bewerkstelligen. Wahrscheinlich mehrere hundert Kernkraftwerke. Was ist mit Wasserkraft und Wasserwirtschaft? Ist es notwendig, ständig Dürren und Überschwemmungen zu haben? Sind wir nicht die Nation, die die TVA gebaut hat? Wir müssen endlich die North American Water and Power Alliance (Abbildung 6) aufbauen. Allein dieses eine kontinentale Projekt würde 14 Millionen Arbeitsplätze schaffen.

Und schließlich, was nützt es, die Long Island Railroad zu modernisieren und eine Magnetschwebebahn nach Buffalo zu bauen, wenn wir nicht vorhaben, zu unseren Partnern in St. Petersburg weiterzureisen? Nicht zu vergessen der Beringstraßen-Tunnel (Abbildung 7), der uns endlich per Eisenbahn mit Eurasien verbinden würde, wie es unsere lieben Freunde Hal Cooper und Lyndon LaRouche beabsichtigten.

Wären die Amerikaner daran interessiert, unsere wahre Identität als eine Kraft des Guten in der Welt wiederzuerlangen? Ich denke ja. Wir müssen unsere Nachbarn sehr schnell daran erinnern, wer wir sind.