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Sollte jemand den Traum gehabt haben, nach der Verabschiedung Angela Merkels würde sich der allgemeine Trend deutscher Politik ändern, dann hat er sich gründlich getäuscht.
Die frisch gedruckte Ausgabe des Magazins TREND des Wirtschaftsrates der CDU e.V. präsentiert selbst nach dem Scheitern der COP 26-Konferenz in Glasgow ganz ungeniert frisch und munter die alten Lügen. Allen voran Prof. Edenhofer, gefolgt von Friedrich Merz, Markus Söder, Vertretern der Banken, der EU, der Energiekonzerne und natürlich des Wirtschaftsrates, von denen man gewöhnlich etwas Sachverstand erhoffte. Sie alle folgen weiterhin der irren These, man könne nicht nur eine Industrienation wie Deutschland mit Energiedichten des Mittelalters in die Zukunft führen, sondern hier entstehe ein europäisches Vorbild für die Welt!!!
Beispielhaft für solche Phantasiegebilde steht der Beitrag des Vorstandsvorsitzenden der BASF, Dr. Martin Brudermüller, der die große Transformation der inländischen Industrie mit neuen Technologien verspricht.
In folgendem Zitat habe ich mir lediglich erlaubt, den ohnehin falschen Ausdruck „erneuerbar“ durch „wetterabhängig“ zu ersetzen, damit der Irrsinn dieser Aussage noch etwas deutlicher wird. Der Text lautet dann:
„ Alle diese Technologien haben eines gemeinsam: sie brauchen riesige Mengen an wetterabhängigem Strom. Das gilt nicht nur für die chemische Industrie, sondern für alle Industriezweige. Daraus leitet sich eine sehr wichtige und dringende Aufgabe für die Politik ab:
Deutschland braucht ausreichend wetterabhängigen Strom, er ist die Basis für die Erneuerung der Industrie. Zugleich müssen diese wetterabhängigen Energien natürlich zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sein. Wir bei BASF wollen nicht länger warten. Deshalb haben wir uns entschlossen, die zusätzlichen Mengen an wetterabhängigen Energien selbst zu produzieren.
Für die Energiewende sehe ich fünf Prioritäten: Erstens den konsequenten Ausbau der wetterabhängigen Energien. Dazu müssen wir die Planungs- und Genehmigungsverfahren viel schneller hinbekommen und vereinfachen. Wir brauchen europaweit einen massiven Ausbau an wetterabhängigen und die weitere Marktintegration von wetterabhängigem Strom. Zweitens muß der Strom von Abgaben befreit werden, um den Einsatz in der Industrie zu ermöglichen. Drittens gilt es, die Infrastruktur zu stärken. Viertens müssen wir die Wasserstoffwirtschaft rasch aufbauen und fünftens die Zusammenarbeit von Politik und Industrie stärken. Wir wollen die Transformation schaffen. Unsere Industrie muß aber auch in Zukunft global wettbewerbsfähig sein. Innovative Chemieprodukte sind an anderer Stelle auch die Basis, um die Ziele des Green Deals zu erreichen. Europa wird seine Klimaschutzziele nur erreichen, wenn wir gleichzeitig unseren Wohlstand erhalten. Das ist die einzige Möglichkeit, daß das europäische Modell wirklich zum Vorbild für die Welt werden kann. Ich kann Ihnen nur sagen: BASF wird alles tun, damit das klappen wird.“
Nicht nur Werner von Siemens wird sich im Grabe umdrehen.